The Project Gutenberg eBook of Aufzählung und Beschreibung der Acacien-Arten des Nilgebiets
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Title: Aufzählung und Beschreibung der Acacien-Arten des Nilgebiets
Author: Georg August Schweinfurth
Release date: November 10, 2025 [eBook #77208]
Language: German
Original publication: Berlin: August Garcke, 1867
Credits: Galo Flordelis (This file was produced from images generously made available by the Biodiversity Heritage Library/Smithsonian Libraries)
*** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK AUFZÄHLUNG UND BESCHREIBUNG DER ACACIEN-ARTEN DES NILGEBIETS ***
[Anmerkungen zur Transkription:
Diese Monographie wurde aus Linnaea, Bd. 35, 1867, entnommen und
aufbereitet.
Im Original gesperrt gedruckter Text wurde in KAPITÄLCHEN geändert.
Offensichtliche Fehler wurden stillschweigend korrigiert.]
Aufzählung und Beschreibung der Acacien-Arten des Nilgebiets.
Hierzu Tafel IV-XXIII.
Von
Dr. _=G. SCHWEINFURTH.=_
* * * * *
Als ich vor einigen Jahren nach Aegypten aufbrach, um eine grössere
botanische Reise anzutreten, befand ich mich trotz aller durch Herbarien
und Litteratur mir dargebotenen Vorbereitung in grosser Unklarheit über
diejenigen Charakter-gewächse, welche, sei es durch ihre Individuenzahl,
sei es durch ihre weite geographische Verbreitung, für die zu
bereisenden Gebiete von besonderer Wichtigkeit erscheinen mussten.
Belehrt durch diesen grossen Mangel in unseren wissenschaftlichen
Hülfsmitteln, wurde ich zunächst auf eine genauere Beachtung alles
Dessen hingewiesen, was mir in Florens Reich auf meinen Wanderstrassen
eine bedeutende Rolle zu beanspruchen schien; ich studirte daher mit
Vorliebe die grösseren holzbildenden Gewächse, welche man, namentlich in
den dürreren Regionen, so selten in einem zur Erlangung von Herbarien-
Exemplaren tauglichen Zustande antrifft, an denen sich aber trotzdem
mancherlei unseren Blicken darbietet, worüber wir daheim unmöglich
Auskunft zu erlangen vermögen.
Da waren es denn auch vorzugsweise die Acacien, welche als treue
Begleiter auf allen seinen Wegen dem Reisenden bald sympathisch wurden,
so wenig auch anfänglich ihr Aeusseres Einladendes zu besitzen schien.
Indess es erging ihm hier wie mit den rohen Bewohnern jener Gegenden,
welche, entsprechend dem allgemeinen Charakter ihrer heimathlichen
Natur, bald abstossend durch Misstrauen und Fanatismus sich des
Fremdlings erwehrten, wie die Dornen der Acacien, oder wie letztere da,
wo sie gebogen und gekrümmt erscheinen, sich mit bettelhafter
Zudringlichkeit an seine Fersen hefteten. Auch hier gab es noch Mittel,
um sich, über die rauhe Aussenseite hinwegsetzend, mit den Vorzügen
ihres besseren Ichs vertraut zu machen. Ein fortgesetzter Umgang mit
ihren Dornen und Stacheln gab dem Reisenden solche an die Hand,
Kratzwunden an Armen und Beinen lehrten denselben seine Gewandtheit
verdoppeln, um sich ihren unsanften Umarmungen zu entwinden, zerrissenen
Kleidern verdankten solche von starrem Leder ihre Entstehung, und zu den
allen Attaquen hohnsprechenden Dornenkronen bahnte ihm schliesslich ein
Taschenmesser den Weg, behutsam Dorn für Dorn mit demselben entfernend;
kurz und gut, wie die Klaue der Katze nichts Gefährliches mehr an sich
hat, wenn man sie nur richtig zu nehmen weiss, so wurden mit der Zeit
auch die Acacien des Reisenden trauteste Freunde, spendeten ihm mit
Hülfe eines über ihr blattloses Gestell gespannten Tuchs selbst Schatten
inmitten der ödesten Wüste, oder vertheidigten an anderen Orten die
Eingänge seines Lagers gegen die Zudringlichkeiten nächtlicher Räuber.
Die Acacien (in den Reisebeschreibungen schlechtweg Mimosen genannt)
repräsentiren nicht nur in den regenlosen oder regenärmeren Gebieten
Afrika’s den eigenthümlichen Charakter jener kümmerlichen Schöpfung,
welcher ihrem dürren und starren Aussehen gleichsam aufgestempelt
erscheint, sie spielen auch innerhalb der Gesammtregion der Tropenregen
eine durch weite Verbreitung und oft bestandbildendes Auftreten
hervorragende Rolle, und kennzeichnen daselbst durch das frische Grün
ihrer Belaubung die schöpferische Fülle der sie umgebenden Florenwelt.
So bilden denn auch im Nilgebiete die Acacien, soweit wir den Ufern des
grossen Flusses nach Süden zu folgen wollen, oder so fern von demselben
wir uns auch seitwärts in die anstossenden Gebiete hineinwagen, mit den
wichtigsten Bestandteil der Baumflora. Die Wüstenthäler entlang
erreichen wir in ihrer steten Gesellschaft das Meer, oder ziehen durch
die mit ihnen wie übersäeten Steppenwüsten, durchdringen ihre
buschreichen Dickichte meilenweit innerhalb hochgrasiger Prairien und
stossen schliesslich auf sie, eine ebenbürtige Zierde des Tropenwaldes,
als Genossen von Tamarinden- und Feigenbäumen.
Die beifolgende Aufzählung weist für das gesammte Nilgebiet, die Küste
des Rothen Meeres mit inbegriffen, 24 wildwachsende Acacien-Arten auf,
also 5 mehr als jene in meinem Beitrage zur Flora Aethiopiens als Anhang
gegebenen enthält.
Der vollständigsten Arbeit, welche wir über Acacien besitzen, der von
BENTHAM im 1. Bande von HOOKER’s Lond. Journ. of bot. 1842
veröffentlichten, fehlen allein 13 Arten, welche unter den folgenden
ausführlich beschrieben sind. Bei dieser Arbeit wurden ausser meiner
eigenen auf der letzten Reise 1863-1866 gemachten Sammlung (20 Arten,
die Nummern 1937-2505 derselben umfassend) noch die in A. BRAUN’s Herbar
vollständig enthaltenen SCHIMPER’schen Acacien aus Abyssinien, ferner
die des Berliner Herbariums und schliesslich die mir durch Prof. FENZL’s
Güte zur Benutzung überlassenen des Wiener Museums berücksichtigt. Eine
nicht unbeträchtliche Anzahl von Acacien enthielt auch die von mir mit
benutzte vom verstorbenen Dr. STEUDNER in Abyssinien zusammengebrachte
Sammlung.
Als ein grosser Uebelstand bei vorliegender Arbeit erschien mir der
Mangel an tauglichem Material vorderindischer Acacien, sowie grösserer
Suiten solcher aus Senegambien, von denen viele mit mehreren meiner
Aufzählung eine so grosse Verwandtschaft verriethen, dass ich nicht im
Stande war, endgültig über ihre relative Selbständigkeit als Art zu
entscheiden.
In Folgendem zähle ich diejenigen Arten auf, welche zunächst genauer mit
einander zu confrontiren wären.
_A. spirocarpa_ mit _A. planifrons_ W. Arn.
— _arabica_ var. mit — _arabica_ W. β. _senegalensis_.
— _verugera_ mit — _Adansonii_ G. P. R.
Wie sehr indess habituell weit von einander verschiedene Acacien in
vielen ihrer Merkmale sich einander nähern können, das werden die bei
_A. spirocarpa_ und _A. tortilis_ einerseits und die bei _A. Seyal_ und
_A. Ehrenbergiana_ andererseits gegebenen Notizen darthun. Ich habe
daher mit Recht besonderes Gewicht auf die dem Stamme und seiner
Verzweigung, der Rinde und den relativen Verschiedenheiten der einzelnen
Astregionen entnommenen Merkmale gelegt. Hierüber aber mangeln uns in
den meisten Beschreibungen alle Angaben, und eine Unmöglichkeit bleibt
es daher, nach wenigen Herbarium-Exemplaren, welche sich selten als
gleichwerthig herausstellen, zu einem Resultat zu gelangen.
Was aber die Gleichwerthigkeit der zu vergleichenden Handstücke anlangt,
so wird man bei dem unter _A. spirocarpa_ und _A. nubica_
auseinandergesetzten Dualismus der Formen hinreichend erkennen, wie sehr
es darauf ankommt bei einer genauen Beschreibung auf die meteorologisch-
climatischen Bedingungen der Heimath auf der einen, sowie die
betreffende Region des Baumes einer bestimmten Art auf der anderen Seite
(in ihrem Gefolge die Jahreszeit der Einsammlung) besondere Rücksicht zu
nehmen. Man sieht, wie in beiden genannten Fällen ein Baum oder Strauch,
welcher an der dürren Küste des Rothen Meeres einen grossen Theil des
Jahres hindurch entlaubt dastehend und vor dem Laube blühend nur in
beschränkter Weise die Theilung seines Blattes differenzirt, im nahe
daranstossenden, innerhalb der Region der Tropenregen belegenen Gebiete
dagegen fast das ganze Jahr hindurch belaubt und an beblätterten Zweigen
blühend, eine weit grössere Anzahl von Blattfiedern erzeugt, während
Blätter, Blüthen, Dornen und zuletzt der ganze Wuchs grössere
Dimensionen annehmen können, ohne dass auch nur ein einziges Merkmal von
constantem Werth sich ausfindig machen liesse, um diese durch äussere
Existenzbedingungen hervorgerufene Umwandlung mit der Entstehung einer
neuen Art verwechseln zu müssen, es bleibt eben immer nur eine Andeutung
oder der erste Schritt zu einer solchen auf Erblichkeit basirten
Fortbildung.
Bis zu welchem Grade die wesentlichsten Merkmale der Exemplare je nach
der Region des Astes, welchem sie entnommen wurden, abgeändert werden
können, das zeigt uns beispielsweise das Auftreten zahlreicher Stacheln
am Mittelnervstiel[1] der Blätter des Stockausschlages von _A. Catechu_,
ein Fall, welcher sich an üppig entwickeltem Laube der _A. mellifera_
wiederholt. Ein ähnliches Beispiel liefern die oft fast nur mit
gekrümmten, verkümmerten Dornen bedeckten blühenden Zweige der _A.
tortilis_ oder _spirocarpa_, auch diejenigen der _A. glaucophylla_ und
anderer, welche an solchen Zweigen oft alle Stacheln verlieren. Der
unter dem Blattstiel sitzende dritte Stachel der Diacanthae fehlt oder
erscheint, je nach der Art der Zweige, welche vorliegen, u.s.f.
Unter allen Acacien der Aufzählung befindet sich kaum eine einzige, von
welcher sich mit Bestimmtheit sagen liesse, dass Dornen oder Stacheln an
diesen oder jenen Trieben nicht mitunter gänzlich fehlen könnten. Da
aber, wo sie auftreten, behalten sie meist die wesentlichen Merkmale
ihrer Gestalt. So wird ein an der Basis kantiger Dorn nie völlig
stielrund werden, wohl aber wird (wie bei _A. Catechu_) ein an jungen
Trieben seitlich sehr zusammengedrückter Stachel an älteren Zweigen eine
mehr stielrunde Gestalt annehmen können.
Ohne auf den Conflict näher eingehen zu wollen, in welcher die grösste
Gleichheit einerseits der verschiedenen Dornen und Stachelgebilde bei
den Acacien in functioneller Beziehung mit ihrer morphologischen
Bedeutung gerathen[2], soll hier nur im Allgemeinen auf die grossen, bei
den betreffenden Beschreibungen näher auseinandergesetzten
Veränderlichkeiten dieser Gebilde hingewiesen werden.
Variabler noch als die Dornen und Stacheln der Acacien sind die Blätter
in Bezug auf ihre Theilung sowohl, als auch auf die zu ihnen gehörenden
Nebenorgane. Die Behaarung hat hier nur geringen Werth, und die Drüsen,
welche sich an der Basis des Blattstiels oder unter dem untersten
Fiederjoche und zwischen den oberen manchmal zwischen allen zugleich am
Mittelnerv zeigen, können bei vielen Arten zugleich fehlen oder in
bestimmter Anzahl vorhanden sein. Nachstehende Tabelle giebt sowohl
einen Ueberblick über diese Merkmale, als auch über die Schwankungen,
denen ihre Zahlenverhältnisse unterworfen sind.
----------------+-------------------+---------------------+-------
| Anzahl der | Anzahl der Drüsen |
| Fiederjoche | des Blattstiels |
| | |
|primäre| secundäre |an der | an den |
| | | Basis |oberen Jochen|
----------------+-------+-----------+-------+-------------+-------
A. abyssinica | 6-15 | 17-30 | 1 | 3-4 |Baum
| | | | |
— spirocarpa | 5-10 | 10-15 | 1 | — | —
| | | | |
— tortilis | 2-6 | 5-12 | — | 2-6 | —
| | | | |
— xiphocarpa | 7-30 | 20-40 | 1 | — | —
| | | | |
— etbaica | 3-6 | 15-30 | 1 | 1-3 | —
| | | | |
— nilotica | 4-8 | 15-27 | 1 | 1-2 | —
| | | | |
— arabica var.? | 4-18 | 10-33 | 1 | 1-2 | —
| | | | |
— nubica | 3-11 | 5-15 | 1 | 1 |Strauch
| | | | |
— verugera | 7-11 | 22-32 | 1 | 1-3 |Baum
| | | | |
— fistula | 3-4 | 12-18 | 1 | 1 | —
| | | | |
— Seyal | 1-6 | 8-12 | 1 | 1-2 | —
| | | | |
— Ehrenbergiana | 1-2 | 8-10 | 1 | 1 |Strauch
| | | | |
— stenocarpa | 3-11 | 15-20 | 1 | 1 |Baum
| | | | |
— albida | 4-8 | 8-15 | — | 4-8 | —
| | | | |
— Lahai | 6-13 | 12-20 | 1 | — | —
| | | | |
— amythetophylla| 20-30 | 30-40 | 1 | — | —
| | | | |
— hecatophylla | 12-20 | 25-45 | 1 | 1-3 | —
| | | | |
— Catechu | 15-30 | 30-50 | 1 | 4-10 | —
| | | | |
— sanguinea | 2-6 | 5-10 | 1 | — | —
| | | | |
— mellifera | 2 | 1 | 1 | — |Strauch
| | | | |
— laeta | 2-3 | 3-5 | 1 | — | —
| | | | |
— venosa | 4-7 | 7-12 | 1 | — | —
| | | | |
— glaucophylla | 3-6 | 12-20 | 1 | — |Baum
| | | | |
— Verek | 3-5 | 10-15 | 1 | 1 | —
An den Stielen der Blüthenköpfchen der Gummiferae tritt eine aus 2-4,
nur selten von einander getrennten Hochblättern verwachsene Hülle auf,
welche sich bei den meisten Arten in bestimmter Höhe zeigt, bei einigen
indess hinsichtlich ihrer Insertion bedeutenden Schwankungen unterworfen
ist. Constant hingegen bleibt das Merkmal, ob diese Hülle fest mit dem
Stiele verwachsen erscheint, oder ob sich dieselbe von diesem loslöst
und sich wie ein Kragen an ihm auf- und niederschieben lässt. Ich habe
hierin ein gutes Merkmal zur Eintheilung dieser Gruppe gefunden.
Das Längenverhältniss der einzelnen Blüthentheile zu einander bleibt
ziemlich constant, desgleichen auch so ziemlich die Anzahl der Blüthen,
welche ein Köpfchen bilden, und die der Staubfäden. Sehr veränderlich
dagegen ist die relative Länge des Griffels, eines Merkmals ohne alle
Bedeutung. Von Werth erschienen auch Form und Länge der die Blüthen
stützenden Deckblättchen, schmaler spathelförmiger Gebilde, welche eine
löffelartig ausgehölte Spitze besitzen, und die von HAYNE
irrthümlicherweise für die unvollkommene Blüthe gehalten und als
trichter- oder tütenförmig abgebildet wurden, was sie indess nie sind.
Gute Merkmale liefern auch Form und Anzahl der Samen, während die
Gestalt der Hülsen grossen Schwankungen unterworfen sein kann.
In Betreff der einheimischen Nomenclatur verdient noch Folgendes bemerkt
zu werden: In den von mir bereisten Gegenden Nubiens machte ich stets
die Erfahrung, dass die Eingeborenen, welche als gute Naturbeobachter
ein instinktmässiges Verständniss des Artbegriffs besitzen, sehr genau
die verschiedenen Acacien ihrer Heimath zu benennen und zu unterscheiden
wussten. Ihren Winken und Fingerzeigen habe ich bei dieser Arbeit
hinreichend Rechnung getragen. Was aber die dem arabischen
Sprachgebrauch entsprechenden Bezeichnungen für die einzelnen Arten
anbelangt, so brauche ich nur auf den grossen Unterschied aufmerksam zu
machen, welcher sich zwischen den von mir und den von FORSKÅL dieser
oder jener Art zuertheilten arabischen Namen herausstellt. So wären
beispielsweise:
nach FORSKÅL: nach SCHWEINFURTH:
Haras = A. tortilis. Harras = A. albida.
Smurr = A. mellifera. Ssāmmorr = A. spirocarpa.
Syllim = A. sp.? Selem = A. Ehrenbergiana.
Sejal = A. Ehrenbergiana Sejal = A. tortilis.
Je nach den Provinzen ändern sich Namen von Pflanzen und Thieren in
allen Ländern (ich erinnere an Tanne und Fichte), und so auch namentlich
in Arabien und Aegypten.
* * * * *
=Clavis Acaciarum Niloticarum.=
I. =Gummiferae.= (Acaciae stipulis spinescentibus.)
* Floribus capitatis
pedunculi bracteis persistentibus
pedunculis ipsa basi bracteatis, floribus albidis _A. abyssinica_
pedunculis medio vel infra medium bracteatis, floribus albidis
leguminibus spiraliter tortis, spinis rectis, cum abortivis recurvis
alternantibus
leguminibus tomentosis _A. spirocarpa_
leguminibus glabris _A. tortilis_
leguminibus rectis, spinis aequalibus rectis
leguminibus coriaceo-membranaceis _A. xiphocarpa_
leguminibus coriaceis _A. etbaica_
pedunculis supra medium bracteatis
leguminibus rectis moniliformibus, floribus luteis
leguminibus glaberrimis _A. nilotica_
leguminibus tomentosis _A. arabica_
leguminibus rectis marginibus parallelis, floribus pallide flavis
spinis brevibus _A. nubica_
leg.?—spinis longissimis _A. verugera_
pedunculis infra medium caduco-bracteati, leguminibus falcatis
leguminibus inter semina constrictis
pinnis 3-5-jugis (arbores)
spinis saepissime monstrose inflatis, ramis cortice albo _A.
fistula_
spinis sursum attenuatis, ramis cortice cinnamomeo _A. Seyal_
pinnis 1-2-jugis (frutex) _A. Ehrenbergiana_
leguminibus marginibus parallelis _A. stenocarpa_
** floribus spicatis albidis
petiolo communi inter singula pinnarum paria glanduloso, basi glandula
nulla _A. albida_
petiolo comm. basi glandula instructo ceterum eglanduloso _A. Lahai_
II. =Vulgares.= (Acaciae stipulis non spinescentibus aculeatae.)
A. _Inermis_ _A. amythetophylla_
B. _Diacanthae_ aculeis infrastipularibus adjecto interdum
infrafoliaceo.
leguminibus coriaceis linearibus aculeis geminis.
legum. crasse coriaceis foliolis majoribus _A. hecatophylla_
legum. coriaceis foliolis minoribus _A. Catechu_
leguminibus coriaceo-membranaceis.
aculeis geminis.
floribus roseis, pinnis 2-6-jugis _A. sanguinea_
floribus albidis pinnis semper 2-jugis _A. mellifera_
aculeis geminis infrastipularibus adjecto interdum infrafoliaceo
leguminibus oblongo-linearibus
pinnis 2-3-jugis _A. laeta_
pinnis 4-7-jugis _A. venosa_
aculeis semper ternatis
leguminibus linearibus, pinnis 3-6-jugis
spicis folium multo superantibus _A. Verek_
spicis folium non superantibus _A. glaucophylla_
* * * * *
1. =Acacia abyssinica= Hochst., Benth.
Arbor mediocris cortice pallide-flavescente in ramis dense hirto-
villosissimo; spinis brevibus rectis latere 2-angulatis apice fuscis
basi tomentosis; foliis bipollicaribus pubescentibus vel puberulis
pinnis 10-15-, rarius 6-jugis; foliolis 20-30-, rarius 17-jugis parvulis
linearibus obtusis longitudine latitudinem 5 superantibus petiolo
communi 4-5ies glanduloso, inflorescentia coaetanea capitulis globosis
albidis, pedunculis in axillis 3-5 aggregatis vel paniculam longam
efoliatam formantibus 1-ad semipollicaribus ipsa basi bracteatis
tomentosis, leguminibus? . . .
_Nomen vern._: Tsche’a.
_Habitat_: In Abyssiniae provincia Tigre, prope Adoam in monte Kubbi et
prope Mendel.
Nach den Exemplaren zu urtheilen, welche mir vorlagen, gehören hierher
sowohl die unter Nr. 1813 der dritten Section der SCHIMPER’schen
Sammlung als _A. abyssinica_, als auch die unter Nr. 382 der ersten
Section derselben Sammlung als _Mimosa Habbas_ vertheilten, trotz der
gegentheiligen Ansicht BENTHAM’s, welcher unter letztgenannter Nummer in
W. HOOKER’s Herbar eine ganz andere Pflanze gesehen haben will. Die
Exemplare von Nr. 382, die ich sah, unterschieden sich von denen der Nr.
1813 nur durch 5-jochige Primär- und durch 17-jochige Secundär-Fiedern,
trugen aber im Wesentlichen dieselbe Behaarung, die gleichen Dornen und
Blüthen.
Diese Art erscheint auf den ersten Blick der _A. spirocarpa_, namentlich
der var. β. _major_ ausserordentlich ähnlich, unterscheidet sich indess
von derselben durch die gelbliche Farbe der Rinde an den Zweigen, sowie
die mit mehr oder minder langen, unter der Pubescenz hervortretenden
Borsten, durch die Dornen, welche meist verkümmert und nicht länger als
½ Zoll angetroffen wurden, aber stets gerade, nie mit hakig gekrümmten
abwechselnd und an den Seiten mit zwei scharfen Kanten sich zeigten, am
meisten aber durch den Mittelnervstiel, welcher nicht nur unmittelbar
unter dem untersten Fiederjoche, sondern auch zwischen den 4 obersten
Fiederpaaren ziemlich grosse, napfförmige Drüsen trägt. Bei _A.
spirocarpa_ dagegen hat der Mittelnervstiel nur an seiner Basis und vom
untersten Fiederjoche entfernt eine Drüse aufzuweisen.
Die Blüthen sind sehr ähnlich wie bei _A. spirocarpa_ gestaltet, die
Stiele der Köpfchen indess erscheinen stets unmittelbar an ihrer Basis
mit einem festen, 2-4-zähnigen Bracteenring besetzt, während bei _A.
spirocarpa_ ein solcher im unteren Viertel oder Drittel ausnahmsweise
auch in der Mitte desselben zu sitzen pflegt.
Kelch, Blumenkrone und Staubfäden sind wie bei _A. spirocarpa_, auch
erscheint der der Blüthen beraubte Blüthenboden mit vielen
spathelförmigen, an der Spitze breiten und stark gewimperten
Deckblättchen besetzt.
A. RICHARD versetzte die beiden citirten Nummern der _A. abyssinica_ mit
Unrecht unter die _A. arabica_ W., von welcher sie durch die meisten
Merkmale abweicht.
BENTHAM vermuthete, dass zur _A. abyssinica_ die in der 2. Section unter
Nr. 940 als _Inga Nefasia_ vertheilten Fruchtexemplare gehörten, wogegen
jedoch sowohl das Aussehen der Blätter, als auch die Form der kleinen
Stipular-Dornen zu sprechen scheint.
_Acacia tomentosa_ W., im Habitus dieser Art ähnlich, unterscheidet sich
von ihr durch grössere Blätter und durch den in der Mitte oder an der
Spitze mit einem Bracteenringe versehenen Stiel der Blüthenköpfe.
2. =Acacia spirocarpa= Hochst., A. Rich.
Arbor 1-50-pedalis trunco a basi ramoso ligno albido coma umbelliformi
cortice griseo-albido in trunco vetusto rimoso, saepissime laevi, in
ultimis ramis fusco-sub-purpurascente tomentoso; spinis valde variis
horizontaliter patentibus albis subteretibus vel leviter canaliculatis,
modo 1-2-pollicaribus rectissimis modo unguiformibus brevissimis hamato-
recurvis alternantibus, omnibus brevissime dense-tomentosis; foliis
hirsuto-tomentosis; pinnis 5-10-jugis foliolis 10-15-jugis, parvulis
longitudine latitudinem 3-4 superantibus interdum glabratis
acutiusculis, petiolo communi breviter canaliculato basi 1-glanduloso;
inflorescentia praecoce vel coaetanea pedunculis in axillis 1-5
fasciculatis semipollicaribus hirsuto-tomentosis irregulariter plerumque
infra medium bracteatis, capitulis globosis albidis; leguminibus inter
semina constrictis inflatis striato-venosis dense tomentosis pallidis
subcoriaceis varie contorto-flexuosis, explicatis 2-6-uncialibus,
seminibus 4-12 fusco-olivaceis, crassis.
A. Var. α. _minor_.
Saepe frutescens 1-20-pedalis, spinis -1-pollicaribus, foliorum pinnis
5-jugis foliolis 10, inflorescentia praecoce, capitulis minutis,
leguminibus 2-pollicaribus, 4-spermis coriaceo-membranaceis.
_Nomen vern._: arabice Ssāmmor, lingua Bega Ssanganēb, Ssāgga.
_Habitat_: Deserta Nubiae et Aegypti superioris, ad oras Maris Erythraei
(in Arabia usque ad urbem Moïlah 27° 40′ lat. sept., in Aegypto usque ad
Ras Mrehk 25° 44′ lat. sept.).
Aprili florens, Junio fructifera.
B. Var. β. _major_.
Arbor 20-50-pedalis, spinis -2½-pollicaribus, foliorum pinnis
5-10-jugis, inflorescentia coaetanea, capitulis majusculis leguminibus
4-6-pollicaribus coriaceis 8-spermis.
_Nom. vern._: Ssāmmor, interdum Sejal ab incolis vocatur.
_Habitat_: Convalles Abyssiniae, Nubiae australioris, provinciarum Taka,
Sennaar et Kordofan.
Martio, Aprili florens. Aprili fructifera.
Diese Art ist fast stammlos, d.h. der Stamm ist unmittelbar an der Basis
pseudo-dichotom getheilt, so dass die schirmförmige Krone auf 2-4 Aesten
zu ruhen scheint. Die Rinde ist nur an den ältesten Aesten längsrissig
aufgespalten. An den übrigen Aesten ist sie fest, von sehr heller,
weisslicher Färbung, aber rauh und mit zahlreichen erhabenen,
quergestellten Lenticellen dicht bedeckt, was den Aesten ein
coniferenartiges Aussehen ertheilt. Die jüngeren Zweige sind röthlich
braun und stets flaumhaarig, seltener kahl werdend.
Der Blattstiel trägt nur unter dem untersten Fiederjoche eine Drüse,
welche oft fehlen kann.
Die Blüthen stehen bei der Var. α. _minor_ zu 25 in einem Köpfchen, das
5-6 Millim. im Durchmesser nicht übersteigt; bei der Var. β. _major_ zu
45 in einem Köpfchen, dessen Durchmesser 9-10 Millim. beträgt. Der Kelch
ist breit trichterförmig, hat 5 rundliche, stark gewimperte, gelbliche
Zähne und 10 gelbliche Nerven. Die noch einmal so lange Blumenkrone hat
eiförmig-spitze, gelbliche Zipfel, die nicht ohne kurze Franzen sind.
Die Staubfäden, doppelt so lang als die Blumenkrone, sind 35-40 an der
Zahl und farblos weiss. Der Griffel ist etwas länger als die Staubfäden.
Der Blüthenboden erscheint nach Abfall der Blüthen dicht mit
spathelförmigen, an der Spitze löffelartig geformten, behaarten und
langgewimperten Deckblättchen, welche so lang sind als der Kelch,
besetzt. Der fest am Stiel angewachsene, bräunliche Bracteenring hat 2-4
Zähne und sitzt meist am unteren Viertel desselben.
Die Hülsen sind bei Var. β. _major_ an den Einschnürungen 4-5, über den
Samen 7-8 Millim. breit; bei var. α. _minor_ an den Einschnürungen 2-3
und über den Samen 4 Millim. breit. Die elliptischen, dunkel-
olivengrünen Samen sind bei Var. β. _major_ 7 Millim. lang, 4 Millim.
breit und 2 Mill. dick; bei Var. α. _minor_ 5½ Mill. lang, 3 Mill. breit
und ½ Mill. dick.
Obgleich sich beide Varietäten durch auffallende und anscheinend
constante Merkmale unterscheiden, so erscheint doch kein Zweifel über
ihre Zusammengehörigkeit zu einer Art zulässig, vielmehr geben sich bei
Berücksichtigung der klimatischen Verhältnisse alle Unterschiede nur als
die Folge derselben zu erkennen.
Innerhalb der Region der Tropenregen im südlichen Nubien, in Abyssinien
u.s.w. entwickelt sich die Var. β. _major_ in den stets mit reichlicher
Grundfeuchtigkeit versehenen Thälern und Niederungen der periodischen
Wasserläufe (arabisch Chor genannt) zu einem ansehnlichen Baum, welcher
fast das ganze Jahr hindurch mit reichlichem Laubschmucke geziert
erscheint, eine schirmförmige, aber mehr abgerundete, etwas
unregelmässigere Krone entfaltet, und durch längere Dornen, grössere,
mehrjochige Blätter, grössere Blüthenköpfe und dickere, mehrsamige und
längere Hülsen von der kleineren Spielart verschieden erscheint.
Letztere, die Var. α. _minor_, bewohnt die dürren Wüstenthäler Nubiens
und Ober-Aegyptens bis zum 25° n.Br. ungefähr, und ist daselbst das
allverbreitete Charakter-Gewächs dieser Flora. Sie wird selten höher als
20 Fuss, bildet oft nur kleine Sträucher, entwickelt aber stets eine
durch täuschend regelmässige Dichotomie ihrer Verzweigung
hervorgerufene, schirmförmige Krone, die oben wie geschoren eine Fläche
darstellt, den grössten Theil des Jahres entlaubt dasteht und nur selten
an Stellen reichlicher Grundfeuchtigkeit auch in den dürresten Monaten
mit Blättern auftritt.
Ich würde keinen Anstand nehmen, die Var. _minor_ mit der indischen _A.
planifrons_ W. Arn. zu identificiren, wenn mir von letzterer eine
vollständige Suite von Exemplaren zu Gebote stände. Da ich die Frucht
dieser Art nicht gesehen habe und die constant kahle Beschaffenheit
aller Theile der _A. planifrons_ (bei der _A. spirocarpa_ H. fehlt
ausnahmsweise nur an den Zweigen, aber selten vollständig die Behaarung)
Unterschiede andeutet, so wage ich es vor der Hand nicht, hierüber ein
Urtheil zu fällen. Erwähnung verdient noch, dass der schirmförmige Wuchs
auch für die _A. planifrons_ genau so angegeben wird, als derselbe bei
der _A. spirocarpa_ vorkommt. Die am entblätterten Zweige befindlichen
Blüthen, die Dornen u.s.w. der Var. _minor_ weichen, abgesehen von der
Behaarung, durch nichts von den mir zu Gebote stehenden Exemplaren aus
Mysore ab.
Die Ssāmmor-Acacie ist nahe verwandt mit der _A. tortilis_ Hayne, von
dieser aber leicht durch den stammlosen, schirmförmigen Wuchs, etwas
hellere Rinde, kleinere Blättchen und die dichtflaumhaarige Bekleidung
der Zweige, Dornen, Blätter und Hülsen zu unterscheiden. Aus dem sehr
festen und zähen weisslichen Baste verfertigen sich die Eingeborenen die
nöthigen Stricke und Bänder für ihren Hausrath. _A. gummifera_ Del.
(Centurie de pl. rec. par. Cailliaud pag. 21, 22), ein Name, welcher
übrigens bereits früher durch WILLDENOW vergehen wurde, scheint nach der
allerdings sehr ungenügenden Beschreibung mit dieser Art identisch zu
sein.
_Erklärung der Abbildungen._
Taf. IV. Var. α. _minor_. 1. Fruchttragender Zweig. 2. Blüthentragendes
Zweigstück. 3. Hülsen (alle nat. Gr.). 4. Blüthe nebst Fruchtknoten. 5.
Blüthenköpfchen nebst Stiel. 6. Vierzähniger Bracteenring. 7.
Deckblättchen (vergr.)
Taf. V. Var. β. _major_. 1. Blühender Zweig. 2. u. 3. Hülsen. 4. Samen
(alle nat. Gr.).
Taf. VI. Ein 15′ hohes Bäumchen, nebst kleineren im Hintergrunde, von
Var. α. _minor_, von der nubischen Küste.
3. =Acacia tortilis= Hayne. (= _A. Raddiana_ C. Savi. = _A. fasciculata_
G. P. R.)
Arbor coma irregulari trunco erecto cortice longitudinaliter rimoso
fusco in ramis rubente vel pallidiore glaberrimo striato; spinis validis
pollicaribus horizontaliter patentibus rectissimis teretibus eburneis
abortivis hinc inde alternantibus parvulis recurvis pallide fuscis
praesertim in ramis floriferis omnibus unguiformibus semper glaberrimis;
foliis viridibus glabratis pollicaribus pinnis 2-6-jugis, foliolis
oblongo-linearibus 5-12-jugis obtusis vel acutiusculis longitudine
latitudinem 3-4-superantibus petiolo communi infra singula juga glandula
minima instructo; inflorescentia subcoaetanea capitulis globosis
parvulis albidis, pedunculis in axillis 1-2, rarius 5-aggregatis,
½-pollicaribus medio bracteatis puberulis, leguminibus 1-5-fasciculatis
linearibus torulosis compressis coriaceis marginibus parallelis nervosis
longitudinaliter venosis plus minus spiraliter vel contorto flexuosis
junioribus interdum puberulis maturis fuscis glaberrimis 10-12-spermis
3-pollicaribus, seminibus ovalibus crassis griseo-olivaceis linea ovali
pallidiore basi aperta notatis.
_Nomen vern._: arabice Sejal.
_Habitat_: Aegypti totius deserta parte tam libyca quam arabica; ad oras
Nubiae in montibus Soturba; ad vallem niloticam a 14° usque ad 25° lat.
sept. (in provincia Kordofan parte sept., in Nubiae agro Matammensi,
Berberensi, Dongolensi et Sukkotensi, usque ad urbem Syenam); ad montem
Sinai et in Arabia petraea usque ad 31° lat. sept.; in Arabia felici; in
Senegalia.
Diese weit verbreitete Art bildet in den Wüstenthälern Arabiens,
Aegyptens und Nubiens Bäume, welche 30-40 Fuss an Höhe nicht
übersteigen. Der Stamm ist stets entwickelt, aufrecht, verhältnissmässig
hoch und 2-3 Fuss dick. Die Baumkrone ist unregelmässig verzweigt und
von mehr oder minder abgerundeter Gestalt. Mit der _A. spirocarpa_ hat
sie die Eigenthümlichkeit gemein, dass zwischen den normal entwickelten
geraden Dornen auch kleinere verkümmerte und hakig zurückgebogene
auftreten, welche an den blühenden Zweigen fast ausschliesslich Platz
greifen. Die Farbe der Rinde unterscheidet sie nebst der
Wachsthumsverschiedenheit und fehlenden Behaarung zur Genüge von
letzterer.
_A. fasciculata_ stimmt sowohl nach der in der Flora des Senegals (S.
252) bereits 1830 gegebenen Beschreibung, als auch nach den mir
vorliegenden Exemplaren völlig mit der _A. tortilis_ überein, und
scheint, wie diese, einen kalkreichen Boden zu bevorzugen.
Herr Prof. P. SAVI in Pisa hatte die besondere Güte, mir einige
Originalproben der von seinem Vater 1830 ausführlich beschriebenen und
auch abgebildeten _A. Raddiana_ („sopra alcune Acacie egiziane“) zu
übersenden, welche eine völlige Identität mit der _A. tortilis_
nachwiesen.
Ob die von HAYNE im 9. Bande seiner Arzneigewächse (Taf. 31.) zuerst
beschriebene und abgebildete _A. tortilis_ mit der _Mimosa tortilis_
FORSKÅL’s (flor. aeg.-arab. 176) identisch sei, lässt sich ohne
Original-Exemplare nicht entscheiden, da, nach der Beschreibung zu
urtheilen, unter diesem Namen ebenso gut die Var. α. der _Acacia
spirocarpa_ gemeint sein könnte.
4. =Acacia xiphocarpa= Hochst., Benth.
Arbor speciosa ramulis angulatis glabris; spinis parvis conicis saepe
obsoletis; foliis pinnis 20-30-, rarius 7-10-jugis, foliolis
20-40-jugis, minimis linearibus glabratis obtusis longitudine
latitudinem 5-superantibus, petiolo communi saepius eglanduloso basi
interdum glandula minima praedito dilatato rubente; inflorescentia etc.
ignota; leguminibus 3-4-pollicaribus oblongo-linearibus compressis
crassis coriaceis pulposis parum curvatis longitudinaliter dense venosis
glanduloso-scabriusculis basi attenuatis apice acutiusculis 8-9-spermis,
seminibus ovalibus olivaceis.
_Habitat_: In Abyssiniae provincia Schire, districtu Menaber.
Mit reifen Hülsen im November.
Die Blättchen erreichen meist nur eine Länge von 2 mm. Die Hülsen werden
7-10 Ctm. lang, 1½ Ctm. breit und 4 mm. dick, sind etwas gebogen, leicht
aufspringend und mit ziemlich viel Pulpa erfüllt.
Diese (nur in Nr. 522. der SCHIMPER’schen Sammlung aus Abyssinien
enthaltene Art) kann ich mit meiner _A. etbaica_ nicht identificiren, da
die Hülsen der _A. xiphocarpa_ durch Grösse, Breite, ziemlich derbe und
pulpöse Beschaffenheit sowohl, als durch dichter und regelmässiger von
beiden Seiten und anfangs der Mitte derselben zu, später ihrer Länge
nach verlaufende Adern, auch durch die Drüsen auf ihrer Oberfläche von
ihr verschieden sind, da ferner die Anzahl der primären Fiederjoche sich
überwiegend weit grösser zeigt, als bei der _A. etbaica_. Die kleinen
Blättchen kommen auch bei _A. etbaica_ an blühenden Zweigen vor, dagegen
wurde bei letzterer an der Basis des Blattstiels nie eine Drüse
beobachtet.
RICHARD rechnete blühende Exemplare der _A. etbaica_, von SCHIMPER und
Q. DILLON gesammelt, zu dieser Art, während BENTHAM die _A.
amythetophylla_, weil er von ihr keine fruchttragenden Exemplare gesehen
hatte, irrthümlicherweise mit der _A. xiphocarpa_ vereinigte.
Da mir blühende Exemplare, welche die Merkmale der _A. xiphocarpa_
besitzen, nicht vorliegen, auch von dieser Art keine grössere Suite zu
Gebote steht, so kann ich nicht mit voller Sicherheit entscheiden, ob
die _A. etbaica_ eine von obiger verschiedene Art oder nur eine durch
wenigjochige Blätter und schmälere, dünnere und trockenere Hülsen
ausgezeichnete Varietät derselben sei. Beide Varietäten könnten sich in
letzterem Falle zu einander verhalten wie Var. α. und Var. β. der _A.
spirocarpa_ H. u. Rich., obgleich ein so grosses Schwanken in der Zahl
der primären Joche bei letzterer nicht annähernd vorkommt.
5. =Acacia etbaica= Schwf., n. sp.
Arbor gracilis trunco erecto cortice atro, longitudinaliter rimosissimo,
in ramis atro-griseo, fusco-griseo in novellis; spinis mediocribus
foliis semper multo brevioribus, interdum nullis, arrectis fuscis
nitidis teretibus; foliis glabris pinnis 3-6-jugis, foliolis
15-30-jugis, griseo-viridibus apice rotundato-obtusis latitudinem
longitudine 2½-3 superantibus petiolo communi dilatato rubenti
2-4-glanduloso; inflorescentia coaetanea pedunculis in foliorum axillis
3-5 fasciculatis, ⅔ uncialibus medio bracteatis pubescentibus, capitulis
globosis parvulis albidis leguminibus fuscis nitidis coriaceis
indehiscentibus epulposis linearibus venosis rectis 2-3-pollicaribus
obtusiusculis non constrictis 6-spermis.
_Nomen vern._: lingua Bega: Arrat, lingua tigrensi: Serrau.
_Hab._ Ad oras Nubiae in montibus Elba et Soturba dictis, sub 22° lat.
sept.; in Abyssiniae ditionibus Bogos et Tigre.
Schlanke Bäumchen von 20-30 Fuss Höhe, mit hohem Stamm und schwarzer,
tief-längsrissiger Rinde. An den Zweigen ist die Rinde dunkelgrau, an
den diesjährigen Trieben röthlich-bräunlich. Die Blätter haben eine
schmutzig-grüne Färbung und sind fast gänzlich kahl. Der Mittelnervstiel
des Blattes und der Fiedern nimmt häufig eine röthlich-bräunliche
Färbung an, er ist schwach gerinnt, 2-3½ Centm. lang, und trägt zwischen
den beiden obersten und zwischen den beiden untersten Fiederpaaren (wo
sie vorhanden sind) kleine, ovale, flach napfförmige Drüsen, welche
fehlen können, scheint aber an seiner Basis keine solchen zu besitzen.
Die Fiedern, 2-4-jochig (auch 1, 5, 6 und 7), erreichen eine Länge von
1½-3 Ctm., und tragen an entwickelteren Blättern meist 25 Paar
Blättchen. Letztere sind an der Basis wenig schief, an der Spitze
abgerundet, mit deutlichem Mittelnerv versehen, von ziemlich derber
Beschaffenheit, und variiren sehr in der Grösse. An blühenden Zweigen
sind sie 2 Mm. lang und ¾ Mm. breit; an fruchttragenden zuweilen 6 Mm.
lang und fast 2 Mm. breit.
Die Stipular-Dornen sind ungleich stark an den verschiedenen Zweigen
entwickelt, bald 2 Ctm. lang, 1 Millim. dick, gerade, aufwärts
gerichtet, vor der Spitze plötzlich zugespitzt, von der bräunlichen
Farbe des Zweiges, bald bis zu 2 Mm. Länge reducirt und oft gänzlich
fehlend und an älteren Zweigen abgeworfen.
Die 8 Millim. im Durchmesser habenden, frisch weisslichen (in Herbarien,
wie alle weissen Acacien-Blüthen, bräunlich oder röthlich werdenden)
Blüthenköpfchen bestehen aus 20-25 Zwitterblüthen und sitzen auf 1½-2
Ctm. langen Stielen, welche sich zu 3-5 in den Blattachseln gebüschelt
befinden, ungefähr in der Mitte oder etwas unterhalb derselben einen
festen, lederartigen, vierzähnigen Bracteenring tragen und mit
zerstreuten Haaren besetzt sind. Der am Grunde braune Kelch ist mit 5
stumpfen, rundlichen, etwas gewimperten Zähnen versehen; die zu einer
freien Glocke verwachsene Blumenkrone überragt denselben um’s Zweifache,
ist farblos und hat 5 spitz-eiförmige Zipfel. Die Staubfäden, doppelt so
lang als die Blumenkrone, sind 50-60 an der Zahl, borstenartig aufwärts
gerichtet, weisslich farblos, mit hellgelben Antheren; der Griffel ist
mit ihnen von gleicher Länge. Die Deckblättchen, halb so lang als der
Kelch, sind gleich lang und breit, halbkugelig gewölbt, gebräunt,
behaart und gewimpert; der Blüthenboden ist etwas länglich und mit
Spreuhaaren versehen. Die Hülsen sitzen zu 1-6 geknäuelt, sind von
ungleicher Länge, meist 6-7 Ctm. (aber zuweilen auch kürzer und länger,
bis 11 Ctm.), meist 8 Mm. breit, flach und ½-1 Mm. dick, nirgends
eingeschnürt, an der Basis spitz, am Ende häufig sehr stumpf zugespitzt,
von lederartiger, derber Textur, nicht aufspringend, nicht pulpös,
glänzend lederbraun, derb längsaderig, beiderseits mit zwei derben
Nervensträngen berandet, meist 6-samig. Samen olivenfarbig, 6 Millim.
lang, 5 Millim breit.
Blühte im August an dem Stockausschlag umgehauener Stämme, an
beblätterten Zweigen Anfang Juli; Früchte fanden sich im April und März.
Diese Art ist, durch Hülsen und Blüthen ausgezeichnet und habituell
durch die Röthung der Blattrippen characterisirt, der _A. xiphocarpa_
Hochst. nahe verwandt.
Wurde von SCHIMPER und Q. DILLON bei Adoa, und von STEUDNER bei Keren im
Bogoslande gesammelt. Sie findet sich häufig in den Gebirgsthälern des
Etbai, an den Felsgehängen bis zu 2000′ Höhe in dem Soturba-Gebirge, am
Castle-Hill, Gebel Schellāl und am South Peak.
Die Bischarin nennen den Baum Ārrat, was kein eigentliches Bega-Wort zu
sein scheint, sondern vielleicht nur eine andere Aussprache des
arabischen Wortes Gārrat sein möchte, wie die zum Gerben verwandten
Hülsen der _Acacia nilotica_ genannt werden.
_Erklärung der Abbildungen._
Taf. VII. 1. Ein blühender Zweig, nat. Gr. 2. Ein Blüthenköpfchen. 3.
Blüthe und Pistill. 4. Fruchtknoten. 5. Staubgefäss. 6. Deckblättchen.
(vergr.)
Taf. VIII. 1. Ein fruchttragender Zweig. 2. Eine grössere Hülse. 3.
Zweig mit grossen Dornen. 4. Geöffnete Hülse. (Alle in nat. Grösse.)
6. =Acacia nilotica= Del.
Arbor maxima trunco erecto cortice atro-fusco rimoso in ramis atro-fusco
vel fusco-rubente laevissimo semper pruinoso in novellis interdum
puberulo; spinis 2-3-pollicaribus gracilibus rectissimis teretibus
horizontaliter patentibus sensim attenuatis eburneis apice fuscis in
floriferis saepius abortivis vel subnullis; foliis viridibus
3-pollicaribus pubescentibus pinnis 4-8-jugis, foliolis 15-27-jugis
linearibus rectis obtusis vix obliquis longitudine latitudinem 5-6
superantibus petiolo communi glandulis 1-3 vel eglanduloso;
inflorescentia coaetanea capitulis globosis citrino-luteis pedunculis
pollicaribus supra medium bracteatis puberulis in axillis 5-10
aggregatis vel paniculam efoliatam formantibus, leguminibus
6-8-pollicaribus fuscis glaberrimis nitidis obsolete venosis
moniliformibus inter semina angustissime constrictis articulis oblique
rotundis vel rhomboideo-orbicularibus 7-10-spermis seminibus ellipticis.
_Nomen vern._: arabice Ssant, nomen fructus Gārrat.
_Habitat_: Culta in ambulacris nemoraque formans in valle nilotica per
totam Aegyptum et Nubiam, spontanea in silvis primaevis ad ripas
Leuconili, praesertim parte inferiore supra urbem Chartum ditione
Schilluk, ad Nilum Caeruleum; spontaneam quoque reperi in silvis ad
montem Kassalam in Nubia australiori provinciae Taka.
Der Ssant ist der häufigste Baum in ganz Aegypten, wo er sich indess
nirgends mehr in nachweisbar wildem Zustande vorfindet. Alle Wege des
Landes sind vorzugsweise mit ihm bepflanzt, bei jedem Dorfe fast bildet
er Haine. Sein Holz ist hart, sehr zähe und schwerer als das Wasser,
braunroth von Farbe und daher dem der Eibe nicht unähnlich. Von
besonderer Härte soll das wilde Ssantholz sein, welches auf den Inseln
der Schilluks gefällt und zum Schiffbau auf dem weissen Nil verwandt
wird.
Der Ssant liefert das meiste Holz zum Schiffbau, zur Anfertigung der
Wasserräder und zu mancherlei Geräth. Das von dieser Art ausgesonderte
Gummi ist von so geringer Qualität, dass es nirgends einen
Handelsartikel bildet, sondern nur zum häuslichen Bedarfe dient. Die
Hülsen dagegen werden ihres vorzüglichen Tannin-Gehalts wegen sehr
geschätzt, auf allen Märkten feilgeboten und überall zum Gerben der
Häute verwandt, indem man dieselben zerstossen mit Wasser anrührt und
auf die rohen Felle einreibt. Dies ist die einfache Procedur des
Rothgerbens in ganz Aegypten. Auch die Rinde enthält Gerbstoff in
hinreichender Quantität, und ein Dekokt derselben dient als gutes Mittel
für Fieber-Reconvalescenten.
Als DELILE 1826 diese Art beschrieb (Centurie de plantes rec. p.
Cailliaud), machte er bereits auf die Unterschiede aufmerksam, welche
dieselbe von WILLDENOW’s _A. arabica_ unterscheiden. Sie bestehen
hauptsächlich in den bereiften, selbst an den Spitzen mehr oder minder
kahlen Zweigen, den nie mehr als 7- oder höchstens 8-jochigen
Primärfiedern und den stets gänzlich (bereits in unentwickeltem
Zustande) kahlen Hülsen.
7. =Acacia arabica= Willd. var.?
Arbor trunco erecto cortice fusco rimoso, ramis fuscis apice glaberrimis
vel tomentosis glandulisque atris inspersis; spinis ¼-¾-pollicaribus
tenuibus teretibus pallidis horizontaler patentibus sensim attenuatis;
foliis saturate viridibus, 3-pollicaribus puberulis pinnis
4-13-18-jugis, foliolis 10-33-jugis longitudine latitudinem
5-superantibus oblongo-linearibus obtusis vel acutiusculis petiolo
communi canaliculato 2-3 glanduloso interdum glandulis nullis;
inflorescentia coaetanea capitulis globosis mediocribus aurantiaco-
luteis, pedunculis in axillis 2-5-aggregatis vel paniculam efoliatam
formantibus infra vel supra medium bracteatis ½-pollicaribus tomentosis
vel parte inferiore atro-glandulosis, leguminibus? . . .
_Habitat_: In Abyssiniae provinciis Schire et Tigre; in ditione
Gallabat.
Hierher rechne ich die unter No. 530. als _A. Adansonii_ in der 2.
Section und die in derselben Section ohne Nummer vertheilten Exemplare
aus Schire, in der SCHIMPER’schen Sammlung aus Abyssinien, sowie die von
Q. DILLON gesammelten, welche ich mit den von mir in der Umgegend von
Matamma in Gallabat gefundenen (No. 1998 u. 1997 meiner Sammlung) zu
vergleichen Gelegenheit hatte, um mich von ihrer völligen Identität zu
überzeugen.
Dieselben bilden vielleicht eine eigene Art, welche einerseits von der
_A. nilotica_ D., andererseits von der _A. arabica_ W. verschieden wäre,
hauptsächlich durch die weit grössere Zahl der primären Fiederjoche. Da
die Früchte allen aufgeführten Exemplaren fehlen, so ist indess das
Urtheil über ihre specifische Stellung noch auszusetzen.
Unter den abyssinischen Exemplaren sind die von SCHIMPER unter No. 530.
vertheilten durch ihre Behaarung der senegambischen Varietät der _A.
arabica_ am ähnlichsten; indess auch bei meinen Exemplaren von Matamma
sind die Zweige bald gänzlich kahl an der Spitze, bald mit dichtem Flaum
besetzt, zwischen welchem sich zahlreiche dunkelbraune Drüsen zeigen.
Die Blätter sind meistens durch 8-12 Joche (es kommen sogar 16-18 vor)
ausgezeichnet. Die 5 mm. langen und 1 mm. breiten Blättchen haben die
gleiche Gestalt wie bei _A. arabica_ W. Der Mittelnervstiel ist entweder
ganz ohne Drüsen, oder trägt deren an den beiden obersten Jochen und
unten an seiner Basis.
Die Blüthenköpfchen haben eine orangegelbe Farbe, nur 9-10 Mm. im
Durchmesser und bestehen aus 100 Blüthen, welche halb so gross als an
indischen oder senegambischen Exemplaren, im Uebrigen aber von gleichem
Baue erscheinen.
Die Anzahl der Staubfäden übersteigt an meinen Exemplaren nicht 40. Die
den Kelch überragenden Deckblättchen sind schmal spathelförmig, mit
breiter löffelförmiger Spitze und stark gewimpert und behaart. Der
Bracteenring hat 3-4 Zähne, und sitzt an meinen Exemplaren im oberen, an
den übrigen hingegen am unteren Drittel des Stiels der Blüthenköpfchen.
Ich fand die Art blühend Ende September und Anfang October; in
Abyssinien blüht sie Ende Juni und im November. Sie bildete Bäume von
30-40 Fuss Höhe, mit aufrechtem, verhältnissmässig starkem Stamme,
dunkelbrauner, rissiger Rinde und cylindrischer oder abgerundeter Krone.
_A. arabica_ W. (= _Mimosa arabica_ Lam.), von welcher eine Varietät mit
kahlen Zweigen in Ostindien und eine andere mit dicht filzigbehaarten in
Senegambien vorkommt, muss von der _Acacia nilotica_ Del. als Art
getrennt werden. Ob nun die senegambische Varietät (welche ein grosser
Baum sein soll) von der indischen, welche in WIGHT’s und ARNOTT’s Flora
von Indien als „subarboreous“ beschrieben wird, specifisch zu trennen
sei, kann ich des ungenügenden Materials wegen nicht entscheiden. Ausser
der dichten Behaarung der Zweige scheint sich die senegambische Acacie
übrigens auch durch eine grössere Anzahl primärer Joche (-10)
auszuzeichnen.
Aus Arabien habe ich keine Exemplare von _A. arabica_ gesehen.
8. =Acacia nubica= Benth. (= _A. pterygocarpa_ Hochst., Benth.)
Frutex umbelliformis ligno albido foetido cortice pallide-fusco laevi,
in ramulis striato pallido vel flavescente interdum griseo vel
albicante, glabrata vel pubescente in novellis viridi semper villoso;
spinis brevibus erecto-patentibus basi incrassatis villosis apice
fuscescentibus glabratis, rectissimis vel paullo recurvis; foliis
2-pollicaribus glaucis plus minus pubentibus pinnis 3-11-jugis, foliolis
5-15-jugis oblongis acutis vel acutiusculis vix obliquis latitudinem
longitudine 3 rarius ultra superantibus petiolo communi leviter
canaliculato basi obsolete 1-2-glanduloso interdum glandula nulla;
inflorescentia praecoce vel coaetanea pedunculis in axillis 1-3
aggregatis, folio multo brevioribus semipollicaribus, villosis, paullo
infra medium bracteatis, capitulis globosis flavis suaveolentibus,
leguminibus linearibus rectis vel subcurvis basi attenuatis apice
acutiusculis margine ala angusta tenui marginatis, parum inflatis
longitudinaliter venosis maturis flavescentibus semper pubentibus,
5-11-spermis, seminibus dissepimentis membranaceis separatis subglobosis
griseis reticulatis latere linea ovali pallidiore notatis.
_Nomen vern._: Lingua Bega: Laaū, Laūd, Ud; lingua Agowensi
Ittschellegāna.
Var. α. _erythraea_ Schwf. (= _A. pterygocarpa_ Hochst., Benth.)
Foliorum pinnis laxiuscule 3-5-jugis, foliolis 6-10-jugis remotis,
spinis interdum deorsum curvatis, inflorescentia praecoce.
_Habitat_: Oras Arabiae felicis, Abyssiniae et Nubiae usque ad 22° 30′
lat. sept. et insulas Maris Rubri incolit. Floret Junio.
Var. β. _aethiopica_ Schwf. (= _A. nubica_ Benth.)
Foliorum pinnis approximatis 6-11-jugis, foliolis dense 10-15-jugis
spinis semper rectissimis, inflorescentia coaetanea.
_Habitat_: In pascuis Nubiae australioris interdum per plagas
vastissimas fruticeta formans, provinciae Fesoghlu, Sennaar, Kordofan,
Berber, Taka et Gedaref. Floret Majo, Aprili.
Der Laūd bildet von der Basis aus verzweigte, schirmförmige, 4-5′ hohe
Sträucher. Die Rinde gleicht der von _A. spirocarpa_, und ist, wie jene,
mit zahlreichen, quergestellten Lenticellen bedeckt, hat aber eine
dunklere und mehr grünliche Färbung. Der zähe, feinzertheilbare Bast
findet bei den Eingebornen Verwendung, und entwickelt im frischen
Zustande einen unangenehmen, an die Kastanienblüthe erinnernden, oft
aasartigen Geruch. Beide Varietäten haben am Mittelnervstiel, gewöhnlich
nur an dessen Basis, seltener auch am obersten Joche, eine undeutliche
Drüse, oft gar keine; sie haben ferner gleiche Blüthen und Früchte. Das
Blüthenköpfchen ist stets filzig-behaart und hat etwas unterhalb der
Mitte einen festen Bracteenring mit 4 oder oft mit nur 2 häutigen und
behaarten Zähnen. Der länglich gestaltete, keulenförmige Blüthenboden
trägt meist 70 Blüthen von fahlgelber Farbe, welche duften. Der Kelch
ist länglich, mit stumpfen Zähnen und wie die um ⅓ denselben überragende
Blumenkrone behaart. Letztere ist zur Hälfte verwachsen und hat 5 spitz-
eiförmige Zipfel. Die Staubfäden, nur 25 an Zahl, überragen dieselben
um’s Doppelte. Die Deckblättchen sind sehr schmal, spathelförmig und an
der Spitze löffelartig hohl, stark gewimpert und behaart, und meist
länger als die Blumenkrone. Die Hülsen werden bei beiden Varietäten 5-8
Ctm. lang, 1-1½ Ctm. breit und haben einen 1-1½ mm. breiten Flügelsaum.
Die Anzahl der Samen variirt sehr zugleich mit der Länge der Hülsen,
dieselben sind fast kugelrund, selten etwas länger als breit, grau, fein
netzadrig und flach alveolirt, im reifen Zustande grau, mit hellerem
Ringe auf den Seiten, und haben 5 mm. im Durchmesser. Durch dünne
häutige Scheidewände geschieden, liegen sie in geräumigen viereckigen
Zellen.
Die beiden Varietäten verhalten sich in Hinsicht auf Blüthezeit und
Belaubung genau so zu einander, wie die Var. _minor_ und _major_ der _A.
spirocarpa_. Da mir eine grosse Suite von Exemplaren von den
verschiedensten Standorten vorliegt, so kann ich, indem zahlreiche
Uebergänge in Bezug auf Zahlenverhältnisse der Joche und Behaarung nach
allen Richtungen hin vorkommen und sich nur als die durch äussere
Lebensverhältnisse der Pflanze bedingte Verschiedenheiten herausstellen,
mich nicht der von BENTHAM vertretenen Ansicht (welcher indess die zu
No. 407. der KOTSCHY’schen Sammlung gehörigen Früchte der _A. nubica_
nicht sah) anschliessen, beide Varietäten specifisch von einander zu
trennen.
In den allgemeinen Wachsthumsverhältnissen lassen sich keine
Unterschiede nachweisen, es verdient jedoch hervorgehoben zu werden,
dass die Exemplare aus den Steppen und Wüstenthälern des südlichen
Nubiens, wo sie oft meilenweite Strecken mit lichtgestelltem Buschwerk
bekleiden, selten mehr als 6 primäre, aber nicht mehr als 10 secundäre
Fiederjoche zur Schau tragen; die aus Kordofan und dem Sennaar, insofern
sie von entwickelten Sträuchern stammten, desgleichen; in letztgenannten
Provinzen aber, und zwar im Bereiche der fetten Nilerde, bildet diese
Art häufig üppig wucherndes, am Boden ausgebreitetes Gestrüpp, und in
solchem Zustande entwickelt sie stets Blätter mit mehr als 6 primären
Fiederjochen.
Die Varietät der Küstenländer des Rothen Meeres steht, wie die Ssammor-
Acacie, den grössten Theil des Jahres entlaubt da, bildet mitunter
Sträucher, welche über 5 Fuss Höhe erreichen, und an ihren Blättern
gewahrt man allerdings nie mehr als 5 primäre und selten mehr als 10
secundäre Fiederjoche. Auch sind an letzterer die Dornen sehr häufig
etwas abwärts gekrümmt, die Behaarung indess, obgleich im Allgemeinen
geringer, ist dennoch sehr an Dichtigkeit und Ausdehnung wechselnd.
9. =Acacia verugera= Schwf., n. sp.
Arbor ingens trunco erecto cortice helvolo-flavo; spinis longissimis
3-6-uncialibus flavo-nitidis horizontaliter patentibus teretibus
gracilibus basi leviter arcuatis; foliis glaberrimis laete glauco-
viridibus pinnis plerumque 8-jugis, foliolis minutis 22-32-jugis
oblongo-linearibus apice rotundato-obtusis longitudine latitudinem
4-superantibus, petiolo communi 2-4-glanduloso; inflorescentia coaetanea
fasciculum axillarem rarius racemum efoliatum exhibente, pedunculis
6-8-fasciculatis uncialibus pube aspersis eglandulosis supra medium
bracteolatis, capitulis globosis pallide flavis, leguminibus 8-spermis.
. . .
_Habitat_: In fruticetis ad ripas fluminis Gasch in Nubia meridionali
ditione Taka prope urbem Kassala; in Fesoglu (ditione Kamamil); ad
Leuconilum superiorem in ditione Bari et alibi.
Bildet einen (nur in einem Exemplar von mir angetroffenen) schönen Baum
von 60 Fuss Höhe, mit cylindrischer Krone auf niederem Stamm. Die Rinde
der jungen Zweige trägt eine graugrüne Oberhaut mit kleinen, rundlichen,
weisslichen Lenticellen, welche, ohne ein Sekret hervortreten zu lassen,
allmälig in kleinen Stücken abblättert. Das Rindenparenchym ist hell und
lebhaft grün gefärbt. Die Rinde des Stammes und der älteren Aeste ist
hell lederfarben oder fahlgelb.
Die kurzgestielten Blätter sind hell und zwischen saftgrün und meergrün
von Farbe, fast gänzlich kahl und tragen 7-11 Joche, aber 8 und 9 ist
die Durchschnittszahl. Der Mittelnervstiel ist 3-8 Ctm. lang, ohne
deutliche Rinne, hat meist flache, ovale Drüsen, die eine unmittelbar an
der Basis, die andere zwischen den obersten Jochpaaren (oft aber auch
noch ausserdem 2 kleinere, die eine zwischen dem untersten, die andere
zwischen dem vorletzten Fiederpaare), und trägt zuweilen an der Spitze
ein unpaariges, den Fiedern gleichgestaltetes Glied. Die Fiedern sind
2-3 Ctm. lang, die Blättchen 3-4 mm. lang und ¾ mm. breit, an der Spitze
gleichmässig abgerundet und haben einen deutlichen Mittelnerven.
Die Stipular-Dornen sind glänzend helllederfarben und erreichen an allen
Zweigen, mit Ausnahme der jüngsten grünen Triebe, eine ausserordentliche
Länge, welche meist zwischen 5-25 Ctm. variirt. Jedes Paar besteht aus 2
ziemlich langen Dornen, welche horizontal von einander abstarren. Sie
sind an der Basis schwach gekrümmt, fast gänzlich stielrund, ihre Dicke
übersteigt nie 3 mm. und nimmt erst kurz vor der Spitze ab, während die
Basis gleich dick erscheint. Die dazu gehörigen Blätter sind an den
entwickelten Dornen stets abgefallen und zeigen ovale Blattnarben.
Die Blüthenstände bilden meistens in den Achseln der vorjährigen
Stipular-Dornen zu Büscheln verkürzte Triebe oder beblätterte
Blüthenzweige, oder seltener unbeblätterte Rispen. Die 8-10 mm. im
Durchmesser habenden Blüthenköpfe sitzen auf 2-3 Ctm. langen Stielen,
welche in der Regel zu 6-8 in den Blattachseln gebüschelt stehen. Die
Stiele tragen meist im oberen Viertel einen vierzähnigen, festen
Bracteenring, der weder häutig, noch, gleich einem Kragen, verschiebbar
erscheint, und sind mit zerstreuten Haaren besetzt, aber drüsenlos. Die
Blüthen, der Mehrzahl nach zwitterig, aber unter ihnen auch viele
sterile mit verkümmerten Staubgefässen, stehen zu 60-70 in einem
Köpfchen, je von einem Deckblatt gestützt. Der Kelch besitzt 5 stumpf-
eiförmige Zähne, ist mit Haaren betreut und bräunlich an der Basis. Die
kahle Blumenkrone, zu einer freien Glocke verwachsen, ist farblos,
überragt den Kelch um ⅓ seiner Höhe und besitzt 5 spitz-eiförmige
Zipfel. Die Staubfäden, stets über hundert in jeder Blüthe, überragen
die Blüthe um zwischen ⅓ und ½, sind nebst den Antheren fahlgelb oder
helllederfarben und sehr verworren in ihrer Anordnung. Die Deckblättchen
sind kürzer als der Kelch, helmartig ausgehöhlt, spathelförmig, mit
dickem gelben Mittelnerv, häutigem Rande, gewimpert und behaart,
bestehen aber oft an vielen Stellen nur aus unregelmässigen häutigen
Schüppchen. Die Länge des Griffels, der schief auf der Rückenseite des
8-eiigen Fruchtknotens fusst, ist ungleich, aber stets kürzer als die
der Staubfäden.
Diese Art ist vornehmlich durch die langen, schlanken Dornen (die
längsten, die bei Acacien vorkommen, und selbst die von _A. horrida_ und
_A. nilotica_ weit übertreffend) ausgezeichnet. Blätter und Blüthen
gleichen in Form und Färbung einigermassen der _A. nubica_ Benth. Sie
wurde auch am oberen Weissen Nil von WERNE, von KNOBLECHER bei Gondokoro
und vom Herzog PAUL VON WÜRTEMBERG am oberen Blauen Nil gesammelt.
Letzterer giebt die Höhe des Baumes zu 80-100 Fuss an.
Da mir nur wenige Exemplare der ähnlichen und nahe verwandten _A.
Adansonii_ G. P. R. zu Gebote stehen, so bin ich nicht im Stande, die
Identität dieser Art mit der beschriebenen nachweisen zu können,
besonders da mir die Frucht der _A. verugera_ unbekannt geblieben ist.
Ich unterscheide dieselbe von der _A. Adansonii_ hauptsächlich durch die
langen Dornen, die fehlende Behaarung und den deutlich am oberen Viertel
des Stieles der Blüthenköpfchen sitzenden und nicht dicht an das
letztere angeschmiegten Bracteenring.
_Erklärung der Abbildungen._
Taf. IX. Ein blühender Zweig. (Nat. Gr.)
Taf. X. 1. Ein unpaarig gefiedertes Blatt. 2. Zweigstück mit Dorn. (Nat.
Gr.) 3. Blüthenstiel mit entkleidetem Köpfchen. 4. Sterile Blüthe. 5.
Kelch. 6. Gipfel der Blumenkrone. 7. Blüthe mit Deckblättchen und
Fruchtknoten. 8. Fruchtknoten. 9. Deckblättchen. (Alle vergr.)
10. =Acacia fistula= Schwf., n. sp.
Arbor trunco erecto horizontaliter ramoso cortice omnibus partibus laevi
lacteo-albido viridiusculo in novellis sub epidermide mox evanescente
dense farinoso; spinis validis eburneis rectissimis basi latere
2-angulatis vel saepissime monstrosis globoso-inflatis; foliis glabris
viridibus pinnis 3-4-jugis spinas duplo superantibus, foliolis
12-18-jugis oblongo-linearibus majusculis basi obtusissimis mucronulatis
latitudinem longitudine 3½-superantibus, petiolo communi biglanduloso;
inflorescentia praecoce laxa basi 1-3-foliata panniculata, pedunculis
1-5-aggregatis glanduloso-puberulis infra medium bracteolatis, capitulis
globosis luteo-aureis, leguminibus linearibus falcatis fusco-nitidis
venosis subcoriaceis inter semina irregulariter leviterque constrictis
5-pollicaribus 10-spermis, seminibus ovalibus apice paullo latioribus
subretusis olivaceis linea ovali pallidiore notatis.
_Nomen vern._: arabice Ssoffār (i.e. sibilare).
_Habitat_: Silvas formans in Nubiae meridionalis ditione Gedaref; in
provincia Sennaar ad montem Gule.
Bildet Bäume von bis 40 Fuss Höhe, deren sehr verbreitete und lockere
Krone eine horizontale Richtung der Aeste anstrebt und auf ziemlich
hohem Stamme getragen wird. Wenigjährige Exemplare bilden einen Strauch,
dessen Gipfeltrieb langen Weidenruthen gleich in die Höhe schiesst,
während die primären Aeste senkrecht von dem Hauptstamme aus nach allen
Richtungen aus einander starren. An älteren tritt in einer Höhe von
5-15, oft aber erst bei 25 Fuss, die für die Bildung der Acacien-Krone
characteristische Pseudo-Dichotomie des Stammes auf. Der Stamm trägt an
allen Theilen eine glatte, risslose Rinde, welche von milchigweisser,
in’s Grünliche schimmernden Färbung, an den Zweigen unter einer sehr
früh sich abstossenden, dünnen, hellen Oberhaut ein weissliches Pulver
absondert, das gleich einer dicken Tünche bei der Berührung am Finger
mehlartig haften bleibt.
Die Blätter haben meist 3, oft aber auch 2 und 4 primäre Fiederjoche,
letztere 12-18 Blättchen-Paare. Der Mittelnervstiel ist 3-5 Ctm. lang,
mit einer tiefen Rinne versehen, und trägt zwei napfförmige, ovale, 1
mm. lange Drüsen, die eine zwischen der Basis und dem untersten Joche,
die andere zwischen dem obersten Fiederjoche, und läuft in eine häutige,
3 mm. lange Spitze aus. Die Fiedern sind 3 bis 4 Ctm., die Blättchen 5-6
mm. lang und 1½-2 mm. breit, mit undeutlichem Mittelnerv. Alle
Blattstiele sind unregelmässig mit drüsigen Schuppen besetzt.
Die Stipular-Dornen stechen durch ein reines Elfenbeinweiss von der
Rinde ab, erreichen an den Blattzweigen 3-6 Ctm. Länge, verkümmern aber
an den Spitzen derselben, sowie an den die Blüthenstände tragenden
Theilen der Aeste zu kleinen, kegelförmigen Gebilden. An allen Bäumen
und oft vorherrschend an allen Zweigen werden dieselben monströs durch
Insecten-Larven, welche eine Anschwellung an der Basis hervorrufen.
Diese Monstrosität findet sich so constant an allen Individuen derselben
Art wieder, dass sie mit zu den Species-Merkmalen gerechnet werden muss.
Im normalen Zustande sind die Dornen an ihrer Basis mit zwei seitlichen
Kanten versehen, so dass sie fast dreikantig erscheinen, sie sind gerade
und laufen gleichmässig in eine feine Spitze aus; im monströsen dagegen
bildet sich an ihrer Basis ein beide Dornen mit einander verbindender
Hohlraum von 3-4 Ctm. im Durchmesser. Diese zwiebelförmige Anschwellung
platzt auf der Oberseite der Dornbasis der Länge nach auf, oder wird von
dem ausschlüpfenden Insect mit einer kleinen, kreisrunden Oeffnung
durchbohrt, wodurch sich ein Resonanzboden herstellt, welcher im Spiele
der Winde deutliche Flötentöne erzeugt, aus welchem Grunde die
Eingebornen den „pfeifenden Baum“ Ssoffār genannt haben.
Die Blüthenstände (meist nicht beblätterte Aeste bildend) erreichen eine
Länge von 10-15 Ctm., und tragen am unteren Theile 2-3 wenig entwickelte
Blätter. Die 6-8 mm. im Durchmesser habenden Blüthenköpfe sitzen auf
2-2½ Centim. langen Stielen, welche im unteren Drittel oder Viertel
einen häutigen, röthlichen Bracteenkragen mit 4 Zähnen tragen. Alle
Stieltheile des Blüthenstandes sind mit zerstreuten Drüsen und
Schüppchen besetzt. Die Blüthen, fast ausschliesslich zwitterig, stehen
zu 75 in einem Köpfchen, je von einem Deckblatt gestützt, welches von
spathelförmiger Gestalt, mit breiter und hohler Spitze, am Rande
gewimpert und mit zerstreuten Haaren besetzt ist. Der Kelch, länger als
die Deckblättchen, ist schwach 5-zähnig. Die Blumenkrone glockig
verwachsen, mit 5 eiförmigen, crenulirten Zipfeln, doppelt so lang als
der Kelch und, wie dieser, farblos. Die Staubfäden, 50-60 in jeder
Blüthe, überragen um’s Doppelte die Blumenkrone und sind nebst den
Antheren rein goldgelb. Die Hülsen sind, zu 5-10 geknäuelt, im reifen
Zustande 12-15 Ctm. lang und 5-8 Mm. breit, hell röthlich-braun,
glänzend, etwas lederartig, zu ⅓ Kreisbogen gekrümmt, zwischen den Samen
schwach und unregelmässig eingeschnürt, ohne Pulpa, zugespitzt. Sie
unterscheiden sich von denen der _A. Seyal_ und _A. Ehrenbergiana_
bedeutend durch Grösse und derbere Textur. Die Samen sind olivenfarbig,
7½ mm. lang, 5½ mm. breit, 2 mm. dick, an der Basis abgerundet, an der
Spitze etwas ausgebuchtet und auf den Seiten mit einem helleren Ringe
gezeichnet, gewöhnlich 10 an Zahl.
Diese ausgezeichnete Art unterscheidet sich leicht durch Wuchs, Rinde,
Dornen und Blüthenstände von den bekannten derselben Gruppe.
Der Ssōffar liefert nebst dem Talch das Gummi von Gedaref, eine der
kordofanischen weit nachstehende Sorte, da die oft faustgrossen Stücke
nur sehr selten farblos, oft sehr unrein und meist bernsteinbraun von
Farbe sind. Die Wälder südlich Gedaref, bis nach Derwisch zu auf der
abyssinischen Strasse (bis an die Grenze von Gallabat), werden
hauptsächlich von dieser Art und dem Talch gebildet. (Nördlich von
Gedaref nur zerstreut als Strauch in der Steppe.)
Blüht ohne Laub im November. Die Früchte bleiben das ganze Jahr hindurch
hängen und sind oft durch Gallwespen zu unförmigen Knäueln umgestaltet
oder zusammengeballt zu filzigen Massen. Der entlaubte Wald hat ein
eigenthümliches Aussehen, und die leuchtende Farbe der fremdartig
verzweigten Stämme, deren Aeste mit den aufgeblasenen Stacheln bekleidet
wie von Schneeflocken bedeckt erscheinen, dazu das Flöten und Pfeifen
aus zahllosen Stimmen, erhöht den wunderbaren Zauber eines solchen
Waldes von Ssōffar.
_Erklärung der Abbildungen._
Taf. XI. Ein beblätterter Zweig. (Nat. Grösse.)
Taf. XII. 1. Ein Blüthenzweig. (Nat. Gr.) 2. Zipfel der Blumenkrone. 3.
Blüthe. 4. Blüthenköpfchen und Stiel. 5. Deckblättchen. (Alle vergr.)
Taf. XIII. 1. Fünf Hülsen. 2. Ein Paar monströse Stipular-Dornen mit der
Insectenöffnung. (Nat. Gr.)
Taf. XIV. Wachsthumsformen der Bäume. 1. Ein junger 5-jähriger Strauch.
2. und 3. 15-jährige Stämme von 1½ Fuss im Durchmesser.
11. =Acacia Seyal= Del.
Arbor mediocris trunco erecto gracili cortice laevi cinnamomeo in ramis
subepidermide caduca ferrugineo-farinoso in novellis firma fusca; spinis
2-pollicaribus gracilibus horizontaliter patentibus rectissimis vel basi
parum recurvis basi obsolete 2-angulatis ceterum teretibus sensim
attenuatis eburneis vel pallidis apice fuscis, rarissime abortivis;
foliis spinas aequantibus pinnis 3-5, rarius 2, rarissime 1- vel
6-jugis, foliolis 8-12-jugis oblongo-linearibus acutiusculis glabris
longitudine latitudinem 5-superantibus, petiolo communi 1-3-glanduloso;
inflorescentia praecoce vel subcoaetanea capitulis globosis flavis
pedunculis pollicaribus in axillis 3-5-aggregatis vel panniculam
efoliatam formantibus glabris infra medium bracteatis; leguminibus
linearibus falcatis torulosis utrinque attenuatis acutissime acuminatis
inter semina constrictis longitudinaliter tenuiter venosis
4-6-pollicaribus 6-8-spermis seminibus ovalibus pallide olivaceis linea
ovali pallidiore notatis.
_Nomen vern._: Apud Aegyptos arabice Sejal, in provinciis Sudanicis
interdum Talch vocatur.
_Habitat_: Vallem niloticam a Leuconilo usque ad 26° lat. sept. In
Nubiae australioris provincia Taka ad fluvium Gasch; in provincia
Gedaref ad montem Arrang. In Abyssiniae septentrionalis ditionibus Bogos
et Tigre. In Senegalia, in Nigritia etc. frequens.
Diese Art bildet aufrechte, schlanke Bäumchen von 10-30 Fuss Höhe und
wird mitunter strauchartig. Die Aeste starren wagerecht nach allen
Seiten auseinander. Die Rinde ist glatt und lebhaft zimmetbraun gefärbt,
von welcher die weissen Dornen, mit denen die meist entlaubten Aeste
überdeckt erscheinen, grell abstechen. Die dunkelbraune, dünne Oberhaut
löst sich an den blühenden Zweigen in Gestalt kleiner Schüppchen (bei
_A. stenocarpa_ in langen Stücken) ab, und lässt ein rostbraunes Pulver
hervortreten, während sie an den jüngsten Zweigen fest haften bleibt.
Die Dornen werden 5-7 Ctm. lang, sind aber an der Basis kaum 2 mm. dick.
Die ziemlich grossen Blüthen haben durchschnittlich 4-6 mm. Länge und 1⅓
mm. Breite. Der gemeinsame Blattstiel trägt dicht unter dem untersten
Fiederjoche eine napfförmige Drüse, die indess häufig fehlt, auch kommen
ähnliche zwischen dem letzten und seltener zwischen den letzten und
vorletzten Fiederpaare vor. Die Blüthenstiele sind 3 Ctm. lang, ganz
kahl, und tragen an ihrem untern Drittel oder Viertel einen häutigen,
verschiebbaren und verhältnissmässig grossen Bracteenkragen mit 4
gewimperten Zähnen. Die Blüthenköpfe haben 10-13 mm. im Durchmesser und
bestehen aus 40-50 Blüthen. Der Kelch hat kurze, rundliche und etwas
gewimperte Zähne, 5, oft auch 6 und 7 an Zahl. Die Blumenkrone ist
doppelt so lang als der Kelch und nur bis zum vierten Theil ihrer Länge
in 5 eiförmig-spitze Zähne gespalten. Die 50 Staubfäden sind oft nur um
¼ länger als letztere, überragen dieselbe aber an anderen Exemplaren
auch um ein Drittel oder um’s Doppelte. Die Deckblättchen sind
gewöhnlich von der Länge der Blumenkrone, linear-spathelförmig, mit
verbreiteter, löffelartig umgebogener und gewimperter Spitze. Die
Hülsen, gewöhnlich zu 3-5 geknäuelt, werden bis 15 Ctm. lang, sind über
den Samen 6 und an den Einschnürungsstellen bis 2 mm. breit und reif
gelblich oder rothbraun. Die Samen sind 7 mm. lang, 3½ mm. breit und 1½
mm. dick.
Gesammelt wurde _A. Seyal_ Del. in Ober-Aegypten bei Farschiut, Keneh
und Assuan, in Nubien bei Wady Halfa und Korehr von EHRENBERG; von
STEUDNER am Gebel Arrang zwischen Gedaref und Abu Harrās, und auf dem
Wege von Keren nach Adoa; von mir in der Gasch-Niederung bei Kassala, wo
sie ausgedehnte Buschwaldungen bildet.
Blüht in Abyssinien im November, in Ober-Aegypten im April. Mit reifen
Früchten im südlichen Nubien in April beobachtet.
Sejal ist ein arabischer Name, welcher von unkundigen Leuten nicht
selten verschiedenen Arten zuertheilt zu werden pflegt, denen er nicht
zukommt. Die Ababde, Bischarin und selbst die Bewohner des südnubischen
Nilthals bezeichnen mit Sejal jedoch, nach meinen sorgfältigen
Erkundigungen, ausschliesslich die _Acacia tortilis_. Dessen ungeachtet
will ich nicht bezweifeln, dass in Ober-Aegypten auch die in Rede
stehende Art so genannt werden möchte[3]; in Süd-Nubien führt sie
gleichfalls nach STEUDNER’s Angabe den Namen Talch, welcher mir nur als
der _A. stenocarpa_ zukommend in Erinnerung ist. Diese Acacie hat
ebenfalls eine röthlich gefärbte Rinde und konnte daher leicht mit der
_A. Seyal_ verwechselt werden. Der Talch- oder Talha-Baum wird übrigens
von allen Reisenden des mittleren Sudans als ein daselbst sehr häufiger
Gummibaum mit rostrother Rinde angegeben.
DELILE hat, während er Exemplare aus dem Nilthale in dem Atlas der
Déscription de l’Egypte Taf. 52. abbilden liess, wahrscheinlich diese
Art mit der nahe verwandten _Acacia Ehrenbergiana_ Hayne identificirt;
darauf deutet u.a. die von ihm gegebene Angabe, dass dieselbe auch in
den Wüsten zwischen dem Nil und dem rothen Meere vorkomme, womit
offenbar der Selem (_A. Ehrenbergiana_) gemeint ist. Obgleich nun ferner
die _Mimosa Seyal_ Forskål’s einer anderen Art als der _A. Seyal_ D.
angehören mag, und obwohl der arabische Name Sejal hauptsächlich der _A.
tortilis_ zukommt, so wage ich es dennoch nicht, den DELILE’schen Namen
umzuändern, da die Abbildung auf Taf. 52. entschieden die von allen
Reisenden im oberägyptischen Nilthale (EHRENBERG, SIEBER, RADDI,
CIENKOWSKI, KOTSCHY u.A.) gefundene Art darstellt. Die von HAYNE
beschriebene und abgebildete _A. Seyal_ D. ist mit der unsrigen völlig
identisch.
Von den in der SIEBER’schen Sammlung enthaltenen und unter diesem Namen
vertheilten Exemplaren sind nur die blüthentragenden Zweige hierher
gehörig, die fruchttragenden dagegen _A. tortilis_ Hayne.
DE CANDOLLE und BENTHAM verkannten die von HAYNE gut
auseinandergesetzten Artverschiedenheiten von _A. Seyal_ und _A.
tortilis_, indem sie von der irrthümlichen Ansicht ausgingen, dass die
Hülsen der ersteren Art sich im Reifezustande spiralig aufrollen
könnten, was indess nie vorkommt, ebenso wenig wie die der letzteren
jemals gerade gestreckt erscheinen.
Die von DE CANDOLLE und HAYNE beschriebene _Acacia vera_ ist auf solche
Zweige der _A. Seyal_ Del. begründet, welche sich durch den Mangel oder
die Verkümmerung der Dornen und durch stets 1-2-jochige Blattfiedern mit
vorn abgerundeten Blättchen auszeichnen.
Auf der von HAYNE, Tafel 34, gegebenen Abbildung ist die Frucht offenbar
einem Hülsenfragmente der _A. nilotica_ Del. entnommen worden. Mit
letztgenannter Art aber ist die _A. vera_ W., trotz aller verwirrenden
Citate, nicht zu identificiren, wie es ebenso unwahrscheinlich bleibt,
dass darunter eine eigene Art genannt sein könnte. In WILLDENOW’s
Herbarium sah ich unter diesem Namen nur Exemplare einer nicht in den
Nilländern vorkommenden Acacie; ich hielt sie für wehrlose Zweige der
_A. horrida_, die der _A. Seyal_ sehr nahe steht.
12. =Acacia Ehrenbergiana= Hayne.
Frutex ramis proceris gracilibus erectis cortice badio laevi nitido se
exfoliante in novellis fusco interdum atro; spinis folio longioribus
pollicaribus rectissimis horizontaliter patentibus gracilibus teretibus
albo-nitidis vel griseis interdum subnullis; foliis minutis puberulis
vel subglabris sordide-viridibus pinnis 1-2-jugis, foliolis 8-10-jugis,
latitudinem longitudine 2½-3-superantibus, pedunculo petiolo communi
biglanduloso; inflorescentia coaetanea pedunculis folio longioribus in
axillis 1-8-fasciculatis medio vel infra medium bracteatis glabris,
capitulis flavis, leguminibus anguste linearibus falcatis 3-pollicaribus
acutis purpurascentibus inter 8 semina atra constrictis membranaceo-
coriaceis.
_Nomen vern._: arabice Selem. Apud Dongolanos Samle vocatur.
_Habitat_: Per totam Nubiam proprie dictam usque ad 16° lat. sept. parte
tam libyca quam arabica, in desertis Aegypti superioris; ad litora maris
Rubri, ad oras Abyssiniae, Arabiae, Nubiae, Aegypti et in insulis.
Ein oft grosser Strauch, mit schlanken, aufrechten, langschössigen
Aesten, der selten baumartig wird und dessen Stammtheile selten mehr als
⅓ Fuss Durchmesser aufweisen. Das Holz ist hell und schwer. Die Rinde
trägt eine bleibende, etwas abblätternde, birkenartige Oberhaut von
heller Kastanienfarbe, welche glänzend und mit länglichen,
quergestellten Lenticellen bedeckt ist, hellfarbigen Kirschenzweigen
nicht unähnlich. Die jüngeren Zweige tragen eine matte röthlichbraune,
fein längsrissige, feste Rinde, welche oft eine schwarzgraue Färbung
annimmt.
Die Blätter bleiben stets klein, sind hin und wieder mit zerstreuten
Haaren spärlich besetzt und haben nie mehr als 2 Joche mit nie mehr als
10 Blättchenpaaren. Der Mittelnervstiel ist ½-1 Ctm. lang (fast nie
länger), trägt an der Basis und zwischen dem obersten Fiederpaare eine
kleine Drüse. Die Fiedern erreichen eine Länge von 5-10 mm. Die
Blättchen werden 2-3 mm. lang, ½-1 mm. breit, sind ziemlich derb, ohne
sichtbaren Mittelnerv und an der Spitze stumpf abgerundet.
Die Stipular-Dornen sind von wechselnder Länge und Färbung, sie sind
paarweise von gleicher Länge, wagerecht von einander abstehend,
stielrund und gegen die Spitze gleichmässig an Dicke abnehmend, werden
selten länger als 3 Ctm. und nicht dicker als 1½ mm. Die Farbe ist bald
glänzend elfenbeinweiss oder bräunlich, bald dunkelgrau und matt, wie
die Zweige, zu denen sie gehören. An manchen Zweigen können sie gänzlich
fehlen oder sie bilden nur kleine, verkümmerte Borsten.
Die runden Blüthenköpfe sitzen auf 1½-2½ Ctm. langen, bis zu 8 in den
Blattachseln gebüschelten Stielen, welche ungefähr in der Mitte oder
unter derselben einen verschiebbaren, häutigen, 3-4-zahnigen
Bracteenkragen tragen, und haben 8-10 mm. im Durchmesser. Die Blüthen,
50-60 in einem Kopfe, sind monöcisch, männlich oder zwittrig. Der Kelch
hat 5 rundlich eiförmige, gewimperte, angeschwollene, gelbe Zähne; die
denselben um’s Doppelte überragende Blumenkrone hat 5 spitz-eiförmige,
angeschwollene, gelbliche Zipfel. Die Staubfäden, um ¾ länger als die
Blumenkrone, sind nebst den Antheren hellgelb. Der Griffel ist mit den
Staubfäden von gleicher Länge. Der Fruchtknoten ist purpurn. Der
Blüthenboden ist kahl und trägt keine unterscheidbaren Deckblättchen.
Die Hülsen werden bis 12 Ctm. lang, sind an den Einschnürungen bis 1,
über den Samen bis 4 mm. breit, sichelförmig gebogen, oft einen
Halbkreis darstellend, an beiden Enden meist sehr spitz, purpurn
angelaufen, schwach längsnervig, beiderseits mit breiteren
Nervensträngen berandet, -samig und von sehr dünnlederartiger, fast
häutiger Beschaffenheit. Sie stehen oft zu 8-10 gebüschelt. Die Samen
sind glänzend-schwarz, länglich, flach, 5 mm. lang und 2 mm. breit.
Die Selem-Acacie entwickelt sich selten zu stämmigen Bäumchen, sondern
bildet vielmehr ausgedehnte Gebüsch-Dickichte. Das Holz ist sehr fest
und schwer, und wird von den Eingebornen gern zu Stöcken und Hausgeräth
verwandt, da sich von anderen Acacien nur selten gleich lange und gerade
Aststücke schneiden lassen. Sie blüht mit dem Laube Mitte April bis Mai,
und hatte reife Früchte Anfang Juni. Sie findet sich in den
Wüstenthälern der arabischen Seite zwischen dem Nil und dem rothen Meere
nördlich bis zum 25° n.Br., südlich bis zum 16° n.Br.; ferner auf der
libyschen Seite, am Rande der Bejudah zwischen Chartum und Berber, im
Dongolanischen bei Dubbe, el Korehr und in Dar Sukkot; hauptsächlich an
den Ufern und den Inseln des Rothen Meeres, namentlich auf der Insel
Dalak bei Massaua, auf den Korallenfelsen bei Suakin, am Ras Rauaï (21°
n.Br.) und auf der Insel Macaur; auch im Soturba-Gebirge, bei Berenice
troglodytica und in den Wüstenthälern Ober-Aegyptens; schliesslich wurde
sie an der arabischen Küste bei Dschidda und in den Bergen bei Gunfuda
gefunden.
Auf der EHRENBERG’schen Etiquette, welche dem von HAYNE benutzten
Original-Exemplar beigefügt ist, befindet sich die Notiz: „fructus
_Acaciae tortilis_ ut ferunt.“ HAYNE hatte also Unrecht, wenn er die
Früchte der _Acacia Ehrenbergiana_ nach des Sammlers „Beobachtung“ denen
der _Acacia tortilis_ gleich nennt.
Das Einsammeln von Gummi ist mir in den von mir bereisten Gegenden an
den Exemplaren dieser Art nicht bekannt geworden. Jedenfalls spielt das
Gummi derselben eine nur untergeordnete Rolle im Handel.
Einige wenige Exemplare der indischen _A. Jacquemontii_ Bth., die mir
vorliegen, reichen nicht aus, hinreichende Unterschiede von der _A.
Ehrenbergiana_ Hayne darzubieten. Da aber die Blätter nach BENTHAM bis
4-jochig gefiedert und die Hülsen bis 8 Linien breit werden können, so
zweifele ich nicht daran, dass beide Arten zu trennen sein dürften. Die
von BENTHAM angeführte Acacie aus der Wady Fatme (Fischer No. 37.)
gehört gewiss zu der von ihm übersehenen _A. Ehrenbergiana_ Hayne.
_Erklärung der Abbildungen._
Taf. XV. 1. Ein blühender Zweig mit zwei einjochigen Blättern. 2. Desgl.
mit 2-jochigen Blättern. (nat. Gr.) 3. Blüthe und Fruchtknoten. 4.
Staubgefäss. 5. Blüthenköpfchen nebst Stiel.
Taf. XVI. 1. Ein fruchttragender, langdorniger Zweig. 2. Ein blühender
Zweig mit verkümmerten Dornen. (Alle nat. Gr.)
13. =Acacia stenocarpa= Hochst., A. Rich.
Arbor trunco erecto ramis strictis cortice laevi modo ferrugineo modo
dilute-olivaceo in ramis junioribus se ex epidermide badia nitida
exfoliante albo-viridi striato farinoso; spinis crassis brevibus rectis
eburneis interdum subconicis saepissime minutis subnullis; foliis
viridibus glabris spinis multo longioribus pinnis 3-11-jugis, foliolis
15-20-jugis, acutiusculis latitudinem longitudine 4-5-superantibus
petiolo communi biglanduloso; inflorescentia coaetanea; pedunculis in
axillis 1-5-fasciculatis, rarius racemum brevem efoliatum exhibentibus
glandulis inspersis infra medium bracteatis, capitulis globosis luteis
leguminibus anguste-linearibus falcatis planis subcoriaceis non
constrictis 4-pollicaribus 8-spermis.
_Nomen vern._: arabice Talch; lingua Bega: Kakūl.
_Habitat_: silvas formans in Nubiae australioris ditione Gedaref; in
Abyssinia.
Bäume von schlankem Wuchs; hohem Stamm mit aufwärts strebenden Aesten.
Die Rinde des Stammes ist risslos und variirt sehr nach der Jahreszeit,
oft in verschiedenen Nuancen rostroth erscheinend, welche beim
Abblättern eine neue, hell olivenfarbige, Platanen gleich gefärbte
hervortreten lässt. Die Rinde der beblätterten, kantigen Zweige hat
unter einer glänzenden, hellbraunen, sich schnell abblätternden Oberhaut
ein weisslich-grünes Aussehen, ist gestreift und lässt ein Pulversecret
hervortreten.
Die Blätter haben in der Regel 10 Joche, welche am Ende der Zweige sich
oft bis auf 2 reduciren. Der Mittelnervstiel erreicht eine Länge von 5-8
Ctm., trägt an der Basis und zwischen dem obersten Fiederpaare eine
flache Drüse, und läuft am Ende in eine 3 mm. lange Spitze aus. Die
Fiedern, meist 2½ Ctm. lang, haben gewöhnlich 20 Paar etwas spitzliche
Blättchen von 5 mm. Länge und 1 mm. Breite, welche selten hin und wieder
mit einzelnen Härchen besetzt sind.
Die Stipular-Dornen fehlen an manchen Zweigen gänzlich oder verkümmern
an den Spitzen zu kleinen Borsten; an anderen bilden sie gerade,
elfenbeinweisse oder hellbräunliche, glänzende, wagerecht abstehende, 1½
Ctm. lange, starke, am Ende plötzlich zugespitzte Waffen; oft nehmen sie
eine kegelförmige Gestalt an.
Die Blüthenköpfchen haben 1 Ctm. im Durchmesser, und bestehen aus über
100 Blüthen. Der Kelch hat 5 abgerundete, etwas gewimperte, gelbe Zähne.
Die Blumenkrone ist bis über ein Drittel in 5 länglich-eiförmige,
spitze, gelbe Zipfel gespalten und von doppelter Länge als der Kelch.
Die Staubfäden, meist 60, sind nicht einmal ganz so lang als die
Blumenkrone und nebst den Antheren rein gelb. Der Fruchtknoten ist
kirschroth, der Griffel mit den Staubfäden von gleicher Länge. Der etwas
längliche Blüthenboden trägt Deckblättchen von spathelförmiger Gestalt
mit löffelartiger Spitze, die behaart und gewimpert sind, von der Länge
des Kelches. Der verschiebbare Bracteenkragen befindet sich gewöhnlich
im untern Viertel des 1½-2½ Ctm. langen Stiels, welcher mit kleinen
Drüsen besetzt erscheint, und hat 2 kürzere und 2 längere (-2 mm.),
gebräunte, häutige Zähne. Die Hülsen sind flach, dünn lederartig, etwas
sichelförmig gebogen, fein längsnervig und beiderseits von stärkeren
Nervensträngen berandet, nirgends eingeschnürt, bräunlich, an der Basis
zugespitzt und am Ende gleichmässig in eine Spitze auslaufend oder
seltener etwas stumpf. Die 8 Samen sind von länglicher Gestalt, 8 mm.
lang, 3 mm. breit, dunkelolivengrün. Blühte im November zugleich mit dem
Laube.
Diese Art bildet mit _A. fistula_ oft in eigenen Beständen ausgedehnte
Waldungen in Gedaref, nördlich und südlich von Ssuk Abu Ssin, und
liefert die Hauptmasse des von daher in den Handel gebrachten Gummi’s.
_Erklärung der Abbildungen._
Taf. XVII. 1. Ein blühender Zweig. 2. Ein Blatt mit stark entwickelten
Stipular-Dornen. 3. Blüthe nebst Fruchtknoten. 4. Zipfel der
Blumenkrone. 5. Deckblättchen.
Taf. XVIII. 1. Ein fruchttragender Zweig. 2. Ein Blüthenköpfchen mit
Stiel und Bracteenkragen. 3. Baumschema.
14. =Acacia albida= Del.
Arbor ingens trunco erecto cortice laevi albicante in ramulis puberulo
vel glaberrimo; spinis validis horizontaliter vel erecto-patentibus
teretibus basi albis turgido-incrassatis apice flavescentibus
½-pollicaribus ad ramos floriferos saepissime abortivis vel nullis;
foliis glabratis 2-pollicaribus glauco-viridibus, pinnis 4-6-, rarius
8-jugis, foliolis 8-15-jugis saepe remotis majusculis oblongis valde
obliquis obtusis mucronulatis margine saepe ciliatis longitudine
latitudinem 3-4-superantibus, petiolo communi inter singula pinnarum
paria tot glandulas quot juga gerente basi glandula nulla;
inflorescentia coaetanea; spicis in axillis singulis geminisve
3-pollicaribus folium superantibus; floribus subremotis, albis,
leguminibus maturis subplanis crassis coriaceis pulposis torulosis
6-pollicaribus pollicem latis pallide ochraceis in spiram simplicem
contortis, 8-spermis.
_Nomen vern._: arabice Harrās; lingua tigrensi: Māmmene.
_Habitat_: Vallem niloticam usque ad 27° lat. sept., praesertim in
Aegypto superiore, in agro Dongolensi, ad Leuconilum, ad Nilum caeruleum
silvas formans, in Nubiae australioris ditione Taka ad fluvium Gasch; in
Abyssiniae ditione Tigre; in Senegalia.
Diese Art verlässt im speciellen Nilgebiete nirgends das vom Strome und
seinen Nebenflüssen angeschwemmte Terrain, fehlt in den Wüsten und tritt
nördlich von Keneh nur als niederes Gestrüpp hin und wieder vereinzelt
auf, so z.B. am Gebel Magaier zwischen Girgeh und Siut. Sie erreicht in
Nubien eine grössere Entwickelung, und bildet namentlich in Sennaar
prächtige, oft 100 Fuss Höhe erreichende Bäume, welche mit ausgedehntem,
dichtverwachsenem Buschwerke derselben Art oder in sich abgeschlossenen
Bosquets abwechselnd den Hauptbestandtheil der Waldungen an den Ufern
des blauen Nils ausmachen.
Ich beobachtete den Harrās namentlich in grosser Menge bei der Stadt Abu
Harrās im Sennaar Ende December, wo die majestätischen, mit weissen
Blüthenmassen bedeckten Bäume einen prächtigen Anblick gewährten. Die
baumartig entwickelten Exemplare der weissen Acacie tragen auf einem
aufrechten, ungetheilten Stamme von wechselnder Höhe eine cylindrische,
häufig durch den dazwischen frei hervortretenden Stamm unterbrochene
Krone.
15. =Acacia Lahai= St. Hochst., Benth.
Arbor erecta ramis cortice fusco-glabro, in junioribus anguloso-striato
pallidiore; spinis validis interdum abortivis ½-2-pollicaribus
rectissimis horizontaliter patentibus sensim attenuatis supra planis
latere 2-angularibus pallidis rarius fuscescentibus; foliis puberulis
saturate viridibus bipollicaribus, pinnis 6-13-jugis, foliolis
12-20-jugis parvulis acutiusculis apice paullo latioribus longitudine
latitudinem 5-superantibus, petiolo communi basi 1-glanduloso;
inflorescentia coaetanea, spicis in axillis 2-3-aggregatis vel
solitariis, latis, 1-4-pollicaribus, flavis folium subaequantibus vel
duplo superantibus, floribus subremotis, albidis (?), leguminibus
longiuscule pedicellatis late-oblongis 2-pollicaribus obtusis
mucronulatisve marginibus parallelis subcoriaceis planis fuscis nitidis
irregulariter venosis paullo pulposis 6-12-spermis, seminibus olivaceis
oblongis.
_Nomen vern._: lingua tigrensi: Lahai; amharice: Gerrar.
_Habitat_: In Abyssiniae centralis ditionibus Tigre, Semen, Amhara; ad
fluvium Genduam ditionis Gallabat; in provincia Sennaar.
Diese Art ist nahe verwandt der indischen _A. latronum_ W.,
unterscheidet sich aber von derselben leicht durch die Gestalt der
Dornen. Bei letzterer sind sie stielrund, bei _Lahai_ dagegen oben bis
kurz vor der Spitze ganz flach und beiderseits mit zwei scharfen Kanten,
welche an den weniger entwickelten undeutlicher werden, versehen. Auch
sind dieselben hier gleichmässiger bis unter die Spitze an Dicke
abnehmend. Die Grösse der Blättchen beträgt an blühenden Zweigen oft nur
1½ mm., von den fruchttragenden aber bis 4 mm. Länge. Sie sind fast
immer am Ende etwas breiter als an der Basis, daher etwas spathelförmig
von Gestalt. Der Kelch ist undeutlich mit 5 gewimperten Zähnen besetzt
und sehr kurz, die viermal längere Blumenkrone kaum zum 4ten Theil in 5
eiförmige Zipfel getheilt; die Staubfäden, 50-60 an Zahl, überragen
letztere um ¾ ihrer Länge.
Blüht Ende Mai.
Wurde von Q. DILLON bei Adoa, von SCHIMPER am Berge Scholoda und von
STEUDNER bei Gondar und am Guang (Quellfluss des Atbara) gesammelt. Ich
fand im Juni am linken Ufer der Gendua sterile Zweige des strauchartig
wachsenden Wurzelausschlages dieser Art.
16. =Acacia amythetophylla= Steud., A. Rich.
Ramulis pubescentibus, stipulis parum spinescentibus interdum coriaceis
brevibus e basi lata subulatis erectis; foliis maximis
8-12-15-pollicaribus pinnis 20-30-jugis, foliolis 30-40-jugis linearibus
cultriformibus acutiusculis mucronulatis longitudine latitudinem
4-5-superantibus siccis rufescentibus petiolo communi tomentello basi
1-glanduloso; inflorescentia coaetanea panniculam laxam terminalem
efoliatum efformante, pedunculis 3-5-fasciculatis, ½-1-pollicaribus
medio vel infra medium bracteolatis, capitulis (aurantiacis?) siccis
badio-ferrugineis; leguminibus coriaceis fuscis nitidis obsolete
irregulariterque venosis, planis oblongo-linearibus 5-6-uncialibus,
8-11-spermis, seminibus compressis subrotundis acutiusculis, latere
linea circulari impressa notatis.
_Habitat_: In Abyssiniae centralis provincia Tigre.
Diese ausgezeichnete Art ist von den übrigen Acacien der Nilflora durch
viele Merkmale unterschieden.
Die Blätter haben in den Herbarien eine bräunlich-röthliche, die 1 Ctm.
im Durchmesser habenden Blüthenköpfe eine fast rostrothe Färbung
angenommen. Die Blüthenzweige erreichen eine Länge von 6 Zoll. Die
Stielchen der Blüthenköpfe tragen an ihrer Mitte oder unter derselben
einen fest angewachsenen, grossen, braunen, etwas lederartigen
Bracteenkragen mit 4 Zähnen, welche bis 2 mm. lang werden. Die Blüthen
sitzen zu 40-50 in einem Köpfchen, je von einem kleinen Deckblättchen,
die spathelförmig und löffelartig gewölbt an der Spitze, behaart und
bewimpert sind, gestützt. Der Kelch ist braun, 5-nervig, undeutlich mit
5 gewimperten Zähnen versehen. Die viermal längere Blumenkrone ist zu
einer in 5 kurze, braune Zipfel geschlitzte Röhre verwachsen. Die
Staubfäden, 50-60 an Zahl, überragen die Blumenkrone um ⅔ ihrer Länge.
Die Antheren sind dunkler gefärbt als die Staubfäden. Der Griffel mit
letzterer von gleicher Länge.
Die infrastipularen Stacheln, welche nach A. RICHARD bei einigen
Exemplaren auftreten sollen, wurden von mir nirgends bemerkt.
Die Hülsen werden 10-13 Ctm. lang und 1⅔ Ctm. breit, sind lederartig,
dunkelbraun und glänzend, mit unregelmässig verlaufenden und
undeutlichen Adern auf der Aussenseite. Die Samen, 8 mm. lang, 7 mm.
breit und 1½ mm. dick, sind rund, etwas spitzlich und mit einer kleinen,
vertieften Kreislinie an den Seiten geziert, welche die Contour der
Samen nachahmt.
17. =Acacia hecatophylla= Steud., A. Rich.
Arbor media ramis tomentosis; aculeis infrastipularibus brevibus basi
latis in ramis junioribus abortivis vel nullis; foliis tomentosis vel
puberulis pinnis 12-20-jugis, foliolis 25-45-jugis majusculis ciliatis
oblongi-linearibus obtusis basi latioribus griseo-glaucis nigricantibus
longitudine latitudinem 3-4-superantibus, petiolo communi
2-4-glanduloso; inflorescentia subcoaetanea spicis in axillis 5
aggregatis folio multo brevioribus dimidium ejusdem non superantibus,
floribus albidis, leguminibus linearibus vel oblongo linearibus obtusis
crasse coriaceis fuscis 3-5-7-uncialibus irregulariter crasse venosis
3-5-7-spermis.
_Habitat_: in Abyssiniae provincia Tigre districtus Mai Dogale.
Diese mir nur in wenigen Exemplaren vorliegende Art unterscheidet sich
hinlänglich von allen Formen der _A. Catechu_ W. durch die weit
grösseren, stumpflichen und schwarzwerdenden Blätter, welche 6-7 mm.
Länge bei 1½-2 mm. Breite an fertilen Zweigen erreichen,
verhältnissmässig kürzere Blüthenähren und hauptsächlich durch breitere,
weit dickere und derber lederartige Hülsen mit derbem und unregelmässig
verlaufendem Netzwerke. Manche der letzteren erreichen bei 2½ Ctm.
Breite bis 17 Ctm. Länge. Die Blüthen sind wie bei _A. Catechu_
gestaltet, nur scheinen die Zipfel der Blumenkrone etwas spitzer und an
den Spitzen dichter behaart zu sein. Der gemeinsame Blattstiel ist oft
dichtfilzig behaart, trägt, wie _A. Catechu_, an der Basis eine grosse
Drüse, und besitzt solche nur an den 2-3 obersten Fiederjochen.
18. =Acacia Catechu= W. (= _A. campylacantha_ St., A. Rich. = _A.
erythrantha_ St., A. Rich.)
Arbor grandis trunco erecto cortice atro-griseo rimoso ramis junioribus
cortice striato subtuberculato interdum subpruinoso superne semper
tomentosis; aculeis infrastipularibus geminis subrecurvis magnitudine et
figura variis nunc basi latissimis latere valde compressis, nunc e basi
crassa callosa abrupte in unguem teretem constrictis flavis vel
fuscescentibus; foliis laete viridibus 6-12-pollicaribus puberulis
pinnis approximatis 15-30-jugis, foliolis 30-50-jugis minutis linearibus
longitudine latitudinem 5-superantibus acutiusculis, petiolo communi
pubescenti 5-11-glanduloso, leviter carinato (in ramulis luxuriantibus
interdum inter pinnarum juga aculeis singulis recurvis flavescentibus
obsito) inflorescentia coaetanea spicis laxis 4-6-pollicaribus folia
juniora interdum aequantibus vel aliis dimidio brevioribus 1-5 in
axillis aggregatis, floribus pubescentibus albidis, leguminibus
3-4-pollicaribus, linearibus marginibus parallelis vel paullo sinuatis,
coriaceis fuscis planis basi apiceque acuminatis irregulariter
transverse venosis 7-8-spermis seminibus subrotundis paullo multangulis
compressis fuscis medio linea arcuata pallidiore notatis.
_Nomen vern._: Sudano-arabice Kakamūt.
_Habitat_: In Abyssinia centrali ditione Tigre et Semen; in provinciis
Gallabat, Sennaar et Fesoghlu; ad Leuconilum in ditione Kyk et alibi.
Der Kakamut bildet innerhalb der am Abfall des abyssinischen Hochlandes
sich hinziehenden Waldregion einen der häufigsten Bäume. Er erreicht
eine Höhe von 30-40 Fuss, und bildet starke Stämme, welche mit Vorliebe
zu den Pfählen der Strohhütten verwandt werden, da das harte, zähe Holz
der durch Termitenfrass veranlassten Zerstörung weniger ausgesetzt
erscheint, als das der meisten übrigen Waldbäume. In den Handel gelangen
seine Produkte in Sudan nicht. Wie BENTHAM bereits angedeutet hat,
lassen sich zwischen den afrikanischen und indischen Exemplaren in
keiner Beziehung Unterschiede festhalten; indess kann ich seine Ansicht
von der Zugehörigkeit auch der _A. hecatophylla_ St. nicht theilen.
Der Kakamut blüht zusammen mit dem kurz vorher entwickelten Laube im Mai
bis Juni, und hat reife Früchte im October und November.
19. =Acacia sanguinea= Hochst., A. Rich.
Arbuscula cortice flavescente rimoso ramulis angulatis glaberrimis;
aculeis infrastipularibus geminis parvulis recurvis atro-fuscis saepe
abortivis; foliis pallide-viridibus 2-3-pollicaribus glaberrimis pinnis
laxe 2-6-jugis, foliolis remotis 5-10-jugis majusculis submembranaceis
oblongi valde obliquis acutiusculis longitudine latitudinem
3-3½-superantibus, petiolo communi basi glandula parva obsito;
inflorescentia subpraecoce spicis 2-pollicaribus in axillis
1-5-aggregatis, folio multo brevioribus, floribus rosaceis remotis,
leguminibus? . . .
_Habitat_: In Abyssiniae centralis ditionibus Tigre et Amhara.
Die Blättchen haben im entwickelten Zustande eine Länge von 8-9 und eine
Breite von 2½-3 mm. Die Blüthen sind kurzgestielt; der purpurne Kelch
hat gewimperte Zähne, welche seiner halben Länge gleichkommen. Die
rosenrothe Blumenkrone ist doppelt so lang als der Kelch und zum dritten
Theile ihrer Länge in eiförmige Zipfel gespalten. Die Staubfäden, 40-50
an Zahl, überragen die letzteren um’s Doppelte.
Diese noch wenig gekannte Art blüht im April zugleich mit dem bereits
abfallenden alten oder mit dem halbentwickelten jungen Laube, welches
letztere durch seine häutig-dünne Beschaffenheit sehr ausgezeichnet ist.
Die rothe Acacie wurde auch bei Djenda in Amhara von STEUDNER gesammelt.
Die Hülsen sind noch nicht gekannt.
Unter den Acacien des Nilgebietes ist die _A. sanguinea_ H. R. die
einzige, welche rothgefärbte Blüthen besitzt. Die weissen Blüthen
anderer Arten nehmen erst in den Herbarien mit der Zeit eine bald in’s
Röthliche, bald in’s Bräunliche spielende Färbung an.
20. =Acacia mellifera= Bth.
Frutex grandis ramosissimus, ramis decumbenti-erectis, cortice laevi
griseo-badio, in novellis glaberrimo saepius atro-griseo; aculeis
infrastipularibus e basi lata latereque compressa valde recurvis atris
nitidis; foliis glauco-viridibus glaberrimis pollicaribus pinnis
bijugis, foliolis unijugis oblique obovato-oblongis rotundato-obtusis
retusisque in summis jugis majoribus ceterum valde magnitudine variis
saepe semipollicaribus, petiolo communi basi glandula parva obsoleta
rarissime aculeis nonnullis instructo; inflorescentia coaetanea spicis
in axillis singulis geminisve folia aequantibus vel paullo iis
longioribus 1½-pollicaribus longiuscule pedunculatis, floribus albidis
subremotis pedicellis calycem superantibus: leguminibus coriaceo-
membranaceis oblongis utrinque acutis vel obtusis acuminatis marginibus
crassiuscule nervosis parallelis vel inter semina parum sinuosis planis
tenuibus supra semina inflatis transverse tenuiter venosis
1½-2-pollicaribus, 2-4-spermis.
_Nomen vern._: arabice Kittr vel Tekker.
_Habitat_: Oras Nubiae, Abyssiniae et Arabiae felicis in montibus
insulisque Maris Rubri; in Abyssiniae ditionibus Bogos, Schohos, Meda
etc.; per totam Nubiam australiorem, in ditionibus Taka et Gedaref; in
provinciis Sennaar et Kordofan; in Takkele; ad Leuconilum superiorem.
Diese Art ist eine der verbreitesten im gesammten Nilgebiete, mit
Ausnahme Aegyptens und des nördlichen Nubiens. Im südlichen Nubien
findet sie sich sehr häufig sowohl auf der Route Suakin-Kassala, als auf
derjenigen von Suakin nach Berber. An der Küste des Rothen Meeres fand
sie sich auf den Inseln Hauakel, Dalak und Macaur. Der nördlichste mir
bekannte Standort befindet sich an der nubischen Küste im Soturba-
Gebirge unter 22° n.Br. In besonderer Menge und meilenweite
Buschwaldungen von 15-25′ Höhe bildend traf ich den Kittr am mittleren
Laufe des Atbara an (zwischen Gos Radjeb und Gedaref), auch sah ich
ganze Quadratmeilen Landes an dem Fusse des Gebel Arrang, zwischen
Gedaref und Abu Harras mit dieser Acacie bedeckt.
Der Kittr bildet vielverzweigte, dichte Bosquets, welche meist in
halbkugeliger Gestalt auftreten. Jeder Reisende in jenen Ländern weiss
genug von seinen hakigen Doppelstacheln zu erzählen, welche, in Form
eines Halbkreises gekrümmt, sehr feine Spitzen haben und sich daher
leicht in den Kleidern, ja selbst in der Haut des Vorübergehenden
verfangen und nur mit grosser Mühe auszuhaken sind, während sie so fest
an den Zweigen haften, dass man sich mit Gewalt von ihnen kaum befreien
kann.
Das Holz der niedergebogenen, aber aufstrebenden, selten über armstarken
Aeste ist sehr schwer und weisslich von Farbe; der Bast wird von den
Eingebornen vielfältig benutzt.
Blühende Exemplare fanden sich auf dem Macaur-Eilande im April, und in
demselben Monate fruchttragende Exemplare in Abyssinien und Südnubien.
Von allen Acacien des Nilgebietes ist der Kittr durch die nur aus 4
grossen, ½-2½ Ctm. langen Blättchen gebildeten Blätter und durch die
mindestens 1 mm. langen Blüthenstielchen ausgezeichnet. Die Hülsen
gleichen sehr denen der _A. laeta_, sind aber meistens kleiner und
dünner von Textur. Die Blüthenähren erscheinen durch die mit den
Staubfäden bis 8 mm. lang werdenden Blüthen kurz und dick. Bei besonders
üppiger Entwickelung des Blattstiels trägt der Mittelnervstiel
ausnahmsweise 1-3 kleine, hakig gekrümmte, gelbliche Stacheln, analog
wie an den geilen Trieben der _A. Catechu_.
21. =Acacia laeta= R. Br., Benth.
Arbor mediocris ligno ebenaceo trunco erecto cortice atro-griseo
rimosissimo; aculeis infrastipularibus aterrimis nitidis rarius flavis
recurvis unguiformibus vel subrecurvis saepe abortivis vel nullis,
aculeo infrafoliaceo in quibusdam exemplis passim occurrente subrecurvo;
foliis glaberrimis glaucis pinnis laxe 2-3-jugis, foliolis 3-5-jugis
majusculis magnitudine variis oblique cuneato-oblongis mucronulatis
obtusis interdum acutiusculis, petiolo supra basin 1-glanduloso;
inflorescentia coaetanea spicis in axillis subgeminis folia aequantibus
vel iis longioribus, floribus albidis, staminibus non caducis;
leguminibus stipitatis oblongis basi apiceque acutis vel obtusis, plus
minus utrinque in processum angustum attenuatis pallide olivaceis,
2-3-pollicaribus membranaceo-coriaceis tenuibus transverse venosis 2-3-,
rarius 5-spermis supra semina leviter inflatis marginibus parallelis vel
saepius inter semina paullo constrictis, seminibus subrotundis
compressis olivaceis concoloribus.
_Nomen vern._: lingua Agowensi Gimarra.
_Habitat_: Ad oras Nubiae, Abyssiniae et Arabiae felicis in montibus; in
Abyssinia centrali; in Sennaar; in Aegypto superiore prope Syenam.
Ein stammbildendes, schlankes Bäumchen von 10-15′ Höhe. Das Holz ist
gleich hart und schwer, auch ähnlich gefärbt wie das afrikanische
Ebenholz der _Dalbergia_, mit weisslichem Splint und schwarzem Kern.
Unter der in dicken Krusten tief rissig der Länge nach aufspringenden
Rinde liegt ein purpurrother Bast. Die jungen Aeste haben eine
dunkelbraune, feste und glatte Rinde mit kleinen, quergestellten
Lenticellen. An den beblätterten Zweigen ist die Rinde bald hellbraun,
gräulich, bald weisslich, mit helleren Rissen der Länge nach gezeichnet
und mit kleinen Lenticellen versehen.
Die graugrünen Blättchen sind von wechselnder Gestalt und Grösse. Sie
haben einen deutlichen, verzweigten Mittelnerv, sind länglich
keilförmig, oft länglich verkehrt-eiförmig, an der Basis sehr
ungleichseitig und 2-3-nervig, meist etwas spitz, oft stumpf abgerundet
an der Spitze, aber stets mit einem Mucro versehen. Die Grösse variirt
zwischen 2-8 mm. Breite und 5-15 mm. Länge. Der ziemlich lange
Blattstiel trägt am unteren Viertel eine kleine, erhabene Drüse und ist
nicht gerinnt. Die Stacheln sind meist glänzend schwarz, selten
bräunlich, oder an jungen Zweigen hell gefärbt, mehr oder minder
klanenförmig rückwärts-gekrümmt, seitlich etwas zusammengedrückt,
äusserst spitz und bis 5 mm. lang, an der Basis bis 2 mm. breit. Sie
verkümmern oft und können häufig gänzlich fehlen. An manchen Zweigen
findet sich unterhalb in einigem Abstande von dem Stachelpaare ein
gleichgeformter, gleichgrosser oder mehr aufrechter und weniger
gekrümmter dritter Stachel.
Die Blüthenähren werden bis 6 Ctm. lang, stehen gewöhnlich zu zwei in
den Blattachseln und tragen wenig gedrängte, weissliche Blüthen. Der
Kelch ist häutig, weitglockig, 5-nervig und mit 5 ausgebuchteten Zähnen,
welche an ihrer Spitze 1-2 kleine Mucrones tragen, versehen. Die 1-1½
mal längere Blumenkrone ist bis zur Hälfte verwachsen, die Zipfel sind
länglich, spitz und unregelmässig gefranzt. Die Staubfäden, 80-100 an
Zahl, sind noch einmal so lang als die Blumenkrone, weiss wie die
Antheren, und bleiben dauernd an der Basis der Hülsen haften. Der
Griffel ist gleich lang oder etwas länger als die Staubfäden. Die Hülsen
sitzen gewöhnlich zu 2-7 an den Stielen, werden je nach der Zahl der
entwickelten Samen 4-6-9 Ctm. lang und sind in der Regel 2 Ctm. breit.
Sie sind sehr dünn lederartig und von hell olivengrüner, selten in’s
Bräunliche spielender Färbung, beiderseits mit starken Nervensträngen
berandet, mit querverlaufendem, hervortretendem Adernetz, an der Basis
und an der Spitze plötzlich in eine mehr oder minder lange Spitze
zusammengezogen, und zwischen den Samen entweder gar nicht oder sehr
seicht eingeschnürt. Die Dicke beträgt an den Rändern circa ½ mm. An der
Stelle, wo die Samen liegen, sind die Hülsen etwas blasig aufgebläht.
Die Zahl der Samen ist meist 2-4, selten 5, wodurch die Länge der Hülsen
sehr verändert wird. Die Samen sind olivengrün, ohne eine hellere
Zeichnung auf der Oberfläche, matt glänzend, von runder Gestalt mit
einer stumpfen Spitze, und haben 6 mm. im Durchmesser und 2 mm. in der
Dicke.
An den Syeniter Exemplaren sind die Kelche (aber nicht alle) auf der
einen Seite mitunter aufgespalten und mit ungleich langen Zähnen
besetzt, auch sind die Zipfel der Blumenkrone nur wenig über denselben
hervorragend.
Diese Art ist der indischen _A. modesta_ Wall. sehr nahe verwandt,
welche sich von ersterer durch kürzere Blattstiele, breitere und an den
Spitzen abgerundete, oft ausgebuchtete, aber stets des Mucro
entbehrenden Blättchen, durch die hellere graue Färbung und durch die
länglicheren Hülsen unterscheidet.
Dies möchte _Acacia Asak_ Forsk. (flor. aeg. arab. p. 176) sein, mit
deren Beschreibung sie übereinstimmt. Die von VAHL dagegen gegebene
Beschreibung derselben Art weicht insofern ab, als gerade Stacheln mir
bis jetzt von der _A. laeta_ nicht vorlagen.
Von den übrigen Arten unterscheidet sich die _A. laeta_ theils durch die
Zahlverhältnisse des Blattes, theils durch die verhältnissmässige Länge
der Blüthenähren, oder durch Stacheln und Hülsen.
Sie blüht und hat Früchte zugleich mit dem Laube, in Ober-Aegypten im
Januar, in Nubien im April und Juni, in Central-Abyssinien im September.
Die Eingeborenen verfertigen aus dem schwarzen, harten Holze Griffe zu
Messer- und Schwertklingen.
Ich sammelte die Art in den Gebirgen der nubischen Küste, am Gebel
Uaratāb bei Suakin, im Soturba-Gebirge am Gebel Schellāl; SCHIMPER in
den Bergen von Dschadscha in Abyssinien; EHRENBERG, KOTSCHY und UNGER
bei Syene in Ober-Aegypten; EHRENBERG in den Bergen Djara und Kara bei
Gunfuda im glücklichen Arabien.
_Erklärung der Abbildungen._
Taf. XIX. 1. Blühender Zweig mit gedrängten Aehren. 2. Dito mit lockeren
Aehren. (Nat. Grösse.) 3. Blüthe. 4. Blüthe wie sie bei den Exemplaren
von Syene vorkommen. 5. Kelchzähne. 6. Zipfel der Blumenkrone.
Taf. XX. 1. Blattzweig. (Nat. Gr.) 2. Blättchen (vergr.). 3. Zweigtheile
mit gedreiten Stacheln. (Nat. Gr.)
Taf. XXI. 1. Zwei Hülsen mit 3 und mit 4 Samen. 2. Hülse mit 1 Samen. 3.
Dito mit 2 Samen und langer Spitze. 4. Dito mit 2 Samen und stumpfem
Ende. 5. Dito mit 4 Samen, von geringerer Grösse und ohne
Einschnürungen. 6. Dito mit 5 Samen, von ausnahmsweise länglicher
Gestalt. (Alle nat. Gr.) 7. Same. 8. Längsdurchschnitt durch einen
Samen. 9. Same von der Rückenseite gesehen.
22. =Acacia venosa= Hochst., Benth.
Frutex cortice pallide flavescente epidermide caduca; aculeis
infrastipularibus brevibus fuscis subrecurvis saepe abortivis vel
nullis, foliis glabris glauco-viridibus 3-pollicaribus pinnis laxe
4-7-jugis, foliolis majusculis 7-12-jugis parum obliquis oblongo-
ellipticis, oblongis vel obovali-oblongis obtusis vel acutiusculis
subtus pallidioribus brevissimis saepe remotis longitudine latitudinem
2-3-superantibus, petiolo communi ima basi glandula instructo;
inflorescentia?—leguminibus oblongo-linearibus 4-6-uncialibus coriaceo-
membranaceis planis tenuibus transverse reticulato-venosis margine
crasse nervosis utrinque acutis vel apice subobtuso-acuminatis
6-7-spermis.
_Habitat_: In Abyssiniae provinciis Tigre et Schire.
Diese durch -11 mm. lange und 3 mm. breit werdende Blättchen, durch
10-13 Ctm. lange und 2-2½ Ctm. breite Hülsen ausgezeichnete Art ist der
_A. glaucophylla_ sehr nahe verwandt und mit derselben vielleicht
identisch. Nach den Exemplaren der SCHIMPER’schen Sammlung von No. 524.
indess zu urtheilen, unterscheidet sie sich immerhin beträchtlich durch
die hellgelbliche, etwas abblätternde Rinde, durch die breiteren,
grösseren und am Rande mit einem dicken Nervenstränge eingefassten
Hülsen, sowie durch die grösseren Blättchen von der _A. glaucophylla_.
Von der gleichfalls ähnlichen _A. laeta_ ist sie genügend durch die
längeren Hülsen und grössere Zahl der Blättchen unterschieden. Ein
dritter Stachel unter den Blättern fand sich an den vorliegenden
Exemplaren nirgends.
23. =Acacia glaucophylla= Steud., A. Rich. (= _A. triacantha_ Hochst.,
A. Rich.)
Arbor media, interdum frutex, trunco erecto cortice nigro in ramis atro-
griseo, rarius griseo-fusco vel rubente; aculeis ternis aterrimis in
ramulis interdum lucidis saepe nullis, infrastipularibus patentibus
rectis vel paullo recurvis teretibus in ramulis basi latis latere
compressis, infrafoliaceo aequali vel deorsum magis recurvo; foliis
glauco-viridibus 3-6-pollicaribus glaberrimis pinnis 3-6-jugis, foliolis
12-20-jugis laxiuscule insertis majusculis oblongo-linearibus apice
obtusis vel acutiusculis subtus pallidioribus rarius puberulis, petiolo
communi basi glandula parva albida notato saepe purpurascente;
inflorescentia coaetanea spicis in axillis 1-5-aggregatis laxis folium
aequantibus vel eo brevioribus 3-5-pollicaribus floribus albidis, saepe
monstrosis coriaceo-inflatis; leguminibus 3-4-pollicaribus, ad
10-fasciculatis linearibus vel anguste linearibus rectis marginibus
parallelis vel paullo undulatis rarius inter semina constrictis,
membranaceo-coriaceis pallide fuscis vel purpurascentibus, supra semina
parum inflatis tenuiter transverse venosis basi apiceque attenuatis vel
acuminatis 5-7-spermis, seminibus fuscis nitidis ovalibus longioribus
quam latis compressis medio linea arcuata concava notatis.
_Nomen vern._: lingua agowensi Zelloa.
_Habitat_: in montibus Abyssiniae, ditionibus Bogos et Tigre, Nubiae
australioris in ditione Taka, Arabiae felicis.
Bildet mittlere Bäumchen von 15-30′ Höhe, mit aufrechtem Stamm und
schwärzlicher Rinde, welche oft einen strauchartigen Habitus annehmen.
Die Stacheln, wo sie vorhanden stets gedreit, können namentlich an
blühenden Zweigen häufig verkümmern oder gänzlich fehlen. Die Blättchen
erreichen an Blüthenzweigen oft bei 3 mm. Breite bis 11 mm. Länge. Die
Hülsen sind schmal und lang, variiren aber häufig an Gestalt und Grösse,
sie haben bei 9 Ctm. Länge oft nur 1 Ctm., an anderen Exemplaren dagegen
bis 1½ Ctm. Breite. Die im Reifezustande dunkelbraunen, glänzenden Samen
sind stets länger als breit, und haben bei 1 Ctm. Länge bis 7 mm. Breite
und 2 mm. Dicke, auch sind sie an der Basis gewöhnlich etwas
ausgewulstet und mehr abgestumpft als an der Spitze.
Sie blüht mit dem entwickelten Laube in Abyssinien im August, September
und October, in Südnubien auch Mitte April, zu welcher Zeit auch reife
Hülsen gesammelt wurden.
In Abyssinien fand sie SCHIMPER im Tacase-Thale, im Modat-Thale und bei
Dschadscha; EHRENBERG bei Eilet nahe Massaua, STEUDNER im Ainsaba-Thale
im Bogos-Gebiete. Im südlichen Nubien wurde sie von mir an den Bergen
Schaba, Iskenāb und Kuurēb (zwischen Suakin und Kassala) gesammelt.
EHRENBERG fand sie in den Bergen von Kara im glücklichen Arabien.
Die Blüthen sind ganz ähnlich wie bei _Acacia Verek_ gebildet. Von
dieser Art aber unterscheidet sich die _A. glaucophylla_ durch die stets
schwärzliche Färbung der Zweige, grössere, kahle und mehr jochig
gefiederte Blätter und Fiedern, längere Blüthenähren, schmälere Hülsen
und längliche Samen.
Eine bei dieser Art häufig auftretende Monstrosität an den Blüthen
verdient noch der Erwähnung. Man findet nämlich häufig an den Aehren
zwischen den normalen Blüthen 6-8 mm. lange, dick lederartige, rundlich-
längliche Gebilde der durch Insektenlarven verunstalteten Blumenkrone.
_Erklärung der Abbildungen._
Taf. XXII. b. 6. Geöffnete Hülse. 7. Geschlossene Hülse. 8. u. 9. Samen.
(Alle nat. Gr.)
24. =Acacia Verek= G. P. R.
Arbor media trunco erecto cortice griseo-rimoso in ramis pallidiore in
novellis albido striato tomentoso; aculeis ternatis, infrastipularibus
atris nitidis ad apicem ramorum lucidis plus minus nunc deorsum nunc
sursum curvatis, infrafoliaceo aequali recurvo; foliis cinereo-viridibus
uncialibus junioribus tomentoso-villosiusculis 3-5-jugis, foliolis
10-15-jugis parvulis linearibus longitudine latitudinem 4-5-superantibus
acutiusculis, petiolo communi basi apiceque glandula parva ornato;
inflorescentia coaetanea folia paullo antecedente spicis 3-pollicaribus
folia multo superantibus albidis in axillis singulis interdum
3-aggregatis; leguminibus 3-4-pollicaribus linearibus membranaceo-
coriaceis pallidis basi attenuatis apice acutiusculis planis tenuissimis
transverse venosis marginibus parallelis vel saepius undulatis interdum
valde constrictis 5-6-spermis; seminibus subrotundis valde compressis
aeque longis ac latis interdum latioribus quam longis linea arcuata
concava medio notatis.
_Nom. vern._: arabice Haschāb.
_Habitat_: ad fluvium Astaboran in Nubia australiori; in Kordofan;
frequenter ad fluvium Senegal reperitur.
Bildet aufrechte, nicht über 20′ hohe Bäumchen von oft strauchigem
Wuchs. Das Holz ist weiss und äusserst hart. Unter der Rinde liegen
dicke Lagen von gelbem und purpurrothem, feinzertheilbaren Bast.
Am Atbara, zwischen Kassala und Gedaref, blühend und mit Früchten Mitte
Mai, desgleichen in Kordofan bei Desak (431, CIENKOWSKI).
Die vorliegenden Exemplare aus dem östlichen Sudan stimmen in jeder
Beziehung mit den senegambischen sowohl, als auch mit der in der Flora
von Senegambien enthaltenen Beschreibung und Abbildung überein.
Von der nahe verwandten, im Blüthenbau völlig gleichgestalteten _A.
glaucophylla_ St. unterscheidet sich der Verek leicht durch die hellere
Farbe der Zweige, die weit kürzeren Blätter, die kleineren Blättchen und
die meist geringere Anzahl der primären und secundären Fiederjoche. Ein
wesentlicher Unterschied besteht namentlich darin, dass die an und für
sich kürzeren Blüthenähren weit länger als das dieselben stützende Blatt
erscheinen, während sie bei _A. glaucophylla_ entweder gleichlang oder
kürzer als jenes sind. Die Hülsen sind beim Verek breiter, stumpfer an
der Spitze heller gelblich gefärbt und von etwas derberer Structur, ein
Hauptunterschied aber liegt in der Gestalt des Samens, welcher rundlich
und oft breiter als lang zu sein pflegt, während er bei der _A.
glaucophylla_ stets oval und um die Hälfte länger als breit erscheint,
auch ist er bei letztgenannter Art dunkler von Färbung. Die Blättchen
sind beim Verek an den blühenden Zweigen nur 3, an den fruchttragenden
nie über 6 mm. lang.
Diese Acacie liefert das beste weisse Gummi, das aus den Nilländern und
zwar ausschliesslich aus der Provinz Kordofan in dem Handel kommt. Ob
die Art auch in Arabien einheimisch sei, ist noch nicht erwiesen. Unter
den von FORSKÅL aufgeführten Mimosen würde die Beschreibung von _M.
flava_ am meisten zu der _A. Verek_ stimmen. _M. senegalensis_ F. ist
evident mit der _A. hamulosa_ Benth. identisch. Auch unter den aus den
Senegal-Ländern in den Handel gelangenden Gummisorten stammt die beste
und von den Autoren der Senegal-Flora als die dem echten Gummi arabicum
identisch bezeichnete von dieser Art her.
Der purpurrothe, feste Bast lässt sich zu Stricken verarbeiten, und
scheint bei den Bewohnern der Atbara-Gegend (Hadendoa und Schukrie) viel
in Gebrauch zu sein, da mir ganze Kameelladungen dieses Materials auf
meiner Reise begegneten.
Obgleich ich nicht der von den Autoren der Flora des Senegals
vertretenen Ansicht, als sei _A. Senegal_ W. ein Synonym der _A. albida_
D., beipflichten kann (da die WILLDENOW’sche Diagnose ausdrücklich von 3
Stacheln spricht, „spinis ternis intermedio reflexo“), so will ich
dennoch, um Irrungen zu vermeiden und da sich hierüber keine Gewissheit
erlangen lässt, den von den Negern am Senegal gebrauchten Namen Verek
für diese Art aufrecht erhalten.
_Erklärung der Abbildungen._
Taf. XXII. a. 1. Geöffnete, 2. geschlossene Hülse mit Einschnürungen. 3.
u. 4. Samen. 5. Hülse ohne Einschnürungen. (Alle nat Gr.)
* * * * *
[Fußnote 1: = petiolus communis, rhachis.]
[Fußnote 2: Je nach den einzelnen Fällen innerhalb der Gattung können
die Dornen bald als Zweige und Nebenblätter, die Stacheln bald als
Theile der letzteren, bald als blosse Oberhaut-Gebilde betrachtet
werden.]
[Fußnote 3: Doch ist für diese Art in Unternubien nach Dr. Cuny auch der
Name Talch im Gebrauch.]
[Illustration: LINNAEA BD. 35. TAF. IV.
ACACIA SPIROCARPA H. var. α minor.]
[Illustration: LINNAEA BD. 35. TAF. V.
ACACIA SPIROCARPA H. var. β major.]
[Illustration: LINNAEA BD. 35. TAF. VI.
ACACIA SPIROCARPA H. var. α minor.]
[Illustration: LINNAEA BD. 35. TAF. VII.
ACACIA ETBAICA SCHWF.]
[Illustration: LINNAEA BD. 35. TAF. VIII.
ACACIA ETBAICA SCHWF.]
[Illustration: LINNAEA BD. 35. TAF. IX.
ACACIA VERUGERA SCHWF.]
[Illustration: LINNAEA BD. 35. TAF. X.
ACACIA VERUGERA SCHWF.]
[Illustration: LINNAEA BD. 35. TAF. XI.
ACACIA FISTULA SCHWF.]
[Illustration: LINNAEA BD. 35. TAF. XII.
ACACIA FISTULA SCHWF.]
[Illustration: LINNAEA BD. 35. TAF. XIII.
ACACIA FISTULA SCHWF.]
[Illustration: LINNAEA BD. 35. TAF. XIV.
ACACIA FISTULA SCHWF.]
[Illustration: LINNAEA BD. 35. TAF. XV.
ACACIA EHRENBERGIANA HAYNE.]
[Illustration: LINNAEA BD. 35. TAF. XVI.
ACACIA EHRENBERGIANA HAYNE.]
[Illustration: LINNAEA BD. 35. TAF. XVII.
ACACIA STENOCARPA Hochst.]
[Illustration: LINNAEA BD. 35. TAF. XVIII.
ACACIA STENOCARPA Hochst.]
[Illustration: LINNAEA BD. 35. TAF. XIX.
ACACIA LAETA R. BR.]
[Illustration: LINNAEA BD. 35. TAF. XX.
ACACIA LAETA R. BR.]
[Illustration: LINNAEA BD. 35. TAF. XXI.
ACACIA LAETA R. BR.]
[Illustration: LINNAEA BD. 35. TAF. XXII.
ACACIA TORTILIS HAYNE.]
[Illustration: LINNAEA BD. 35. TAF. XXIII.
=a= ACACIA VEREK G. P. =b= ACACIA GLAUCOPHYLLA H.]
*** END OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK AUFZÄHLUNG UND BESCHREIBUNG DER ACACIEN-ARTEN DES NILGEBIETS ***
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