Die Gebete der Demut

By Francis Jammes

The Project Gutenberg EBook of Die Gebete der Demut, by Francis Jammes

This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with
almost no restrictions whatsoever.  You may copy it, give it away or
re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included
with this eBook or online at www.gutenberg.org/license


Title: Die Gebete der Demut

Author: Francis Jammes

Translator: Ernst Stadler

Release Date: July 14, 2012 [EBook #40231]

Language: German


*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DIE GEBETE DER DEMUT ***




Produced by Jens Sadowski








FRANCIS JAMMES


DIE GEBETE DER DEMUT


ÜBERTRAGEN
VON
ERNST STADLER


1913
KURT WOLFF VERLAG · LEIPZIG


Dies Buch wurde
gedruckt im August 1913 als neunter
Band der Bücherei »Der jüngste Tag« bei
Poeschel & Trepte in Leipzig


AUTORISIERTE ÜBERTRAGUNG
COPYRIGHT BY KURT WOLFF VERLAG, LEIPZIG 1913






GEBET ZUM GESTÄNDNIS DER UNWISSENHEIT


   Hernieder, steige hernieder in die Einfalt, die Gott will!
   Ich habe den Wespen zugesehen, die im Sand ihr Nest gebaut.
   Tu so wie sie, gebrechlich krankes Herz: sei still,
   Schaffe dein Tagwerk, das Gott deinen Händen anvertraut.
   Ich war voll Hoffart, die mein Leben falsch gemacht.
   Anders als alle andern meinte ich zu sein:
   Jetzt weiß ich, o mein Gott, daß nie ich anderes vollbracht
   Als jene Worte niederschreiben, die die Menschen sich erfanden,
   Seitdem zuerst im Paradies Adam und Eva aufgestanden
   Unter den Früchten, die im Lichte unermeßlich blühten.
   Und anders bin ich nicht als wie der ärmste Stein.
   Sieh hin, das Gras steht ruhig, und der Apfelbaum senkt schwer
   Bebürdet sich zur Erde, zitternd und in liebendem Verlangen --
   O nimm von meiner Seele, da so vieles Leiden über mich ergangen,
   Die falsche Schöpferhoffart, die noch immer in ihr liegt.
   Nichts weiß ich ja. Nichts bin ich. Und nichts will ich mehr
   Als bloß zuweilen sehen, wie ein Nest im Wind sich wiegt
   Auf einer rötlichen Pappel oder einen Bettler über helle Straßen hinken,
   Mühselig, an den Füßen Risse, die im Staube blutig blinken.
   Mein Gott, nimm von mir diese Hoffart, die mein Leben giftig macht.
   Gib, daß ich jenen Widdern ähnlich sei auf ihrer Weide,
   Die immer gleich, aus Herbstes Schwermut, demutsvoll gebückt,
   Zur Frühlingsfeier wandeln, die mit Grün den Anger schmückt,
   Gib, daß im Schreiben meine Hoffart sich bescheide:
   Daß endlich, endlich ich bekenne, daß mein Herz den Widerhall
   Nur tönt der ganzen Welt, und daß mein sanfter Vater mir
   Geduldig nur die Kinderregeln beigebracht.
   Der Ruhm ist eitel, Herr, und Geist und Schaffen leerer Schall --
   Du einzig hast sie ganz und gibst sie an die Menschen fort,
   Die aber schwatzen immer bloß dasselbe Wort
   Gleich einem Bienenschwarme, der durch sommerdunkle Zweige zieht.
   Gib, daß, wenn heute früh ich mich vom Pult erhebe,
   Ich jenen gleiche, die an diesem schönen Sonntag zu dir gehn
   Und in der armen weißen Kirche, vor dich hingekniet,
   Demütig lauter ihre Einfalt und Unwissenheit gestehn.




GEBET, MIT DEN ESELN INS HIMMELREICH EINZUGEHN


   Wenn einst zu dir, mein Gott, der Ruf zu gehn mich heißt,
   Dann gib, daß feiertäglich rings das Land im Sommerstaube gleißt.
   Ich will nur so, wie ich getan hinieden,
   Einen Weg mir wählen und für mich in Frieden
   Ins Himmelreich hinwandeln, wo am hellen Tag die Sterne stehn.
   Ich greife meinen Stock und auf der großen Straße will ich fürbaß gehn
   Und zu den Eseln, meinen Freunden, sprech ich dies:
   »Hier, das ist Francis Jammes: der geht ins Paradies,
   Ins Land des lieben Gottes, wo es keine Hölle gibt,
   Kommt mit mir, sanfte Freunde, die ihr so die Himmelsbläue liebt,
   Arme geliebte Tiere, die mit einem kurzen Schlagen
   Des Ohrs die Fliegen und die Prügel und die Bienen von sich jagen.«

   Dann will inmitten dieser Tiere ich mich vor dir zeigen,
   Die ich so liebe, weil den Kopf so sänftiglich sie neigen
   Und ihre kleinen Füße aneinanderstemmen, wenn sie stille stehn,
   Recht voller Sanftmut, daß es rührend ist, sie anzusehn.
   So tret ich vor dich hin in dieser tausend Ohren Zug,
   Gefolgt von solchen, denen einst der Korb um ihre Lenden schlug,
   Und denen, die im Joch der Gauklerkarren gingen,
   Und vor geputzten Wagen, die voll Flittergold und Federn hingen,
   Und solchen, über deren Leib verbeulte Kannen schwankten,
   Und trächtigen Eselinnen schwer wie Schläuche, die zerbrochnen Schrittes wankten,
   Und denen, über deren Bein man kleine Hosen streift,
   Die Fliegen abzuwehren, deren Schwarm vom Blute trunken sie umschweift
   Und ihrem Leib die blauen, sickernd offnen Male läßt --

   Laß mich, mein Gott, mit diesen Eseln zu dir schreiten,
   Gib, daß einträchtiglich die Engel uns geleiten
   Zu den umbuschten Bächen, wo im Winde zitternd Kirschen hangen,
   So glatt und hell wie Haut auf jungen Mädchenwangen,
   Und gib, daß ich in jenem Seelenreiche,
   Zu deinen Wassern hingebeugt, den Eseln gleiche,
   Die alle sanfte, arme Demut ihres Gangs auf Erden
   Im lautern Quell der ewigen Liebe spiegeln werden.




GEBET, UM GOTT EINFÄLTIGE WORTE ANZUBIETEN


   Gleich jenem Bilderschnitzer, den ich heute Morgen sah, besorgt und still
   Im klaren Lichte sich auf seine Arbeit bücken,
   Heilige schnitzend für die Kanzel seines Dorfes: also will
   In meine Seele ich die frommen Bilder drücken.
   Er rief zu seiner armen Schnitzbank mich heran,
   Sein hölzern Werk zu sehn, und lange stand ich so davor
   Und sah den Löwenkopf zu Füßen von Sankt Markus und den Aar
   Zu Füßen von Johannes und Sankt Lukas in den Händen
   Ein offnes Buch, darin die heiligen Regeln ständen.
   Des Bildners Linke hatte übern Meißel sich gestreckt,
   Die Rechte, aufgehoben, hielt noch zaudernd einen Hammer ausgestreckt.
   Draußen auf Schieferdächern tanzte Mittagsluft in blauen Lichtern,
   Von welkenden Basilien stieg ein frommer Weihrauchduft empor
   Zu all den plumpen Heiligen mit den eckigen Gesichtern.

   Mein Gott, so schöne heilige Arbeit haben meine Hände nicht bestellt.
   Du wolltest nicht, o Gott, daß ich zu dieser Welt
   In armer Stube käme, nah dem Fenster, wo zur Nacht
   Die Kerze tanzend vor den grünen Scheiben wacht.
   Und wo vom frühen Morgen an die hellen Hobel gehn.
   Mein Gott, wie gerne hätt' ich meine Heiligenbilder dir gebracht.
   Und all die zarten Kinder, die am Heimweg von der Schule sie gesehn,
   Ständen vor meinen weisen Königen entzückt,
   Die Gold und Weihrauch spendeten und Elfenbein.
   Und neben den drei Königen aus Morgenland
   Schnitt ich ins Holz so wie aus Weihrauch eine Wolke ein,
   Und hätte rings mein Bild mit Lilienkelchen ausgeschmückt,
   Demütig schön wie Trinkgefäße, die ich in der Armen Stuben fand.

   Mein Gott, da immer noch mein Herz sich quält und fragt,
   Ob es in rechter Demut sich dir nahe,
   Nimm diese schlicht einfältigen Worte von mir an
   Statt eines Kanzelstuhls, darin die reine Magd
   Von früh bis spät Fürsprach mir hätt' getan.




GEBET, DASS EIN KIND NICHT STERBE


   Mein Gott, erhalte seinen Eltern dieses zarte Kind,
   Wie du wohl auch ein Kraut erhältst im bösen Wind.
   Was macht es dir denn aus -- da doch die Mutter weint und fleht --,
   Wenn es sogleich noch nicht zu dir hinübergeht
   Als wie nach einem Spruch, der nicht zu ändern war?
   Schenkst du ihm jetzt das Leben, wird es nächstes Jahr
   Dir Rosen streun am sonnigen Fronleichnamstag!
   Doch bist du ja allgütig. Und du bist es nicht,
   Der Todesbläue ausgießt auf ein rosiges Gesicht,
   Es wäre denn, du wolltest Heimatlosen eine Wohnstatt geben,
   Wo bei den Müttern immerfort die Söhne leben.
   Doch warum hier? Ach, da die Stunde schlägt,
   Gedenke, Herr, vor diesem Kind, das sich zum Sterben legt,
   Daß um die Mutter immer dir zu weilen ward gegeben.




MEIN NIEDRER FREUND . . .


   Mein niedrer Freund, mein treuer Hund, nun littest du den Tod,
   Vor dem du oft so wie vor einer bösen Wespe dich versteckt,
   Die dich bis untern Tisch, wo du dich bargst, bedroht.
   Dein Kopf, in dieser kurzen Trauerstunde, hat sich zu mir aufgereckt.

   Alltäglicher Gefährte, Wesen benedeiter Art,
   Du, den der Hunger stillt, sobald dein Herr ihn teilt,
   Der mit Tobias und mit Raphael hinausgeeilt,
   Da sie zusammen sich aufmachten auf die Pilgerfahrt.

   Getreuer Knecht: du sollst mir hohes Beispiel sein.
   Du, der an mir so wie an seinem Gott ein Heiliger hing.
   All deine dunkle Klugheit, die wir nie begriffen, ging
   Lebendig nun in einen fröhlich unschuldsvollen Himmel ein.

   Soll mir dereinst, mein Gott, die Gnade werden,
   Dich anzuschaun von Angesicht zu Angesicht am jüngsten Tag,
   Gib, daß ein armer Hund ins Angesicht dem schauen mag,
   Der immer schon sein Gott ihm war auf Erden.




AMSTERDAM


   Die Häuser, spitzgegiebelt, scheinen sich zu neigen,
   Als wollten sie fallen. Masten vieler Schiffe, die dem Grau des Himmels sich vermischen,
   Lehnen vornüber wie Gestrüpp von dürren Zweigen
   Inmitten von grünem Laub, von Rot und rostigem Braun,
   Von Kohlen, Widderfellen und gesalznen Fischen.

   Robinson Crusoe hat einst durch Amsterdam den Weg genommen
   (So glaub ich wenigstens), da er von seiner grünen
   Schattigen Insel, wo die frischen Kokosnüsse blühten, heimgekommen.
   Wie schlug das Herz ihm, da er plötzlich vor sich nah
   Die mächtigen Türen mit den schweren Bronzeklöppeln sah! . . .

   Schaute er voll Neugier in die Halbgeschosse, wo in Reihen
   Die Schreiber sitzen, in ihr Rechnungsbuch versenkt?
   Kam ihn die Sehnsucht an, zu weinen, da er an den Papageien
   Dachte, den er so liebte, und den schweren Sonnenschirm,
   Der auf der traurigen und gnadenreichen Insel oft ihm Schutz geschenkt?

   Ach, deine Wege, Herr, so rief er aus, sind wunderbar!
   Da all die Kisten mit den Tulpenmustern auf den Gassen
   Sich vor ihm stauten. Doch sein Herz vom Glück der Wiederkehr beschwert,
   Dachte der Ziege, die im Weinberg seiner Insel er allein zurückgelassen,
   Und die vielleicht nun schon gestorben war.

   Dies alles fiel mir ein vor den ungeheuren Frachten im Hafen,
   Und ich sah im Geist die alten Juden, die an schwere Eisenwagen
   Mit knochigen Fingern rühren, über denen grüne Ringe glänzen.
   O sieh! Amsterdam will unter weißen Wimpern von Schnee entschlafen
   In den Geruch von Nebel und von bitterer Kohle eingeschlagen.

   Die gewölbten weißen Buden, wo zur Nacht die Lampe glimmt,
   Und aus denen man den Ruf und das Pfeifen der schweren Frauen vernimmt,
   Hingen gestern im Abend wie Früchte, wie große Kürbisschalen.
   Man sah Plakate blau und rot und grün im Licht aufstrahlen.
   Von gezuckertem Bier ein scharf prickelnder Duft
   Lag mir auf der Zunge und war mir ins Gesicht gestiegen.

   Und in den Judenvierteln, die rings voller Abfälle liegen,
   Stand der Geruch von kalten rohen Fischen.
   Auf dem klitschigen Pflaster lagen Orangenschalen umhergezerrt.

   Ein aufgedunsener Kopf hielt weite Augen aufgesperrt.
   Ein Arm, der Reden hielt, schwang Zwiebeln in der Luft.

   Rebekka, du verkauftest an den schmalen Tischen
   Schwitzendes Zuckerzeug, armselig hergerichtet . . .

   Der Himmel strömte wie ein unsichtbares Meer
   Wolken von Wellen in die starrenden Kanäle.
   Stille lag auf der Handelsstadt und stieg, ein unsichtbarer Rauch,
   Feierlich von den starken hohen Dächern her
   Und Indien trat beim Anblick dieser Häuserreihn vor meine Seele.

   Oh, und ich träumte, daß ich so ein Handelsherr einst war,
   Von denen, die aus Amsterdam in jenen Tagen
   Gen China segelten und vor ihrem Gehn
   Die Hut des Hauses einem treuen Diener aufgetragen.
   Ganz so wie Robinson hätt ich vor dem Notar
   Die Vollmachtschrift umständlich mit der Unterschrift versehn.

   Meine strenge Rechtlichkeit hätt' meinen Reichtum aufgebaut.
   Mein Handel hätte geblüht so wie im Mondenschein
   Ein Lichtstrahl, der am Schnabel meines runden Schiffes säße.
   Die großen Herren von Bombay gingen bei mir aus und ein
   Und hätten mit heißem Blick auf mein kräftig schönes Weib geschaut.

   Ein Mohr mit goldnen Ringen, vom Mogul entsandt,
   Käme zu handeln, lächelnd unter seinem Sonnenschirm!
   Bei seinen wilden Geschichten hätte meiner schlanken Ältesten Herz gebebt,
   Und zum Abschied hätte er ihr ein Gewand
   Geschenkt, rubinenfarben, von Sklavenhänden gewebt.

   Die Bilder meiner Lieben hätt' ich dann nachher
   Bei einem armen geschickten Maler bestellt:
   Mein Weib, mit hellen rosigen Wangen, schön und schwer,
   Die Söhne, deren starke Jugend alle Welt
   Entzückte und der Töchter Anmut, mannigfalt und rein.

   Und also wär' ich heute, statt ich selbst zu sein,
   Ein andrer und auf meinen Reisen im Vorübergehn
   Hätt ich mir wohl das altehrwürdige Haus besehn,
   Und meine Seele hätte träumend gebebt
   Vor den schlichten Worten: Hier hat Francis Jammes gelebt.




ICH WAR IN HAMBURG


      »Ich war vier Monde in Hamburg, dann im Haag.
      Ich nahm das Schiff nach London. Es lag
      Am 10. Jänner 1705 im Hafen. In zehen Jahren
      Und neun Monaten war ich nicht daheim. Zu einer größern Reise auszufahren,
      Rüst ich mich nun . . mit meinen zweiundsiebenzig Jahren,
      Nach einem Leben reich gesegnet mit Abenteuern und Gefahren.
      Ich ward genug umhergeschüttelt und verschlagen,
      Zu lernen, wie süß es ist, sein Leben in der Stille auszutragen.«

   So steht's geschrieben auf dem letzten Blatt
   Von Robinson Crusoes Geschichte. Ein Duft wie von Muskatsträuchern hat
   Von seinem wunderbar geblümten Rock sich losgemacht.
   Das ferne Gewitter, das wie eine alte Schiffskanone kracht,
   Läßt Albions Veste erzittern. Und auf dem Bild, darauf mein Auge blickt,
   Sieht man den alten Seehelden, wie er über der Bibel sinnt und Dankgebete zum Himmel schickt.
   Mitten auf dem Tische das Fernrohr steht,
   Mit dem er einst die Spur der nackten Füße erspäht
   An die Wand gelehnt friedlich beieinander weilen
   Der Sonnenschirm und die Mütze aus Ziegenfell und der Bogen mit den Pfeilen
   Und die Axt zum Entern und das Seemannsschwert.
   Hier das Medaillon von Freitag. Und nahe dabei,
   Gegen die Karte der verlassenen Insel gekehrt,
   Ein Strohkäfig mit einem sehr grünen Papagei.
   Wie du, Robinson, hab ich Sturm und Gewitter ertragen,
   Sah, wie du, über meinem Kopf das Meer zum Himmel aufschlagen
   In bleigrauen Wellenbergen. So wühlte
   Der Orkan meiner Liebe, der das Deck überspülte,
   Und warf mich auf die Knie und höhnte. Crusoe, Crusoe, das Meer
   Und die Liebe sind Geschwister von altersher
   Und beide glühen aus dörrenden Sonnen Brand
   Auf unser Herz und höhlen es aus gleich einer Muschel am Strand.
   Und die Taue knirschen und singen wie die Fraun,
   Und in unserm Blut ist diese schwarze See, die schwillt
   Und uns mit dem bittern Rauschen ihrer Wasser füllt.

   Alter englischer Freund! Du warst der klügere, traun!
   Von uns beiden. Denn wo auch dein Fahrzeug Schiffbruch litt,
   Immer hattest du sauber geschnürt dein Bündel mit:
   In Juan Fernandez und am Cap
   Der guten Hoffnung. Klug und sorglich. O, ich hab'
   Sie lieb, diese nüchterne und praktische Poesie,
   Und ich liebe, Crusoe, deine Witwe, die,
   Während du in der Ferne weiltest, dein Hab und Gut verwahrt.

   Nun darfst du, da sie all die Jahre für dich gespart,
   Friedlich die Tage, die dir noch bleiben,
   In dem lieben grauen Hause wohnen, das meine Verse zu Anfang beschreiben.
   Nichts hast du auf deiner Insel vergessen, alles ist wie immer zur Stell':
   Der Sonnenschirm und die Mütze aus Ziegenfell.
   Was ich heimgebracht habe? -- so wirst du fragen, --
   Von der wüsten Insel, von der mich das Schicksal zurückgetragen?
   Nichts, keine Ankerboje, keinen Käfig für die Hühner, nicht ein einzig kleines Ding.
   Still! Laß dir erzählen, wie es geschah, daß mich die Brandung fing.

   Es war im sanften April, wo der Frühling wie ein Meer
   Sich den Vögeln auftut, verwegnen Ceylonschwimmern,
   Die nach Perlen tauchen, die aus weißblauen Luftabgründen schimmern:
   Rotkehlchen, Amseln, Lerchen und Nachtigallen --
   Man hörte, von den Gärten der kleinen Häuser her,
   Wie das Herz des Flieders aufbrach über den roten Pfirsichkorallen.

   Oh, ich habe nicht an jene andern Korallen gedacht,
   Die einst die goldne Perusa und ihren Stolz zu Falle gebracht.

   Die Liebe und der Himmel und die Erde lagen, so schien es, im Traum beisammen.
   Selig wie eine Nacht der Nächte sank die Nacht.
   Aber bald begann das Duften der Obstblüte brünstiger aufzuflammen.
   Da hab ich, Robinson, alle Gefahren vergessen
   Des vergangenen Lebens und habe vermessen
   Und unbedacht des Spruchs der Alten, die in ihren Rahmen träumen,
   Nur begierig, ein neues Geschwader in den Wellen aufschäumen
   Zu sehen, den Kompaß meines liebetollen Herzens hinausgedreht
   Nach einer Insel, die schwer und ernst wie der Tag in den Wassern steht.

   Die Insel war verzaubert und war nichts als ein Weib.

   Die Stimme ihrer Vögel machte mich ihr zu eigen.
   Andere haben mich betört mit Feuer und Vulkan.
   Oh, ich liebte, Crusoe, die Berge, die von Yucatan
   Unterm Meer fortlaufen, bis sie in den Antillen wieder zum Licht aufsteigen.
   Mein Geschlecht hat unter jenen Mädchen gelebt, die mit ihren Händen
   Die Flammen im Busen bedecken und lange Abschiedsküsse senden.
   Aber hier hat mich nicht das Feuer, hier hat mich der Schnee versehrt,
   Oh, ein Schnee, den kein hungriger Blitz jemals verzehrt,
   Schnee, dessen klare Augen die unbewegte Macht
   Des Feuers spiegeln, das ein Hirt im Winter mitten zwischen dem Eis entfacht.
   O Crusoe, dies ist die Insel der wildesten Schrecken,
   Denn mit ihrer Kälte weiß sie die Flammen in deinem Busen zu wecken.

   Wie es geschah, daß ich dennoch heil die Flucht genommen?
   O Freund, Virgil allein verstünde hier zu entkommen.
   Denn der ganze große Ozean hält nicht so fest
   Wie die eine sanfte Welle, die mich umschlang und nicht von sich läßt.
   Jetzt denk ich wie du, mein Crusoe,
   Daß es gut ist, in seinem Zimmer zu träumen!
   Mein Kaffeekessel summt mir wie ein englischer Roman im Ohr.
   Ich habe Liebesbriefe, die singen mir ihre Sehnsucht vor --
   So hat dir, Crusoe, der große Ozean gesungen,
   In dessen Reich deine herrliche Seele gedrungen.
   Werd ich eines Tages wieder hinausziehn? Wer will es sagen?
   Und dennoch sehn ich mich so, noch einmal die Arme zu schlagen
   Um jene weiße Boje Weib und auf erregten Meeren
   Inmitten hoher Wellen lachend wiederzukehren.
   Alle Vögel dieses Märzmondes laden mich zur Liebe ein.
   Heut' Morgen, beim Erwachen, da sie die neuen Weisen probten, drang ihre Stimme zu mir herein.
   Ein Sperling sprach mir lange zu. Was soll ich tun?
   O kleine Vögel ihr, Rotkehlchen meiner Seele, euerm Sang
   Kann ich nicht folgen . . . oder, ach! mir ist zu folgen bang.
   Die Sträucher sind zu grün. Ich würde eure Lust beengen . . .
   Erst müssen Schatten sich über die Wälder hängen.




DIE KIRCHE, MIT BLÄTTERN GESCHMÜCKT


   Der Dichter ist in seiner Seele Wald allein.
   Sein Herz ist matt vom langen Weg und schwer von Harme.
   Er wartet, ach vergebens! unter der Lianen Spiegelschein
   Und blauen Balsamblumen auf den guten Samariter, der sich sein erbarme.

   Er fleht zu Gott. Der schweigt. Da hält sein Jammer sich nicht mehr.
   Schmerz lastet auf ihm wie Gewitterschlag so schwer.
   »Gib Antwort, Herr, was hat dein Wille über mich erkannt?
   Aus deiner Freude selbst bin ich verbannt.
   Wie ausgedörrt leb' ich in meinem großen Leid.
   O kehre wieder! Gib mir doch die Munterkeit
   Des Vogels, der sich singend dort im Herzen dieses Sandbeerbaumes regt --
   Was will dein Zürnen mir, daß es mich so in Stücke schlägt?«

   »Ich pflüge deine Seele. Sei geduldig, Kind!
   Du leidest, weil mein Herz mit dir gerecht zu sein mich heißt.
   Laß mich in deiner Seele wohnen, immer . . . dann noch, wenn der Wind
   Die letzten Rosen von den Sträuchern reißt.
   Geh nicht von mir. O sieh, ich brauche dich und deine Qual.
   O mein geliebter Sohn. Ich brauch' die Tränen die in deinen Augen stehn.
   Ich brauche einen Vogel, mir zu singen überm Kreuzespfahl.
   Rotkehlchen meiner Seele, willst du von mir gehn?«

   »Mein Gott, auf deiner Stirne, die den Kranz von Dornen trägt,
   Will ich dir singen durch dein langes Todesgraun.
   Doch wenn die Schreckenskrone dann in Blüten schlägt,
   Verstatte du, mein Gott, dem Vogel, dort sein Nest zu baun.«




DIE TAUBE . . .


   Die Taube, die den Zweig des Ölbaums hält,
   Das ist die Jungfrau, die den Frieden bringt der Welt.
   Das Osterlamm, das man zur Schwelle trägt,
   Wird einst zum Lamme, das ans Kreuz man schlägt.
   Nur Stück um Stück wird das Geheimnis offenbar.
   Der brennende Busch ertönte, ehe Pfingsten war.
   Vor Noahs Arche schwamm die Kirche auf der Wasserflut,
   Und Noah schwamm darauf, eh Moses drüber hat geruht;
   Moses war überm Wasser, ehedenn Sankt Peter war:
   Von Stund zu Stunde reiner macht das Licht sich offenbar.






DER JÜNGSTE TAG

NEUE DICHTUNGEN

Der Jüngste Tag stellt eine Sammlung von kleineren Werken jüngerer Dichter
dar, die als charakteristisch für unsere Zeit und als zukunftweisend zu
gelten haben.

Im Jüngsten Tag erscheinen eine Anzahl Erstlingswerke, aber auch neue
Dichtungen anerkannter Autoren sollen veröffentlicht werden. Die Dichtungen
des »Jüngsten Tages« sind gleich weit entfernt von lebensfremder
Literatenliteratur wie von populärem Kitsch. Aus diesen Werken soll das
Lebens- und Weltgefühl unserer Zeit strömen, ihre Entzückungen, Schmerzen,
Begeisterungen, Reizsamkeit und Kraft. Menschliche Gefühle werden in
knapper Form ausgedrückt und sollen menschliche Gefühle erwecken.

Da das charakteristischste und konzentriertste dichterische Ausdrucksmittel
unserer Zeit sich in der Lyrik darstellt, so wird der Jüngste Tag
vorwiegend lyrische Werke veröffentlichen, aber auch programmatische und
bedeutsame kleine Prosaschriften sollen geboten werden. Nicht nur auf
deutsche Dichter soll sich der Jüngste Tag beschränken, sondern auch
ausländische Dichtungen sollen zeigen, dass es gewisse Elemente gibt, die
der Dichtung aller Länder in unserer Zeit (wie in der bildenden Kunst)
gemeinsam sind.

Der Jüngste Tag wird, getreu dem Spiegel seines Wortes, versuchen, alles
notwendige zu sammeln, das ihm aus der Stärke des Zeitlichen heraus, ewiges
Dasein verspricht. Dies Unternehmen soll nicht mehr an der Gebundenheit von
Zeitschriften leiden. So soll der Jüngste Tag mehr als ein Buch sein und
weniger als eine Bücherei.

Jeder Beitrag erscheint einzeln als gesondertes Heft zum Preise von 80
Pfennig geheftet, M 1.50 gebunden.

Der Jüngste Tag wird auch im Abonnement geliefert und zwar als Serien von
je 6 Heften. Der Abonnements-Preis beträgt M 4.20 für die broschierte, M
7.80 für die gebundene Ausgabe. Jede bessere Buchhandlung nimmt Abonnements
entgegen. Für diejenigen, die die Hefte lieber in einem gebundenen Bande
vereinen wollen, wird eine Einbanddecke zum Preise von M 1.50 für jede
Serie geliefert.

KURT WOLFF VERLAG · LEIPZIG

_Im Sommer 1913 erschienen:_

FRANZ WERFEL: Die Versuchung · Ein Gespräch

WALTER HASENCLEVER: Das unendliche Gespräch · Eine nächtliche Szene

FRANZ KAFKA: Der Heizer · Eine Erzählung

FERDINAND HARDEKOPF: Der Abend · Ein Dialog

EMMY HENNINGS: Die letzte Freude · Gedichte

CARL EHRENSTEIN: Klagen eines Knaben · Skizzen

_Im Herbst 1913 folgten:_

GEORG TRAKL: Gedichte (Doppelheft)

FRANCIS JAMMES: Die Gebete der Demut · Gedichte

MAURICE BARRÈS: Der Mord an der Jungfrau

BERTHOLD VIERTEL: Die Spur · Gedichte

OTTOKAR BREZINA: Hymnen

_Eine Bestellkarte liegt bei!_

KURT WOLFF VERLAG · LEIPZIG

_Pressestimmen über die sechs ersten Hefte des »JÜNGSTEN TAGES«_

_Professor Witkowski:_ »Ein neues verheißungsvolles Unternehmen. Der
Gesamteindruck ist der einer kultivierten, nach starkem Leben verlangenden
Dichterjugend.«

_Zeitschrift für Bücherfreunde:_ ». . . am höchsten steht das Gespräch »Die
Versuchung« von Franz Werfel. Der Dichter zwischen Satan und Erzengel, ein
nach außen gestelltes Innenbild der kämpfenden Wonnen, der Versuchungen und
der seligen Erkenntnisse des Dichters von heute. Das ist wirklich >Jüngster
Tag< . . .«

_Die neue Rundschau:_ »Die Unmittelbarkeit, mit der Kafka statt der
Realität die ihm eigentümliche Formsprache setzt, macht ihn der
expressionistischen Richtung heutiger Malerei verwandt. Als er seine neue
Novelle »Der Heizer« schrieb, die in Amerika spielt, wollte er nichts von
Amerika hören, obwohl er nie dort gewesen ist. Er schrieb das Amerika
seines Kopfes, in dem die Freiheitsstatue keine Fackel, sondern ein Schwert
trägt, weil dies besser in den Satz paßt. -- Ich glaube, Walser hätte es
ebenso gemacht.«

_Berliner Börsen-Courier:_ ». . . So schafft der Dichter Carl Ehrenstein
eine beziehungsreiche, an Klängen schon entzündete Kunst der bis zum
Paradoxen verwickelten Urschmerzen. Seine Klagen werden hingesprochen wie
Träume (immer denkt und glaubt man daran) zu erzählen sind. Und am Ende
dieser wirklichen Gedichte in Prosa ist einem, als habe man eine weite
Reise gemacht. Wir lieben dieses Buch . . . Es gibt Klänge, die das Herz
zittern machen.«

_Königsberger Hartungsche Zeitung:_ »Emmy Hennings schafft unmittelbar aus
ihren seelischen Evolutionen heraus und das gibt ihren Versen jene
faszinierende Unmittelbarkeit, der sich keiner entziehen kann. Ihr Vortrag
ist still und ohne Prätention. Aber im Innern dieser leicht hingesagten
Strophen fühlt man das Leben pulsen.«

KURT WOLFF VERLAG · LEIPZIG

ARKADIA

EIN JAHRBUCH FÜR DICHTKUNST

HERAUSGEGEBEN VON MAX BROD

BUCHAUSSTATTUNG VON E. R. WEISS

Geheftet M 4.50 · Gebunden M 6.--

INHALT:

DRAMATISCHES: _Robert Walser_, Tobold / _Franz Werfel_, Das Opfer / _Franz
Blei_, Der Mäcen. EPISCHES: _Franz Kafka_, Das Urteil / _Otto Stoessl_, Aus
der Villa Obweger / _Moritz Heimann_, Ein Begräbnis im November / _Max
Mell_, Jugendgeschichte Zeno Balderonis von Jeruditz / _Oskar Baum_, Der
Antrag / _Willy Speier_, Christus in den Weizenfeldern / _Martin Beradt_,
Der Neurastheniker / _Max Brod_, Notwehr / _Alfred Wolfenstein_, Dika /
_Hans Janowitz_, Ein Ausbruch / _Hans Janowitz_, Szene der Erfüllung /
_Kurt Tucholsky_, Kindertheater / _Heinrich Eduard Jacob_, Fremder Schläfer
im Kupee / _Robert Walser_, Zwei Aufsätze: Rinaldini -- Lenau. LYRISCHES:
_Franz Blei_, Liebeslied des Sardinischen Seeräubers / _Robert Walser_,
Handharfe am Tage / _Max Brod_, Vier Gedichte / _Heinrich Lautensack_,
Beichte / _Otto Pick_, Gedichte / Franz Janowitz, Gedichte.

KURT WOLFF VERLAG · LEIPZIG

GEORG HEYM

_DER EWIGE TAG_

Zweite Auflage

Geheftet M 3.-- · Halbpergamentband M 4.--

_Herbert Eulenberg in der B. Z. am Mittag:_ Es ist der bedeutendste unter
den wenigen von unsern jungen Lyrikern, die überhaupt heute in Frage
kommen. -- Er hat die empfindlichsten Nerven und Sinne, die ein Dichter
haben muß.

_Frankfurter Zeitung:_ Welch ein Anschauen, welche Leidenschaft bildlicher
Gestaltung! Ewige Helligkeit, unbarmherziges Licht breitet er über jede
Erscheinung der Wirklichkeit u. der Träume, über Leben u. Sterben,
Schrecken und Beruhigung. Georg Heym war ein Dichter. Es gibt in der
deutschen Lyrik keinen, dem er irgendwie geglichen hätte.

_UMBRA VITAE_

_GEDICHTE AUS DEM NACHLASS_

Zweite Auflage

Geheftet M 3.-- · Halbpergamentband M 4.--

_Dr. Rudolf Fürst in der Vossischen Zeitung:_ Bei all dem ganz Besonderen,
dem schier Unerhörten, das er in den feinsten Gefühl- und
Vorstellungsnüancen ausdrücken will, zeigt der rasch Gereifte eine
ungewöhnliche Beherrschtheit der Ausdrucksmittel. Wir haben viel in Georg
Heym, dem Fünfundzwanzigjährigen, verloren. Artifex periit.

_DER DIEB_

_EIN NOVELLENBUCH_

Geheftet M 3.-- · Gebunden M 4.--

_Leipziger Tageblatt:_ . . . Novellen, in denen auf engstem Raume alle Qual
der Menschheit von der kindlichen Verzweiflung erster Enttäuschung bis zu
Hunger, Entartung, Wahnsinn, Krankheit und Tod mit einer unheimlichen
Klarheit und Kraft zu einer fürchterlichen Anklage zusammengepreßt
erscheint.

KURT WOLFF VERLAG · LEIPZIG

FRANZ WERFEL · WIR SIND

_NEUE GEDICHTE_

In vorzüglicher Ausstattung. Druck der Offizin W. Drugulin

Geheftet M 3.-- · Gebunden M 4.50

Vorzugsausgabe 15 numerierte, vom Autor signierte Exemplare auf schwerem
Japanbütten in Ganzlederbd. M 35.--

_Frankfurter Zeitung:_ . . . ein ganz großer Dichter, mit allem Ernste sei
das gesagt.

_Neue Rundschau:_ . . . Whitmans kosmische Liebe und Goethes unersättliche
Lust zu fühlen hat sich Werfel durch das Recht der Wiedergeburt zu eigen
gemacht.

ELSE LASKER-SCHÜLER

_GESICHTE. Essays u. and. Geschichten_

Geheftet M 4.-- · Gebunden M 5.--

INHALT:

Sterndeuterei / Handschrift / Johann Hansen und Ingeborg Coldstrup /
Künstler / In der Morgenfrühe / Elberfeld im dreihundertjährigen
Jubiläumsschmuck / Arme Kinder reicher Leute / Am Kurfürstendamm / Die
beiden weißen Bänke vom Kurfürstendamm / Die Odenwaldschule /
Lasker-Schüler kontra B. und Genossen / Coranna / Die schwere Stunde /
Peter Hille / Karl Kraus / Loos / Oskar Kokoschka / Peter Baum / Franz
Werfel / S. Lublinski / Paul Leppin / Richard Dehmel / Max Brod / Alfred
Kerr / Bei Guy de Maupassant / Albert Heine / Karl Vogt / Paul Lindau / Bei
Julius Lieban / Friedrich von Schennis / Tilla Durieux / Paul Zech / Rudolf
Blümner / William Wauer / Wauer-Walden via München und so weiter / Emmy
Destinn / Franziska Schultz / Kete Parsenow / Ruth / Unser Café / Marie
Böhm / Der Alpenkönig und der Menschenfeind / Egon Adler / Ein Amen / Wenn
mein Herz gesund wär -- / Der Eisenbahnräuber / Im neopathetischen Kabarett
/ Kabarett Nachtlicht, Wien / Apollotheater / Tigerin, Affe und Kuckuck /
Im Zirkus / Zirkuspferde / Zirkus Busch.

KURT WOLFF VERLAG · LEIPZIG

MAX DAUTHENDEY

_RELIQUIEN_

Gedichte -- Buchausstattung von E. R. WEISS

Geheftet M 2.50 · Dritte Auflage · Gebunden M 4.--

_Das Literarische Echo:_ Die »Reliquien« beweisen die ganze starke,
eigenartige Begabung des Dichters, seine sinnliche, farbige Sprache, seine
schöpferische Kraft. Reif und schön glänzt es, inbrünstige Liebeslieder und
Gedichte von jenen unheimlichen, mystischen Stimmungen, die Rilke mit
soviel prunkender Spielerei zu erzwingen sucht, die Dauthendey aber in
großer, fast starrer Einfachheit zeichnet. Sein Hauptthema bleibt immer die
Liebe und die Freude an der Schönheit der Welt; die Lebenslust ist die
typische Eigenart seiner Schöpfungen.

_SINGSANGBUCH_

_LIEBESLIEDER_

Vom Dichter neu durchgesehene Ausgabe / Zweite Auflage Einbandzeichnung von
E. R. WEISS

Geheftet M 2.-- · Gebunden M 3.50

_Berliner Tageblatt:_ Hier könnte ich wirklich jedes Gedicht herausgreifen,
um die Fülle eines schaffens-, liebes- und lebensfrohen Gemüts, einer
unermüdlichen, unerschöpflichen Phantasie anzudeuten.

_Ernst Lissauer:_ Da glänzt eine Heiterkeit, die an die lichte
Liebenswürdigkeit fränkischer Landschaften mahnt, Weinduft ist darin.

_DIE AMMENBALLADE_

Acht Liebesabenteuer gedichtet von acht Ammen

_NEUN PARISER MORITATEN_

Vom Dichter neu durchgesehene Ausgabe

Geheftet M 2.-- · Zweite Auflage · Gebunden M 3.50

_Das Literarische Echo:_ Vorzügliche Karikaturen, grellbunte Spiegelbilder
des Lebens auf einem ernsten dunklen Hintergrund.

KURT WOLFF VERLAG · LEIPZIG







End of the Project Gutenberg EBook of Die Gebete der Demut, by Francis Jammes

*** END OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DIE GEBETE DER DEMUT ***

***** This file should be named 40231-8.txt or 40231-8.zip *****
This and all associated files of various formats will be found in:
        http://www.gutenberg.org/4/0/2/3/40231/

Produced by Jens Sadowski

Updated editions will replace the previous one--the old editions
will be renamed.

Creating the works from public domain print editions means that no
one owns a United States copyright in these works, so the Foundation
(and you!) can copy and distribute it in the United States without
permission and without paying copyright royalties.  Special rules,
set forth in the General Terms of Use part of this license, apply to
copying and distributing Project Gutenberg-tm electronic works to
protect the PROJECT GUTENBERG-tm concept and trademark.  Project
Gutenberg is a registered trademark, and may not be used if you
charge for the eBooks, unless you receive specific permission.  If you
do not charge anything for copies of this eBook, complying with the
rules is very easy.  You may use this eBook for nearly any purpose
such as creation of derivative works, reports, performances and
research.  They may be modified and printed and given away--you may do
practically ANYTHING with public domain eBooks.  Redistribution is
subject to the trademark license, especially commercial
redistribution.



*** START: FULL LICENSE ***

THE FULL PROJECT GUTENBERG LICENSE
PLEASE READ THIS BEFORE YOU DISTRIBUTE OR USE THIS WORK

To protect the Project Gutenberg-tm mission of promoting the free
distribution of electronic works, by using or distributing this work
(or any other work associated in any way with the phrase "Project
Gutenberg"), you agree to comply with all the terms of the Full Project
Gutenberg-tm License (available with this file or online at
http://gutenberg.org/license).


Section 1.  General Terms of Use and Redistributing Project Gutenberg-tm
electronic works

1.A.  By reading or using any part of this Project Gutenberg-tm
electronic work, you indicate that you have read, understand, agree to
and accept all the terms of this license and intellectual property
(trademark/copyright) agreement.  If you do not agree to abide by all
the terms of this agreement, you must cease using and return or destroy
all copies of Project Gutenberg-tm electronic works in your possession.
If you paid a fee for obtaining a copy of or access to a Project
Gutenberg-tm electronic work and you do not agree to be bound by the
terms of this agreement, you may obtain a refund from the person or
entity to whom you paid the fee as set forth in paragraph 1.E.8.

1.B.  "Project Gutenberg" is a registered trademark.  It may only be
used on or associated in any way with an electronic work by people who
agree to be bound by the terms of this agreement.  There are a few
things that you can do with most Project Gutenberg-tm electronic works
even without complying with the full terms of this agreement.  See
paragraph 1.C below.  There are a lot of things you can do with Project
Gutenberg-tm electronic works if you follow the terms of this agreement
and help preserve free future access to Project Gutenberg-tm electronic
works.  See paragraph 1.E below.

1.C.  The Project Gutenberg Literary Archive Foundation ("the Foundation"
or PGLAF), owns a compilation copyright in the collection of Project
Gutenberg-tm electronic works.  Nearly all the individual works in the
collection are in the public domain in the United States.  If an
individual work is in the public domain in the United States and you are
located in the United States, we do not claim a right to prevent you from
copying, distributing, performing, displaying or creating derivative
works based on the work as long as all references to Project Gutenberg
are removed.  Of course, we hope that you will support the Project
Gutenberg-tm mission of promoting free access to electronic works by
freely sharing Project Gutenberg-tm works in compliance with the terms of
this agreement for keeping the Project Gutenberg-tm name associated with
the work.  You can easily comply with the terms of this agreement by
keeping this work in the same format with its attached full Project
Gutenberg-tm License when you share it without charge with others.

1.D.  The copyright laws of the place where you are located also govern
what you can do with this work.  Copyright laws in most countries are in
a constant state of change.  If you are outside the United States, check
the laws of your country in addition to the terms of this agreement
before downloading, copying, displaying, performing, distributing or
creating derivative works based on this work or any other Project
Gutenberg-tm work.  The Foundation makes no representations concerning
the copyright status of any work in any country outside the United
States.

1.E.  Unless you have removed all references to Project Gutenberg:

1.E.1.  The following sentence, with active links to, or other immediate
access to, the full Project Gutenberg-tm License must appear prominently
whenever any copy of a Project Gutenberg-tm work (any work on which the
phrase "Project Gutenberg" appears, or with which the phrase "Project
Gutenberg" is associated) is accessed, displayed, performed, viewed,
copied or distributed:

This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with
almost no restrictions whatsoever.  You may copy it, give it away or
re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included
with this eBook or online at www.gutenberg.org/license

1.E.2.  If an individual Project Gutenberg-tm electronic work is derived
from the public domain (does not contain a notice indicating that it is
posted with permission of the copyright holder), the work can be copied
and distributed to anyone in the United States without paying any fees
or charges.  If you are redistributing or providing access to a work
with the phrase "Project Gutenberg" associated with or appearing on the
work, you must comply either with the requirements of paragraphs 1.E.1
through 1.E.7 or obtain permission for the use of the work and the
Project Gutenberg-tm trademark as set forth in paragraphs 1.E.8 or
1.E.9.

1.E.3.  If an individual Project Gutenberg-tm electronic work is posted
with the permission of the copyright holder, your use and distribution
must comply with both paragraphs 1.E.1 through 1.E.7 and any additional
terms imposed by the copyright holder.  Additional terms will be linked
to the Project Gutenberg-tm License for all works posted with the
permission of the copyright holder found at the beginning of this work.

1.E.4.  Do not unlink or detach or remove the full Project Gutenberg-tm
License terms from this work, or any files containing a part of this
work or any other work associated with Project Gutenberg-tm.

1.E.5.  Do not copy, display, perform, distribute or redistribute this
electronic work, or any part of this electronic work, without
prominently displaying the sentence set forth in paragraph 1.E.1 with
active links or immediate access to the full terms of the Project
Gutenberg-tm License.

1.E.6.  You may convert to and distribute this work in any binary,
compressed, marked up, nonproprietary or proprietary form, including any
word processing or hypertext form.  However, if you provide access to or
distribute copies of a Project Gutenberg-tm work in a format other than
"Plain Vanilla ASCII" or other format used in the official version
posted on the official Project Gutenberg-tm web site (www.gutenberg.org),
you must, at no additional cost, fee or expense to the user, provide a
copy, a means of exporting a copy, or a means of obtaining a copy upon
request, of the work in its original "Plain Vanilla ASCII" or other
form.  Any alternate format must include the full Project Gutenberg-tm
License as specified in paragraph 1.E.1.

1.E.7.  Do not charge a fee for access to, viewing, displaying,
performing, copying or distributing any Project Gutenberg-tm works
unless you comply with paragraph 1.E.8 or 1.E.9.

1.E.8.  You may charge a reasonable fee for copies of or providing
access to or distributing Project Gutenberg-tm electronic works provided
that

- You pay a royalty fee of 20% of the gross profits you derive from
     the use of Project Gutenberg-tm works calculated using the method
     you already use to calculate your applicable taxes.  The fee is
     owed to the owner of the Project Gutenberg-tm trademark, but he
     has agreed to donate royalties under this paragraph to the
     Project Gutenberg Literary Archive Foundation.  Royalty payments
     must be paid within 60 days following each date on which you
     prepare (or are legally required to prepare) your periodic tax
     returns.  Royalty payments should be clearly marked as such and
     sent to the Project Gutenberg Literary Archive Foundation at the
     address specified in Section 4, "Information about donations to
     the Project Gutenberg Literary Archive Foundation."

- You provide a full refund of any money paid by a user who notifies
     you in writing (or by e-mail) within 30 days of receipt that s/he
     does not agree to the terms of the full Project Gutenberg-tm
     License.  You must require such a user to return or
     destroy all copies of the works possessed in a physical medium
     and discontinue all use of and all access to other copies of
     Project Gutenberg-tm works.

- You provide, in accordance with paragraph 1.F.3, a full refund of any
     money paid for a work or a replacement copy, if a defect in the
     electronic work is discovered and reported to you within 90 days
     of receipt of the work.

- You comply with all other terms of this agreement for free
     distribution of Project Gutenberg-tm works.

1.E.9.  If you wish to charge a fee or distribute a Project Gutenberg-tm
electronic work or group of works on different terms than are set
forth in this agreement, you must obtain permission in writing from
both the Project Gutenberg Literary Archive Foundation and Michael
Hart, the owner of the Project Gutenberg-tm trademark.  Contact the
Foundation as set forth in Section 3 below.

1.F.

1.F.1.  Project Gutenberg volunteers and employees expend considerable
effort to identify, do copyright research on, transcribe and proofread
public domain works in creating the Project Gutenberg-tm
collection.  Despite these efforts, Project Gutenberg-tm electronic
works, and the medium on which they may be stored, may contain
"Defects," such as, but not limited to, incomplete, inaccurate or
corrupt data, transcription errors, a copyright or other intellectual
property infringement, a defective or damaged disk or other medium, a
computer virus, or computer codes that damage or cannot be read by
your equipment.

1.F.2.  LIMITED WARRANTY, DISCLAIMER OF DAMAGES - Except for the "Right
of Replacement or Refund" described in paragraph 1.F.3, the Project
Gutenberg Literary Archive Foundation, the owner of the Project
Gutenberg-tm trademark, and any other party distributing a Project
Gutenberg-tm electronic work under this agreement, disclaim all
liability to you for damages, costs and expenses, including legal
fees.  YOU AGREE THAT YOU HAVE NO REMEDIES FOR NEGLIGENCE, STRICT
LIABILITY, BREACH OF WARRANTY OR BREACH OF CONTRACT EXCEPT THOSE
PROVIDED IN PARAGRAPH 1.F.3.  YOU AGREE THAT THE FOUNDATION, THE
TRADEMARK OWNER, AND ANY DISTRIBUTOR UNDER THIS AGREEMENT WILL NOT BE
LIABLE TO YOU FOR ACTUAL, DIRECT, INDIRECT, CONSEQUENTIAL, PUNITIVE OR
INCIDENTAL DAMAGES EVEN IF YOU GIVE NOTICE OF THE POSSIBILITY OF SUCH
DAMAGE.

1.F.3.  LIMITED RIGHT OF REPLACEMENT OR REFUND - If you discover a
defect in this electronic work within 90 days of receiving it, you can
receive a refund of the money (if any) you paid for it by sending a
written explanation to the person you received the work from.  If you
received the work on a physical medium, you must return the medium with
your written explanation.  The person or entity that provided you with
the defective work may elect to provide a replacement copy in lieu of a
refund.  If you received the work electronically, the person or entity
providing it to you may choose to give you a second opportunity to
receive the work electronically in lieu of a refund.  If the second copy
is also defective, you may demand a refund in writing without further
opportunities to fix the problem.

1.F.4.  Except for the limited right of replacement or refund set forth
in paragraph 1.F.3, this work is provided to you 'AS-IS' WITH NO OTHER
WARRANTIES OF ANY KIND, EXPRESS OR IMPLIED, INCLUDING BUT NOT LIMITED TO
WARRANTIES OF MERCHANTABILITY OR FITNESS FOR ANY PURPOSE.

1.F.5.  Some states do not allow disclaimers of certain implied
warranties or the exclusion or limitation of certain types of damages.
If any disclaimer or limitation set forth in this agreement violates the
law of the state applicable to this agreement, the agreement shall be
interpreted to make the maximum disclaimer or limitation permitted by
the applicable state law.  The invalidity or unenforceability of any
provision of this agreement shall not void the remaining provisions.

1.F.6.  INDEMNITY - You agree to indemnify and hold the Foundation, the
trademark owner, any agent or employee of the Foundation, anyone
providing copies of Project Gutenberg-tm electronic works in accordance
with this agreement, and any volunteers associated with the production,
promotion and distribution of Project Gutenberg-tm electronic works,
harmless from all liability, costs and expenses, including legal fees,
that arise directly or indirectly from any of the following which you do
or cause to occur: (a) distribution of this or any Project Gutenberg-tm
work, (b) alteration, modification, or additions or deletions to any
Project Gutenberg-tm work, and (c) any Defect you cause.


Section  2.  Information about the Mission of Project Gutenberg-tm

Project Gutenberg-tm is synonymous with the free distribution of
electronic works in formats readable by the widest variety of computers
including obsolete, old, middle-aged and new computers.  It exists
because of the efforts of hundreds of volunteers and donations from
people in all walks of life.

Volunteers and financial support to provide volunteers with the
assistance they need, are critical to reaching Project Gutenberg-tm's
goals and ensuring that the Project Gutenberg-tm collection will
remain freely available for generations to come.  In 2001, the Project
Gutenberg Literary Archive Foundation was created to provide a secure
and permanent future for Project Gutenberg-tm and future generations.
To learn more about the Project Gutenberg Literary Archive Foundation
and how your efforts and donations can help, see Sections 3 and 4
and the Foundation web page at http://www.pglaf.org.


Section 3.  Information about the Project Gutenberg Literary Archive
Foundation

The Project Gutenberg Literary Archive Foundation is a non profit
501(c)(3) educational corporation organized under the laws of the
state of Mississippi and granted tax exempt status by the Internal
Revenue Service.  The Foundation's EIN or federal tax identification
number is 64-6221541.  Its 501(c)(3) letter is posted at
http://pglaf.org/fundraising.  Contributions to the Project Gutenberg
Literary Archive Foundation are tax deductible to the full extent
permitted by U.S. federal laws and your state's laws.

The Foundation's principal office is located at 4557 Melan Dr. S.
Fairbanks, AK, 99712., but its volunteers and employees are scattered
throughout numerous locations.  Its business office is located at
809 North 1500 West, Salt Lake City, UT 84116, (801) 596-1887, email
[email protected].  Email contact links and up to date contact
information can be found at the Foundation's web site and official
page at http://pglaf.org

For additional contact information:
     Dr. Gregory B. Newby
     Chief Executive and Director
     [email protected]


Section 4.  Information about Donations to the Project Gutenberg
Literary Archive Foundation

Project Gutenberg-tm depends upon and cannot survive without wide
spread public support and donations to carry out its mission of
increasing the number of public domain and licensed works that can be
freely distributed in machine readable form accessible by the widest
array of equipment including outdated equipment.  Many small donations
($1 to $5,000) are particularly important to maintaining tax exempt
status with the IRS.

The Foundation is committed to complying with the laws regulating
charities and charitable donations in all 50 states of the United
States.  Compliance requirements are not uniform and it takes a
considerable effort, much paperwork and many fees to meet and keep up
with these requirements.  We do not solicit donations in locations
where we have not received written confirmation of compliance.  To
SEND DONATIONS or determine the status of compliance for any
particular state visit http://pglaf.org

While we cannot and do not solicit contributions from states where we
have not met the solicitation requirements, we know of no prohibition
against accepting unsolicited donations from donors in such states who
approach us with offers to donate.

International donations are gratefully accepted, but we cannot make
any statements concerning tax treatment of donations received from
outside the United States.  U.S. laws alone swamp our small staff.

Please check the Project Gutenberg Web pages for current donation
methods and addresses.  Donations are accepted in a number of other
ways including checks, online payments and credit card donations.
To donate, please visit: http://pglaf.org/donate


Section 5.  General Information About Project Gutenberg-tm electronic
works.

Professor Michael S. Hart is the originator of the Project Gutenberg-tm
concept of a library of electronic works that could be freely shared
with anyone.  For thirty years, he produced and distributed Project
Gutenberg-tm eBooks with only a loose network of volunteer support.


Project Gutenberg-tm eBooks are often created from several printed
editions, all of which are confirmed as Public Domain in the U.S.
unless a copyright notice is included.  Thus, we do not necessarily
keep eBooks in compliance with any particular paper edition.


Most people start at our Web site which has the main PG search facility:

     http://www.gutenberg.org

This Web site includes information about Project Gutenberg-tm,
including how to make donations to the Project Gutenberg Literary
Archive Foundation, how to help produce our new eBooks, and how to
subscribe to our email newsletter to hear about new eBooks.