Der Ring

By active 15th century Heinrich Wittenweiler

The Project Gutenberg EBook of Der Ring, by Heinrich Wittenweiler

This eBook is for the use of anyone anywhere in the United States and most
other parts of the world at no cost and with almost no restrictions
whatsoever.  You may copy it, give it away or re-use it under the terms of
the Project Gutenberg License included with this eBook or online at
www.gutenberg.org.  If you are not located in the United States, you'll have
to check the laws of the country where you are located before using this ebook.



Title: Der Ring

Author: Heinrich Wittenweiler

Commentator: Adelbert Keller

Editor: Ludwig Bechstein

Release Date: June 21, 2015 [EBook #49250]

Language: German


*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DER RING ***




Produced by Karl Eichwalder, Chuck Greif, Reiner Ruf, and
the Online Distributed Proofreading Team at
http://www.pgdp.net (This book was produced from scanned
images of public domain material from the Google Print
project.)





  ####################################################################

                     Anmerkungen zur Transkription

Der vorliegende Text wurde anhand der 1851 erschienenen Buchausgabe
wiedergegeben. Gelegentliche Verwechslungen der Kleinbuchstaben 'u' und
'n' wurden stillschweigend korrigiert. Abgesehen von offensichtlichen
Druckfehlern wurde der mittelhochdeutsche Text unverändert beibehalten,
wodurch ungewöhnliche Schreibweisen und Inkonsistenzen bestehen bleiben.

Jedes der Blätter der ursprünglichen Handschrift enthält vier
Spalten; je zwei auf der Vorder- und Rückseite. Die erste Spalte auf
der Vorderseite wird ohne nachfolgenden Buchstaben angegeben, die
zweite mit einem mit einem 'b'. Auf der Rückseite werden die Spalten
analog mit mit 'c' und 'd' nach der Nummer des Blattes bezeichnet.
In der vorliegenden Version werden diese Seitennummern noch mit
einem vorangestellten Rautenzeichen versehen (z.B. #27c), um sie
von den Zeilennummern der jeweiligen Spalte (ohne Rautenzeichen) zu
unterscheiden. Die Bedeutung der Asterisken (*, ** und ***) am Beginn
der jeweiligen Zeilen wird in der Vorrede erklärt.

Der Ausdruck '4^o' auf S. 10 steht für das Buchformat 'Quarto'
(entspricht vier Blätter pro Druckbogen).

Folgende Druckfehler wurden korrigiert:

    S. IX: '17, 16' --> '17, 6'
    S. X: '14c, 18' --> '14c, 8'; '22, 7' --> '22, 6'
    S. XI, Z. 35: '42, 7' --> '42, 8'
    S. 4, Zeilennr. 38: 'rrittigmäiss' --> 'rittigmäiss'
    S. 159, Zeilennr. 19: 'Gugggoch' --> 'Guggoch'

Kursive Textstellen werden von _Unterstrichen_ umgeben, gesperrter Text
wird durch ~Tilden~ hervorgehoben.

  ####################################################################




                              BIBLIOTHEK

                                  DES

                         LITERARISCHEN VEREINS

                             IN STUTTGART.

                                XXIII.

                              STUTTGART.

            GEDRUCKT AUF KOSTEN DES LITERARISCHEN VEREINS.

                                 1851.




                         LITERARISCHER VEREIN

                                  IN

                               STUTTGART

                            GEGRÜNDET 1839.


                              PROTECTOR:

             SEINE MAJESTÄT WILHELM KÖNIG VON WÜRTTEMBERG.

                   *       *       *       *       *

                             ~Präsident:~

    Dr ~Keller~, professor in Tübingen.

                               Secretär:

    Dr ~Holland~, privatdocent in Tübingen.

                               Kassier:

    ~Huzel~, reallehrer in Tübingen.

                     ~Ausschuß für das jahr 1851:~

    G. freiherr ~Cotta v. Cottendorf~, k. b. kämmerer in Stuttgart.
    Dr ~Fallati~, professor in Tübingen.
    Hofrath dr ~Grimm~, akademiker in Berlin.
    Dr E. v. ~Kausler~, archivrath in Stuttgart.
    Dr ~Klüpfel~, bibliothekar in Tübingen.
    F. v. ~Lehr~, director der k. privatbibliothek in Stuttgart.
    Dr ~Menzel~ in Stuttgart.
    Dr ~Michelant~, professor in Rennes.
    Dr ~Schmeller~, professor in München.
    Oberstudienrath dr C. v. ~Stälin~, oberbibliothekar in Stuttgart.
    Dr ~Wackernagel~, professor in Basel.
    Dr G. v. ~Wächter~, kanzler in Tübingen.

                               ~Agent:~

    ~Fues~, sortimentsbuchhändler in Tübingen.




                               DER RING

                                  VON

                         HEINRICH WITTENWEILER

                             HERAUSGEGEBEN

                                  VON

                           LUDWIG BECHSTEIN.

                  EINGELEITET DURCH ADELBERT KELLER.


       STUTTGART. GEDRUCKT AUF KOSTEN DES LITERARISCHEN VEREINS.

                                 1851.




                 DRUCK VON H. LAUPP D. J. IN TÜBINGEN.




                              BIBLIOTHEK

                                  DES

                         LITERARISCHEN VEREINS

                             IN STUTTGART.

                                XXIII.

       STUTTGART. GEDRUCKT AUF KOSTEN DES LITERARISCHEN VEREINS.

                                 1851.




                               DER RING

                                  VON

                         HEINRICH WITTENWEILER

                             HERAUSGEGEBEN

                                  VON

                           LUDWIG BECHSTEIN.

                  EINGELEITET DURCH ADELBERT KELLER.




                               VORREDE.


Das gedicht der Ring, von welchem, wie es scheint, noch kein
litterarhistoriker berichtet hat, erscheint hier zum ersten mal im
drucke.

Als abfaßungszeit ist ihm das fünfzehnte jahrhundert anzusetzen.
Gegen eine spätere spräche die beschaffenheit des einzigen bekannten
originalmanuscripts und der schriftzüge, gegen eine frühere die
erwähnung des schießpulvers und seines gebrauches im kriege, 57b und
wenn man will 56a. Auf eine nähere spur leitet vielleicht die erwähnung
des markgrafen von Ferrara 21c.

Der dichter nennt sich 1d Häinreich Wittenweilär. Über seine heimat
ist nichts sicheres bekannt. Ein Wittenweiler (nicht Wittenweil)
ligt in der nähe des zum württembergischen oberamtssitz bestimmten
marktfleckens Blaufelden. In diese gegend weist auch der name des
früheren besitzers der handschrift, obwohl man von einer Blauburg
nichts mehr weiß; in jener gegend findet sich aber ein flüßchen Blau,
der genannte marktflecken Blaufelden und ein weiler Blaubach. Auch die
dortige volkssprache gibt manche erinnerungen an eigenthümlichkeiten
unseres gedichtes. Jedenfalls gehört der verfaßer dem südlichen
Deutschland an, ohne zweifel Bayern. Preußen ist ihm seiner eigenen
aussage nach 46c nicht so gut bekannt, daß er seine städte benennen
könnte, während er sonst sich als einen mit deutschen landen, städten
und flüßen wohl bekannten mann zeigt und auch von dem auslande
mancherlei kunde auskramt 46b. Die scene des gedichtes hat offenbar
erdichtete und leicht deutbare namen, wie die personen: Lappenhausen,
Mätzendorf, Nissingen, Seurensdorf, Rützingen, Fützenswille 42b.
Vielleicht werden sie im bayerischen oberlande gedacht. Die münze
ist der Berner 34b. Schmeller 1, 200. In nicht weiter ferne ligt die
Schweiz und Österreich 33: Appenzell, Glarus, Aurach im Schweizerthal
42c. 48b. 49b, Lauenthal, Marchfeld, Prettengau, die Alpen, die Scherr
werden erwähnt; ferner Schwaben 30b, der Neckar 33a, der Rhein 42b.
52b, Stockach 51d und als entlegen der Schwarzwald 57d.

Heinrich Wittenweiler ist ein vielseitig unterrichteter mann des
bürgerstandes, der auf den rohen sich überhebenden bauernstand mit
unerschöpflicher satire und ironie herabfährt, ganz in der weise wie
die gleichzeitigen fastnachtspiele vielfach thun.

Seine manchfachen kenntnisse sucht er am faden der erzählung in sein
buch einzureihen: insbesondere über religiöse, philosophische und
politische dinge 44, länderkunde 46b, hofsitte, kriegskunst, reitkunst
50a, haushaltung. Der damit verbundene didaktische zweck ist in der
einleitung bestimmt ausgesprochen.

Mit der vaterländischen litteratur zeigt sich der dichter manchfach
vertraut. Die deutsche heldensage kennt er und läßt ihre figuren in
abenteuerlich phantastischer weise in seiner erzählung hervortreten. So
begegnen wir Dietrich von Bern 36d. 48d. 49b. 51b. 53c. 54, dem meister
Hildebrant 48d. 53b. 54ac, Sigenot 48b, Egge 48b. 54, Wolfdietrich 48d.
54b, Laurin 49b. 51. 52abd. 53d, Dietleib 48d. 54ab, Eckart 55bc. Von
artusischen rittern wird 48c Lanzelot und Tristan, aus der antiken sage
Troja und Alexander 45b, aus dem kreiße der thiersage und der fabel der
fuchs Reinhart 32c, die ameiße 31b, die mäuse und der löwe 43d erwähnt.
Auch Freidank ist dem dichter bekannt 45b.

Das gedicht ist eine erzählung, in welche aber absichtlich und nicht
ohne geschick der lehrhafte stoff eingereiht ist. Einmal, in dem briefe
des mädchens an Bertschi, tritt auch die in jener zeit so beliebte
figur der allegorie, nicht ohne einen anflug von ironie, auf. Häufig
sind kernhafte sentenzen eingestreut, welche manchmal (31c) an die form
der priamel streifen und welche in der handschrift am rande meist durch
ein notabene ausgezeichnet sind.

Die metrische form des gedichtes sind die gewöhnlichen kurzen verspaare
der mittelhochdeutschen kunstepik, oft durch ziemlich unvollkommene
reime gebunden. Mitunter kommen lyrische metren, einige male selbst
prosa in liturgischen stellen.

Die sprache hat bayerische eigenthümlichkeiten. Dahin gehört z. b.
die pronominalform _es_ statt mhd. _ir_. 1c. 3d. 5b. 19c. 20b. 22b.
23bcd. 24c. 31b. 32d. 33ab. 35c. 36b. 40d und oft. Schmellers mundarten
s. 187; die dualform _enk_ 8b. Schmell. 187; die silben _der-_ statt
_er-_ in _dergangen_ 8b, _dersach_ 8d, _derhaben_ 9, _dertrinken_
9c, _derlechen_ 9d, _derwachen_ 9d. _w_ = mhd. _b_ zumal im anlaut
z. b. _wehalten_ 21d, _wesitzent_ 21d, _weleiben_ 22b, _wehag_ 22d,
_wereit_ 25a. Schmell. 83. Spil von einem keiser und eim apt s. 9.
Des von Wirtemberc pueh s. 10. Siben meister, Erlanger hs. 79. Zu
beachten ist die ein paar mal (z. b. 7c. 13cd. 22d. 48) vorkommende
instrumentalform _we_. Schmell. 211. Anlehnungen sind häufig und sehr
gewagt, namentlich des artikels und der pronomina: _manr_ = _man ir_
44b u. s. f. Die construction des accusativs mit dem infinitiv ist
nicht selten, z. b. 25a _wiz sei sein geleich_. 41c. Das wörterbuch
wird manche bereicherung aus dem gedichte schöpfen. Auch hier kommen
wieder bayerische eigenheiten. So _gazlen_ 8d. 56d und sonst. Schmeller
2, 72. _gissübel_ 57b. Schmeller 2, 75. Schmids schwäb. wörterb. 232.
_Eritag_ 45c. Grimms mythol. b 113. In einem unzweifelhaft aus Nürnberg
stammenden Wolfenbütteler manuscript mit fastnachtspielen steht bl.
202b: _Finis am Erichtag vor vitj 1486 jar. serten_ Schmell. 3, 283.
2b. 5d. 9d. 15c. 18, 39. 18d. 22. 23abc. 24d. 36ad. 37ad. 38b. 39d.
40d. 46a. 50cd. 53b. 55c. 57b. Altswert 54, 24 verbeßert J. Grimm
_versorteniu_.

Die handschrift, welche außer unserem gedichte nichts enthält, ist
ein in zwei holzdeckel gebundener folioband, auf pergament von einer
nicht übeln hand des fünfzehnten jahrhunderts geschrieben, es sind 57
blätter, 2 spalten auf der seite. Die anfangsbuchstaben der zeilen
sind durch eine die ganze seite herab reichende verticale linie
durchschnitten, welche bald roth, bald grün ist, je nach dem eingangs
des gedichtes angedeuteten wechsel des inhaltes. Übrigens trifft der
farbenwechsel mit dem des inhaltes häufig nicht überein, so daß es
scheint, es sei diese bemalung einem ungeschickten schreiber überlaßen
geblieben. Im abdrucke ist der anfang farbloser stellen mit *, der
rother mit **, der grüner mit *** bezeichnet worden.

Die handschrift gehörte früher einem Jakob Markwart von Blauburg,
der seinen namen mit etwa ins sechszehnte jahrhundert gehörigen
schriftzügen auf das erste blatt eingeschrieben hat, nunmehr aber der
herzoglichen bibliothek in Meiningen.

Ich füge einige bemerkungen über einzelne stellen bei: die von herrn
doctor Holland mitgetheilten bezeichne ich mit H.

1 Die überschrift ist von späterer hand. Darauf folgen die worte _Est
Iacobi Marqvardi à Blauburg_.

1c Der text beginnt mit einer gemalten initiale, worin das brustbild
eines klerikers in gelbgrünem rocke und barett dargestellt ist, welcher
in der linken einen ring hält und mit der rechten darauf deutet.
Unter diesem buchstaben ist ein wappenschild, worin sich der oberleib
eines stehenden schwarzen bockes befindet, vielleicht das wappen des
besitzers.

1d, 15 Der rest der spalte ist eingenommen von einer federzeichnung,
ein kosendes liebespaar darstellend.

2, 2 Lappenhäuser kennt auch Rollenhagen. Froschmäusler. Frankf. 1683
s. 396. 496.

2, 21 _Mätzlî_ = Mehthilt. K. Roths kleine beiträge 1, 4. Über die
bedeutung von _Rüerenzump_ s. 14b, 29. 22, 24. Über die bildung des
wortes s. Grimms deutsche gramm. 2, 961. 1020. Diezs rom. gr. 2, 360.
So _Bohrdenschink_ (Rollenhagen 638), _Fegenbeutel_ (fastnachtspiele.
Wolfenbütteler hs. bl. 165b), _Fegenteufel_ (fastnachtsp. 166),
_Fleuchdiekelt_ (Rollenhagen 625), _Füllnbauch_ (Uhlands volkslieder 1,
612), _Füllenmagen_ (23b), _Gangdiequer_ (Uhlands volkslieder 1, 576),
_Griep-en-kerl_, _Habedanc_, _Habenschaden_ (in München), _Haltenhof_
(in Zainingen), _Hauenschild_ (fastnachtsp. 165b), _Hebenstreit_
(fastnachtsp. 128b. 166), _Klingezôr_, _Kützeldarm_ (33b),
_Lærdasglas_ (Uhland 1, 612), _Lærenkopf_ (d. h. leere den becher
22d), _Lærenschrein_ (fastnachtsp. 165b), _Lærenstadel_ (fastnachtsp.
165b), _Leckdenspiez_ (2c), _Leckenprei_ (fastnachtsp. 197b),
_Leichdenman_ (17c), _Merkenstein_ (Khauz österr. gelehrtengeschichte
185), _Nagenfleck_ (17c), _Raubengast_ (fastnachtsp. 165b), _Raumslant_
(fastnachtsp. 165b. mhd. _Rûmezlant_), _Richteinschant_ (23),
_Rüerenbrei_ (fastnachtsp. 165b), _Rüerenmost_ (17b), _Rührendreck_
(Rollenhagen 639), _Saugenfinger_, _Scheuhentag_ (fastnachtsp. 165b),
_Schintdennak_ (33b), _Schlagdengast_ (Uhland 1, 576), _Schlickdasbier_
(Uhland 1, 576), _Schreckenfuchs_ (Khauz 185), _Schürenprand_
(23), _Siertdazlant_ (23), _Slintdenspeck_ (17c), _Störenfrid_
(Immermanns Münchhausen 3, 130; sonst _Störefried_), _Suchensinn_,
_Suchenwirt_, _War-n-könig_ (schwerlich _Warn-könig_), _Wegendrüssel_
(fastnachtsp. 279 neben _Wagendrüssel_), _Wentenschimpf_ (fastnachtsp.
166ab), _Zuckenrigel_ (fastnachtsp. 165b, jetzt auch _Zuckrigl_),
_Zucksschwert_ (fastnachtsp. 165b).

2b, 11? _slehteclîch_. Vgl. 14d, 27. 22b, 35. 54d. So 11c, 7 _liehten_.
14, 7 _rehten_ (?). 15d, 36 _flühten_. 16b, 4 _geflohten_. 17, 6
_getihtet_. 19, 10 _niht_. 20b, 7 _tohter_. 20d, 44 _seht_. 22, 13
_mahts_. 23c _tohter_. 24 _allmähtigen_. 25b _niht_. 27d _gerehtikeit_.
30 _ahten_. 35c _danhten_. 53 _gefohten_. 55 _Mohten_.

2b, 35? _Des_.

3, 12? _strecken: recken_.

3c, 35 Hs. _güter_, das _er_ ist aber untertüpfelt.

3d, 23? _Denn_.

4b, 20? _Leckdenspiez herfür dô trat_.

4d, 27? _nim_.

4d, 38 Vgl. 17b. Helmbrecht 1781. Gr. 1, 954.

5, 19 Die entsprechende reimzeile fehlt.

5c, 38 corrigiert eine wenig spätere hand, die auch sonst auftrit, _ze_.

5d, 2? _Dîn_.

5d, 6? _Dô_.

6b, 7? _ernstlîchen_.

6d, 21 Vgl. 10c.

7d, 26? _Ir seit nit wert, her twerc: berc._ Oder im folgenden _habt
tal und berc und erd_.

9, 2? _schrei_. H.

9, 3? _Nu wê_.

9c, 8? _kôt: gebrâht hât_.

10b, 6? _stette: bette_.

10b, 26 Diese scene erinnert an ähnliche in den fastnachtspielen.

11d, 21? _Wan_. Ebenso 12, 16.

12, 40? _gunnest_.

12c, 1? _sprechen_.

13c, 27. So 16, 36.

14, 7? _reichen_. H. So 16, 19.

14b, 16. 19d, 35. 20, 26. 20c, 28f. 20d, 26. 21b, 18. 23, 12. 23d. 28,
15. 29c. Haupts zeitschrift 8, 376.

14c, 8? _miuslî_.

14c, 29? _secken_.

14d, 1? _dritten_.

15b, 12? _dar zuo_.

15d, 20? _weiter_.

17b, 33 Zu dem fehlenden _D_ ist raum gelassen für den miniator.

17d, 38? _deinem_. H.

18c, 36? _verret_.

18d, 25? _mê_. Vgl. z. 4.

20, 30? _ritt_.

20b, 43? _den_.

20d, 44? _Seht_.

21, 11? _sældenrîch_.

21b, 41? _ir_. H.

21d, 13 Über Eustachius vgl. _Gesta Rom_. 110.

21d, 22 _alter part_. Altswerts kittel s. 54.

22, 6? _krumb_. H.

22, 14? _milch_.

22, 43 Vgl. Ecke.

22b, 1? _liet_.

22d Vgl. Weinschwelg. W. Wackernagels deutsches leseb. 1b, 575, 18.
Sanct Johannis minne. Vgl. J. Grimms deutsche mythol. b, 54. H.
Oswald von Wolkenstein s. 114. Uhlands volkslieder 1, 814. Simrocks
volkslieder s. 601.

23b _rainvail_ Schmeller 3, 95. In dem fastnachtspiele von der
verdienten ritterschaft Cgm. 4^o. bl. 297 ff. sagt der kaiser zu einem
heiseren Sänger: _Iz all morgen ein feigen oder zwuo und vierzig air
auz eim schmalz dar zuo, das kan dir schmieren deinen kragen, und ein
viertail rainfals, so wirst du singen und sagen._ In der Wolfenbütteler
hs. dieses stückes 241b fehlt dieses wort.

23c, 27 _ätti_ ist in der hs. nicht sicher; vielleicht _äni_, noch
schwäbisch = großvater.

24c, 2 Eine alte correctur liest _Zehen nocz_.? _Zehene_.

24c, 14 Eine alte correctur liest _niht_.

25b, 22? _bekleiden_.

27, 39? _gereineget_.

27d, 33? _eim_. H.

28, 8? _Sie_.

29d, 30? _am lîbe_. Die hs. hat hier eine alte correctur, welche die
lesung unsicher macht.

29d, 32? _schalk_. H.

30, 4 Die zeile ist wohl zu tilgen.

31d, 31? _tisch und bet_.

32c, 40? _pottenbrot_. H. 46, 29.

33, 6? _Ja_. H.

33b, 2 Hagens gesammtabenteuer 3, lxxxj. H.

33b, 5? _frou mær_.

36b, 31? _sûfer_ d. i. _sûber_.

37, 16 Freidank 125, 11. H.

38, 8? _chluog_. H.

38, 16? _verheiter_ fastnachtsp. 218. 219b. 220. Altswert 54, 24.

38b, 3? _Wem_. H.

38b, 37? _in_. H.

38d, 1 Diese und die nächsten entsprechenden zeilen sind doppelt zu
denken.

39, 5 Vgl. Massmanns denkmäler 1, 14.

39c, 27 _Holl]_? _her Oll_.

40c, 36? _innen_. H.

40d, 23? _mêrsten_.

41, 15 Der name Kühdaisch kommt noch in Württemberg vor.

41, 42? _verchlag_. H.

41c, 33? _hat_. H.

42, 6? _chäynem_. H. Vgl. 42b, 35.

42, 8? _wolt_. So 45c, 41.

42, 40? _Daz er_.

42d, 44? _falscher_.? _solcher_.

43, 32 Athis 69.

43b, 31 MSHag. 3, 452b.

44, 33? _trunken_. H.

45b, 7? _Der_. H.

45b, 40 Freidank 72, 1. H.

45d, 16? _Daz seu der hanher_. H.

46b, 15 _Parr_ ist wohl = _Bâre_, ital. _Bari_.

46c, 10? _Lintmat_, _Limmat_. H.

46d, 5? _prîol_.

47b, 6? _ungestochen_. H

47b, 11? _Daz ein_.

47b, 17? _mithelfen_. H.

47b, 26? _Ez_. H.

47d, 16 Anklang an den Heuberg?

48b, 17? _kâmen_.

48b, 29? _nant_. H.

48d, 26? _zellet_. H.

49, 37? _ziehen auz hin auf daz_.

49b, 9 Grimms deutsche mythol. 434. H.

49b, 10? _twerg_. H.

50, 5? _unverzait_. H.

50c, 17? _hant_. H.

51, 26 Grimms deutsche rechtsalterth. 320. H.

51b, 22? _Ez_. H.

51c, 6? _zwing in_. H.

52b, 25? _bolz_. H.

52b, 33 Grimms deutsche mythol. 454. H.

54b, 18 W. Grimms deutsche heldensage s. 105. Havelok z. 71. F. Wolf in
den jahrbüchern für wißenschaftliche kritik 1834. 2, n. 31, s. 256. H.

54b, 37 Grimms deutsche mythol. 521. H.

55b, 7? _einen starken risen_.

55b, 17? _Dar_. H.

56d, 2? _hahen_. H.

57c, 11? _arm man_. H.


~Tübingen~, 5 Dec. 1850.


                                                        ADELBERT KELLER.




                    DIS BUCH IST GENANDT DER RINGK.


    * Der obresten trivaltichäyt,                            #1c
    Marien, muoter, räynen mayt,
    Dar zuo allem hymelschen her
    Ze lob, ze dienst und auch ze er,
    Den guoten zlieb, ze fröden schein,                        5
    Den bösen zläyd, ze hertzen pein
    Sült es hörren so zehant
    Eyn puoch, daz ist der Ring genant,
    Mit äynem edeln stayn bechläyt,
    Wan es ze ring umb uns beschäyt                           10
    Der welte lawff und lert auch wol,
    Was man tuon und lâzzen schol.
    Chäyn vingerli ward nie so guot,
    Sam ditz, gehabt in rechter huot.
    In drew schol ez getäylet sein                            15
    Besunder nach den sinnen mein.
    Daz erste lert hofieren
    Mit stechen und turnyern
    Mit sagen und mit singen
    Und auch mit andern dingen.                               20
    Daz ander kan uns sagen wol,
    Wie äyn man sich halten schol
    An sel und leyb und gen der welt;
    Daz hab dir für daz best gezelt.
    Daz dritte täyl dir chündet gar,                          25
    Wie man allerpest gevar
    Ze nöten, chrieges zeyten,
    In stürmen, vechten, streyten.
    Also leyt dez ringes frucht
    An hübschichäyt und mannes zucht,                         30
    An tugend und an frümchayt.
    Nu ist der mensch so chläyner stät,
    Daz er nicht allwege hören mag
    Ernstleich sach ân schympfes sage
    Und fräwet sich vil mangerläy.                            35
    Dar umb hab ich der gpawren gschräy
    Gemischet ünter disew ler,
    Daz sey desta senfter uns becker,
    Beschäyden doch mit varwen zwäyn:                        #1d
    Die rot die ist dem ernst gemäyn,
    Die grün ertzäygt uns frölich leben.
    Doch vernempt mich, welt ir, eben!
    Er ist äyn gpawr in meinem muot,                           5
    Der unrecht lept und läppisch tuot,
    Nycht eyner, der auz weysem gfert
    Sich mit trewer arbäyt nert,
    Wan der ist mir in den awgen
    Sälich vil, dez schült ir glawben.                        10
    Secht er aver ichts hie inn,
    Das weder nutz noch tagalt pring,
    So mügt irs haben für äyn mär,
    Sprach Häynreich Wittenweylär.
    Derschallend in dem hertzen fro                           15
    Hebt die täyding an also.

    *** In dem tal ze Grausen                                 #2
    Äyn dorff hyezz Lappenhausen,
    Was gelegen wunechleich,
    An holcz und wasser uberreich,
    Dar inn vil esler pauren                                   5
    Sassen ane truren,
    Under den ein junger was,
    Der hiess Bertschi Triefnas,
    Ein degen säuberleich und stoltz,
    Sam er gedrait wär aus holtz.                             10
    An dem feyrtag gieng er umb,
    Er wär schlecht oder chrumb,
    Er wär nahent oder verr,
    Der muost im sprechen junkherr.
    Was schol man euch nu mer sagen?                          15
    Also wol chond er sich betragen,
    Daz die alten und die jungen
    Frauwen sere nach ym drungen;
    Doch was einew sunderbar
    In sinem herczen, daz ist war,                            20
    Die hiez Mäczli Rürenzumph.
    **  Sey was von adel lam und krumpf,
    Ir zen, ir händel sam ein brand,
    Ir mündel rot sam mersand,
    Sam ein mäuszagel waz ir zoph,                            25
    An ir chelen hieng ein chroph,
    Der ir für den bauch gie.
    Lieben gesellen, horet, wie
    Ir rugg was uberschossen!
    Man hiet ein gloggen daruber gossen.                      30
    Die füzzli warend dick und bräit,
    Also daz ir chain wind läid
    Getuon moht mit vellen,
    Wolt sey sich widerstellen,
    Ir wängel rosenleicht sam äschen,                         35
    Ir prüstel chlein sam smirtäschen;
    Die augen lauchten sam der nebel,                        #2b
    Der âten smacht ir, alz der swebel;
    So stund ir daz gwändel gstrichen,
    Sam ir die sel wär enwichen.
    Sey chond so schon gparen,                                 5
    Sam ob sey wär von drien jaren.
    ***  Welt ir ander lagweis,
    Über all truog sey den preis,
    Also daz der Triefnas
    Mäczleins selten ie vergas,                               10
    Und ward ir schletheleich also holt,
    Das er nach ir zuo serten wolt.
    Do huob sich ein hofieren
    Mit stechen und tornieren,
    An einem sonttag daz geschach,                            15
    Daz man do Bertschin chomen sach
    Hit zwelf gsellen wol getan
    Ze Lappenhausen auf den plan,
    Die ritten also unverdrossen,
    Sam si der regen hiet begossen.                           20
    Der erst was unser Triefnas,
    Ein held recht sam ein giesfas;
    Des wappen warend gablen zwo
    In einem mist, der was er fro.
    Der ander Chuoncz von Stadel hies,                        25
    Ein helde sam ein waldmies.
    In seinem schilt gemalet was
    In grünem veld ein toter has.
    Der dritte Chunczo waz genant,
    In allen schanden wol erkant.                             30
    Er füert für seynew wappen
    Zwen hulczin chrieshaken.
    Dem vierden sprach man junkher Troll,
    Ein cheker sam ein anchenzoll;
    Daz sein zäichen was ein rechen,                          35
    Der sich ungern liess zerprechen.
    Der fünft was Hainczo mit der gaiss,
    Ein eselmann vnd rittigmäiss,
    Dem hiet der pharrer wâppen geben                        #2c
    Drey nuss an einer weinreben.
    Der sechste hiet den namen Twerg,
    Ein hochgeporner auf dem perg,
    Des wappenrok gemâlet was                                  5
    Mit dreyn fleugen in eim glas.
    Den sibenden so nenmet man
    Her Eysengreyn ein snauferman.
    Er fuort auf seinem drüssel
    Neun löffel in einer schüssel.                            10
    Der aht der häist, alz ich es mäin,
    Graf Burkhart mit dem überpäin,
    Der liess ym machen seyneu wappen
    Mit zwain ruoben häiss gepraten.
    De neunden ich euch tauffen wil,                          15
    Er häisset Pencza Trinkavil.
    Daz er do in dem schilte truog,
    Daz wârend rinder in eim phluog.
    Der zehend lept nit ane schaden,
    Er häist her Jächel Grabinsgaden;                         20
    Der fuort von seiner alten gpürt
    Vier rindrin chäis auf einer hürd.
    Des einlften namen sey man gwiss!
    Der was her Rüfli Lekdenspiss;
    Er was des torffes mäiger,                                25
    Seyn wappen warend äyger.
    Des lesten namen ich enwäiss,
    Doch cham er auf den selben chräiss
    Geritten mit eim fuchszagel.
    Ich wäin, es wär der pauren hagel                         30
    Her Neythart, trun ein ritter chluog,
    Der allen törpeln hass truog.
    Ir chläinet was das aller best,
    Ein kalb in einem storchennest,
    Daz fuortens gmaincleich in dem her                       35
    Durch junkfrawn Mätzen zuht und er.
    Die helm sam chörbe warent gstricht,
    Also daz käynr dar inn dersticht;                        #2d
    Dar under sach man hangen
    Ir schilt, daz wârent wannen;
    Ir geplayt daz was von loden
    Mit häw und stro wol underschoben.                         5
    Wolten si die päyn verpinden,
    Dar zu nâmens paumrinden.
    Si sâssen ritterleichen
    Auf saumernsätteln reichen,
    Auf eseln und auch veltrossen,                            10
    Es möht ein juden han verdrossen,
    Mit tächen und auch sekken
    Sach man si die phert techen.
    Ufen krücken wârent sper,
    Si vegten greuleich hin und her                           15
    Mit irem pheiffer Gunterfay,
    Der ein beki blies enzway.
    Si schrien all gemainchleich:
    Hört, ir herren, arm und reych,
    Der muot hab heut ze stechen,                             20
    Schilt und sper ze prechen
    Durch aller frawen eren,
    Der schol sich gen uns keren!
    Do vand man nieman auf dem plan,
    Der die rekken törst bestan,                              25
    Also daz her Triefnas,
    Der sein selbers nie vergas,
    Sprach zuo den gesellen sein:
    Und gieng es an daz leben mein,
    Es muoss halt sein ghofieret,                             30
    Gestochen und gturnieret.
    Ist daz uns niemant gtar bestan,
    So räiten wir enander an.
    Der rede sin warend si alle fro.
    Zuo Gunterfay man ruoffet do:                             35
    Pheyff auf, lieber spilman!
    Wir wellend dir wol lonan.
    Gunterfay sein bek erschal,
    Das man es höret uberal.                                  #3
    Die helm seu aufpunden
    Mit jungem holcz gewunden,
    Die sper si underschluogend
    Und in einander fuorend.                                   5
    So herte ward daz reyten,
    Daz ir enkainr gepaiten
    Mocht bis daz ym hilfe chäim,
    Dann her Neythart der gemäin,
    Den man selten mocht gevellen                             10
    Mit chrukken und mit dorfgsellen.
    Seht, do sach man streben
    Ein und zehen degen
    Auf der erd und in dem bach,
    Daz waz ir aller ungemach.                                15
    Triefnas der vil trostleich man
    Wider zuo ym selber cham.
    Er sach,  daz er gevallen was
    Für frawen Mäczen in daz gras,
    Des schemet er sich über dank.                            20
    Er sprach: Mir ist daz jar ze lanch,
    Und wär mir dicz allein geschehen,
    Man müss vil kumbers an mir sehen.
    Do cham doch seines vatters chnecht
    Und half ym auf, daz waz sein recht.                      25
    In den selben sachen
    Her Troll begund erwachen
    Und schreyen: Wâffen, wâffen!
    Wie hart han ich geschlaffen!
    Er ward sich in der seyten clagen,                        30
    Dar umb man in muost häim tragen.
    Graf Burkhart waz auch niht gar träg,
    Wie er an dem ruggen läg.
    Er batt die herren von dem rât
    Daz man ym hulffi aus dem chât.                           35
    Chuoczen waz ein stich gemessen
    In den pauch, daz ym daz essen                           #3b
    Zuo der selben stunde
    Fuor aus seinem munde.
    Weder singen noch gesagen
    Mocht er, noch sein smerczen clagen,                       5
    Dennocht wär im hilff gegeben.
    Do giengs den andern an daz leben,
    Den daz wasser in den schlund
    Güsselt in des baches grund.
    Die huob man auf, alz gesellen.                           10
    Waz scholt mans fürbas swellen?
    Doch hiet der gtwerg getrunken,
    Daz ym die augen sunchen.
    Daz muost man ym do büessen.
    Auf hub man pey den füessen,                              15
    Daz wasser liess man rinnen
    Von ym, er cham ze sinnen.
    Do sprach Pencza Trinkavil:
    Für wars ich euch daz sagen wil,
    Türstes mir nie buosse wart                               20
    Trâwen, wen zuo diser vart.
    Grabinsgaden was gewäschen
    Ane laug und ane aschen.
    Er sprach: Ich han gewunnen.
    Vor waz ich verprunnen,                                   25
    Vor waz ich derstunken,
    Dar zuo sein mir die laus ertrunken.
    Des lobt er got mit fleizz.
    Do sprach Hainczo mit der gäiss:
    Dein gewinn der ist ein stro                              30
    Gen dem mein, des bin ich fro.
    E ich in den bache chäm,
    Ich waz häiden ungezäm,
    Ich waz auch in der keczzer orden,
    Erst bin ich ze cristan worden.                           35
    Secht, daz tet dem Chuonczen zorn.
    Er sprach:  Mich duncht, daz wir verlorn
    Habin mere, dann gewunnen.
    Wir sein in dem bach grunnen                             #3c
    Sam die toten mäuse.
    Sprecht ir, daz euch die läuse
    Sein dertrunken, daz ist glogen.
    Die bruoch ich oft han ab gezogen                          5
    Und gewäschen in dem bach,
    Käin laus ich me dertrinken sach.
    ** Und du, Hainczo mit der gäiss,
    Deins gewinnes ich enwäiss.
    Bist du also worden cristan,                              10
    das ist gescolten und gefisten,
    Wan nâch der weisen phaffen sag
    Nieman sich getauffen mag
    Selber in eim bache
    Von chäinr lay sache;                                     15
    Es muoss ein underschäidung sein
    Zwüschem tauffer und auch dein;
    Dar zuo der tauffer sprechen schol
    Genantew wörter, die man wol
    Vindet in der hailigen gschrift;                          20
    Dennocht ist ez als ein wicht,
    Hat der tauffer nit den muot
    Ze tauffen, so er daz tuot.
    In gottes dienst bist du verdrossen,
    Dar umb so hâst du wenk vergossen                         25
    Deins pluotz in seiner minne.
    Du prinst auch nit mit sinne
    In dem gäyst, daz sag ich dir,
    Noch bist ein jud, gelaubes mir!
    *** Eysengrayn mocht nit enbern                           30
    Einer red, die höret gern!
    Siha durch gotz plunder,
    Ist daz nit ein wunder,
    Daz Chuoncz da häim uf seinem mist
    Ist worden ein so guot jurist?                            35
    Wolt ir euch en wench enthaben,
    Ein red mag ich für war sagen                            #3d
    Ane brief und ane potten,
    Es mügt wol euch er selber spotten.
    Die täyding allen misseviel,
    Ieder schluog sich an den giel,                            5
    Der schimpz begond seu reuwen.
    Woy, wie laut sey schreuwen:
    Nu we min und umbnâmen,
    Daz wir ie ze samen châmen!
    Daz wir ie gestochen haben,                               10
    Des müss wir schand und laster tragen.
    **  Lechdenspiss der unverzayt
    Hort die clag, es waz ym layd.
    Er sprach: Herfür mit schalle,
    Hört, ir herren alle,                                     15
    Ein red, die ich euch sagen wil!
    Wir chömend noch zuo guotem spil,
    Wolt ir volgen miner lere.
    Wir behalten noch die ere,
    Ist, daz wir stechen mit dem gast                         20
    Und bindent uns ind sättel vast.
    Des rates fröwtens sich gemain,
    Dem Chuoncz vom Stadel, der alläin
    Do sprach: Ich wil nit stechen,
    Lung und leber brechen.                                   25
    Ie mer ich mich so wolt verpinden,
    Ie e mir wurd von we geswinden.
    *** Der red si nit vernamen,
    Auf iren rossen si komen,
    Mit widen sey sich do verpunden,                          30
    So si aller beste kunden.
    Doch mocht der Chuocz beleiben niht,
    Sein reiten daz waz gar enwicht.
    Der ärs begond in smerczen,
    Wie wol ers hiet am hertzen,                              35
    Also daz nicht mer dann äht
    Châmend her mit irm gepraht
    Auf den plan und widern gast.
    Sey ruoften laut, sey schrewend fast:                     #4
    Her, frömder gesell, wes hâst du muot?
    Wilt du stechen umb daz guot,
    Wilt du reiten umb die er,
    So halt dich her und wart nit mer!                         5
    Her Neythart ward der rede fro,
    Wie wol ers nit erzäigti do.
    Er äntwürt züchtecleich und sprach:
    Ich wolte haben mein gemach,
    Den frid so wolt ich suochen,                             10
    Wolt ir es sein geruochen.
    Wie wol es sey ein rehter schimph,
    So wär es doch nit mein gelimph
    Gen sölhen herren zuo reyten,
    Die mir ze allen zeiten                                   15
    Ze edel und ze stark seyn.
    Waren der joch nür einr alläin,
    Ich getörst in nit bestân,
    Des schült er mich geniessen lân.
    Do man die red verhörret,                                 20
    Ir forht die was zerstörret,
    Künew herczen seu gewunen,
    Si sprâchend: Höra zuo der nunnen,
    Waz sey spricht und waz sey säyt,
    Recht sam ein gfrorner has verzäit.                       25
    Graf Burkhart für die andern brach
    Und sunder zuo hern Neythart sprach:
    Ich wäiss nit, wie dus kochest,
    Ich sich wol, daz du sochest
    In dem sattel, so wir vallen.                             30
    Die schand missvelt uns allen
    Und tuot uns in dem magen we
    Dar umb so muost du stechen me.
    Trun, sprach der gast vil hofeleych,
    Daz wis gott von hymelreich,                              35
    Daz ich es han verwegen mich.                            #4b
    Waz ich tuon muoss, daz tät ich.
    Da mit man pheiffet schon, alz e.
    Helm auf! he, wie laut man schre!
    Des ward nit lenger do gepitten,                           5
    Vil drât si auch zesamen ritten
    So chrefticleichen und so hart,
    Daz grâf Burchart an der vart
    Dem rosse auf dem ärs gelag.
    Hört, waz ich euch mer sag!                               10
    Do sach man seinen gsellen
    Her auf der prüche prellen.
    Erst huob sich jamer angst und not,
    Die frawen lachten sich ze tot.
    **  Grâf Burkhart in den sattel kam.                      15
    Sym so, ir ziegglin, sprach der man.
    Durch aventewr so seyt er chomen,
    Aventewr habt er vernomen.
    ***  Do mit so huob er sich von stat.
    Lechspiss do her fürher trat                              20
    Mit seiner scharffen angesicht.
    Er sprach: Ir gast, ir seit ein wicht,
    Des dunket mich in meinem herczen;
    Dar umb so muost ir leiden smerczen.
    Des antwürt ym der frömde man:                            25
    Mein juncherr, waz han ich getan,
    Daz ich schol smerczen dulden?
    Ich pitt euch pey gotts hulden,
    Last mich reiten meineu vart
    Durch aller werden frâwen art.                            30
    Süsser red mocht er engelten.
    Lechspiss erst huob an ze schelten,
    Ein langes sper er under schluog
    Und lieff hin an reht sam ein phluog.
    Er stach den gast, daz im wol halb                        35
    Aus dem nest emphiel daz kalb.
    Des frewtend si sich alle,
    Si ruoften hoch mit schalle:
    Ge hain, Üli mit der nasen,                              #4c
    Hilf deim weyb der kuo grasen!
    Lechspiss ruoffet aus dem mund:
    Da für näm ich nicht hundert phund.
    Doch muoss ich in noch aber rüren,                         5
    Er chan mirs trawen nit enphuren.
    Daz sper so nam er in die hant,
    Gen dem gast er anhin rant
    Und traff in pey dem sattelpogen
    Also ser und ungezogen,                                   10
    Daz in die riemen liessen,
    Er mocht ir nit geniessen,
    Vallen muost er in die erde
    Drey sprang tieff der werde.
    Secht, do huob sich jamers chlagen.                       15
    Ir ghort es nie pey ewern tagen,
    Wie schier ze wäinen waz geraten
    Ir lachen, daz si vor taten.
    Dem mäyger mund und nase pluot,
    Doch ruoft der held aus freyem muot:                      20
    Hört, ir herren überall,
    Ir schült nit chlagen meinen val,
    Er hat mich nit getroffen,
    Ich han mich selber ab gestochen.
    Man truog in fuder so zehant,                             25
    Vil drât so cham her für gerant
    Eysengrein ein küner degen,
    Er sprach: Der tiefel müss sein phlegen,
    Miss ich im nit einen stich,
    Daz er werd gagent unter sich.                            30
    Eyn lautes gschray er do an huob:
    Sym so, ir her verlauffner buob,
    Wolt ir daz treyben ymer mer,
    Daz tuot mir zorn und müt mich ser.
    Her Neythart äntwurt ym aldo:                             35
    So, min lieber herr, so!
    Ich lâsses gern beleiben,
    Welt irs nit fürbas treiben.
    Ich säit euchs vor, vernemet mich!
    Was ich tuon muss, daz tät ich.                           40
    Nit so, sprach her Eysengreyn,
    Es muoss noch bas getumbelt seyn.                        #4d
    Ich muoss dir deinen chübel rüren,
    Der hanher wolt dich dan enphüren.
    Die helme sey verpunden
    Ze den selben stunden,                                     5
    Eysengrein begräiff daz sper.
    Über in herr, so, über in herr!
    Die andern alle schrewen vast,
    So häiss in waz auff disen gast,
    Do mit sey zu zemen wolten seyn.                          10
    Der esel unter Eysengreyn
    Schreyn und fliehen do began
    Alse schänczleich hin und dan,
    Daz er wenich do gestechen
    Mocht, noch seynen schaden rechen.                        15
    Daz sper gie auf die erde.
    Do ruoft der degen werde:
    Hilffa, herr, und hilffa schier!
    Ich wil verderben auf dem tier.
    Do cham ein müllner noch glauffen.                        20
    Herr, wolt ir daz tier verchauffen?
    Zehen schilling an ein phunt
    Gib ich euch ze diser stund.
    Des äntwurt ym der wolgetan:
    Häiss nür den esel stille stan                            25
    Und hab den sattel sampt mit im!
    Nim hin, lieber müllner min!
    Hagen ward gevangen
    Mit des müllners zangen,
    Die andern ranten all her nach,                           30
    Zuo dem esel waz in gach.
    **  Si schrien laut: Es ist enwicht,
    Verpint dem esel sein gesiht,
    So mag er lauffen drichcz hinan.
    ***  Secht, daz waz so schier getan.                      35
    Hagen stuond verpunden
    Sam in die wolf geschunden
    Hieten, also draft er her
    Röschleich gen her Neythartz sper.
    Do ward vil ritterleich gestochen,                        40
    Schilt und sper ân zal zerprochen.
    Der gast mocht nit lenger payten,
    Er stiess den esel in die seyten
    Daz er also schiere                                       #5
    Streket ällew viere.
    Eysengrein dar unter glag.
    Seht, do huob sich new clag
    Umb den edeln herren,                                      5
    Der sich so schon chond weren.
    **  Eysengreyn was unverzäit,
    Er sprach: Mir tuot daz clagen läid.
    Syha durch einr merhen fist,
    Ob mein phärt gevallen ist.                               10
    Waz schulden schol ich dar um tragen?
    Wer mag sich an den hymel haben?
    ***  Ich han verwüst die rehten hand,
    Daz tuot mir wirser, dann die schand.
    Da mit so was die red ergangen.                           15
    Eysengreyn sich huob von dannen,
    So er aller röschest kond.
    **  Triefnas rügen sich begond,
    Die nasen ward er rimphen,
    Daz feur im aus den augen glast,                          20
    Aus seinem maul der gäifer prast.
    Jo, wie zittert er von zorn!
    Sein varw hiet er so gar verlorn,
    Stamblent ward sein räisseu zung.
    ***  Waz man saget oder sung,                             25
    Dem gast wolt er do nit vertragen,
    Er wolt in nür für toten haben.
    Do huob er an ze lurggen do:
    So, du du du hürrensun, so,
    Des ha ha hab du dich verwegen,                           30
    Du ma ma macht nit mer geleben.
    Her Neythart waz ein cristan man,
    Dar umb so ruoft er Bertschin an:
    Min he he herr, duorch unsern got,
    Lâst mi mi mich vor meinem tot                            35
    Ze re re reuwe chomen!
    Daz mocht in layder nicht gefromen.
    Bertschin tet der spot we.
    Er sprach: Nu chla la laff nit me!
    Wie drat er seinen helm auf band!                         40
    Daz sper er vasset in die hant,
    Eylen wolt er gen dem man
    Und in der herberg rayten an,
    Do stiess sichs phert, ich wäiss nit wie,                #5b
    Über ein ärws, daz ym die chnie
    Zuo der erden sunken,
    Sam es nit hiet getrunken.
    Triefnas über und über viel                                5
    Also hart auf seinen giel,
    Daz er wainet und auch gräin.
    Er fluochet allen frawen rain:
    Ir gunten, koczen, bösen breken,
    Daz euch der ubel tot müss streken                        10
    Um die marter, die ich duld
    Nit anders dann umb ewer huld.
    War zuo habt es mich nuo pracht?
    Her widerumb er do gedacht
    An frawn Mäczleins wirdichayt,                            15
    Vil drât er swäig, ez waz im layt,
    Ein anders gsanch do huob er an:
    So sey ich nit ein biderman,
    Frâwen gnad wil ich derwerben
    Scholt ich vierstund dar uber sterben.                    20
    Uber sich so ward er sehen
    Und schrein: Mir ist nit recht geschehen,
    Helft mir in den sattel wider!
    Und stech ich in dann nit da nider,
    So sprecht, daz ich ein esel sey.                         25
    Also châmen ir wol drey
    Und hulffen do dem chünen man,
    Daz er auf die merhen cham.
    Waz er vor gepunden ser,
    Si punden in noch dreistund mer.                          30
    Den peyffer hiess man aber dönen.
    Haltab, haltab, wurdens hönen.
    Die sper si under drukten,
    **  Ir ruggen sey do smukten
    Hinter die schilt vil werleich                            35
    ***  Und ranten also erleich,
    Daz zwo ofenchruken
    Vielend hin ze stuken,
    Des muost der ofner do engelten.
    Fluochend ward er und auch schelten                       40
    Umb seyn chruken bäyde.
    Bertschi jach: Hab dir nit laide!
    Ich wil dir geben häw und stro,
    Pring mir ander chruken zwo!
    Daz waz so schier geschehen.                             #5c
    Triefnas sprach: Nu schol man sehen,
    Ob ich frawen dienen chan.
    Den gast so rant er wider an,
    Herrn Neytharten des do verdross,                          5
    Er gab dem minner einen stoss,
    Daz man in selten mer hiet funden.
    Do waz er also stark gepunden,
    Daz er mit käinir geparde
    Mocht chümen von dem phärde.                              10
    Daz cham alz zuo seinen schanden,
    Hangend ward er in den panden
    Der merhen auf die hüfe,
    Ob ich es rechte brüfe,
    Ze hart ym an der selben vart                             15
    Gestrigelt ward sein har und bart,
    Und wär man ym ze hilf nit chomen,
    Daz schläpfen hiet im sel benomen,
    Doch ward ym von we geswinden.
    Secht, do ward er erst enphinden,                         20
    Daz Chuoncz ym vor gesaget hiet,
    Do er ze lesten von ym schied.
    Die frawen schreuwen, daz es clanch:
    Helm ab, helm ab! waz ir gesanch.
    Daz pheiffen was vil gar gelegen.                         25
    Wes scholten do die andern phlegen?
    Daz muogt es äigenleichen wissen.
    Sey heten sich vil nach beschissen
    Von rechter forcht, die si do hieten.
    Si wolten sich des schimphes nieten.                      30
    Dennocht sprach her Lechspiss:
    Des lebens seyn wir noch gewiss
    Und möchtin dar zuo er bejagen,
    Hietin wir den gast erschlagen.
    Unser sind noch vier beliben.                             35
    Schölten wir nit eim gesigen,
    So wär doch ubel, daz wir ässin
    Oder zuo Lappenhausen sässin.
    Dar umb so schüllen wir nu reyten
    Mit ein ander und nit payten                              40
    Auf den schalk mit plossen swerten
    Und in von ein ander serten.                             #5d
    Do sprach Jächel Grabinsgaden:
    Des rat was selten ie an schaden,
    Dar umb ich dir nit volgen wil.
    Des frewt sich Pencza Trinkavil.                           5
    Jo, sprach Heinczo mit der gäiss:
    Er achtet unsz nit einen schäiss.
    Mich dunkt, er sey ein fuchs wild,
    Den zagel fürt er an dem schilt.
    Der täidinch waz so vil beschehen,                        10
    Daz sich her Neythart ward versehen,
    Si gtörsten nit mer stechen,
    Die forht wolt er in brechen
    Und auch geben künen sin.
    Fliehent macht er sich do hin.                            15
    Secht do huob sich söleich jagen,
    Man chönd euchs nimmer gar gesagen,
    Und ein schreyen nach dem gast,
    Man hört es uber drey rast.
    Ze eylen waz in also not,                                 20
    Daz sich ir zwen ervielen ztot.
    Do daz die andern sahen,
    Si liessen von irm gahen.
    Die sünd die ward seu reuwen,
    Si ruoften nach mit treuwen:                              25
    Lieber herr von frömden landen,
    Behütend uns vor bosen schanden,
    Vergebt uns unser bosshait!
    Sey reuwt uns ser und ist uns läid,
    Wen wir nu trun enphinden wol,                            30
    Ir seyt des heiligen gaistes vol.
    Des ward der gast von herzen fro,
    Gen in so cheret er sich do
    Und sprach mit senftem herczen:
    Got büs euch allen smerczen                               35
    Und vergeb euch ewer sünde,
    **  Doch für wars ich euch daz künde
    Nach der häiligen geschrifte sag,
    Die sund ich nit vergeben mag
    Ane reuw und peicht und puoss,                            40
    Die der sunder tuon muoss
    Gänczleich ane falschechäit
    Daz sey euch von mir gesäit.                              #6
    ***  Erst do vieng sich an ein reuwen,
    Sy worden iren herczen pleuwen
    Also ser, daz in daz bluot
    Ze mund und nasen aus schluog.                             5
    Ir wäinen daz was gross.
    Hainczo gab ym einen stoss,
    Daz er zuo der erden sanch.
    Von rehter andacht ward er chrank.
    Lechspiss der sach auf zuo got,                           10
    Es waz ym chomen aus dem spot,
    Er ruoffet laut mit ganczer macht:
    Hergot gib mir sinn und chraft,
    Daz ich meiner sunden ledig werde
    Und so nit var von diser erde,                            15
    Sam Pencz und Jächel sind verschaiden
    Alz lästerleich auf diser häyden.
    Dar nach er gen dem ritter gie
    Und näygt sich nider auf die chnie
    Also treuleich in den plan,                               20
    Er mocht die pain zerprosten han.
    Auf ruoft er:  Mein lieber herr,
    Hört mein sünd durch Marien er
    Und gebt mir auch der buoss genuog!
    Ich han gesündet ane fuog.                                25
    Her Neythart in dem grünen gras
    Den pauren do ze peychte sas,
    Ein crucz er machet über sey
    Und sprach: Got schaff euch sorgen frey!
    Gen Lechspiss er sich keret do                            30
    Und sprach: Durch got, der haw und stro
    Geschaffen hat, und durch den gäist,
    Sag mir alles, daz du wäist!
    Also huob mein Leckspiss an
    Und sprach: Ich pin ein schuldig man                      35
    Und han gesündet aus der mass
    Wider euch auf diser strass.
    Noch gedenk ich, sam er sprach,
    Einer sünd, die gester gschach,
    Die ist läider also gros,                                 40
    Daz ich mich an der zungen stoss                         #6b
    Und wäiss nit, ob ichs sagen schol;
    Doch getraw ich euch so wol,
    Daz irs nit fürbas pringet,
    Daz mich mein andacht zwinget,                             5
    Euch ze sagen an gotes stat.
    Wie erstleichen er in des patt,
    Her Neythart sprach vil taugen:
    Du scholt mir daz gelauben,
    Daz mir war von herczen läit,                             10
    Scholt ich meine phaffhäit
    Mit deiner peychte so verliesen.
    E wolt ich den tot herkiesen.
    Sag mir freyleich deine sünd,
    Wilt du werden gottes fründ.                              15
    Lechspiss zuo seinr peychte cham,
    Doch zittert er vor sünden scham
    Und sprach: So wil ichs sagen
    Und wil dar an nit verzagen.
    Herr, mein weib, nu we, nu we,                            20
    Ich gtar euch nit gesagen me.
    Es ist ein so grösseu sünd,
    Daz ichs euch nit gerne künd.
    Der peychter aber gen ym sprach:
    Got nem dir alles ungemach,                               25
    Lieber sün! Du fürcht dir nicht!
    So werd ich heüt ein böswicht,
    Sag ich ieman deynen sin,
    So ich alters aünig pin.
    Lechspiss daz nit recht vernam,                           30
    Dar umb so huob er wider an:
    Herr, mein weib ist nit gar lanch,
    Dar um so nam sey einen banch,
    Mit iren paynen sey dar auf stäig,
    Ein stuch sey ab dem bachen snäyd.                        35
    Do ich des nu innen wart,
    Geschlichen kam ich an die vart
    Und zucht den stuol so schon von stat,
    Daz sey reht an dem ruggen glag.
    Daz gwändel huob ich ir do auf                            40
    Und chust sey dreistund in den bauch.
    Her Neythart smieren do began,
    Er sprach: Sim, phü dich, böser man!                     #6c
    Wes hast du wütreich dich gezigen?
    Sel und leib so gar verstigen?
    Deiner sünd der ist also vil,
    Daz ich dich nit enledigen wil,                            5
    Noch enkan dir bessers sagen,
    Du muost dich zuo dem bischolf draben.
    **  Daz sagt er ym nit ane sach
    Her Neythart do der gumppelphaff,
    Der ym gedâcht in seinem muot:                            10
    Böser schimph ward nie guot,
    Mit der sel ist nit ze scherczen,
    Ich wäiss daz wol in meinem herczen
    Nach der wäisen lere sag,
    Daz ich in nit gelösen mag                                15
    Noch gepinden gäistechleich,
    So mag er auch nit sicherleich
    Seyneu sünd eim läyen sagen,
    So er priester mag gehaben.
    ***   Lechspiss macht sich dannen.                        20
    Do cham do her gegangen
    Heinczo der vil reuwig man,
    Seineu peycht die huob er an
    Und sprach: Mein herr, helft mier aus not!
    Ich han gesundet in den tot,                              25
    Ich hab auch gottes huld verlorn.
    So we mir, daz ich ie geporn
    Ward hie auf diser erde.
    Do sprach der Neythart werde:
    **   Sym, sün, du scholt nit so verzagen.                 30
    Ich wil daz für wâr sagen
    Gottes herbarmherczichchait
    Ist so michel und so bräit,
    Daz nie chain sünd so grosse wart,
    Si wurd vergeben an der vart,                             35
    Wolcz den menschen ruwen
    Von grunt mit ganczen treuwen.
    ***  Da mit so huob mein Heinczo an
    Und saget, waz er hiet getan.
    Er sprach:  Mein herr, es ist ein schand;                 40
    Gestern fuor ich über land
    Bis daz ich cham zu einem bach,                          #6d
    Do huob sich läid und ungemach.
    Aufzeschlauffen mich verdross
    Und durch ze watten also bloss,
    So wolt ich auch nit wider keren                           5
    Und mein gelt umb süst verzeren.
    Secht do vand ich dört ein kuo,
    Die fuort ich bey den orn hin zuo,
    Ich stäig auf sey und räyt hin an,
    Bis daz ich durch daz wasser cham.                        10
    Ir fäyger keczer, sprach der ritter,
    Daz euch der übel tod der bitter
    Nemen müss, ir böser man!
    Ir möcht nit wirser han getan.
    Ich sag dirs nit aus einem trauwm,                        15
    Du muost dich machen hin gen Rom
    Mit henden und mit füessen,
    Wilt du dein sünde büssen.
    Also macht sich Häincz do hin
    Gen Rom, daz waz sein ungewin.                            20
    Lechspiss hincz zum bischolff trat,
    Daz ward ym in dem sekel schad.
    Neythart gab in seinen segen.
    Ewer müss der tiefel phlegen,
    Got geb euch payden smerczen,                             25
    Sprach er in dem herczen.
    Do mit so stuond er von der peycht,
    Sam ein pruoder ungewäicht.
    Mit dem so kam da her geritten
    Triefnas schon auf einem schlitten.                       30
    Den gast besorgt er vast und ser.
    Er sprach: Mein lieber juncherr,
    Hab ich wider euch getan,
    Daz schölt ir mir nu faren lân
    Durch den uberreichen got                                 35
    Und râten mir an allen spot,
    Ob ich schüll hofieren
    Furbas mit turnieren,
    Mit sagen und mit singen
    Und auch mit andern dingen.                               40
    **  Darzuo sprach her Neythart:
    Mich dunkt, du säyst von hoher art                        #7
    Ein degen chün mit deinem leib.
    Ist, daz du nemen wilt ein weib
    Zuo der e, ich dir daz chünd,
    Du macht ir dienen ane sünd,                               5
    ***  Und dar zuo wil ich helffen dir
    Zuo dem besten, glaub es mir!
    Dar zuo wil ich dir vergeben
    Alz, daz du pey deinem leben
    Hâst begangen wider mich.                                 10
    Dar umb, du freyer held, vergich,
    Waz dunket dich in deinem muot
    Wol getan umb er und um guot?
    Des dankt ym Bertschi so zehant.
    So wol, daz ich euch ie derchant,                         15
    Sprach er zuo dem Neythart
    Und swuor ym auf sein lesten vart,
    Daz er Mäczen näm zun eren,
    Scholt er joch de bruoch verzeren.
    Da mit so wurdens jausen                                  20
    Hin wider zLappenhausen,
    Sam ein bleiens fögelleyn,
    Und châmend zuo den gsellen sein,
    Der wârend dännoch sechs beliben.
    Bertschi sprach: Ich sey gestigen,                        25
    Es müss noch sein gehofieret
    Und ritterleich geturnieret
    Durch deu lieben Mäczen mein.
    Ir kayner wolt der zag sein,
    Si sprachen alle: Nu hin, daz sey!                        30
    Do mit so huob sich ein geschray
    Turnierens trun wir müssen kosten,
    Scholtin wir joch all zerchnosten.
    Wistin wirs nur an ze keren!
    Her Neythart sprach: Ich wil euch leren                   35
    Eygenleich mit ganzer treuw.
    In dem spil pin ich nit new.
    Des benügtend sie sich alle
    Und schrewen auf mit schalle:
    Got hât uns seinen engel gsant,                           40
    Einen man von fremdem land
    Dar zuo so sein wier ghäilet.                            #7b
    Vil schier si wurden getäylet
    Nâch her Neytharts reden
    In zwäy täil gar eben.
    In dem ersten täile waz                                    5
    Er und Bertschi Triefnas,
    Burkhart mit dem überpäyn
    Und der wütend Eysengrayn.
    In dem andern was der twerg
    Chuoncz vom Stadel der vil werd,                          10
    Chnocz und Troll die herren.
    Für wârs möcht ich des sweren,
    Daz chäin turner nie so schier
    Gtäilt wart sam die vier und vier.
    ** Her Neythart huob an ze sprechen:                      15
    Der turner und daz stechen
    Sind nit erdâcht um daz allain,
    Daz man hofierr den frawen räyn,
    Sey sein auch dar zuo jo gemacht,
    Daz man da mit die ritterschafft                          20
    Erzäig und dar zuo lerne.
    Dar umb so schült ir gerne
    Üben euch in sölhen dingen,
    Daz euch destofter werd gelingen
    In ernst und auch in streitten.                           25
    Stechen lert uns reyten
    Creftichcleichen mit dem sper.
    Dar zuo so hilf der turner
    Daz swert vil ritterleichen füren,
    Fleisch und päyn und eysen rüren.                         30
    ***  Si sprachen all:  Gelobt sey Crist
    Und alles, daz ym hymel ist!
    Tuon wil wellen, waz wir schullen
    Und ewer gpott mit ernst herfüllen.
    **  Her Neythart aber redet do:                           35
    Ewer eren pin ich fro,
    Dar umb wir schüllen wellen
    Zwey unter uns gesellen
    Von part und widerparte
    Zuo zaumern an der varte,                                 40
    Die habend anders nit ze schaffen,
    Dan hin und her im turner gaffen,
    Ob si vinden unter allen,                                #7c
    Die man schlahen sol mit schallen.
    Die selben schullen sie ziehen
    Pay dem zaum, daz si nit fliehen
    Mügen so geswinde,                                         5
    Bis daz daz ander gsinde
    Der ir geschellschaft chäm hernach
    Und in umb und umbe fâch
    Und dar zuo schlahi, doch nit hert,
    Oder schüphi von dem phert;                               10
    Und ist, daz si in vellen,
    So schol er dar so zellen
    Phenning vier und nit der bösen,
    Wil er seinen esel lösen.
    Die red geviel in allen wol,                              15
    Doch ruoften si, mit we man schol
    Die gezäumpten gsellen treffen,
    Mit schlagen und mit stechen.
    Des antwürt in her Neythart so:
    Mit pengeln gstriket aus dem stro.                        20
    Si ruoften laut: Wie guot, wie guot!
    Dis stro uns chlainen schaden tuot.
    *  Da mit so wurden aus herwelt
    ***  Chnocz und Burkhart, und gezelt
    Für ir zäumer also gemäyn.                                25
    Yeder täil macht sich allain
    Zu eim winkel also  drât
    Und wurden unter in ze rât,
    Uber welh der turner gieng.
    Do mit her Burkhart an vieng                              30
    Und sprach: Enkäinr ist schlahens werd,
    Denn der hürrensun der twerg,
    Der den ärs wüscht an daz phayt.
    Daz schol uns allen wesen läid.
    Daz dunket Bertschin nit gar guot.                        35
    Er sprach: Mich dunkt in meinem muot,
    Daz wir schüllen streichen
    Chunczen haut die weichen,
    Wan er in der kyrchen stanch
    Über aller unserr danch.                                  40
    Eysengräin hin wider säyt:
    Daz wär mir umb den Chuonczen läid.                      #7d
    Ist nit waiger, daz wir Trollen
    Schllahin uber seinen schollen,
    Der die leut und lande läicht
    Und dar zuo in daz pette säicht?                           5
    Des selben râtes wârens fro
    Und sprachen all: Dem sey also!
    Chnocz im andern winkel sprach:
    Went ir hörren, was geschach?
    Es ist geleich, sam ich es sag,                           10
    Das an einem sunnentag
    Eysengrein den seinen stall
    Mistet, daz es uber all
    Smecht in der gassen.
    Dar umb man scholl in vassen                              15
    Pay dem hâr und pey dem part,
    Daz ym sein misten chüm ze hart.
    Daz mocht dem twergen nit behagen.
    Er sprach: Ein anders wil ich sagen,
    Des ich so mich nu han bedacht.                           20
    Der gast der hat uns hie zuo pracht.
    Dem gast dem schüllen wir gelten
    Mit schlahen und mit schelten.
    Do daz der Troll erhörret,
    Die red waz gar zerstörret.                               25
    Er sprach: Her twerg, ir seit nit werd,
    Daz ir habt erd und tal und perg.
    Wist ir nit, waz überlast
    Wir haben glitten von dem gast
    Nur von unsern schulden?                                  30
    Nu sein wier chomen zhulden;
    Scholten wir nu daz verscheissen?
    E wolt ich dirs hâr zerreissen.
    Der rede ward den twerg verdriessen.
    Er sprach: Du chanst wol pölcz schiessen,                 35
    So werd ich heut erstochen.
    Die schand muoss sein gerochen.
    Do mit si in die messer griffen,
    Die warend neulech wol geschliffen.
    Chuoncz der schre: Drucz, morder, drucz!                  40
    Iedem gab er einen smucz
    Und schied si von einander bäid.
    Er sprach: Mir ist dicz ding läid;                        #8
    Wolt ir treiben disen täil,
    **  Daz macht uns allen unhäil.
    Wir muossen uns zunanner haben,
    Wollen wir die er bejagen.                                 5
    ***  Da mit so was ein frid geschehen.
    Cuonczo der ward furbas jehen:
    Mich dunkt in meinem sinne,
    Der schimp chöm von der minne.
    Den minner, daz ist Triefnas,                             10
    Schüllen wir bezalen bas.
    Dar zuo so hab ich funden,
    Daz Bertschi hat geschunden
    Ein kaczen mit der tenggen hand,
    Daz ist ein laster und ein schand.                        15
    Des selben râtes wârens fro
    Und schreuwen all: Dem sey also!
    Aus den winkeln sey do drungen
    Und santend bäidenthalben einen jungen,
    Daz er scholt die gloggen leuten,                         20
    Die den turner wurd beteuten.
    Secht, daz was so schier geschehen!
    We was fröden hiet man gsehen
    Mit singen und mit swaczen
    Unter den torffmäczen!                                    25
    Dar zuo ward geschaffen,
    Daz man auch scholte machen
    Einen zaun all umb den plan.
    Daz waz jo also schier getân
    Und dar auf scholt man prügi legen                        30
    Durch der schönen frawen wegen,
    Die den turner scholten sehen.
    Daz waz also schier geschehen
    An den selben stunden.
    Die rekken sich verpunden,                                35
    Ein halbe chuo si frâssen
    Und auf die esel sassen
    Mit den kolben von dem stro.
    Doch waz her Neythartz nit also,
    Ich wil euch des beweisen,                                40
    Sein knüttel waz von eysen,
    Mit stro wol übermachet,
    Won er vil läides schaffet                               #8b
    Taugenleichen mit gelimph
    Allen gesellen in dem schimph.
    In den plan seu ritten do
    Nach irem alten sitten so                                  5
    Mit Gunterfäyn dem pheyffer,
    Dem der pauch waz selten lär
    Von ruoben und von gersten.
    Also rant des ersten
    Bertschi in dem ringe umb.                                10
    Heya he, wie gsunt, wie jung
    Bin ich an dem herczen mein!
    Daz was do das jauchczen sein.
    Wie ritterleichen kond er reyten
    Mit den sporen zpayden seyten!                            15
    Den kolben wand er umb daz haubt.
    Er ist ein narr, der mir daz glaubt.
    Dar nâch secht, der fröleich man
    Macht sich an sein art hin dan
    Zuo den seinen gsellen.                                   20
    Cer ander täyl sich zstellen
    Trachtet an daz ander art.
    Hie mit sprach der gast: Daz wart
    Zuo den chäphern von dem gäw,
    Die warent beschläyt von stro und häw.                    25
    Hört, ir herren dfiessen,
    Die portten schült ir schliessen
    Die abgeworffnen heft in dan!
    Das stet enk wol und ghört euch an.
    Der turner ward herhaben,                                 30
    Schrenkpäum zuo geschlagen,
    Seu ritten in enander,
    Recht sam die säw von Flander,
    Des tämers des ward gnuog und vil
    In der gmäin bis an daz zil,                              35
    Daz her Burchart Trollen vand
    Und in zaümpt mit seiner hand.
    Er sprach: Du muost dich mit mir traben
    Und von ärs auff werden geschlagen.
    Do mit so sach man Chnoczen                               40
    Gen Triefnasen hoczen.
    Er sprach: Nu gib dich zgfangen!
    Es ist umb dich dergangen.
    Ein flieher bist du vor gesin,
    Dar umb so muost du leiden peyn.                         #8c
    Man fuort ein hin, den andern her
    Besunder in dem turner.
    Ieder viel in sattelpogen,
    Er wär anders ab gezogen                                   5
    Und huob sich also vast,
    Daz ym des atens gprast,
    Die päyn die schlugens untnan zemen,
    Daz man die ross nit kond genemen,
    Doch ward mans pengeln mit dem stro,                      10
    Daz die frawen schrien do
    Von grundauf gar ze vollen:
    Retta Bertschin und auch Trollen!
    Daz hört her Troll, es gie ym zherczen,
    Gen dem ritter ward er ferczen                            15
    Und sprach: Daz sey dem gast geschankt!
    Des ward ym ie so schier gedankt.
    Her Neythart pand ym ab die hauben
    Und craczt, daz yms pluot von augen
    Schreyt, und mass im einen schlag,                        20
    Daz er do unterm esel gelag.
    Do mit waz er entrunnen
    Und auch sein Hagen gwunnen.
    Her Burkhart sprach: Nu schullen wir
    Bertschin retten: volgend mir!                            25
    Daz ist pilleich, sprachen sey.
    Zuo Bertschin vegtens alle drey.
    Do nu Triefnas hiet vernomen,
    Daz sein gesellen wären chomen,
    Starks gemüt er do gewan                                  30
    Und huob auch sein gespötte an.
    Er sprach: Ich sicz so sanft und wol,
    Daz mich joch nieman retten schol.
    Pringt mir chäs und dar zu prot!
    Ich pins nahent hungers tot.                              35
    Daz prot man im vil schiere gab.
    Triefnas peyss ein stukke ab
    Und trukt es genczleich in den schlunt.
    Wie laut er schre: Wie guot, wie gsunt!
    Neythart lachen do began                                  40
    Chnoczen räyt er hintnan an
    Und hub in auf von seinem phert,
    Er warff in nider in die erd.
    Die chäpfer namen in hin dan,
    Die merhen muost er varen lan.                           #8d
    Do daz Eysengreyn dersach,
    Es tet ym läid und ungemach,
    Er hiet es zstet gerochen gern,
    Do muost er sein von forht enbern.                         5
    Der twerg hiet sich der er verwegen,
    Er sprach: Sein muoss der tiefel phlegen!
    Mit Bertschin zfechten ist enwicht,
    Er hât gefressen und wir nicht.
    Da mit so waz der turner aus,                             10
    Den lüller hiess man trüllen auf.
    Do ruoffet Geri mit dem kruog:
    Nuwe ist sein yecz genuog.
    **  Des antwürt ir der pharrer do:
    Sim so, du hürrrsun, so, du so!                           15
    Winst, es seygin hodenschleg?
    Daz dein der übel tiefel phleg!
    ***  Geri gswaig, doch sprach der gast:
    Noch schüllen wir uns streken vast
    Und in enander reyten                                     20
    Mit schlahen zallen seyten.
    Daz häist der nachturner.
    Secht, do wurdens gasslent her
    Und rumplen unter enander
    Sam wildeu swein von Flandern.                            25
    Dicz dinch verzoch sich also lanch,
    Bis ein nebel und ein tamph
    Von leuten und von phärden
    Sich huob von den gepärden,
    Also daz yeso ze hant                                     30
    Nieman do den endern bkant.
    Erst wir mügen spüren,
    Ob sich her Neythart rüren
    Chönd unter den gesellen
    Mit schlahen und mit fellen.                              35
    Es gescach ze stunden,
    Daz man da hiete funden
    Fünf turnierer wol getan
    Gestreket nider in den plan
    Und dar zuo gstossen und gschlagen.                       40
    Man hiez in chörben fuder gtragen,
    Daz schuoff her Neythartz pengellein,
    Daz da so fro win scholta sein.
    Dicz chond er dannocht teken
    Vil sanft ward er sich streken                            #9
    Nider zuo den gesellen seyn
    Und schier: Nuwe der lunggen mein,
    Die in mir zerschlagen ist!
    Des muos ich ligen in dem mist.                            5
    Do daz die alten sahen,
    Gemäinchleich seu des jahen,
    ** Daz si pey iren zeiten
    So pöschleich nie gestreiten
    Sahen, sam da was geschehen,                              10
    Scholt mans für ein ernst ersehen;
    Wolt mans aber zellen
    Für einen schimph daz vellen,
    So sprachens, daz seu nie chäin schimph
    Gesahen mit dem ungelimph.                                15
    Die gsellen wurden hin getragen.
    *** Ein ander turner ward sich haben
    Zwüschen eseln und den rossen,
    Die wurden gumpend und auch poszen
    So ser, daz niemand gtorst genâhen,                       20
    Die esel und die merhen zvahen.
    Do schluog des Trollen Hagen
    Bertschins rüssin in den magen,
    Daz sey älleu vieri
    Strechet also schieri.                                    25
    Neythartz phart schluog hyntna auf
    Eim esel zend und zungen aus,
    Da mit er yeso tod gelag.
    Daz waz niemand also schad,
    Sam dem müllner von der wisen,                            30
    Der Hagen hiet von im gelihen,
    Und auch Chuonczen weib der Jutzen,
    Die von lachen und von chutzen
    Obnen ab der prügi viel
    Also hart auf iren gyel,                                  35
    Daz ir die sel nit bleiben wolt
    Und fuor do hin, daz faren scholt.
    Dar um so ward ein gescray derhaben.
    Hört, ir tohtern und ir chnaben,
    Yederman far in sein haus!                                40
    Dem schimph dem ist der poden aus.
    Do mit so ward zerhauwen                                 #9b
    Der zaun, vil e dann gepawen,
    Schrenkpäyn nider gschlagen
    Und hin und herr vertragen.
    Do dicz so was ergangen,                                   5
    Die werlt sich macht von dannen,
    Ein täil so mit dem toten weib,
    Daz da verlor den seinen leib;
    Daz ward man so ze hand begraben,
    Daz was dem pharrer an schaden.                           10
    Der ander täil der muosset ziehen
    Den esel, der nit mocht gefliehen,
    Und in emphelhen do den raben;
    Daz was den wolfen ane schaden.
    Der leste täil, daz muoss ich jehen,                      15
    Gie da hin die recken sehen,
    Die so sere warent geschlagen,
    Dem wundarzet ane schaden.
    Doch mocht her Neythart nit geniesen
    Noch Bertschins des vil raine süssen.                     20
    Die warint also schier genesen,
    Sam in nie wär we gwesen,
    Wan her Neythart kond sein schonen,
    Dar umb wolt er chäym arczet lonen,
    So hiet der minner hohen muot,                            25
    Daz was ym zuo den wunden guot,
    Er hiet gesprungen und getanczet,
    Dar zuo gsungen und geswanczet,
    Do mocht ym niempt den haber tragen.
    Der gast der hiet sich hin getraben.                      30
    Wie chond man Trollen läid zerstören?
    Weder gsehen noch gehören
    Mocht er, noch sein smerczen chlagen,
    Also hart waz er geschlagen.
    Chuonczen waz ein straich gemessen,                       35
    Daz er tanczens hiet vergessen,
    Dar zuo waz ims weibe tod,
    Daz pracht ym jamer und auch not.
    Wär dem twergen bas gelungen,
    Wie gern er hiet mit Bertschin gsprungen!                 40
    Do mohten in die füss nit tragen,
    Also hart was er geschlagen.
    Do sprach junkherr Eysengreyn
    Und die andern gesellen seyn:                            #9c
    Swanczens chan uns nit behagen,
    Also hart sein wir geschlagen,
    Und ob joch des nu nicht emwär,
    So macht uns doch daz wachen swär,                         5
    So wir des morgens scholten eren,
    Tröschen, sneyden, mäyn und perren.
    Er müss dertrinken in dem kat,
    Der uns hier zuo ie gepraht!
    Dennocht Purkhart hiet gesungen                           10
    Rayns gesanch in süzzer zungen,
    Do moht ers nit an herczen haben,
    Also ser waz er geschlagen.
    Hie mit muost der Triefnas
    Aünich bleyben, daz ist das,                              15
    Doch wolt er nit er lassen ab,
    Und dient frawn Mäczen nacht und tag
    Mit sinnen und gedenken,
    Von ir mocht er nicht wenken.
    Des nahtes gie er alweg aus                               20
    Und schläich hin zuo irs vattern haus,
    Den läym den räyss er von der maur
    Und peyss dar in, es waz nicht saur.
    Fegend ward er her und hin,
    Zuom türlein eyn stund ym der sin.                        25
    Weil und zit was ym ze lanch,
    Wie oft so huob er an und sanch:
    Ich wil nach dir verderben,
    Mäczli mein, nach dir so wil ich sterben.
    Da mit so schiegt er hin zum laden,                       30
    Ob ers gesehen da möcht haben.
    Do vand er nit, daz tet ym zorn,
    Also was sein gesanch verlorn.
    Daz träib er oft und dar zuo dik,
    Es half in läider nicht ein stik.                         35
    Des chroch er zuo des pheyffers haus
    Und sprach: Mein lieber gesell, ste auf
    Und hilf mir heynt mit deiner chunst!
    Ich arbäit in der minne prunst.
    Gunterfay der snarchelt ser,                              40
    Ym traumpts, er fischet in dem mer.
    Waz scholt der helde sprechen?
    Der hals waz ym derlechen.                               #9d
    Ungpitig waz mein Triefnas,
    Er ward dem spilman ruoffent bas
    Und in die haustür possen
    Mit swäin stainen grossen,                                 5
    Mit einem steken chlocht er an
    Und sprach: Ste auf, biderman!
    In den selben sachen
    Der spilman begond derwachen
    Und wüst auf, sam ein wilder has.                         10
    Was ist dicz und was ist das?
    Ward er rüffend do ze stet;
    Sein weib daz warff er ab dem pett,
    Er wand, sey hiet diss alz getan.
    Ir teuscherin, so sprach der man,                         15
    Wes siertst mich heint die langen nacht?
    Bertschi hiet do schier gelacht,
    Do martret in der minne gluot
    So ser, daz ym die nas pluot.
    Do daz verran, do schluog er an,                          20
    Er gie hin dan und ruoft dem man:
    Ste auf durch den reichen got
    Und ge mit mir, des ist mir not.
    Gunterfay was zornes vol,
    Dar zuo hiet er getrunken wol,                            25
    Er schre: Ge fuder, merhen sun,
    Un chlok nit me! Daz ist dein frum.
    Bertschin det daz schelten we
    Und daz düczen dannocht me.
    ** Er gedocht, ich sey ein wicht,                         30
    Und betörft ich dein so nicht,
    Ich zerschlüg dir kalb und kuo
    Und deinen ruggen auch dar zuo.
    Nu muoss ich singen, wie du wilt.
    Doch kumpt ein tag, daz ich dirs gilt.                    35
    *** Süsse red die huob er an.
    Zürn nicht, lieber spilman!
    Ich pins, Triefnas; ge mit mir!
    Siben haller gib ich dir.
    Do dis erhörret Gunterfay,                                40
    Do huob er an ein anders gschräy.
    Ja, mein lieber herr, seyt irs?
    Ich bkant euch nicht, vergebt mirs!
    Also stuond er auf aldo,                                 #10
    Die augen wüscht er mit dem stro,
    Er suocht die pruoch, sey was verlorn,
    Doch hiet er ir noch wol enborn,
    Wär der sekel nicht ze den stunden                         5
    An die selben pruoch gepunden,
    Des mocht er do nicht an gesein,
    Daz gelt wolt er do legen drein.
    Dicz suochen truwen ward so lanch,
    Daz Bertschi dristund auf spranch                         10
    Von rehtem zorn, den er gewan.
    Chümpst nicht? ruoft er zu dem man.
    Ja, sprach diser, so geswind,
    Ist daz ich die bruoch vind.
    Des sprach Triefnas do vil drat:                          15
    Chüm, la sten daz niderwat!
    Ich gib dir phenning und die täschen,
    Ich schenk dir pier mit sampter fläschen.
    Wer waz fro, dann Gunterfäy?
    Er acht der pruoch nicht umb ein äy                       20
    Und cham her aus gestoben,
    Gerumpelt und geflogen
    Mit seinem bekkin, daz waz new.
    Bertschi sprach: Nu plew und plew
    Und lass uns heynt hofieren!                              25
    Ich zel dir dar mit vieren,
    Uber al daz bekk erschal,
    Daz es erchnal in perg und tal.
    Seu chomen hin zuo Meczleins haus,
    Die pot den ärs zum fenster aus.                          30
    Do sprach Bertschi yeso zhant:
    So wol mir, daz ich ie derchant
    Deinen amblik wol gestalt!
    Halt her, liebes Maczeli, halt!
    Des ward den andern allen                                 35
    Daz tämer missevallen,
    Seu hietin gerner gschlaffen,
    Zuo Gunterfäyn si sprachen:
    Wes schläist uns heint mit deinem pheyffen?
    Wilt, daz wir dir dhant derstrichen?                      40
    Des antwurt in der Schollentrit:
    Lieben Herren, zürnet nicht!                            #10b
    Mich dunkt, er hab ins pad gschlagen,
    Wier schüllen uns da hin dertraben.
    Schollentritten glaubt man do,
    Yederman der ward so fro,                                  5
    Daz er also zsteite
    Sich huob von seinem beite,
    Wen seu pey allen iren tagen
    Häiss pad chonden nie gehaben.
    Gunterfayn dem lieffens nâch,                             10
    Do waz er gflohen also gâch
    Hin mit Bertschin sam ein fiess,
    Daz er sich nicht do vinden liess,
    Des müsten sey engelten.
    Ward in dhayn bad ie selten,                              15
    Daz mocht in dannocht selczner sein,
    Da mit seu chertens wider eyn.
    Triefnas der was fröden vol,
    In daucht er hiets gschaffet wol.
    Wie oft so ward mein narrel jehen:                        20
    Sym, so mir ein surt, ich han sey gsehen.
    Sein akergen waz gar da hin,
    Gen Mäczellein stund ym der sin.
    Der andern nacht so gie er aus
    Und chriemelt in irs vattern haus.                        25
    Er macht sich in den chuostal
    Also leis, daz ez nicht hal,
    Hinderd tür er sich verparg,
    Bis daz Mäczli melchend ward.
    Er cham her für and sprach: Nu sweig,                     30
    Liebes lieb! Minn dir nit läid!
    Ich pins, Bertschi; ghab dich wol!
    Ich mach dich aller fröden vol.
    Mäczli do so hart dercham,
    Daz sey Bertschin nit vernam                              35
    Und huob an zgreinen und auch gräyn.
    Näyna, Mäczli, näyna, näyn!
    Bertschi sprach, er was nicht faul,
    Die hand schluog er ir für daz maul,
    Ein zabeln huob sich und ein bossen,                      40
    Daz die milch ward umb gestossen.
    Daz gie der kuo ze herczen,
    Die hürner ward sie sterczen
    Lüyen und auch rauschen                                 #10c
    Einmitten durch den hauffen.
    Sey craczt, er rauft, die kuo die stach,
    Daz wunder nie chain man gesach.
    In dem selben streben                                      5
    Die kuo ward messen eben
    Bertschin über seinen dank
    Zwen stich in einem swank,
    Der möht er wenich sein genesen,
    Wär sein dikker schop nicht gwesen.                       10
    Triefnas ward aldo vertriben,
    Mäczleins maul damit entliben,
    Dar umb sey rüffet und auch schre:
    Hie deup, hie deup, he he he he!
    Do man derhort fron Mäczen gschray,                       15
    Alleu gnad die was enzwäy;
    Der do wâpen haben macht,
    Der wappet sich hincz zmitter nacht.
    Erst do chammens her geflogen
    Mit iren swerten aus gezogen                              20
    Und schreuwen alle: Was ist dicz?
    Sag uns, Friczo, durch poks swicz!
    Friczo sprach: In einem stal
    Ein deup ist gewesen über al.
    Welt ir sein geruochen,                                   25
    So schüllen wir in suochen
    Unter der erd und ob der erd,
    Ob uns der hürrensun nu werd.
    Des sein wir gpunden, sprachen sey.
    Fricz und seiner sünn drey                                30
    Wagten sich des ersten hin,
    Die andern chamen all nach hin
    In den stal all über al.
    Vil laut erhal ir gschräy, ir schal,
    Seu schluogen greuleich in die wend.                      35
    Woy daz dich der tiefel schend
    Wirdist ie ein biderb knecht,
    So chüm her für und mach es schlecht!
    Des pumbelns do die kuo verdross
    Und gab Friczen einen stoss,                              40
    Daz er belaib in seinem haus,
    Da mit die andern fluhend aus,
    Den deup man do nicht vinden maht,
    Bis hincz auf die dritten nacht.                        #10d
    Da pracht in zuo die minne,
    Er gdacht in seinem sinne:
    Du muost dich heven aber aus
    Und steygen auf meins puolen haus,                         5
    So wirst du sehen durch daz tach,
    Waz sey tuo und waz sey schaff.
    Wie schier er do hiet vollepracht
    Alles, daz er ym gedacht!
    Triefnas auf dem tache was,                               10
    Fricz mit seinen kindern sas
    Pey dem feur und ass der ruoben,
    Bertschi wolt des zuo luogen
    Und stiess daz haubet durch ein loch.
    Do waz er swärer, dann ein bloch;                         15
    Dar umb so muost er vallen
    Vor den chindern allen
    Und dem vatter in daz feur,
    Sam der tiefel ungeheur.
    Häl und kessel viel dahin                                 20
    Mit Bertschin zuo seim ungewin.
    Wer mocht do lenger gpeyten?
    Der nicht enhiet ze reyten,
    Der floh mit henden und füssen,
    Daz chond ym nieman gpüssen.                              25
    Mäczli die was also lam,
    Das sey chaum zur stegen cham,
    Secht, do rumpelt sey hin ab,
    Sam ein ander mülrad.
    Die andern vielen all hin nach,                           30
    Ze fliehen was in also gach.
    Fricz der muost beleiben,
    Er mocht sich nicht gescheiben,
    Dar zuo hiet in pracht der schad,
    Den ym die chuo im stadel gab.                            35
    Do dicz nu also was geschehen,
    Fricz der ward sichs dings versehen
    Und gedacht in seinem muot:
    Gluot ist gvallen in die gluot,
    Feur ist chömen zuo dem feur,                             40
    Daz schaft die Min, die Aventeur.
    Bertschi wolt verprinnen
    Ausrenthalbe und innen.
    Do zoh in Friczo durch die äschen
    Mit ruobwasser heyss gewäschen                           #11
    Und farcz ym dreistund in den mund,
    Also ward der minner gesunt.
    Doch was ein wunder, daz er gnas,
    So hart und er gevallen was.                               5
    Dem arczet gab er einen schlag
    Ze lon, das er am ruggen glag.
    Zur hinter tür er trumpelt aus,
    Den wirt den liess er in dem haus.
    Friczo der ward wüten ser.                                10
    Wie laut er schre: Wo schilt? Wo sper?
    Fechtens hiet er do begunnen,
    Do was ym der veint endrunnen.
    Die rach do über Mäczen gie,
    Pey den zöpfen er sey vie                                 15
    Und warff sey dreistund wider derd.
    Er sprach: Des bist du alles werd:
    Ich gestochen und geschlagen
    In daz maul und in den magen,
    Daz tach daz ist zerprochen mir,                          20
    Sich, daz hab ich alz von dir.
    Dar zuo gab er ir ein stoss
    Und sey in ein speicher schloss.
    Er sprach zuo ir: Da sicz und scheiss!
    Der ärs ist dir ze dik und feyss.                         25
    Mäczel ward behalten.
    Des müss ein fist walten!
    Sprach do Triefnas an der stund,
    Do ym die mär so wurden kunt.
    Noch liebt sey mir ye bas ye bas.                         30
    Sprach aber: Das ist das,
    Ich han gesworen, ich muoss sey haben,
    Wär sey joch in erd vergraben.
    Dicz was im zorn und ungemach,
    Wie oft er gen dem speicher sach,                         35
    Und gedâcht ym:  Häiliger Christ,
    ** Beschlossen prot, wie süss du pist!
    *** Mäczlein mäynet Triefnas
    So ser, daz im des nicht enwas,
    Seyn hercz in seinem leibe                                40
    Wolt presten nach dem weibe.
    Mäczli sas alläyne,
    Sey schawt ir weissen päyne,
    Do sach sey ir vil praunen muczen.                      #11b
    Sölich zuchen, rupfen, smuczen
    Huob sich auf den rauhen fleken,
    Peyssen, chlenken und aynzweken,
    Dar zuo fluochen, trewen, schelten,                        5
    Das des jamers ghort man selten.
    Mäczel zuo der fuczen sprach:
    Got geb dir läid und ungemach
    Und dar zuo allen smerczen,
    Den ich an meinem herczen                                 10
    So pitterleichen dulde
    Nur von deiner schulde.
    Also schluog sey aber dar,
    Bis daz ir das maul geswar
    Und sprach:  Se hin, das gib ich dir,                     15
    Das man umb dich hat geben mir.
    Dar zuo so muoss er sterben,
    Der nâch dir wil verderben.
    ** Do hiet Mäczel langes har
    Und churczen muot, ja daz ist war.                        20
    *** Wie schier so ward die täyding chrumb!
    Meczli chert sich wider umb,
    Hiet sey vor geschulten ser,
    Zartend ward sey dreystund mer
    Mit streichen und auch mit salben                         25
    Die muczen allenttalben.
    Hin wider sprach sey zuo dem plecz:
    Got dich alles laydes dergecz
    Und püss dir deinen smerczen,
    Des bitt ich in von herczen,                              30
    Dar zuo wil ich dich auch pitten.
    Habist von mir ichtz gelitten,
    Vergib mirs! Auf mein rechten äid,
    Es rewt mich ser und ist mir läid.
    Der plecz der wolt geantwürt haben,                       35
    Da worend ym die zend aus gschlagen,
    Daz maul waz im geswullen
    Er hiet verlorn die wullen;
    Doch ward ein frid gemachet,
    Dar zuo sprach sey und lachet:                            40
    Sälich muoss er werden,
    Der nach dir wil verderben!
    Daz waz auf Pertschin do gedacht,
    Der ir fröd und wunne pracht
    Yoso schier in irem herczen,                              45
    Also daz sey alles smerczen                             #11c
    Gar und ganczleich do vergass.
    Hiez im vor getragen hass,
    Daz ward alles do verchert,
    Der minne feur sich also mert,                             5
    Daz sey dem gsellen ward so hold
    Und hölder, dann dem liethen gold.
    Erst do huob sich Mäczi gschaft,
    Chlingeln chlangeln und ein gprächt
    Zwüschen päyden seyten,                                   10
    Die minn die ward seu reyten
    Also ser, daz seu vergassen,
    Was seu trunken oder assen.
    Diz leben ward in gar ze saur,
    Seu hietens päydeu von natur.                             15
    ** Ye minr man lieb zuo libe liess,
    Yemer sich hercz zuo herczen stiess.
    *** An essen seu ab namen
    Und chürczleich dar zuo chamen,
    Daz seu die ärs nicht mohten wegen;                       20
    Dar umb so muosten seu sich legen
    Nider auf die benke.
    Ir sinn un auch ir gdenke
    Wârend nach versunken.
    Doch hiet do Bertschi gtrunken                            25
    Süssen met und pier und wein,
    Daz er noch pey den chreften sein
    Beleib und gedoht in seinem muot:
    Ist sey nu so wol behuot,
    Daz ich mit ir nicht greden gtar,                         30
    So send ich doch ein briefel dar.
    Des ward do Triefnas so ze rât,
    Also schier und auch gedrat
    Sant er nach des torfes schreiber,
    Der hiess Henricze Nabelreiber.                           35
    Mein tächenschreiber yeso zhant
    Cham in Bertschins haus gerant.
    Triefnas der lag auf der bank.
    Ach und we daz waz sein gsank.
    Do dicz der Nabelreiber sach,                             40
    Es waz ym läid und ungemach,
    Wan in Bertschi ghöret an.
    Hat dir iemant iht getan?
    Sprach er zuo dem armen,
    Daz müss er von mir armen!                                45
    Näyn du, sprach do Berchtold.                           #11d
    Mäczlein bin ich also holt,
    Daz ich nach ir verderben
    Wil und dar zuo sterben.
    Wilt du mir dicz vertreyben,                               5
    Ein briefel muost do schreyben
    Häymleich zuo der frawen mein
    Oder ich muoss leiden peyn.
    ** Des antwurt im der schreiber do
    Und sprach: Dem ding ist nit also,                        10
    Sam du wänst, mein lieber gsell!
    Welher reht hofieren well,
    Der sey ein chnecht pey junger zeit,
    Frisch und sauber an dem leib,
    Und derwel im ein allayn                                  15
    Unter allen frawen gmäyn,
    Die im aller pest behag,
    Mit niemant nicht zschaffen hab,
    Die auch sein geleiche sey
    An jugent und auch art da pey,                            20
    Von der ze hoh im stigen wil,
    Der fleugt inn graben ze dem zil.
    Sey schol auch wesen sunderbar
    In allen deinen sinnen zwar,
    Won die rechte liebeschaft                                25
    Zwüschent zwayen hat ir chraft
    Und wil ir auch nicht mer haben.
    Also vil chan ich dir sagen,
    Wilt den buol dewerben dir
    Ze deiner chan nâch rechter gir,                          30
    So vind in an der minne new,
    Wilt daz es dich nicht gereuw,
    Won die witwen und die alten
    Sind von rehter min geschalten.
    An die ersten man gedenket,                               35
    Daz die andern prüder chrenket.
    Nu dar hast du dann aus derkorn
    Ein lieb ze sälden dir gporn,
    So derzäig dich nuofer gar
    Fröleich chupplig hin und dar!                            40
    Wo sey sicze oder ste,
    Da scholt du allweg wesen e
    Und dein necze streken hin,
    Daz ist du scholt nach meinem sin                        #12
    Oft und dik sey smieren an
    Mit spilnden augen hin und dan,
    Daz sey innen werd die guot,
    Waz du mäinest in dem muot,                                5
    Won die erste angesicht
    Ist ein anvang ze der geschicht.
    Tanzen macht du pflegen vil,
    Dönens auf dem säytenspil,
    Dar zuo singens und auch springens,                       10
    Sagens und auch anders dinges.
    Doch geschech daz mit der mass
    In dem haus und an der strass,
    Mit geleychsnen häymleich gar,
    Daz es nicht werd ze offenbar;                            15
    Von frawen gunst derwirbt der man
    Alläyn, der taugen minnen chan.
    Dar umb so suoche dir vil leis
    Ein zementragerinen weys,
    Der du mügst getrauwen wol,                               20
    Und schenk ir etwas, sam man schol,
    Daz sey zuo der räinen var
    Und sag ir die wörte gar:
    Got grüss dich, blünder rose zart!
    Chayn junkfraw nie so sälich wart                         25
    In langen zeiten, sam du bist,
    Won dich so hat ze diser frist
    Der schonest jungling diser welt
    Im ze seinem lieb gezelt,
    Der ist so hofleich und so chluog,                        30
    Seyn gleich die muoter nie getruog;
    Nie kayn weib sein wirdig mag
    Gewesen nach der waren sag;
    Der von grosser diemuotchayt
    Embeut dir seinen dienst beräyt                           35
    Und pitt dich auch von herczen gir,
    Daz du äntwürst im pey mir,
    Ob es yemer müg gesein,
    Daz er gewinn die hulde dein,
    Dar zuo, daz du auch gerumnist im,
    Ze offenen allen seinen syn                             #12b
    Dir in einer lieben stund,
    Allayn von seines selbers mund;
    Daz wil er ewechleych gen dir
    Verdienen gern, gelaub es mir.                             5
    Und ob die rayn des ersten spricht:
    Deiner red behabt mir nicht;
    Lass die mare also bald!
    Daz sein der ubel gaist gewalt!
    Waynst ich sei ein heubscherin?                           10
    Du bist es selber an dem sin;
    Ge da hin, und chüm nicht me!
    Anders wiss, ich schaff dir we ...
    Oder andrer red sey tuot
    Durch scham und ere die vil guet,                         15
    Dar umb vil wenig du verzag
    Und ge die gassen auf und ab,
    Ze fröden singend deinem lieb,
    Sunderleich daz hofelied:
    Ze dienen hab ich ir gesworn,                             20
    Wil seis joch niemer han verguot,
    Vält es mir heut, es trifft leicht morn;
    Dar auf derfreuwet sich mein muot
    Und harren ie auf guoten wan.
    Ze dienen hab ich ir gesworn,                             25
    Wil seis joch niemer han verguot,
    Dar um wil ich nicht abelan.
    Hin wider umb der botten bhend
    Zuo ir dik und ofte send!
    Und hât mans vor gebeten ser,                             30
    So fleh man sey noch dreistund mer,
    Bis daz seist von ir geert;
    Won chäyn hercz ward nie so hert,
    Daz man nicht mocht gmachen lind
    Mit stätem gpett, das wäyss ein kind.                     35
    Nu dar geschicht die gnade dir,
    Daz du scholt chümen hin zuo ir,
    So saum dich nit und mach dich dar
    Taugenleich vor neyder schar
    Und näyg dich ir, du grüss sey so:                        40
    Got der mach euch gmütes fro
    Und geb euch glüks und häyles vil!
    Nicht anders ich nu pitten wil.
    Dar nâch so macht du spiehen schier:                    #12c
    Höchster hord, o mäygen zyer,
    Bgenad mich, lieb der gnaden vol,
    Zferhörren tugentleichen wol!
    Da mit so häyss sey siczen hin                             5
    Und sicz zuo ir, daz ist der sin,
    Und heb dein tayding an da mit
    Züchtichleich, daz ist der sitt.
    Du sprich vil senfticleich und leys:
    O holder puol, mein paradeis,                             10
    Daz ich da her so mangen tag
    Taugen liebschaft gen euch trag
    Mit ganczen trüwen leident fro,
    Des lasst mich heut geniessen so,
    Und verhäysst mir ze der vart                             15
    Ganczeu treuw in lieber art!
    Daz ist mir, fraw, die höchste gab,
    Die mayste sald, die groste gnad,
    Won chain ding ward nie so guot,
    Sam herczen zwai in einem muot                            20
    Verstriket gar mit stätichait
    In treuwer liebe gancz beräit.
    So spricht sey leicht: Daz wisse got,
    Der mein geruochet ane spot
    Dem mag ich auch nicht hass gtragen.                      25
    Des scholt ir yeso danche sagen
    Und sprechen: We, wie guot,
    Wie frölech got was in dem muot,
    Do er ym schuoff des menschen art,
    Sunderleichen euch so zart,                               30
    In so rechter mâss und geng,
    An der chürcz und der leng!
    Aus ewrem mundlein ein rubein
    Prinnet: sälich mus er sein,
    Dem ir eins chüssens woltin gunnen!                       35
    Dar umb mich daucht, ich hiet gwunnen
    Tausent march und dannocht vil,
    Mocht ich chumen zuo dem spil.
    So ist sey leyicht der listen vol
    Und chan dir dicz versagen wol;                           40
    Durch er sey wil dir nicht verjehen,
    Daz sey wolt yet, es wär geschehen.
    Dar umb, her gsell, nim dir nit läid,
    Greyff ir leysleich an daz chläid!
    Mit seufczen sprich: O we, min hord,                      45
    Tötscht du mich, daz ist ein mord.
    Nu wäist du wol, daz ich verderben                      #12d
    Muoss also und dar zuo sterben.
    Da mit so mach der red nich vil
    Und mach dich zuo der minne spil
    In süssen werchen, es ist zeit,                            5
    Mit kussen, merk, und andern streyt,
    Biz daz die räyn derwarmet sey;
    So macht du muoten sorgen frey
    Die e, ob ir dein hercz begert,
    Des wirst du sicher dann gwert.                           10
    Dar nach so tuo, sam ander leut!
    Nicht mer ich dir yeso beteut.
    * Des sprach Bertschi: Öhäin mein,
    *** Daz vil salich mussist sein!
    Wäist nicht, daz ze diser frist                           15
    Mäczli so verschlossen ist,
    Daz niemand kömen mag zuo ir,
    Ze sagen meines herczen gir?
    Des muost du selber nemen war
    Und machen dich zum speicher dar                          20
    Mit dem briefel, gselle mein,
    Und werffen irs zum venster in,
    Des wirt sey vindent einen fund,
    Daz ir die mär leicht werdent künd.
    Nabelreiber der ward jehen:                               25
    Waz du wilt, daz sey geschehen!
    Sein feder er do fürher nam,
    Und sprach: Nu sag auf, guter man,
    Wie du den brief wilt haben!
    Der minnesiech ward sagen,                                30
    Nach dem und er sich best versach,
    Also huob er an und sprach:
    Got grüss dich, lindentolde!
    Lieb, ich pin dir holde.
    Du bist mein morgensterne,                                35
    Pey dir so schlieff ich gerne.
    Mich hat so ser verdrossen,
    Daz du bist so verschlossen
    In dem speicher uber tag,
    Daz ich nit gschlaffen mag.                               40
    Dar zuo han ich mich vermessen,
    Daz ich furbas nit wil essen
    Noch gdrinken dehainer stund,
    Mich tröste dann dein roter mund.
    Dar umb so sag mir an oder ab,                            45
    Daz got dein lieben sele hab!                            #13
    Trun Henreycze der waz chluog.
    Sym, hörr auf, lieber, sein ist gnuog,
    Sprach er zuo dem tichter do.
    Ein andern brief den schräib er so:                        5
    ** Nach wunsch so müss der zarten mein
    Gelük säld und häyl bescheret sein,
    Daz mir nu alles ist entwert.
    Unmuot hat mich gar versert,
    Den ich so sendecleichen duld,                            10
    Umb anders nicht, dann ewer huld.
    Dar umb, fraw, o mäigenplüt,
    Süsseu tugend, zarteu güt,
    O meins herczen paradeis,
    Bit ich euch mit allem fleizz,                            15
    Daz ir es tüt durch frawen zucht,
    Durch mannes er, durch minne gnucht
    Und mich begert ze gnaden
    Mit treyer läye gaben:
    Die erst ist daz mir sey beräyt                           20
    Guoter will mit stätikäyt
    In ewerm herczen sicherleich,
    Daz wil ich gdyenen ewencleich;
    Die ander ist, daz ir den fund
    Vinden schölt in churczer stund,                          25
    Daz sich herczen, mundel, augen
    Zemen fügen sunder taugen;
    Zum dritten mâl so wil ich flehen,
    Daz ir mir seyt ein soleichs lehen,
    Won ich ewer pin alläine,                                 30
    Daz niemand hab mit mir gemayne,
    Und wurd, daz nicht schol werden,
    Daz ich auf diser erden
    Die gnad enmöcht erwerben,
    So wist, daz ich verderben                                35
    Müss und dar zuo sterben.
           { Euch geseg in steg und weg }
    Da mit { Jhesus in seinr güti!      } Und anders nit!
           { Euer phleg in leb und sweb }
           { Venus in irm gmüti!        }                     40
    *** Do der brief geschlossen ward,
    Der schreiber hub sich an die vart,
    Zuo dem speicher er sich kert,
    Da fro Mäczel was verspert.
    Daz briefel pand er an ein stäyn                        #13b
    Und warff es hin zum fensterleyn.
    **  Er sprach: Nu ge hin ane füss!
    Dich umbschlahend armen süss.
    Var hin, brief, dar ich dich sende!                        5
    Dich enphahend weisse hende.
    *** Mein briefel daz ward fliegen
    Zum fenster in hin stieben.
    Und cham her, da er Mäczen vand.
    Es verfäillet päyder hand                                 10
    Und dar zuo lieber armen,
    Es mocht da nicht erwarmen,
    Also es der choph emphieng,
    So schon, daz ym daz pluot aus gieng.
    Da was der brief nicht schuldig an,                       15
    Es hiet sein gsell da pey getan,
    Zuo dem es waz gestrichet,
    Der so die menschen zwiket
    Für daz grüssen an der vart,
    So er zuo ym gsendet wart.                                20
    Mäczli was gevallen
    Mit ärs und mit allem
    Ab dem banch, da sey do sas,
    Daz sey irs gemuocz vergas.
    Do nu vergie daz streken,                                 25
    Die oren ward sey reken
    Und denken:  Wie ist mir geschehen?
    Also wol sei umb sich sehen
    Und dersach den brief gpunden
    Mit dem stäyn, der ir die wunden                          30
    Hiet geschlagen in den chopf;
    Des nam sey wunder in dem kropf.
    Doch sey zuo ir selben sprach:
    Dicz ist nicht gschehen ane sach.
    Hie mit und sey den brief entpand,                        35
    Den stäyn den warff sey wider dwand.
    Woy, wie gern sey hiet gelesen,
    Wär dhäyn kunst in ir gewesen!
    Sey wolt sich ztod erfressen,
    Daz sey der gschrift vergessen                            40
    Hiet in iren jungen tagen.
    ** Daz ward sey ruwenchleichen clagen
    Und sprechend: We mir heut den tag,
    Daz ich so wench gelernet hab
    Lesen und auch schreiben!                               #13c
    Daz pringt mir jamere leyden
    Und macht mir schaden scham and läid.
    Wie schol ich meinew haymleichait
    Offnen einem fremden man,                                  5
    Dem ich läyder nicht enkan
    Getrauwen äigenleichen wol?
    Die werlt ist böser listen vol.
    Owe, chunst, du werdes guot,
    Du höchster hord, du edler muot,                          10
    Gewizzer schacz, du blündeu frucht,
    Der sele hayl, des leibes zucht,
    Hiet ich deinen samen gsäyt
    Mit sorgen und auch arbäyt,
    So möcht ich ieczo sneyden                                15
    Mit fröden ane leiden.
    Hiet ich gsaczt der wurczen dein,
    Die mich so bitter dauchten sein,
    So läs ich iecz in meinen sak
    Öpfel süss und wol gesmak.                                20
    Secht, der han ich kains getan:
    Des muoss ich disen jamer han.
    *** Do nu die red was vollepraht,
    In irem herczen sey gedacht,
    Wie seys scholte legen an,                                25
    Daz sey chäym zuo einem man,
    Der ir saget an gevär,
    Was am brief geschriben wär.
    Also kam ir in den muot,
    Dar zuo so wär ein schreyen guot                          30
    Und ein ruofen durch den gatter
    Zuo meinem alten toben vatter
    Und zaygen ym daz pluot der wunden
    Und wie mir was von we gswunden;
    So wirt er mich leicht nemen aus                          35
    Und füren mich zuos arczetz haus
    Viel schier und auch geswinde,
    Daz er mich verpinde.
    Wie schier waz daz geschehen,
    Sam sey sich hiet versehen!                               40
    ** Der arczet was ein weiser man,
    Dar umb er fragen do began:
    Wie pist du, maget, so gschlagen
    Mit we und wan? Daz scholt mir sagen.
    Das tet er alles umb daz,                               #13d
    Daz er derfüri dester bas,
    Mit we ir zhelfen wäre.
    *** Mäczelein dem was swäre
    Ze sagen im mit ganczem wâr                                5
    Vor den leuten offenbar.
    Des antwürt sey:  Trun ich enwäiss,
    Die leut, die tun mir also häiss,
    Die hie so nahent pey mir sten.
    Ich fürcht, mir well die sel engen.                       10
    Chrippenchra der ward des innen,
    Wes die junchfraw wol beginnen,
    Er snarchet gen den leuten:
    Sym, was wil dicz beteuten?
    Welt ir uns dersteken,                                    15
    Derstenken und dersmeken
    Und dar zuo mir die chunst ableren?
    Daz tuot mir zorn und sichs nit gern.
    Ich mag ir nicht generen,
    Man well sie dann versperren                              20
    In diser camer sunderbar,
    Daz seit die kunst und ist auch war,
    Da wirt man ir der wurczen geben,
    Wil mans behalten pey dem leben.
    Des schreuwens all: Hin für, hin für,                     25
    Wir schüllen tretten für die tür.
    Mein tür die ward verschlossen,
    Der arczt was unverdrossen,
    Zum andern mal er fraget do:
    Sag an, liebes diernel, so                                30
    Und sag mir freilich dein gemüt,
    Wilt, daz got dirs leben bhüt.
    Mäczli die huob an und sprach:
    So wol mir, daz ich euch gesach!
    Ir seit so gar ein biderman,                              35
    Daz ich dehainen zwivel han,
    Wie irs yemant fürbas sagen
    Werdint mein vil sendes klagen.
    Des sprach der arczt:  Du scholt nit sorgen,
    Wenn waz du säyst, daz pleibt verporgen.                  40
    Sicher was der mäister do,
    Waz er tet, das läist er so.
    Die mayt hub an zferjehen:
    Mein herr, dicz ist geschehen
    Mit einem stäyn, der geworffen was                       #14
    An die stat, do ich do sas,
    Den hab ich also funden
    Mit disem brief verwunden,
    Den zäig ich euch in rehter peyicht,                       5
    Sam ir ze phaffen wärd geweicht,
    Und pit euch durch den rethen got,
    Daz ir mir sagent âne spot,
    Was dar inn geschriben sey,
    Des muost ir wesen läydes frey.                           10
    Der arczet nam den brief in dhand
    Und sayt ir, waz er dar inn vand.
    Des dankecz ym und was sein fro.
    Zuo dem arczet sprach sey do:
    Lieber herr, so schreibet mir                             15
    Hin widerumb auch mein begir!
    Daz wil ich euch vergelten
    Mit treuwen ane schelten.
    Der arczet sprach: Daz sei geschehen!
    Doch wil des ersten sehen                                 20
    Zuo deinem haubt, gelaub es mir,
    Dar nach zuo deines herczen gir.
    Des ward er sey do wäschen
    Mit esseich und mit äschen,
    Mit zwivel und mit mersalcz,                              25
    Daz daucht sey süsser, dann ein smalcz.
    ** Die minn ward ir gevallen,
    Die hönich gemacht aus gallen
    Und dar nach aus dem hönich gpirt
    Gallen, die ze pitter wirt.                               30
    *** Ze den selben stunden
    Mäczli ward verpunden.
    Des huob sey an und sprach zuo ym:
    Herr, vernemet meinen sin!
    Schreibt und lâst die feder gen!                          35
    Also schol mein briefel sten:
    Got grüs dich, lieb von hoher art!
    Chäim puolen ich nie lieber wart,
    Dan dir, mein trost, daz sag ich dir
    An allen spot, gelaub es mir!                             40
    Deinen brief han ich gelesen,                           #14b
    Des muoss ich iemer froleich wesen.
    Chum zuo mir pey diser nacht
    Ins arczetz haus und gib mir chraft,
    Und waz du wilt daz wil ich tuon.                          5
    Ich acht der andern nicht ein huon.
    Da mit so phleg dein unser herr,
    Du seygist nahent oder ferr.
    ** Do dics nu Crippenchra dersach,
    Zuo ym selber er do sprach:                               10
    Trun, du macht ein hürrel sein,
    Mich triegin dann die sinne mein.
    Und gedacht ym an die geschrift,
    Die von weiben also spricht:
    Den frawen ist der ars ze präyt,                          15
    Daz hercz ze smal; daz ist gesäyt,
    So vil und ich euchs betuten wil:
    Frawen trew der ist nicht vil,
    Frawen unkeusch ist ein vinden,
    Den chan roch mag uberwinden.                             20
    Waz sag ich euch? Es ist nicht new,
    Wie smal sey aller werlten trew
    Und dar zuo churcz ir stätichait,
    Ir sünde michel und auch prayt.
    Man möcht es ewencleichen treyben;                        25
    Besser ist, wir lassins pleyben
    *** Und kern wider zuo dem arczet.
    Der ward do lachent, daz er farczet,
    Und sprechen: Mäczli Rürenzumph,
    Dein nam ghoret wol zuo meinem stumph,                    30
    So ghört mein stumph zuo deinem muot;
    Unser dinch mocht werden guot,
    Und wilt meinen willen tuon,
    Ich mach dir gen dem vatter suon,
    Gen deinem herwen vatter Friczen,                         35
    Der dich so oft macht ser swiczzen;
    Und tuost dus nicht, ich mach dir schand.
    Die brief die fasst er in die hant.
    Sich, die wil ich Friczen zäygen,
    Gibst duo dich mir nicht ze äygen.                        40
    Maczli wist nit, was er säyt,
    Dar umb waz ir die rede läyd,
    Und sprach: Ich pin in ewer hand;
    Welt ir mich pringen so ze schand,                      #14c
    Daz stet euch werleich ubel an,
    Scholt ir sein ein bider man.
    Ewers willens ich enwäiss,
    Des stumphen bkenn ich auch ein schäiss.                   5
    Daz waz vil züchtichleichen geret,
    Des arczet macht es alles wett
    Er sängelt:  Da da, nüssli, da!
    Mäczli, sta sta! Hägili, sta!
    Der stumphe daz sein wurczen                              10
    Ein langeu mit zwäyn kurczen.
    Dar zuo so ist mein wille,
    Daz du dich habist stille
    Und lass dich nicht verdriessen,
    Der wurczen muost du niessen,                             15
    Wilt du so nicht verderben
    In deinen sünden sterben.
    Nu dar, mein lieber herr, daz sey!
    Sprach die junchfraw sorgen frey.
    Da mit ward sey der wurczen essen                         20
    Also ser und unvermessen,
    Daz sey yeso hiet vergessen,
    Wo sey gestanden was und gsessen.
    Des wolt der arczet fuder ziehen;
    Daz fräwel sprach: Ir scholt nit fliehen!                 25
    Arczet mich en wenig me!
    Ich derläid es bas dan e.
    Hie mit so viels ym an den stekken
    Und hielt in pey den päyden stekken.
    Sey sprach: Ir mügt mirs nicht entragen;                  30
    Der wurczen wil ich aber haben.
    Des gab er ir der wurczen do
    Auf dem bauch und in dem stro.
    Do sey des smakes innän ward,
    Ir muost geswinden an der vard.                           35
    Der pfeffer was ir selczen,
    Des muost der arczet engelten.
    Er mocht es läider nicht gefügen,
    Daz sei sich wölt des stumphes gnügen,
    Er wolt sich von ir brechen.                              40
    Mäczli die ward sprechen:
    Salbend mich in diser frist
    Zum drittel mâl, alz recht ist.                         #14d
    Ich pin läider ungenesen.
    Wet der tiefel, mag dicz wesen,
    Sprach der mäister so ze stund,
    Dich müs der semper machen gsunt!                          5
    Benügt dich nicht, so ge zum se!
    Ich mag nicht pöllen ymer me.
    Da mit so huob er sich von stat,
    Sam ein bok, dem dhürner ab
    Neuleich sein gevallen.                                   10
    Es was ym aus dem schallen.
    ** Doch hiet fra Mäczel iren täil.
    Wie wol sey vor hin wär ze gäil,
    Sey ward sich in der seiten chlagen,
    In dem pauch und in dem magen,                            15
    Daz wasser schluog ir auf zum maul,
    Ir glider wurden also faul,
    Daz sei sich wenich moht gerüren.
    Man muost sey zwischen armen füren,
    Weil und zeit die ward ir lanch,                          20
    Herwer esseich waz ir getranch,
    Amphern und nit mandelreis,
    Äphel saur daz was ir speiss,
    Die rehten varw hiet sey verlorn,
    Ir prüstel wärczel warend gsworn                          25
    Und derswarczet all umb und umb.
    Dis dink ward schletleich also chrump,
    Daz der arczet sich versint,
    Juncfraw Mäczel trüg ein chind.
    *** Des ward er sich vil sere bsorgen                     30
    Und bhielt sey bis an dritten morgen.
    Er sprach zuo ir: Waz duncht dich guot?
    Hast du Bertschin in deinem muot
    Und wilt in nemen zuo der e?
    Sy swäig, er fraget aber me.                              35
    Sey sprach: Nu pin ich nicht ein mäyt:
    Wäiss er daz, er tuet mir laid.
    ** Dar zuo antwurt ir Chrippenchra:
    Nimp er dich, so sprich nür: Ja!
    Dar noch so tuo, sam ich dich ler!                        40
    Wilt du bhalten noch dein er,                            #15
    Ge zuo Strauben deinem vetter
    Und häiss dir geben lilienbletter,
    Dar zuo zipern und auch gallen,
    Mit ein ander häiss gewallen.                              5
    Du wäist wol, Meczel, pey dem päyn
    Und leg es dik und oft dar ein
    Und sprich:  Daz glük verhenge!
    Die mucz die wirt dir enge;
    Und verste mich, wilt du, eben                            10
    Der appenteker schol dir geben
    Gallen, sam er vil wol wäyss,
    Von dem paum und nicht der gäiss,
    Und häiss dirs wegen äigenleich
    Alleu dreu in einr geleich.                               15
    Dar nach so hab gewische
    Ein plater von dem vische
    Und füll sey mit einr Tauben pluot!
    Da wirt dir an dem abent guot,
    So man dich nu wirt legen zuo.                            20
    Mäczel, was ich sag, daz tuo!
    In den selben zeiten
    Scholt du nicht erpeyten,
    Du legist hin daz pläterlein,
    Da die mäytum schol da sein;                              25
    Und chumpt er in seinr herren land,
    Daz pläterlein zerprist ze hand,
    Daz pluot wirt hin so fliessen,
    Des muost du ymer geniessen
    An dem guot und an den eren.                              30
    Sich, ob ich dich chün geleren!
    Wilt du dannocht sicher sein,
    So zappel vast und dar zuo greyn,
    So wäint er erst, du seist ein mäyt.
    Hörst, waz ich dir han gesäit?                            35
    *** Ja da, antwürt sey ym do.
    Seines rates was sei fro
    Und sprach:  Daz tät ich alles gern,
    Wolt er mich der e gewern.
    Der mäister sprach:  Lass mich es treiben!                40
    Ein söleichs briefel chan ich schriben
    Mit guten worten und auch süssen
    Daz er dich mit hend und füssen                         #15b
    Nement wirt yeso ze stund,
    So ym die märe werden chunt.
    Des nam er so die federn do,
    Sein briefel huob er an also:                              5
    ** Got der obrest und der mäist,
    Vatter sün und heiliger gäist,
    Der in seiner magenchraft
    Hymel hat und erd geschaft,
    Wasser, luft und auch daz feur,                           10
    Vogel, visch mit seiner steur,
    Vich und dar laub und gras,
    Umb anders nichti, dann umb daz,
    Daz der mensch mit zuht und er
    Auf erd sein leben hie verzer,                            15
    Der muoss euch, liebes lieb, bgnaden
    Mit seinen sayligen siben gaben,
    Mit syben hailikait!
    Dar zuo sey euch mein dienst berayt.
    Ein briefeleyn han ich vernomen,                          20
    Mich daucht, es wär von himel komen,
    So wunecleich kam es geflogen
    Da her in einem regenbogen,
    Einr wulchen swanch sein umbehanch,
    Dar inn derchlanch der fröden gesanch                     25
    Mit worten in seiner angesicht,
    Sam es ein engel hiet geticht.
    Die süssichait mich uberwant
    Also ser, dacz ich ze hant
    Verlos des tages liechten schein,                         30
    Ein schlaff begraiff die augen mein,
    Ein traum gevie die sinne,
    Dar inn die obrest Minne
    Ein chüngin allen frawen gmäin
    Äigenleichen mir derschäin;                               35
    Nackent was sey und auch bloss,
    Einr pey zweinczich jaren gnoss,
    Auf dem haubet truogs ein chron
    Von glas, da stuond geschriben schon:
    Ich pins ein wunecleicheu stim,                           40
    Junchfraw Venus von der minn.
    Dar unter stuond ir harel leys,
    Geflochten in einr ketten weis;
    An den augen was sey plind,
    In ir gepärden gar ze geswind;                          #15c
    Ein pogen fürt sey in der hand
    Mit glünder stral, sam ich es vand;
    Sey was gesessen in ein wagen,
    Mit gold und silber schon beschlagen,                      5
    Dem ein bach von rotem pluot
    Floss hin nach in sender fluot.
    Sey ward mich nennent so zehant,
    Mich wundert, wie sey mich derkant.
    Dar zuo näigt sey sich gen mir                            10
    Und grüst mich schon, des dankt ich ir.
    Do sprach sey:  Wäist du, war umb ich
    Chomen pin zuo dir? Vergich!
    Näyn du, truwen, sait ich do.
    Des huob sey an und sprach also:                          15
    Ich gepeut dir pey dem pan,
    Daz du Bertschin deinen man
    Gewerst alles, des er wil,
    Sein seig wenich oder vil,
    Und leb mit fröden sampt mit ym!                          20
    Das chumpt dir alles ze gewin.
    Du vinst noch wol, daz dich da sirt,
    So dich daz alter reitent wirt.
    Ein swarczer gäist zür tenken seiten
    Sprach: Der volg ze allen ziten.                          25
    Da mit die gespenst verswand
    Vor meinen augen so zehand.
    Des wär mir so geswunden,
    Hiet ich do nit funden
    Ein ander frawen schon und räyn,                          30
    Die mir auch in dem traum derschain,
    Und cham für meinen angesicht
    Also clar, daz mich des nicht
    Endaucht, es war der sunnen glancz.
    Auf irem hauben truogs ein krancz                         35
    Mit dreien chronen schon gemacht,
    Obenander und gedakt
    Mit einem sternen, der was vein,
    Er schain sam ein karvunkelstäyn.
    Von eysen was die erste chron                             40
    Und stuond dar umb geschriben schon:
    Ich pins ein chron der vestichait,                      #15d
    Der unreht tuot, daz ist mir läid.
    Die ander chron von silber was,
    Darinn man auch geschriben las:
    Ich pins ein chron der küschichait,                        5
    Die so rayn ist und gmayt.
    Die dritte chron was guldin gar
    Und auch geschriben also dar:
    Ich pins ein chron  der sälichait,
    Ze gnaden was ich ie beräit.                              10
    Unterm kränczel was verwunden
    Ir harel sauber auf gepunden,
    Der augen hiet sey viereu do,
    So schön und also zveren so,
    Daz mir jo des so nicht enwas.                            15
    Ich schauwet in ein spiegelglas,
    Sey hiet einn mantel, der waz präyt
    Und manich varw dar an geläyt;
    Sey taut in auf mit einer hand
    Er daucht mich weit dann ein land.                        20
    Ein kind sey an der andern truog,
    Daz was so wunnechleich und chluog,
    Daz ich alles ungemach
    Vercläyt, wan ich es angesach.
    In einer chirchen sey do sas                              25
    Auf dem alter, sam mir was,
    Die was gemalet uber al
    Mit zarten bilden ane zal;
    Dar zuo hiet die selbig chilch
    Ein se umb sich mit honk und milch,                       30
    Der was vil michel und auch gross,
    In sälder wuot er umb sey floss.
    Sey sach mich mit eim augen an
    Und segnet mich die wol getan,
    Des naigt ich ir mit züchten                              35
    Und wolt mich geben zflüchen.
    Des ruoftcz mich an und redet do:
    Beleib bei mir und fleuch nicht so!
    Tuo, sam ich dir sagen wil,
    Wilt tuo glükes haben vil,                                40
    Und folg nicht falscher min gepott,
    Wonn das streket wider got,
    Es wär dann daz dein lieber man                          #16
    Der e dich wölti muoten an,
    Des macht du in gar wol geweren
    Mit sälden, treuwen und mit eren,
    Won got selb von seinem rat                                5
    Die hailigen e geschaffen hat.
    Dar nach sprach daz kindelein:
    Volg der lieben muoter mein,
    Wilt du leib und sel behalten,
    Von uns nimer werden geschalten.                          10
    Ein weisser gaist zur rehten seyten
    Sprach: Den dien ze allen zeiten.
    Hie mit segent es mich so
    Mit einem chreucz, daz macht mich fro.
    Von fröden ich derwachet,                                 15
    Vil drât mich auf machet
    Und gie zuo meinem päyichtigär.
    Ich sagt ym ganczleich diseu mär
    Und patt in durch den reichen got
    Und durch alleu sein gebott,                              20
    Daz er mich wolti des beschaiden
    Und seinen rat da mit derzäigen.
    Des wundert er sich gnuog und vil.
    Doch, sam ich euchs kurczen wil,
    Er sprach: Wir mügen schauwen                             25
    Daz pey der ersten frawen,
    Und dunckt mich auch in meinem sinn,
    Sei ist die falsch betrogen minn,
    Fro Venus mit irm bösen rat,
    Die oft ein sel verdampnet hat.                           30
    Gen zwainczich jaren hâst sey gzelt,
    Sey ist noch elter, dann die welt;
    Doch zaigt sei sich pey jungen tagen,
    Die minn die wil nicht alter haben.
    Nackent, sprichst du, daz sey wär.                        35
    Daz chan nicht wesen an geväre.
    Die minn die wil, daz schoss ze schoss
    Sich zemen fügin also bloss.
    Die glesin chron, die sey da träyt,
    Und die geschrift dar an geläit
    Daz mag uns nicht betüten mer,                          #16b
    Dann upig fröd, zergänclech er.
    Ir har gestrichen also leis
    Geflothen in einr ketten weis
    Ist nicht anders, dann ein strik,                          5
    Der uns leib und sel verschlik.
    Ist sey an den augen plind,
    Daz weteut, sam ich es vind,
    Daz oft ein schones mensch von art
    Minnet einen grausen part.                                10
    An den gepärden ist sey ring,
    Daz ist daz, das ich do sing:
    Die minner habend wilden muot:
    Was seu tuond, das dunkt seu guot.
    Den pogen fürt seu in der hand                            15
    Mit der stral durch ällen land.
    Da scheust sey jungen herczen mit
    Zuo irem ersten angesicht.
    Daz pheil ist scharff und heiss ze vil,
    Won sey schürphen brennen wil.                            20
    Siczt sey dann in einem wagen,
    Mit reichem gsmid al durch bschlagen,
    Da pey sich mein hercz versicht,
    Der minner schaft an phenning nicht.
    Der bluotent bach rint aus den wunden,                    25
    Die da geschehent ze den stunden,
    So der minner umb ein schaden
    Wirt gestochen und geschlagen.
    Den swarczen gäist zur tenken hand
    Tuon ich dir yeso bekant.                                 30
    Ein böser engel ist er zwar,
    Deiner sele gar zgevar;
    Darum, lieben tochter mein,
    Daz du sälich müssist sein,
    Volg nit einem bösen rat,                                 35
    Wilt du meiden missetat!
    Acht nicht falscher minne gebot!
    Daz rat ich dir an allen spot.
    Do ich des priesters red vernam,
    In mir selber ich dercham                                 40
    Und west nicht, was ich sagen scholt.
    Doch cham ich zred, sam got do wolt,
    Und sprach: Der ler euch got vergelt!                   #16c
    Ich wil tuon alles, daz ir welt.
    Sagt mir, herr, in diser schaw,
    Waz beteut die ander fraw?
    Des antwurt er mir züchticleich:                           5
    Mich dunkt, es sey die säldenreich
    Muoter gocz und räyneu mäyt,
    Maria, trost der cristenhäyt.
    Daz chränczel mit den chronen drey
    Dunkt mich, dass nicht sey,                               10
    Dann sam da geschriben ist
    Mit hailiger hand in tieffer list.
    Doch so mag ich nicht vergen
    Den sternen, da pey man versten
    Schol ir güt in liechtem scheyn                           15
    In hymel und auch erd gemäyn.
    Ir har daz hiet sey auf gepunden,
    Daz ist, daz sey ze allen stunden
    Rainer cheuschikait was vol
    Und leypleich glüst verdilgget wol.                       20
    Der augen hat sey viereu,
    Daz sag ich dir so schiere,
    Es sint die vier rät viel guot,
    Die sey dem guoten menschen tuot.
    Daz ist: Schlecht dich der ans wang,                      25
    So peut daz ander dar zehant!
    Nym ein frawen zuo der chand,
    Macht du nicht sein weibes an!
    Verkauff dein habe gancz und gar
    Und gib es armen leuten dar!                              30
    Vergib in, die dich hassent ser,
    Vnd pit got, daz er seu beker!
    Der welt sey sicht in vier täil
    Und geust ir tugend uns mit häil.
    Ir derbarmherczichäit                                     35
    Manichvaltigen und bräyt
    Merke pey dem mantel weit,
    Mit so manger varw beräit!
    So wiss auch, das daz chindel ist
    Unser schepfer Jhesus Crist,                              40
    Unser löser, unser behalter,
    Unser herr und unser vatter.
    Pay der chirchen sey dir gesäit:                        #16d
    Es ist die häilich christenhäit.
    Daz gmäld zuo anders nit enfügt,
    Den zguotem sinn des got bnügt.
    Der alter, da die mäide sass,                              5
    Glaub, daz es der gelaube was,
    Des sey vil selten ye vergas
    Und stercht in noch ye bas und bas.
    Was bezäichnet nu der se?
    Daz pluot, daz in der neuwen e                            10
    Mit sampt dem wasser ist grunnen
    Von dem lebendigen brunnen,
    Augen zähern and daz pluot,
    Die vergossen sein in guot
    Und nu verchert in süssichait,                            15
    Sam uns sein milch und hönk derzäygt.
    Der weisse geist zur rechten hand
    Sey dir also schier genant!
    Es ist ein guoter engel zart,
    Der dich wehnet zuo aller vart.                           20
    Hie pey, maget sälden vol,
    Macht du merchen sunder wol,
    Was du lassen scholt und tuon,
    Wilt du behalten gotes suon.
    Also ward ich ausgericht                                  25
    Nach meines herczen zuoversicht.
    Nu gedenk, mein höhster hort,
    An des grösten maisters wort,
    Daz er zuo uns allen spricht
    Mit seiner häiligen ler und gschrift:                     30
    Waz hulffi, ob du die welt
    Gewunnen hietst mit allem gelt
    Und dein sel wurd leiden haben?
    Das scholt du in deim herczen tragen
    Und mâssen dich des schreibens,                           35
    Des trumbels und des treybens,
    Es sey dann mit den eren mein,
    Wilt du von mir geweret sein.
    Hie mit so gib ich ym ein end.
    Got dir alles trauren wend                                40
    Und büsse deinen smerczen!
    Die obrest küngin schirme dich,
    Ob du in treuwen mäinist mich!                           #17
    Des bit ich sey von herczen.
    Dirr brief ist gescriben, sam ich sag,
    In sälder stund, in fröden tag,
    Mit lieber hand an guotem stad,                            5
    Getichet auf daz glükrad.
    *** Do dicz nu so geschehen was,
    Daz briefel er ir überlass.
    Des dancht sey ym von herczen do
    Und sprach: Wie schol mich reuwen so                      10
    Mein schand, die sich von euch derhuob?
    Ir seicz ein mäister also chluog.
    Wer schol in tragen? huob sey an.
    Lâss mich schaffen! sprach der man.
    Also vand er so zehand                                    15
    Ein altes weib, daz er derkant,
    Die chond waschen und auch reyben,
    Chauffmanschaft mit schloern treiben,
    Da mit jungen mägeteyn
    Helfen von den eren sein;                                 20
    Und mocht man nicht gevaren bas,
    So viel sey selber in daz gras.
    Den brief den bott er ir al do
    Und underweist daz weib also:
    Ge hin taugenleichen aus                                  25
    Und mach dich hin in Bertschins haus,
    Den brief den gib ym in die hand
    Und sprich: Den hat euch Mäcz gesant.
    Und grüss in von ir tausent stund!
    Nicht anders sag ym mit dem mund!                         30
    Way, wie was ir dicz so gsmak!
    Sey stob hin, sam ein spreuwer sak,
    Bis daz sey zu Bertschin kam.
    Sey sprach: Got grüss euch, junger man!
    Sälich müst ir yemer sein!                                35
    Daz briefel sent euch Mäczli vein
    Mit mangem minnechleichen gruoss.
    Von dem haubt bis auf den fuoss
    Wer waz froer, dann der chnecht?
    Er sprach: Nu ist meim dinge recht.                       40
    Se hin, die zwen schilling,
    Vertrinks durch meinen willen
    Und ge zuo unserm schreiber                             #17b
    Henreiczen Nabelreiber
    Und sag ym, daz er chum zuo mir,
    Won ich sein vil chäum embir.
    Die riffianin lieff da hin,                                5
    Sam ein andreu heubscherin,
    Und sagt dem schreiber, wie ym ware.
    Dem gevielent auch die mär.
    Er gab der zementragerin
    Einen phenning ze gewin                                   10
    Und traft sich, do er Bertschin vand
    Auf der banch pey einer wand.
    Schre: Wol auf so frödenreich,
    Der käiser ist uns ungeleich.
    Triefnas da von schanden                                  15
    Vil gern wer auf gestanden,
    Da was er worden also chranch,
    Das er storczet ab der banch.
    Die minn die pracht in zuo der not,
    Daz er was nahent jungers tot,                            20
    Des halff ym doch die fröd also
    Und ein halbeu kuo aldo,
    Die er jo frass ze einer stund,
    Daz er echt wider ward gesund
    Und alles seines laides vergas.                           25
    Do man ym den brief gelas,
    Da wist er wenich, waz er sayt,
    Bis ym es Nabelreiber zäigt.
    Der sprach: Es mag nicht anders sein,
    Sey spricht, sey tät den willen dein                      30
    Und dar zuo vil und dannocht me,
    Nämist du sey zuo der e.

    Des ward Bertschi fröden vol,
    Es geviel ym alles wol
    Und sprach: Ich wil und muoss sey haben,                  35
    Hiecz mir all mein freunt erschlagen.
    Wie ich mag, sey muoss mir werden,
    Scholt ein ganczes land verderben!
    Des nam er seinen freunt dar zuo,
    Engelmaren Farindkuo                                      40
    Und seinen vetter Gumpost,
    Herman den Rürenmost,
    Niggeln Fesafögellin,
    Janseln Snellagödellin,
    Hafenschleken, Nagenfleken,                             #17c
    Schlinddenspek und Ofensteken
    Und den alten Colman,
    Den scholt ich vor genennet han,
    Nabelräybern mit dem stil,                                 5
    Und anderer erberer leuten vil.
    Er ruoffet seinen mumen,
    Juczin Scheyssindpluomen
    Und Elsbethen Völlipruoch,
    Engeldrauden Erenfluoch,                                  10
    Snatereinen, Töreleynen,
    Juncfrawn Feynen mit der seynen
    Und die alten Läichdenman
    Mit dem blöden reffzan,
    Die sich daucht so wiczich sein.                          15
    Die châmend all zuo im hin ein,
    Seu wurden alleu umb in sten
    Und frâgen, wes er wolt begen,
    Daz scholt er freileich in verjehen.
    Bertschi sprach: Daz sey geschehen!                       20
    Sein parlament so huob er an:
    Hört, ir frawen und auch man,
    Lieben freunt, vernempt mich eben
    Und geruocht mir rât ze geben!
    Ich mag nicht lenger sein an weib,                        25
    Scholtz mich chosten meinen leyb.
    Ich han mir eineu ausderkorn,
    Die mir ze sälden ist geporn.
    Ich muoss sey han, es tuot mir not,
    Anders ich würd ligen tot.                                30
    Daz ist ein dink, daz ich euch bitt,
    Und trauw, ir sayt mir treuleich mit
    An rât und auch an hilf dar zuo.
    **  Des antwürt ym do Farindiekuo,
    Der sein nächster öhaym was:                              35
    Ich chan dir nicht geraten bas,
    Tuo ein dink, daz wesen muoss,
    Und acht nicht umb einr hennen fuoss,
    Was man sing und was man sag!
    Des hilf ich dir, so vil ich mag.                         40
    Des wunders mich joch gar bevilt,
    Daz du von uns nu haben wilt
    Rât umb sach nach deiner sag,                           #17d
    Die anders nit gewesen mag.
    Hin wider sprach do Triefnas:
    Wetter zieggel, was ist das?
    Wer chan iederman gevallen                                 5
    In ernst, in schymph und auch in schallen?
    Nie chayn dink daz ward so schlecht,
    Güter rat der chäm ym reht.
    Dar umb Cumpost wiczen vol,
    Rât mir, wie ich faren schol!                             10
    Gumpost der huob an und sayt:
    Ich brüf, daz in der cristenhäyt
    Dreu ding man vindet guot von art,
    Zuo den nie guot ze raten wart
    Durch der grossen fluochen wegen,                         15
    Die man geyt den rategeben,
    Daz ist zuo einem münch ze werden,
    Weyt ze farn auf diser erden
    Und auch zuo der hailigen e.
    Also sag ich dir nicht me.                                20
    Doy, was wunders was ist das?
    Sprach do Bertschi Triefnas.
    Wie mag yemer misselingen
    Weisem rat zuo guten dingen?
    Nu dar, mein lieber Rürenmost,                            25
    Gib mir warm in disem frost,
    Mach mir chuol in diser hicz
    Mit deinem rât von chluoger wicz!
    Rürenmost der sprach aldo:
    Dein dink daz ist gestalt also,                           30
    Daz du jo reuwich muost beleiben,
    Welhen weg du dich wilt scheiben.
    Nimpst ein weib, dicz wesen muos,
    Daz dir wirt sorgen niemer buoss,
    Arbayt get dir selten ab.                                 35
    Merk vil eben, was ich sag!
    Hast du danne weibes nicht,
    Chäin sälde deinen leib geschicht,
    So wilt dein äygen pluot verderben,
    Ein frömder gast der wirt dich erben.                     40
    Do daz nu Bertschi so vernam,
    Von läid er von ym selber cham,
    Er sprach: Nu we mir heut den tod!                       #18
    Umb und umb ist angst und not.
    Fesafögili sag an,
    Was tät noch ein cristen man?
    Des huob der guot man an und sprach:                       5
    Wir horrend, daz in disem bach
    Ieder furt ist bös ze reyten;
    Dar umb so lassen wir die seitten,
    Die die böser ist genant,
    Und kerin zuo der bessern hand!                           10
    Daz ist, du scholt also beleiben
    An eim weib dein zeyt vertriben.
    Scheyssindpluomen dicz vernam,
    Wie schier sey huob ir chläffen an,
    Des auch nicht zfersweigen was!                           15
    Sey sprach: Her Niggel, wisset das,
    Ein weiser man der chan her zellen
    Alleu stuk und dar aus wellen,
    Was daz besser wesen schol;
    Dar inn man spürt sein wicze wol.                         20
    Daz böser habt ir aus gelesen,
    Des muost ir unser narr wesen.
    Ist nicht wäger, daz ein man
    Hab ein frawen wolgetan,
    Die sein phlege nacht und tag                             25
    Mit flisse, so sey beste mag,
    Dann daz er also beleib
    Arm und ellend an ein weib?
    Was sorgen wil er danne haben?
    Der sich vekeut mag betragen,                             30
    Daz ym gesund ist an dem leben,
    Wil er gutter sinnen phlegen.
    Snellagödili vil drat
    Sprach: Dicz dink wil haben rât
    Und bedarff noch wiczen vil.                              35
    Es ist nicht ein chindenspil.
    Wissz, das besser ist, ze sterben,
    Dann ein böses weib erwerben,
    Die dich sirtet durch daz jar
    Taugenleich und offenbar                                  40
    Mit schelten und mit fluochen,
    Mit straffen und versuochen.
    Nieman mag vor ir genesen.
    Pist du aus dem haus gewesen,                           #18b
    So snarchelcz her in irm zorn
    Und spricht: Du hast dein trew verlorn
    Gen mir, des muost du liden;
    Du gest zuo andern weiben.                                 5
    Stest du aver in dem haus,
    So sprichtz:  Die nunn kümpt niemer aus,
    Mich duncht, es sey ein stubenritter,
    Er stinkt so saur, er feist so bitter
    In der äschen bi dem feur,                                10
    Daz mir alleu fröd ist teur.
    Emphilhst du ir das haus mit sampt,
    So wil sey herschen in dem ampt.
    Wilt du dir ein täil behalten,
    So sprichcz:  Sein müss der tiefel walten!                15
    Getar er mir getruwen nicht?
    Ich stift im gift dem bösen wicht.
    Seczt sey dir dann hürner an,
    So muost du tuon recht sam ein man,
    Der sein laster schol verswigen,                          20
    Und sam ein wolf gefangen lygen.
    Dar zuo sprach frou Follipruoch:
    Mich zympt, du seist der weiben fluoch.
    Waistu nicht, daz in aller hab
    Guot und bös man vinden mag?                              25
    Dar umb spricht ein wiser man:
    Suoch ein weib nicht verr hin dan!
    Wilt du aber einen herren,
    Sich den vinde die von verren,
    Von dem dich mügest brechen wol,                          30
    Halt er dich nicht, sam er schol.
    Hie pey macht du merken gar,
    Wie ein man ym reht dervar
    Ein weib geschikt von guoter art,
    Vor der käin dink nie besser ward;                        35
    Wenn beleibst du in dem haus,
    Sey ist dein phleg, sey wart dir aus;
    Verst du aus, sey ist dein segen;
    Gest du ein, sey kümpt hin gegen
    Mit irem minnechleichen gruos,                            40
    Er tuot dir alles leides buoss.
    So hâcz mit trewen schon behuot
    Haus und er und ander guot.
    Haffenschlek enmocht dicz nit leiden.
    Er sprach:  Waz schol ich fürbas sweigen?               #18c
    Siha, wunder, was die chlaft!
    Sey wil uns leren kauffmanschaft
    Zuo weiben, dar an ieder man
    Betrogen wirt, wie vil er chan.                            5
    Man versuochet älle dinch,
    E daz man den chauff volprinch,
    Dann alläin die fäigen frawen,
    Die sich so selten lâssen schauwen
    Äigenchleichen vor der e.                                 10
    Daz pringt vil mangem jamers we,
    Der im da lernet gar ze spât
    Die tädel, die sein weibe hât.
    Erenfluoch der ward so gâch
    Ze reden, daz sey sich vil nach                           15
    Besäichet hiet ze stunde.
    Seu ruoft aus irem schlunde:
    Her Hafenschlek, ir seicz ein chnecht,
    Der wider got und widers recht
    Wüsten wil die häiligen e;                                20
    Daz muot mich ser und tuot mir we.
    Sagt mir, wo habt irs gelesen,
    Daz yecleich weib schol ubel wesen?
    Habt ir noch nicht daz gesehen,
    Daz man iedem wol schol jehen,                            25
    All die wil er nicht enist
    Bewärt ein mensch mit böser list?
    Dis verhörret Nagenflek,
    Er schre: Sim, siha durch ein zwek!
    Die hat gelernt nach irm versehen                         30
    Der siben chünste vierzehen.
    Noch wäiss sey wenich, daz die schrift
    Für wârs von allen frawen spricht:
    Von natur ist iecleich weib
    Unkeusch gar an irem leib.                                35
    Snattereyna  dicz verreit.
    Sey sprach: Und ist es noch nicht wett,
    So hörr noch eins, daz sag ich dir.
    Wer nach seines herczen gir
    Leben wil, der tuot nicht recht,                          40
    Es sey ritter oder knecht.
    Dar umb so hat uns got gegeben
    Beschäidenhait, nach der wir leben
    Gmäynchleich und nit sam die hund,
    Den käyn er ist worden chunt.                             45
    Schlinddenspek sich macht herfür,                       #18d
    Er sprach: Hy yo, was ich noch spür
    Mü und zerung pey der e!
    Gnuog und vil und dannocht me
    Haben muost du so zehant                                   5
    Gelt und reiches pettgewant,
    Frawencläynet, hausgeschier,
    Cläyder vil für ander vier,
    Wein und brot und fläisch und visch,
    Und anders ghört zum tisch,                               10
    Haus und hof und knecht und vich
    Äker, wisen. Bertschi, sich,
    Merk und höre, waz seyn wirt,
    Daz uns armen leute syrt.
    Töreleyna: Sim so                                         15
    Mich dunkt, du seyst gmacht us stro,
    Also get dir von dem mund
    Toren red ze diser stund.
    Du sprichst, wil er ein frawen haben,
    So muoss er gelt im pautel tragen,                        20
    Dar zuo gewand und ander ding.
    Hörr ein anders, daz ich sing!
    Sag mir, wie tet Adam,
    Der dhain phenning nie gewan
    Und lebt neunhundert jar und mer                          25
    Mit eren in der alten e.
    War zuo ist daz bette guot?
    Sichstu nit, wie ein Unger tuot,
    Der nie kain vedergwand gesach
    Und schaft im dannocht guot gmach?                        30
    Wilt du haben ander gewand,
    Sich ein weib von Spangenland,
    Die kain andreu chläider hat,
    Ein leinlachen ist ir wat,
    Gestrichet ob der achseln zuo,                            35
    Da mit so hütet sey der kuo
    Und get zuo fuoss, wie schon sey spint,
    Und träyt ein wiegen mit eim kint.
    Frawen chläynet, was ist daz?
    Daz ist ir tugend, die vil bass                           40
    Zierent schon ein yecleich weib,
    Dan mit perlen chrönter leib.
    Hausgeschier daz ist wol guot,
    So tuo, sam oft ein soldner tuot,
    Der ym umb einen schilling vint                           45
    Küchingrait zuo seim gesint.
    Mag er dan nicht wein gehaben,
    So schol er sich mit wasser laben,                       #19
    Sam ein man von Preussenland,
    Dem chäyn weinreb ist derkant.
    Wem ist dann des fläisches not?
    Ein prediger hat wangel rot,                               5
    Dar zuo fäissü angesicht
    Und doch kains ochsen nicht.
    Du retst umb visch? Du bist nicht weis.
    Wis, es ist ein herren speis.
    Der wein und pfeffer nith enhab,                          10
    Der tuo sich aller vischen ab.
    Haus und hoff daz ist ein er.
    Hörr, wie tuot ein Lamparter,
    Der in eins andern herberch stet
    Und sich noch dreistund bas beget                         15
    Mit seinem gelte fru und spat,
    Dan der daz haus geschaffet hat.
    So sprichst du: Wo ist knecht und dirn?
    Mich dunkt, du seist ein tabigs hirn.
    Wer nicht haben mag en knecht,                            20
    Der dien ym selber, daz ist recht.
    Nu muoss oft einr eim andern dienen
    Und ym in seinen drüssel gienen.
    Vich ist nücz nach deiner sag:
    Ja, äss es weder nacht noch tag,                          25
    Geschäch im von kaym schalmen layd
    Noch von wolfen auf der häid.
    Acker, wisen wärind guot,
    Bhielt seu got vorm schaur behuot
    Und vor frömder sichel gar,                               30
    Vor mausen und vor vogel schar.
    Protz des ist uns allen not:
    Gelobt sey er, der uns es bot!
    Doch bedarff man sein nicht vil,
    Der nach der masse leben wil.                             35
    Nach der weisen lerer sag
    Kainem man gebresten mag,
    Der sich benügt, die weil er wert,
    Des, da die sein nataur begert.
    Ofenstek dar uber sprach:                                 40
    Jamer not und ungemach
    Ist noch an den weiben vil,
    Sam ich euchs beschaiden wil.
    Ist sey schön und junger tagen,
    Kain guot du macht von ir gehaben,                        45
    Du pist versmacht, so kans auch nicht.                  #19b
    So ist es swär nach meinr versicht,
    Ein dinch ze halten sunderbar,
    Nach dem man stellet durch daz jar.
    Ist sey alt und ungeschaffen,                              5
    So mag sey anders nicht dan klaffen.
    Du bist versaumpt, sey fröwt dich nicht,
    So ist auch hart, sam man da spricht,
    Ewekleich ein dinch ze halten,
    Des da niemant wil gewalten.                              10
    Hat sey dann der freunden vil,
    So träyst du sorg zuo allem spil,
    Ob ir einer richt scand
    Und pring dich sampt mit ym vom land.
    Die armen nagend dich aufs päyn,                          15
    Die reichen achtend dein vil kläyn.
    Wilt du leben ungeschlagen,
    So muost sey für ein frawen haben.
    Ist sey ungefreund und arm,
    So hast du wirser nie gevarn.                             20
    Wie oft man dirs in daugen schlecht,
    Du hast dich gnidert und gswecht,
    Du bist ze einem bettler worden
    Mit weib und kindern gar verdorben.
    Junchfraw Fina sprach zehant:                             25
    Yederman der sayt sein tant,
    So wil ich auch den meinen an
    Heven, so ich beste kan.
    Ofenstech, noch pist ein gpaur.
    Waz sayt der maister von nataur?                          30
    Spricht er nicht, daz seubreu gstalt
    Rains gemüt in ir behalt?
    Dar umb schol kain weiser man
    Schones weib für übel han.
    Ist sey jung und chan nicht vil,                          35
    Dar zuo ich dir sagen wil,
    Daz sey noch gelernet wol,
    Was ein hausfraw kunnen schol.
    Sey lât sich piegen und auch smiegen,
    Sam ein kindel in der wiegen.                             40
    Muost du dann ein alteu haben,
    Daz scholt du dannocht wol verklagen.
    Sey ist dein amm und peut dirs wol,
    Sey tuot dir alles, das sei schol.
    Mag sey dann nit kinder tragen,                           45
    So scholt sey für ein muoter haben.
    Ist sey dann nicht hubsch, daz sey,                     #19c
    So scheynt sey dester bas da pey.
    Wie schon ich das bewaren mag
    Nach der chluogen logich sag,
    Ye ungestalter ist ein weib                                5
    Ye mer sey zieret iren leib
    Mit bstreychen und aufmachen,
    Mit gwand und andern sachen,
    Ye mer sey dann gezieret ist,
    Ye schöner scheynt sey ze der frist.                      10
    Warta, warta, durch ein schäiss,
    Was sey der sophistrey wäiss!
    Sprach do Ofenstech vil drat.
    Der tiefel dichs geleret hat.
    Nu dar, daz sey des tages guot!                           15
    So sag, wie er des nachtes tuot,
    Wan sey so nakent pey ym leit,
    Ungetan recht sam ein scheit!
    Des antwurt sey ym so ze stet:
    Kain liecht so lass er pey dem pett,                      20
    Des mag er auch geraten wol
    Ze ligen, da man schlaffen schol.
    Ist nu, daz er wenich gesicht,
    Ir ungestalt die schadet nicht,
    Wan an dem griff sind älleu weib                          25
    Des einen leders, wie mans treib.
    Ze gelicher weis ist es gestalt
    Umb de hünr, die manichvalt
    Federn tragend in der heut,
    Und so mans pringet für die leut                          30
    Auf den tisch gepraten häiss,
    So zaygents doch nur ein fläsch.
    So waynn ich auch in minem muot,
    Du sprechist, es werd selten guot,
    Ze hoch ze weiben und ze nider;                           35
    Dar umb so sag ich dir hinwider:
    Welher wil mit sälden reichen,
    Der füg sich zuo den sein geleichen!
    Do nu die red ein end gewan,
    Die alt fro Berchta Läychdenman                           40
    Ruoft vil laut: O jungeu kinder,
    Ez seczt den wagen für die rinder.
    Wisst ir nicht, daz alter hat
    Für die andern weisen rât?
    Dar umb so was ze heven an                                45
    Pey unserm vattern Colman
    Und nit ze rauschen in dem rat
    Einr fürn andern ungefragt.
    Dar zuo sprach do Engelmar:                             #19d
    Die red ist an ir selben war,
    Doch sprichst sey mit neyder list,
    Won du die aller eltest pist.
    Der rât wär graten ze schanden,                            5
    Hiet mans nit understanden
    Mit stangen und mit rechen.
    Bertschi huob an ze sprechen:
    Ir herren, wisst, es ist nicht recht,
    So man daz chrumb schol machen schlecht,                  10
    Daz man es noch danne chrumber mach.
    Da mit und er zuo Colman sprach:
    Du waist wol, daz ze aller zeit
    In dem rât und in dem streit
    Die ersten und die lesten                                 15
    Schüllen sein die besten;
    Dar umb sag an, vil guoter man,
    Was daz wäygist sey getan.
    Colman sprach aus chluogem sin:
    Wisst, daz her chumen pin                                 20
    Lüsens und nicht claffens wegen,
    Won mir got geruocht ze geben
    Oren zway und einen mund.
    Da pey schol euch auch wesen kund,
    Daz einer wenich reden schol,                             25
    Hören vil, so tuot er wol.
    Hin wider sayt do Triefnas:
    Wiss, daz mir gevellet bas
    Weyseu red in guoter zungen,
    Dann ein sweigen von dem stummen.                         30
    Mas ist guot zuo allen dingen,
    Bessers chan ich dir nicht singen.
    Also huob der grawe man
    Sein red vil züchtichleichen an:
    Daz sprüchwart ist mir oft gsäit:                         35
    Alter part hat weisshäit.
    Dar zuo pin ich worden innen:
    Iunges hirn phligt cluoger sinnen.
    So duncht mich auch, sam gwissen ist,
    Die frawen sind nicht ane list.                           40
    Daz hab ich sunderleichen gesehen
    In disem rât, des muoss ich jehen.
    Hie ist gerürt so mancher punt
    Und auch geschäyt so gar von grunt,
    Daz ich euch nichcz gesagen chan,                         45
    Dann kindelred, die heb ich an.                          #20
    Nu hin, daz sey, das yecleich weib
    From und erber sey von leib,
    Daz doch läider nicht gewesen
    Mag, sam ich es han gelesen.                               5
    Dannocht fügt dir dhaine nicht.
    Hört, was uns die warhait spricht!
    Niemant zwain hern gedienen mag
    Schon und eben nacht and tag.
    So macht du nicht gevallen                                10
    Deinem weib mit schallen
    Und mit andacht deinem got.
    Daz sag ich dir aus kaynem spot,
    Wie gleich es tönt ze einem zil
    Der psalter mit dem saitenspil.                           15
    Dar zuo hab ich auch gelesen,
    Wil ein man behalten wesen,
    So bedarff er weibes nicht;
    Daz ist auch war nâch meinr versicht.
    Hie mit legt sey sich da nider                            20
    Auf die benk und in daz gefider;
    Du muost sey für ein siechen halten
    Und von ir nimer dich geschalten.
    Und voll, wan sey nu swanger wirt,
    Wann sey nu dann daz kind gepirt,                         25
    So spricht man, daz sey genesen sey.
    Hörr, was ich versten da pey!
    Sey ist genesen glich sam der,
    Dem zergangen ist ein geswer
    Und der rut ist an gevallen,                              30
    Das swer ich allen pey sant Gallen.
    Secht ir nicht, daz erst sich hebt
    Kindelgeschräy und kindelpett,
    Windel waschen, kindel paden?
    Darzuo muoss man ammen haben.                             35
    Chamerweib die getrunkend me,
    Dann man wassers vind ym se,
    Seu fressent vil und sagent an,
    Es hab daz kindel alz getan.
    Diss ist dannocht alz ein wind,                           40
    Bis daz jo nu gewachst daz kind.
    Erst so muoss man leiden haben,
    Wie mans erleich muog betragen
    Mit chläidern und mit nerung
    Mit geschüch und ander zerung.                            45
    Den knaben muoss man besorgen                           #20b
    Den abent und den morgen
    Vor stelen und vor rauben
    Offenbar und taugen,
    Vor schlahen und vor stechen,                              5
    Vor knüsten und auch brechen;
    Die tother muoss man behuten
    Vor laster und vor wüten,
    Vor schuolern und vor phaffen,
    In heusern und in gassen.                                 10
    Nu dar, daz sei derlitten!
    So hat daz kind den sitten.
    Wenn nu der leib und sel
    Gewaget hat umb guot und er
    Im ze fröden und ze gewin,                                15
    Daz es ym spricht in seinem sin:
    Zarter vatter, wärist begraben,
    Daz ich das erbe mocht gehaben!
    Des jamers wirt man selten an,
    Wie schön daz kindel sey getan.                           20
    Wirt es aver gar verlorn
    Oder lam und plint geborn,
    Zum narren oder zstummen,
    So ist uns erst zrunnen
    Alleu fröd und sälichäit.                                 25
    Die mär sein euch von mir gesayt.
    Doch hiet ich uch ze sagen mer,
    So matrent mich der huost so ser,
    Daz ich es nicht volpringen mag,
    Waz ich in den sinnen trag.                               30
    Do die rede so vergie,
    Käyner kond gewissen, wie
    Man scholt da wider sprechen.
    Seu warend gar derlechen
    Und woltens alleu mit ym han,                             35
    Dan die alt fraw Läichenman,
    Die sich ieso furher macht.
    Wie laut sie spächt, wie ser sey pracht!
    Und tätin mir die zend nicht we,
    Ich hiet euch wol geantwurt e.                            40
    Mit urläib sprich ichs, liebeu kinder,
    Aus kelbern werdent stärkeu rinder,
    Mit dem man pauwet und auch ert,
    So in die hurner werdent hert.
    Hie pei scholt es merken das,                             45
    Die weil ich chlainer tagen was,
    Do verstuond ich mich auch chläyn,                      #20c
    Do red ich, sam die kind gemäin,
    Und tet auch nach der jungen orden:
    Nu pin ich, secht, zum menschen worden
    Und han verworffen kindel spil,                            5
    Dar umb so wisst, daz ich nicht wil
    Volgen eines mannes sag,
    So ich daz besser haben mag.
    Ir scholt mirs nicht für übel haben,
    Her Colman, daz ich euch wil sagen.                       10
    Do ir es scholtent heben an
    Ze raten sam ein weiser man,
    Daz ertrich ward sich wegen
    Und über sich derheben,
    Ich forcht, ein drak scholt kumen her,                    15
    Do sach ich zuo, es was ein scher,
    Plint und plöd und ungestalt,
    Den wil ich temmen also bald
    Und heven an den lesten an,
    So ich nu aller beste chan.                               20
    Ir sprecht, ir hiet uns mer gesäyt,
    Do mocht ir nicht vor huostes läid.
    Nu dar, der huost der ist do hin:
    Sagt, waz hiet ir in dem sin?
    Des äntwört so her Colman:                                25
    Lengeu red stet übel an,
    Dar umb so sag ich anders nicht,
    Dann kurzeu wörter, die man spricht.
    Daz gwarest spruchwart daz ist daz:
    Einiger vatter füret bas                                  30
    Syben kinder durch einn gatter,
    Dann siben kinder einen vatter.
    Hie mit, fraw von hoher list,
    Tuot es durch den süssen Crist
    Und zaigt uns ewer wiczichäit!                            35
    Ze lernen was ich ie berayt.
    Do sprach Laychdenman zehant:
    Her Colman, wisst, es ist ein schand,
    Ze lernen einen greysen partt,
    Syben und sibenczig jaren alt;                            40
    Doch ist böser wann ein man
    Pey alten zeiten nicht enkan
    Und ym auch lernen nicht enwil,
    Des hat er schand und lasters vil.
    Dar umb so merk die rede mein,                            45
    Welt ir bas geleret sein.                               #20d
    Got, do er geschaffen hiet
    Daz erste mensch in rechter lieb
    Und ym verpott des öpfels mas,
    Die geschepht sein trew vergas                             5
    Und des schepfers gpott zerprach.
    Dar umb so hab kain ungemach,
    Ob dir deineu kinder nicht
    Dankin nach deinr zuoversicht,
    Won du deinen vordern so                                  10
    Gelonet hast mit haberstro.
    Doch so muoss ich dir des sprechen:
    Ein man ist sneller vil, ze rechen
    Seinen vatter, dann daz kind,
    Ob seu ym päydeu gsmähet sind.                            15
    So sprichst, der rede sey genuog,
    Claffen vil sey narren fuog.
    Daz möcht sich alles wol begen,
    Woltist du die red versten,
    Für uppig und verdrossen,                                 20
    Für schedleich ungenossen;
    Aver ist die zunge guot
    Und nücz, sey kaynen schaden tuot,
    So mags auch nicht zlange gesein,
    Daz leg dir in daz hercze dein.                           25
    Hast du nie gehöret, das
    Grosses vich wil michel gras?
    Da vor so hast du uns gesäyt
    Den grosten jâmer und daz läid,
    Die wir tragin auf und nider,                             30
    Hat daz kind nicht älleu gelider.
    Hier zuo sag ich dir geswind:
    Wiss, daz edler ist ein kind,
    Hatz ein wesen in der hell,
    Dan dacz mans für nichti zell.                            35
    Hörr auf, sprach da Colman.
    Mich duncht, der aller vilest kan,
    Der leugt and fäillet aller mäyst
    Wider got und seinen gaist.
    Waist nicht, daz die warhäyt spricht                      40
    Von Jaudessen dem falschen wicht,
    Sein dink hiet ym vil bas gedigen,
    Wär er ungeporn beliben.
    Seth, daz tet fraw Leichdenman zorn.
    Wie nâch sey hiet ir sin verlorn!                        #21
    Sey sprach: Verhört, her Colman!
    Mich duncht, ir leugt euch selber an.
    Ir sprecht, daz lernen euch behag
    Und welt mich straffen nacht und tag;                      5
    Daz stet nicht wol, es ist kain recht
    Von einem schuoler oder knecht.
    Wolt ir lernen, sweigt und hörrt
    Mit ganczer dyemuot hie und dört!
    Des sprach do Cholman zuchtichleich:                      10
    Genad, vil liebeu sädenreich,
    Hab ich wider euch gjehen,
    Daz ist umb anders nicht geschehen,
    Dann daz ich die wârhayt gar
    Mit red und widerred dervar.                              15
    Ich zweiveln in der vinster ler,
    Helft mir, fraw, durch ewer er!
    Ja du, sayt du Laychdenman.
    Noch so wilt mirs gewinnen an.
    Woltist solicheu rede tuon,                               20
    Du möchtist chomen noch ze suonn.
    Wiss, ich pin da wider nicht.
    Waz got tuot und was er spricht,
    Ich sich es mit der warhait gen,
    Der es gar eben mag versten.                              25
    Dar zuo ist die glos vil guot,
    Wan der text uns zwivel tuot.
    Daz sey uns beschäyde schon
    Rechtes sinns in chlugem don.
    Nu spricht mein text: Das böste ist,                      30
    Nichcz nicht wesen älleu frist;
    So säyt der, dem daz besser wär,
    Dem gotzverräyter nicht so swär,
    Ob er gewesen wär ungporn,
    Wan sein sel ist gar verlorn.                             35
    Hie pei so dunkt dein wiczichäit,
    Es si ein widerwartikäyt;
    Daz wil ich so geleichen dir,
    Es ist auch war, gelaub es mir,
    Wäger war ym das, daz er gesnitten                        40
    Von seiner muoter wär enmitten,
    Dan daz er geporn wart
    Und die muoter nicht enstarb,
    Won er sey bschlieff dar nach vil tag,
    Den hals er schluog dem vatter ab.                      #21b
    Ein anders glösel also spricht:
    Wäger wär ym, daz er nicht
    Pey Cristes zeiten wär geporn,
    Won daz schuoff im disen zorn.                             5
    Doch schol diss ein end haben!
    Alleu mär sein nicht ze sagen
    Und schüllen cheren zuo der sach,
    Die dein torhäit vor dem sprach
    Umb die chinder, die da geporn                            10
    Werdent tod und gar velorn.
    Hie verleust der vatter an
    Ze geleicher weis recht sam der man,
    Dem man yeso gebent wirt
    Ein paum, der taubeu nüssel gepirt.                       15
    So hâst gerett gar âne not,
    Daz kind beger des vatters tod.
    Was schad mir daz, sam man da spricht,
    Gedench und wünsch mich chrenkent nicht?
    So spricht man leide fruo und spat                        20
    Von gewachsner kinden missetât.
    Hie für so ist daz lernen guot
    Und daz straffen, daz man tuot
    Jungen kinden nacht und tag,
    Die wil man seu gepegen mag.                              25
    Was sayst danne von der zerung,
    Von den chlaydern und von nerung?
    Wäyst nicht, daz der mensche werden
    Schol derzogen auf dirr erden
    Mit einem sach, mit gfüger speis,                         30
    Wil man in machen from und weis,
    In seiden alten werdend,
    Vil reich und sälich sterbend?
    So ist kain gelt dem jungen guot,
    Dem die zerung schaden tuot.                              35
    Macht dann alter weiben nicht
    Gehalten nach der ammen phlicht,
    So emphilch der muoter zart
    Ir kind, daz sey sein selber wart
    Mit saugen, hüten und auch phlegen.                       40
    Daz ist dir von nataur gegeben.
    Was chlafft von windelen und von wäschen,
    Die weil daz wasser und die äschen
    Mit holcz und altem leingewand
    Sind so wolfäyl in dem land.                              45
    Da pey so wilt uns auch derschrechn                     #21c
    Mit kindel geschray und kinderpetten,
    Mit siechtuom und mit arebayt:
    So hab dir daz von mir gesayt:
    Äigen haus und aigen chind                                 5
    Machend grosseu mü ze wind
    Und klaineu fröd ze paradeys.
    Der red ich dich also beweis:
    Ist der smid in seinem haus,
    So stet er von ym selber auf                              10
    Und smidet lustleich uber tag,
    Daz er den gewin im peutel hab;
    Ist er in eines smitten,
    In dunckt, er hab ein jar gelitten,
    So er gearbayt einen tag,                                 15
    Wie chlain er sich geheven mag
    Aus dem pett des morgens fruo,
    Wan daz gelt get ym nicht zuo.
    Greynt mein kind, mich dunkt es sing,
    So wol gevellet mir die stimm;                            20
    Es ist dem nachgepauren schad,
    Der da bey nicht geschlaffen mag.
    Hab ich dann äiger in dem haus,
    Da mach ich grösseu hüner aus,
    Die mich dunchent fäysser sein,                           25
    Dann des mullners mesteswein.
    Nuss und prott auf meinem tisch
    Smekend bas, dann all die visch,
    Die der marchgraf von Ferrär
    Gäb mir, ob ich pey ym wär.                               30
    Sprichst du aver, daz ein man
    An ein weib müg haus gehan,
    Das ist nicht stät nach meinr versicht,
    Won es enhat des grundes nicht.
    Die gruntfest ist ein bider weib,                         35
    Die daz haus mit irem leib
    Aufenthalt mit manigen sachen,
    Mit kochen und mit kindermachen.
    Wirt sey siech und dar zuo blöd,
    So wirtz auch gesunt, daz ist ein fröd.                   40
    Du hast gelesen in der gschrift,
    Ein man bedorff des weibes nicht,
    Ob er gottes reichs geruoch.
    Waz ghort daz zuo grawem tuoch?
    Ist nit da geschriben pey,                                45
    Daz ym daz weibe schedleich sey?
    So hört ich pey der ersten sag:
    Niemant zwäin gdienen mag.                              #21d
    Das merke, zwäin, sam ich es vind,
    Die enander wider sind.
    So ist dein weib der tiefel nicht;
    Dar umb so acht ich wenich der gschrift                    5
    Und ker mich lieber an daz wort,
    Daz ich hab funden an eim ort,
    Und spricht, daz nicht allayn die mait
    Wesizent ewich sälichait,
    Es mag auch sein, daz gmähelt leut                        10
    Wehalten werden mit der heut,
    Wie gewar es ist und nicht ein trom.
    Sant Eustächi, purger ze Rom,
    Hiet ein weib und dar zuo kind,
    Die sampt mit ym wehalten sind,                           15
    Und ander grösser hailigen vil.
    Claff nu, wer dergaffen wil!
    Do die red sich hiet verdrapt,
    Der an Cholman sich gehabt
    Hiet, der warff sich wider umb;                           20
    Da mit so ward die tädinch krumb.
    Dennocht ruort sich alter part
    Hin wider umb ein ander vart.
    Er sprach: Dis muoss der tiefel geben
    Oder got mit sinen segen,                                 25
    Daz ein weib zuo disen stunden
    So genczleich hat mich uberwunden
    An beschaidenhäit und an der gschrift.
    Doch so mag ich gelauben nicht,
    Daz Mäczli fuog dehainem man,                             30
    Dem die welt der eren gan,
    Die so flach ist, dar zuo hinkt,
    Der der aten also stinkt.
    Sey ist so bugglocht und so churcz,
    Der eren acht sey nit ein furcz.                          35
    Wie swarcz sey ist und ungevar,
    Vor schand sey niempt genennen tar.
    Do hatz auch nicht, daz ist der galg.
    War zuo ist uns diser balg,
    Den die fliegen so beschissen                             40
    Hant und auch die hund zerrissen?
    Laychdenman huob wider an:
    Sym, was er chan der schymlig zan!
    Wiss, ich sag dirs unter daugen
    Wilt du der warhait nicht gelauben,                      #22
    So gelaubt man aver das von dir,
    Du seysts ein esel und ein stir.
    Was säist du uns mit deiner list?
    Du waist noch wenich, wer du pist?                         5
    Ist sey chrofecht, kumph und lam,
    Do schol man sey für edel han.
    Stincht ir aten uber tag,
    Kain frömder sey gehüssen mag.
    Ist sey kurcz und hogrocht vil,                           10
    Dest minr tuochs sey haben wil.
    Gesicht sey wenich an den augen,
    So machs auch kind,  daz scholt du gelauben.
    Der swarczen frawen michil ist guot,
    Grosses tuttli gypt ir gnuog;                             15
    Rosen wängel, roter mund
    Sind vil scheder, dann gesund,
    Won sey oft die jungen chnaben
    Machent alt in kurczen tagen.
    Schones har die frawen irt,                               20
    An dem gepett die man es siert.
    Nüczer ist ein gärnel spinnen,
    Dann mit pürsten härli swingen.
    Rürenzumph ist sey genant,
    Daz ist allaine dem ein schand,                           25
    Der sey also haissen wolt,
    Do man sey zcristan machen scholt.
    Chan sey dan geparen nicht,
    Von rechten treuwen daz geschicht;
    Und hiet sey joch die wol geporn                          30
    Ir er in süsser minn verlorn,
    So gdient er antlass nach der schrift,
    Der sich zuor e mit ir verphlicht.
    Ist sey arm, nu hin, daz sey!
    Dannocht lebt sey noch da pey,                            35
    Sey schlaft dest bas und furcht ir nit
    Vor teupen und vor feursch gschicht.
    Es ist behuot ir leib und guot,
    So hats verguot, wie man ir tuot.
    Neid ir auch nicht kan geschaden,                         40
    Daz recht wir sehend armuot haben,
    Von der noch vil ze sagen wär,
    Wurd daz püchel nicht ze swär.
    Hörr zuo, was der weis gepeut!
    Von rehter liebschaft sich die leut                       45
    Nemen schollen, nit umb gelt
    So sein seu sälig in der welt.
    Nu dar, so hat seu Bertschi lieb,
    Dar umb so sing ich ym das lieb:                        #22b
    Pertschi Mäczen nemen schol
    Zuo seinem weib, so tuot er wol.
    Do sängelt junker Triefnas:
    Ich gehöret nie gesingen bas,                              5
    Noch ward der tädinch also vil
    Hin und wider ze dem zil,
    Daz in swindelt an den sinnen.
    Ieder schre: Ich wil verprinnen
    Und dertrinken in der wicz,                               10
    In dem rât und in dem swicz.
    Wir möhtens ewicleichen treiben.
    Dar umb so lassin wirs weleiben
    Oder hörrin all gemäin
    Des torffes schreiber muoters äin,                        15
    Der hat der bücher vil gelesen,
    Und waz er sag, daz sei geschehen!
    Henreicze der ward ausderwelt,
    Ze einem gemainen man gestelt,
    Daz er die urtäil scholte geben.                          20
    Der sprach: Nu dar, vernempt mich eben!
    Ir hietind wol ein weisern funden,
    Doch geschieht es ze den stunden,
    Daz ein närrli vindt ein list,
    Die dem weisen selczen ist.                               25
    Ich sich wol, warumb es gevält
    Habt und ganczleich nichcz dertäilt;
    Es seyt gestanden ze den wiczen,
    So man mit ruwen scholte siczen;
    Ir habt gereimet und geticht;                             30
    Chlugeu sach wil reymens nicht.
    Wer mag ein disputyeren
    Mit gmessner red florieren?
    Dar umb so secz ich mich da hin
    Und sag euch schlethleich minen sin.                      35

In gottes namen! Amen. Hie mag man ein frag schephen, ob ein man ein
weib schül nemen. Dar zuo wil ich also sprechen: Ist, daz ein man wil
und mag stät beleiben, chinder machen, weib und chinder füren mil
rechtvertigem guot, noch got wil dienen, sam ein engel keuschechleich,
der nem ein hausfrawen zu einer chan, die ym gevallen und fruchtper
sey, weis und from und sein geleich.

    Der urteil ward do Bertschi fro.
    *** Er sprach: Mein dinch daz stet also                 #22c
    Ze geleicher weis nach deinem sagen,
    Dar umb so wil ich Mäczen haben.
    So hab sey, sprach do Varindkuo.
    Got geb dir gluk und häil dar zuo!                         5
    ** Colman sprach: Lass mich dir sagen!
    Glük und säld daz mag er haben,
    Sich nur, daz er ir gevall
    Und iren freunden uber al.
    Da mit so wurden aus gezelt                               10
    Zwen der besten und derwelt,
    Daz was der schreiber sinnereich
    Und Rürenmost im selber gleich,
    Daz seu zuo Friczen giengin,
    Die red mit im an viengin                                 15
    Von verrem her mit werten schelben,
    Sam seu es tätin vin in selben,
    Und also prittlen zemen machen
    Die ee an schuoler und an phaffen.
    Also traften seu da hin,                                  20
    Zuo Friczen haus stund in der sin.
    Wer seu fragt wol hin also
    Um ein sach, sey sprachent do:
    Lass uns gen! Henricze sprach:
    Wis, es ist ein endleich sach,                            25
    Es ist ein sach und ist so gros,
    Kain sach die ward nie ir genos.
    Rurenmost sich ward besinnend
    Eines andern und beginnend.
    Er sprach: Mich dunkt uns sey ze gach,                    30
    Und gen wir so dem Friczen nach
    Mit eillen und mit lauffen!
    Wie teur wir mussend kauffen,
    Daz wir von ym nu wellin haben!
    Dar umb lass dir ein anders sagen!                        35
    Wir schüllen cheren zur tavern.
    Fricz der trincht des abents gern,
    Wir mügent mit ym zechen;
    So heb du an ze sprechen:
    Warleich, Fricz, du pist ein man,                         40
    Dem ich er und guotes gan.
    Dein früntschaft gfiel mir allweg wol,
    Won du pist from und eren vol.
    Nu dar, so hast ein tochter da,
    Die wirt dir untern henden gra:                           45
    Es wär vil langes zeit gewesen,
    Daz sey an einem chind genesen
    Wär und stünd mit er auf erd,
    Won sey ist gross und mannes werd.
    Dar umb so han ich in dem muot                            50
    Ein dinch, das möcht wol wesen guot,                    #22d
    Ob mir so wurd gelingen,
    Daz ich es zuo möcht pringen,
    Daz Triefnas der vil sauber knecht
    Mäczen nemen wolt ze recht.                                5
    Der ist jung und dar zuo reich,
    Einem fromen man geleich,
    So ist er auch von guoten geschlacht,
    Sam man im dorff gehaben mächt.
    Und so du dann gesprichst daz dein,                       10
    So leg ich auch darzuo daz mein
    Und rat ym so, daz er daz tuo,
    Und was ich gehelffen mag dar zuo,
    Daz wil ich werben nacht und tag,
    Won mir sein mâgschaft auch wehag.                        15
    Hie mit wir werdent innen,
    Wes es ym wil beginnen.
    *** Der Schreiber reden do began
    Und sprach: Nu hin, daz sey getan!
    Wie schier sie hieten vollepracht                         20
    Des Rürenmost ym do gedocht!
    ** Des dankt ym Friczo züchticleich
    Und sprach: Got mach euch sälden reich!
    Ewer liebschaft gfiel mir wol,
    Die suoch ich gern mit we man schol.                      25
    Doch mich dunkt, er sey mir zwäch,
    An seinen sinnen gar ze gäch.
    Enruoch, so wurden sey ym sagen,
    Wie gross er ist, er lât sich gehaben,
    Acht umb deiner freunden willen!                          30
    Wir getrauwent in wol stillen.
    Da mit so huob er auf und tranch
    Und sprach: Der red habt ymer danch!
    Dar zuo so schol man haben rât
    Des morgens fru und nit so spât!                          35
    Got der muss des ewern phlegen!
    Trinkt hin sant Johansen segen!
    *** Der wein sey euch gschenkt von mir!
    Des danktens ym mit herczen gir
    Und schieden von enander do.                              40
    Fricz der was der rede fro,
    Er schlieff bis an den morgen fruo
    Und nam auch seinen dar zuo.
    Der erste was der Ochsonchroph,
    Der ander häisset Lärenchoph,                             45
    Den dritten nempt man Lastersak,
    Der vierd sey Uocz der übel gsmak,
    Straub und Härtel Säichinchrug
    Und ander erber leut genuog.
    Sein freundin chamend auch dar zuo,                      #23
    Daz was fro Hilda Leugafruo,
    Schürenprand und Nimindhand
    Richteinschand und Syertdasland
    Und ander frome frawen gar,                                5
    Der ich doch nicht genennen gtar.
    ** Fricz der hiess sey nider siczen
    Und sprach also von seinen wiczen:
    Lieben muomen, freunt und mâg,
    Wisst, daz ich vil ungern wâg                             10
    Grosseu dink an ewern rât,
    Won der weis gesprochen hat:
    Niemant ist ym selber genuog
    In seiner sach mit rechtem fuog,
    Man hat mir zuo gesprochen,                               15
    Von wan es sey gerochen.
    Des waiss ich nicht, mich dunkt also,
    Triefnas war meinr tochter fro,
    Der ym sey gäb ze einer chan.
    Sagt mir, waz ist guot gtan?                              20
    Ochsenchropf was namhaft,
    Dar zuo hiet er sin und chraft.
    Er sprach: Des sein wir schuldig dir
    Ze helfen nâch deins herczen gir
    Und auch ze râten ze allem spil;                          25
    So wiss, dein tochter haben wil
    Einen man, der christan sey,
    Jung und frisch und gesunt da pey,
    Starch und sauber an dem leib,
    Nicht ze lind, recht sam ein weib.                        30
    Die aller beste varw daz ist
    Weiss ein täil mit rotem gemist.
    Harr und part die schüllen sein
    Ein wenich straublocht an irm schein,
    Nicht ze swarcz, ze rot, ze hert,                         35
    Ein wenich auf daz praun geferwt.
    Daz haubt schol haben hohes hirn,
    Nicht ze grôss, mit gefuger stirn.
    Prauneu augenprauwen leis,
    Mund und nas ze mittler weis,                             40
    Starker hals und nicht ze lang,
    Noch ze weibisch sey daz gesanch,
    Weiteu prust und stärkeu päin,
    Enmitten in der wüsti chläyn,
    Hend und armen lanch und gross,                           45
    Die finger sein auch ir genoss,                         #23b
    Negel churcz, die stend vil wol,
    Der fuoss ze dik nicht wesen schol.
    Sein ganch der sey vil rösch und schlecht.
    Mittel man der kumpt uns recht.                            5
    Ist nu Bertschi so gestalt,
    So rât ich, daz sein Mäcz gewalt.
    Larenchoph des nicht benügt.
    Schönes haus uns wenig fügt,
    Sprach er, da ein böser wirt                              10
    Die geste auf und nider syert.
    Ist nu Bertschi sauber gar
    An dem leib und wol gevar
    Und hat der frumkhait nit dar zuo,
    Ich schäcz in böser, dann ein kuo.                        15
    Dar umb so muoss er sein ein knecht,
    Da mit vil erber und gerecht,
    Der wenig schlaff, nit müssig ste,
    Noch gern mit bösen leuten ge,
    Der reden künn und doch nicht liegen,                     20
    Noch den freunt mit listen triegen,
    Dem der wein sey underchant,
    Noch der würffel in der hand,
    Der den frâss auf ym nicht trag,
    Won der gieng ym niemer ab,                               25
    Der mit dem seinen müg besten,
    Und lâss der leuten rinder gen,
    Dem daz hercz sey nicht ze hellig,
    Noch daz haubet gar ze schellig,
    Der leid und tuo sam einer schol,                         30
    Dem zucht und er behaget wol;
    Und hiet er alles daz an im,
    So daucht mich des in meinem sin,
    Mäczen der geschäch nicht we,
    Nem sey Bertschi zuo der e.                               35
    Fullenmagen her sich rekt,
    Er sprach: Diss dinch vil wenich klecht.
    Was hilft, daz einer sauber sey,
    Erber und auch from da pey,
    Ist er nicht weis und chluog da mit?                      40
    Won es ist nu der welte sit,
    Daz die esel und die narren
    Zeuhent bäid in einem charren,
    Der mit raynvail ist geladen,
    Und muossent doch sich des wassers laben.               #23c
    Fro Leugafruo mit unfuog
    Die red ym yeso underschluog.
    Sey sprach: Vergest des ewern nicht
    Und hört des ersten, was man spricht!                      5
    Der alleu dink dergrunden wil,
    Der siert sich selb und schafft nit vil.
    Dhäin e die wär noch nie geschehen,
    Hiet man ens und dicz besehen,
    Dhäin weltleichs mensch ward nie so rain,                 10
    Es hunch an einem überpayn.
    Secht, ich sag euchs recht heraus:
    Triefnas ist mir nicht ein laus.
    Dar umb so wil ich nicht enliegen
    Noch die fromen tochter triegen.                          15
    Er ist ein junger grader knecht,
    From und erber, dar zuo schlecht,
    Dann daz er mich dunchet faul
    Und hât ein uberweites mul,
    Dem wil ich selber antwurt geben.                         20
    Chleiner mund chumpt frawen eben
    Und nit dem man, ich sag euchs vor.
    Grosseu stat wil weites tor.
    Ist er faul und schlaffet gern,
    Des wirt er alles sampt enbern,                           25
    So daz chindel wirt von nöt,
    Singent: Ätti, gib mir prott!
    Was schol er dann der wiczen haben,
    Ein junger knab, pey chläynen tagen,
    Der auch geschrift in im nit hât?                         30
    Dar umb so wisst, es ist mein rôt,
    Daz wir nu senden hin zuo ym
    Und auch derfarin seinen sin
    Chluochleich, sam er hat getan.
    Und wil er unser muomen han,                              35
    So haiss man chömen so zehand
    Und seczt in nider zuo der want
    Und sagt ym alles sunder wol,
    Was er tuon und meiden schol.
    Und ist, daz er gelernen mag                              40
    Und auch getuon nach ewer sag,
    So schol man ym sey geben so.
    Des râtes wurdens alleu fro,
    Dann der vatter Fricz allain.
    Der sprach: Es wisst all gemäin,                          45
    Was mir Bertschi hat getan
    Und meiner tother vor an.
    Daz verredt ym ieso zhant                               #23d
    Iunchfraw Hächel Schurenbrand
    Und sprach: Du säist, sam einr der schaft.
    Hat dir Bertschi schande pracht?
    Won er hofieren kan so wol,                                5
    Dest e man ym sey geben schol,
    So behalcz ir er dester bas.
    Waist nicht, daz man spricht daz:
    Maus im sak und laus im nak.
    Mäcz ym haus und feur im kübel                            10
    Die bezalent iren wirten übel.
    Ich wäiss es selber wol an mir.
    Do ich nu cham zuo mannes gir
    Und wär mir schier ze hilf nicht komen,
    Ich hiet mir selber vier genomen.                         15
    Alteu junchfraw ist ein gift
    Nieman haus, sam man da spricht.
    Seu sprachent all: Du redest recht.
    Wir schüllen senden nach dem chnecht
    Und tuon sam uns geraten ist                              20
    Von Leugafruo ze diser frist.
    Des stuonden Fricz und Härtel auf
    Und traten gen des schreibers haus,
    Den fundens da zuo irm gewin.
    Er gruosst seu schon, des danchtens ym.                   25
    Da mit so huob an Fricz und sprach:
    Umb die red, die nächt geschach,
    Wis, wir sein des uberäin.
    Wir wollen wissen, wie ers mäin;
    Und wil er tuon nach deinem rat,                          30
    So chüm mit ym und nicht ze spat
    Häym her, freunt, in ewer haus,
    Da wöllen wir ym legen aus,
    Waz er tuo und lass da pey.
    Henricze sprach: Daz sei, daz sey!                        35
    We, wie schier dicz was geschehen!
    Einr der hiet nit umb gesehen.
    Do nu Pertschi chomen was,
    Man gruosst in schon, er dankt vil bas.
    Seu sprachen: Wes hast du ze muot?                        40
    Des antwürt er: Mich deuchti guot,
    Es gebt mir Mäczen zuo der ee,
    Ich tät ir wol und dannocht me.
    Lastersak huob an zuo jehen:
    Daz dinch möcht alles sampt geschehen,                    45
    Woltist stellen nach der er
    Und dar zuo volgen unser ler.                            #24
    Bertschi sprach: Es gefelt mir wol,
    Ich tuon alles das, das man schol.
    So sicz da nider, sprach do Fricz,
    Und sag uns etwas deiner wicz!                             5
    Chanst den paternoster so?
    Ja do, äntwurt Perchi do.
    Daz Avemari und de glauben
    Auch da mit an alles laugen?
    So sag auf eben, nicht enlach!                            10
    Triefnas huob an und sprach:

Pater noster herrgot vatter unser, der da pist in dem hymel, ***
gehaliget werd dein nam! Zuo chüm uns dein reich! Dein will werd hie
in der erd, sam in dem hymel! Du verleich uns unser tägleich prot, und
vergib uns unser schuld, sam wir tuon schüllen unsern schuldigern! Und
verlâss uns nicht in böser versuochung, sunder lös uns von allem übel!
Amen.

** Ave Maria! Gegrusset seist du, raineu maget Maria, vol *** aller
gnaden! Got ist mit dir. Du pist gesegnet über alleu weib, gesegnet ist
deu frucht deines leibes, unser herr Jhesus Cristus. Amen.

** Credo in deum, ich gelaub an einen got vatter allmäthigen, *** der
schepfer ist hymelrichs und ertreichs, und gelaub an seinen eingepornen
sun, unsern herren Jhesu Crist. Ich gelaub, daz der selbig gottes
suon emphangen wart von dem hailigen gaist und auch geporn ward von
der rainen mayt Marien, und gelaub, daz er gemärtrert ward untter dem
richter Pylaten an dem hailigen creucz, derstarb, dar zuo auch begraben
ward. Ich gelaub, daz sein hailigeu sel in die vorhelle fuor und nam
alle die daraus, die seinen willen hieten getan, und daz er an den
dritten tag erstuond von dem tod, gewarer got und gewarer mensch, und
gelaub, daz er auf ze hymel fuor und da siczet ze der rechten hand des
almäthigen gotz seines vatters. Ich glaub, daz er dar nach chünftic
ist ze ricthen [#24b] uber die toten und uber die lebentigen, ieden man
nach seinen werchen. Ich gelaub auch an den hailigen gast, an die
hailigen kyrchen der cristenhäit und an die gemaine aller häiligen, und
gelaub antlass aller meiner sünden ze gewinnen, ob seu mich reuwent von
ganczem herczen meinem. Ich gelaub an der toten urstend und gelaub nach
disem leben daz ewig leben ze besiczend werden, ob ich es verdient han.
Amen, amen, amen, amen.

    ** Hörr auf, lieber, sein ist gnuog,
    Sprach do Fricz. Du pist so chluog,
    Daz mich des dünkt, du seist gestanden
    Manich jar in frömden landen.                             15
    Pertschi wand, ym war also,
    Und hiess ym Mäczen geben do.
    Secht, daz wär do nicht vermitten,
    Hiet es Lastersak gelitten.
    Dem geviel daz eyllen nicht.                              20
    Grosseu sach wil zuoversicht,
    Sprach er do und voll die ee.
    Sag mir, gesell, kanst du icht me?
    Des äntwurt Pertschi also schier:
    Ich alz wol, sam ander vier,                              25
    Erren, tröschen und auch säyn,
    Hakken, sneiden und auch mäyn
    Und was zuo prott gehoren schol,
    Daz tuon ich gern und kans auch wol.
    Lastersak huob wider an                                   30
    Und sprach: der mensche nicht enkan
    Geleben mit dem prott alläin
    An lib und an der sel gemäin,
    Sunder mit des gottes wort,
    Des leibes häil, der sele hort,                           35
    Daz ym da fleust aus seinem mund
    Und tuot uns alle salde kunt.
    Dar umb so muost du lernen bas.
    Daz tuon ich gern, sprach Triefnas.
    Des ersten ich doch hören wolt,                           40
    Wie ein junger lernen scholt.
    Daz ist vil weisechleich geredet,
    Sprach do Lastersak ze stet.
    Dar umb so wiss, daz ich da wäiss,                      #24c
    Zehi sind dem schuler gemäiss,
    Der ze mäister werden wil,
    Nucz und er gewinnen vil.
    Daz erst ist, daz er dienen schol                          5
    Unserm herren besunder wol,
    Der selb mit seinen häiligen mund
    Sprach gen uns ze einer stund:
    Des ersten schült es geruochen
    Gottes reich ze suochen,                                  10
    So wirt euch dar zuo auch gegeben,
    Was man haben schol ze leben.
    Salomon auch dar zuo spricht:
    In böseu sel kumpt weisshait nit.
    Ein anvanch aller wiczen ist                              15
    Gottes forcht mit sälger list.
    Daz ander, daz er haben schol,
    Ist ein frömdes land, daz fügt ym wol.
    Nach der vil gewaren lere sag
    Niemand wol gewesen mag                                   20
    Ein prophet in seinem land,
    Won er ist ze wol bekant;
    Freunt und gesellen, dar zuo weib
    Saument in an sel und an leib,
    An guot, an nucz und auch an er,                          25
    An kunst, an zucht und dar zuo ler.
    Doch wolt er sich ir massen,
    Bösen gesellschaft lassen,
    Er mocht gelernen ane zal,
    Die chunst ist offen uber al.                             30
    Daz drit ist, daz er heb da pey
    Ein gesundes haubt, daz gelirnig sey,
    Und wil er chomen uber all,
    So lerne, daz im best gevall.
    Daz vierd ist, sam ich han gelesen,                       35
    Daz er vil dyemütlich schol wesen,
    Won hat er hochfart in dem muot,
    Kain schuoler wil er han verguot,
    Er duncht sich seinem maister gleich,
    Dar umb so wirt er selten reich                           40
    An chunst und auch an weiser hab,
    Won niemant gross gewesen mag,
    Der vor nicht klainer ist gesein.
    Daz leg dir in daz haubet dein!
    Wiss, der mensche wirt geporn                           #24d
    Kunstlos, sam ein permet geschorn.
    Daz fünft ist, daz ym hilfet ser
    Stätes harren pey der ler.
    Empschleichs lernen daz ist guot,                          5
    Unstates allen schaden tuot.
    Daz sechst ist, daz hie pey schol wesen,
    Sein leczgen muoss er uberlesen
    Oft und auch dergrunden wol,
    Wil er wiczen werden vol.                                 10
    Daz sibend, sam der lerer spricht,
    Ist daz zweiveln in der gschrift,
    Ist, daz er sich nicht betragen
    Lat an fundlen und an fragen.
    Daz ächt, daz ich euch sagen wil,                         15
    Ist guteu kost und der nicht vil,
    Wärmeu chleider, wein mit fuog,
    Daz macht in hubsch und dar zuo chluog.
    Daz neund ist, daz ym kumt geleich,
    Nicht ze arm und nicht ze reich.                          20
    Grossen armutt siert in ser,
    So saumpt in reichthuom dannocht mer.
    Daz lest, daz ist, vernempt mich wol,
    Daz er ym selb entleiben schol,
    Unterweilen, nicht ze vil,                                25
    Mit singen und mit saytenspil
    Oder halt mit andern sachen,
    Die ym mügen fröde machen,
    Doch mit züchten, daz stet wol.
    Hie mit wirt er sinnen vol                                30
    Und verdirbt nit an dem leben,
    Wil er sich der kunst hergeben.
    Do sprach Triefnas gar mit gir:
    Secht, daz han ich als an mir,
    Guoten willen auch da mit,                                35
    Dar umb ich ewer tugend pitt.
    Sagt mir, herr, zuo diser frist
    All die künst, die yendert ist!
    Lastersak do lachent wart.
    Er sprach: Daz wär ein langen vart.                       40
    Nie kain man der ward so weis,
    Der aller künsten hiet den preis,
    Wen unser herrgot Jhesu Crist,                           #25
    Dem kain dinch verporgen ist.
    Die chunst ist lang, daz leben chläin,
    Dar umb so lerne dir alläin,
    Des ein laig nicht schol embern.                           5
    Daz sag ich dir von herczen gern,
    Und heb so an dem besten an.
    Wiss, daz yeder christan man
    Uber alles, daz du wäist
    Oder wäinst in deinem gäyst,                              10
    Schol ze glauben sein weräit,
    Daz die gewär trivaltichait
    Hat vil aygenleich und schon
    In einem wesen drey person:
    Die ein ist nach der gerechten zal                        15
    Der vatter, gwaltig uber al;
    Die ander, die ich nennen schol,
    Ist der suon der weisshäit vol;
    Die dritt ist, merk in deinem gmüt,
    Der häilig gäyst mit seiner güt.                          20
    Von niempt der vatter komen ist
    Noch chömen mag dehäiner frist.
    Stäts der sun vom vatter fleust
    Und sich mit lieb zuo ym verschleust.
    So get der häylig gäyst von päyden                        25
    Sunderleich an alles schaiden.
    Des gib ich dir ein peyschaft,
    Die älleu ler verstenleich macht.
    Wiss, daz kol und hicz und schein
    Mügend in einer glüte sein.                               30
    Die hicz die chümet von dem kol,
    Der schein get von in päyden wol,
    Und wie daz sey daz mans derkenne
    Nach einander oder nenne
    Oder joch dem vater kraft                                 35
    Geb zuo einer äygenschaft,
    Dem sun die wicz, dem haligen gäyst
    Die gütichait so aller mäyst,
    Doch so wis sey sein geleich
    Auf erd und in dem hymelreich,                            40
    An mugent und an weisshäit,
    An guot und an der ewichayt!
    Hie zuo wiss, daz an den glauben
    Niemant kümpt für gottes augen,                         #25b
    Hiet er joch gewurket vil
    Guoter werch ze allem zil.
    So ist dir auch der gelaub enwicht
    An die werch, sam man do spricht.                          5
    Dar umb behalt an allen spot
    Die vil häyligen zehen gebott,
    Daz ist: Hab got in deinem sin
    Und swer nit üppichleich pey ym!
    Feyrr auch, so man feyrren schol!                         10
    Vatter, muoter ere wol!
    Kain mensche scholt du töten,
    Noch dich mit unkeusch nötten!
    Huet dich auch vor stelen,
    Vor falscher zeuggnüss helen!                             15
    Des andern weibes beger auch nicht,
    Nach frömdes guocz, die wârhayt spricht.
    Dar zuo bis ze tuonn berayt
    Die sechs werck der barmherczikait:
    Speys daz hungerig mensche,                               20
    Daz dürstig dar zuo trenche,
    Daz nachent scholt du beschläiden,
    Dem frömden herberch zäygen,
    Den siechen man gesehen schol
    Und die gevangen trosten wol.                             25
    So muost du haben dir ze häil
    Der siben hailichäit ein täil:
    Daz ist den tauff ze anevang
    Und den crisem, lebst so lang.
    Hast gesunt, die rew ist guot,                            30
    Gottes leichnam und sein pluot
    Und auch daz häylig öl da pey.
    Wie sälich priester orden sey
    Und wie guot die häilig ee,
    Doch lat mans an der sele we.                             35
    Tauff und crisem und der orden
    Sind dir die nür einest worden,
    So schol man dirs nith geben me;
    Die andern geyt man nu sam e.
    Diss ist dannocht als enwicht,                            40
    Wilt du dich dar zuo hüten nicht
    Vor den siben sünden gar,
    Die tötleich sind und salden bar;
    Daz ist vor böser hohfart,
    Vor geytikait der argen art,                              45
    Vor neyd und zorn, unkeuschait,                         #25c
    Vor dem frass und trachait.
    Hier nach lerne dir ze lest
    Daz nüczest dir und auch daz best!
    Minne got vor allen dingen,                                5
    So mag dir nimer misselingen,
    Dar zuo deinen ebencristan
    In ganczer lieb ze allen fristen!
    Tu auch, was die kirch gepeut,
    Daz ist, sam ich es dir beteut,                           10
    Vasten sunder ane spotten
    Allen häiligen zwelffpotten;
    Doch sant Jacob und Philipp,
    Sant Johans ewangelist,
    Die pringent uns kain vasten we,                          15
    Daz selbig tuot sant Barthlome,
    Wo man sein gewonet ist
    Ze vasten im in kainer frist.
    Da mit so vaste also schier
    Die fronfasten alle vier,                                 20
    Die langen fasten bis ze ostern,
    Den phingstabent und ym augsten
    Unser lieben frawen sterben
    Und gocz gepürt der reinen werden!
    Tägleich mess man hören schol                             25
    Mit rainem gpett, daz frumet wol.
    Wer daz nicht volpringen mag,
    Derfüll es an dem feyrtag.
    Hier zuo du gepunden pist
    Und yecleich mensch, daz cristan ist,                     30
    Dem rechten pharrer sunderbar
    Einest zpeichten in dem jar,
    Und da mit gottes leichnam
    Emphahen, so man schonest kan.
    Wer daz nit tät und sturb also,                           35
    Den sol man begraben, alz ein stro
    In den aker, daz ist war,
    Hat er uber vierzehn jar
    Gehabt und sinn vernuft da mit.
    Sich, daz ist der kirchen sitt.                           40
    Des sprach Triefnas ze der vart:
    Nu we mir, daz ich gporn wart!
    Ich wäiss nit, wie man peychten schol,
    Dar umb ich senden smerczen dol.
    Lastersak der chond sein vil.                           #25d
    Hörr, was ich dir sagen wil,
    Sprach er zuo dem Triefnas.
    Wiss, ich wil dir sagen daz:
    Du scholl dich noch vil wol gehaben                        5
    Und nicht so törleich gar verzagen.
    Daz du nicht kanst, daz lerne!
    Nu lert man dich doch gerne.
    Hörr, ich pin noch ungeweicht
    Und han gelernt die offen peicht.                         10
    Pey der selben lernt man wol,
    Wie einer häymleich peychten schol.
    Die sprich mir nach, sam ich dir sag,
    Und behalt sey auf den lesten tag!

Ich sundiger mensch ich gib mich schuldig unserm herren *** got,
meiner frawen sant Marien und alten gottes häiligen und auch euch,
priester an gocz stat, daz ich grössleich gesündet han mit worten und
mit werken, mit gedenchnüss und auch mit verlayssechäyt an den zehen
gepotten unsers schepfers, daz ich die nicht behalten han, an den sechs
werchen der erbärmde, daz ich die nicht begangen han, an den siben
häylichäyt, daz ich die nicht geeret han, mit den siben totsünden, an
den siben gaben des häiligen gäystes, daz ist an gottes forcht, an
gütichait, an künst, an sterk wider die sünd, an rat, an sin und auch
an weisshäyt. Ich derken auch, daz ich gesundet han mit meinen fünf
sinnen, daz ist mit gesicht, mit gehörd, mit smakung, mit costung und
anch mit der rürung und auch mit andern dingen, daz ist mit untugend,
mit spot, mit hinterred, mit hass, mit liegen, mit triegen und auch mit
zerganchleichen fröden, mit uppiger, mit zweiflen an cristem gelauben,
mit ungedultikäyt, mit ungnaden, mit ungehorsami meinen obren, mit
unstätichayt an guotem fursacz, mit ubergen der häiligen gpott der
kyrchen, wie ich mich *** verschult han, es sey [#26] wissend oder
vergessen, daz ist mir läid und rüwet mich von ganczem meinem herczzen
und pitt mein frawen sant Mari und alle gottes häyligen und euch,
priester, daz ir mir gnad und antlass meiner sünd umb got derwerben und
nach disem leben die ewigen sälichhäit. Amen.

    Do nu diss so gesprochen was,
    Lastersak sprach: Triefnas,
    Wiss, daz ist die peyicht gemäin,                         10
    Und wilt du peychten joch alläin
    Deinem priester all dein sünd,
    So tuo, sam ich dir han gechünt,
    Und sag ym sünderleich da pey
    Dein missetât und wie ym sey                              15
    Äigenleich mit ganczer rew
    Und secz dir für mit rechter trew
    Die puoss ze tuon an widerstellen
    Und fürbas nicht mer sunden wellen.
    Tuost daz alles sament nicht,                             20
    So wiss, dein peychten ist ein wicht;
    Du wirst verschuldent gottes zorn
    Und sam eins juden sel verlorn.
    Dar umb, vil lieber junger mein,
    Daz du vil säilich müssist sein!                          25
    Gedench vil eben, wie die welt
    Ist geleich dem räysgezelt,
    Daz man da ruchet alle tag
    Noch ganz und sich bleiben mag.
    Sey ist ein ellend ane laugen,                            30
    Dar umb scholl du dich ir glauben
    Und trachten häym ze paradeis,
    So pist du gerecht und dar zuo weis.
    Gedench auch, wie die weltleich er
    Wütet, sam daz wilde mer,                                 35
    Auf und nider und hin und her
    Und nimpt ein ausganch sam daz gswer.
    Wo ist der weis her Salamon?
    Mit seiner schoni Absolon?
    Samson mit der grossen kraft?                             40
    Des hohen Alexanders macht?
    Aristotel mit seinr list?
    Seu sind verswunden sam ein mist
    Und ist in nichcz auf erd beliben,
    Dan ir namen ungeswigen;                                #26b
    Daz hilft seu an den selen chlein,
    Sein sey nicht an sunden räyn.
    Dar umb, so acht des lobes nicht,
    Daz dir zuo sälden chläin geschicht!                       5
    Gedench, daz got dich hat geschaffen
    Ze einem menschen, nicht zum affen,
    Ze christan, nicht ze einem häyden,
    Ze einem gesunten und beschäiden.
    Des scholt ym danchen fleissechleich,                     10
    Die weil du lepst auf ertreich,
    Und hüten dich vor missetat.
    Und sunderleich, daz ist mein rat,
    Fleuch daz unrechtvertig guot,
    Wan dir kain büsse wirser tuot                            15
    An deinem lesten ende,
    Dann wider geben behende.
    Gedenk auch, wie her komen ist
    Unser herr Jhesu Crist
    In eim so strengen orden!                                 20
    Er ist zuo menschen worden
    Und hat derlitten turst und hunger,
    Frost im winter, hicz im sumer.
    Er hat geprediget und gelert
    Mit arbayt hie sein tag verzert.                          25
    Pluotes swaiss hat er geswizzet,
    Won er sein marter vor hin wisst.
    Er ist geschlagen und gevangen,
    Genegelt, sam ein deup derhangen,
    An dem chrücz ist er verdorben                            30
    Jämerleichen und derstorben.
    Sich, daz was ym alles väil
    Umb anders nicht, dann unser häil,
    Won er den sünder von dem tod
    Erlösen wolt mit sölher not.                              35
    Dar umb so bitt in sünderbar,
    Daz er dich schirme durch daz jar
    Und helfe so mit seiner begir,
    Daz dicz nicht werd verlorn an dir.
    Gedench zuo lesten, daz du pist                           40
    Nicht anders, dann ein fauler mist
    An deinem leib, daz siehst du wol,
    Won du pist gesmaks und ayters vol.
    Dar umb so scholt nicht gar umb sust                    #26c
    Dein schonen sel mit bosem lust
    Ewencleichen gar verderben
    Und sey irs schepfers reychs enterben.
    Wiss, daz du von ertreich pist,                            5
    Ze ertreich wirst in chläiner frist.
    Dar umb so acht pey gesunthäit,
    Daz du ze sterben seist berait!
    Won nichcz ist gewisser todes schlund,
    Nichcz ungewisser seiner stund,                           10
    Er schleicht da her vil sicherleich,
    Im ist der arm recht sam der reich,
    Er lat sich uber niempt derparmen
    Und schleicht den reichen sam den armen.
    Wer mag sich dann vor ym behalten?                        15
    Er niempt die jungen mit den alten.
    Im ist der chrump recht sam der schlet,
    Es kumpt ym alles sampt recht.
    Dein sel enphil, sam ich dir sag,
    Nicht einem, der dich liebe hab                           20
    Durch leybes oder guotes wegen,
    Sunder lass den deiner phlegen,
    Der die seinen liebe hat.
    Doch so ist der obrest rat:
    Tuo wol pey dem leben dein,                               25
    Wilt du gottes chindel sein!
    Do nu die red ein end gewan,
    Fro Leugafruo her fürher kam
    Und sprach: Ich han mir oft gehört,
    Der den leib mit vasten stört,                            30
    Pey dem weleibt die sele nicht;
    Dar umb so tuo, sam man da spricht:
    Halt dich eben an dem leib,
    Wilt, daz dir die sele beleib,
    Und voll ze stunden, gelaub es mir,                       35
    Hast du muot ze weiben dir.
    Dar umb, her Straub, ir seitz ein man,
    Der der erczney so vil chan.
    Sag dem jungen gancz und eben,
    Waz ym guot sey zuo dem leben,                            40
    Daz er gesünt und frisch weleib,
    Starch und gerürich lange zeit.
    Straubel antwürt, sam ein gesell.                       #26d
    Niemant reit sich gern in dhell,
    Sprach er, wisst ich pin ein man,
    Der sich nicht wol betragen chan,
    Dann mit leuten ungesünten,                                5
    Mit geschlagnen und gewunten;
    Dar umb tuon ich dir nicht enchunt,
    Wie du scholt beleiben gesunt.
    Die chunst die wurd mir gar enwicht
    Und auch mein appentech zu nicht.                         10
    Bertschi sprach: Du pists ein knecht,
    Dem der phenning füget recht.
    Nu se hin, alter haller drei!
    Und sag mir ganczleich, wie ym sey.
    Da mit der arczt ze sinnen kam                            15
    Und huob sein taidinch also an:
    Chain erczney die ward nie so guot,
    Sam sich gehalten in der huot;
    Vor ze wenich und ze vil
    Die gsunthäyt masse haben wil.                            20
    Sünderleich scholt du geruochen
    Dir ein guten luft ze suochen,
    Der ym hab ein claren gestalt,
    Nicht ze heisse, noch ze kalt;
    Und ist der winde gar ze scharff,                         25
    Da wider man der klaider bdarff
    Von seiden dick und wol gemacht,
    Von leyn und pauwull manigslacht.
    Der luft ist auch den schlaffen guot,
    Dar umb der mensch vil unrecht tuot,                      30
    Der ym schlaffet an der stat,
    Da kain luft hin komen mag.
    Ob du aber wonent pist
    Pey der erd, die temphich ist,
    Daz büsse dir ze winterzeit                               35
    Mit clarem feur, daz hicze geit!
    Des sumers so tuo auf die tür,
    Daz die feuchteu kum hin für
    Und der luft her wider in.
    Dar zuo schol gesträuwet sein                             40
    Mit chraut die chamer sunder wol,
    Daz nicht sey mösich, wassers vol.                       #27
    Daz ander ist der gesünthait guot:
    Die übung, die der mensch tuot.
    Dar umb so wiss, daz gefüget speis
    Wil einer haben, spricht der weis,                         5
    Der im chlainen arbait hat;
    Hin wider umb man geit den rat,
    Grosseu speis er haben wil,
    Der sich da übt und arbayt vil.
    So wiss auch, daz dir vor dem essen                       10
    Ist besser gangen, dan gesessen,
    Und doch nicht auf die mudi gar,
    Daz macht dich uberflussen bar.
    Nach dem essen macht du sten
    Oder dich enwenig dergen,                                 15
    Daz ist dir guot ze aller frist,
    Bis daz die speis geseczet ist.
    Daz drit, daz die nataur wil haben,
    Ist daz twahen und daz paden.
    Hie so scholt du mercken pey,                             20
    Daz man da vindet zwayerlay
    Peder nach der gmainen sag,
    Swaysspad und auch wasserpad.
    Swaysspad daz sey dir beräyt,
    Hast du uberflüssichait                                   25
    Zwüschen flaysch und auch der haut.
    Wasserpad mit edelm chrawt,
    Daz lawich sey und nicht ze hayss,
    Macht dich schön und dar zuo fäyss.
    Und halt dich allweg da pey warm,                         30
    Ist daz dich dein leib derparm.
    In der wuchen ze dem mäysten
    Einest scholt daz twahen läysten
    Deinem haubt, so tuost du wol,
    Und ze dem minsten tzwahen schol                          35
    Der mensch sein haubt an widersprecht
    In einem mänat, daz ist recht.
    Die fusse nach der lere mein
    Schüllent oft geraingo sein
    Mit lawen wasser sunder wol,                              40
    Und alles wäschen geschehen schol,
    So der mensche nüchter ist.                             #27b
    Des driten stuks beschaiden pist.
    Zuom vierden mal scholt wissen daz,
    Daz die speis dir fuget bas,
    So der hunger mit dir vicht,                               5
    Dann dehayner andern gschicht.
    Doch so fülle dich nicht satt,
    Lasse der speis ein läreu stat
    In dem magen umbe daz,
    Daz er gedewen müg dest bas.                              10
    Wilt, daz dichs mas nicht werd gereuwen,
    So solt dus wol und endleich keuwen.
    Manich tracht dir laide schafft,
    Es nimpt dir kraft und dar zuo macht.
    Und wilt du ir geraten nicht,                             15
    So nim vil schier daz ander gericht
    Auf daz erst an underlass.
    In den essen hab die mass,
    Das daz gröbist sey daz erst
    Und daz zertist nim ze lest,                              20
    Es sey dann ops vil lind getan,
    Daz schol man geben vor hin an,
    Sam kerssen, feygen, weinper.
    Nach dem tisch, so ist mein ler,
    Daz man der herter frucht hertrag,                        25
    Die die speise truk hin ab,
    Daz sind phersich, pyeren guot
    Und anders, daz daz selbig tuot.
    Chäs nach fläisch und nuss zuo fischen,
    Geb man uns ze allen tischen.                             30
    Daz fünft ist, daz man haben muoss
    Trinken zuo des turstes buoss.
    Wiss, den rechten turst ich mäyn,
    Der den gesuntten chumpt alläin
    Nach dem essen und nicht vor                              35
    Von hicze in des magens tor.
    Wie schol aver sein daz gtranch?
    Trun mit fuoge, nit ze lang,
    In dem sumer weiss und clar
    Oder rosenleicht, nicht swar.                             40
    Des winters lat sich trinken bas
    Starker wein und rot im glas,
    Und ist er liepleich wol gesmak,
    So fügt es recht in deinen sak.                         #27c
    Gelaub auch, daz ein neuwer wein,
    Der lauter ist und dar zuo vein,
    Ist vil besser, dann der alt.
    Sey dir dann der mag ze kalt,                              5
    So trink enwenk des morgens fruo
    Hohen wein, daz ghört dar zuo!
    Doch huet dich, wilt du gsunt sein,
    Mit fleiss vor allem gmachten wein.
    Des sechsten ist uns allen not,                           10
    Daz ist der schlaff, den uns gepott
    Die nataur ze ruowen wol.
    Doch pist du geäczet vol,
    So volg dem schlaff nit sam ein vich,
    Ob er joch chomen ist an dich.                            15
    Du scholtz mit kurczweil ubergen,
    Sitzen, tretten oder sten,
    Bis daz dich zur andern stund
    Der schlaff begreiff, so ist gesunt
    Ze schlaffen, ruwechleichen gar,                          20
    Bis daz dein aug werd schlaffrens bar.
    Dar nach tracht dir auf ze sten,
    Ze dem stuole dich zdergen!
    Lâss daz wasser von dir rinnen!
    Huostens scholt du auch beginnen.                         25
    Rüspel ser und wasch dich drat!
    Wirff aus allen unflat!
    Strayl dirs haubt und chrecz die pain,
    Dar zuo mach die oren rayn!
    Ob dir aver pey dem tag                                   30
    Voll des sumers schlaffens bhag,
    So leg dich nider sorgen frey,
    Da es aller frischest sey
    Und dar zuo vinster, sam die nacht,
    Ungeschucht und wol bedacht!                              35
    Dar zuo schol man wissen daz:
    Daz haubt schol sein gedeket bas
    In dem schlaff, dann in dem wachen.
    So schol man sich des ersten machen
    Nur auf die rechten seiten;                               40
    So lobt man dhaine zeiten
    Ze schlaffen auf dem ruggen, so
    Hangt daz haubet in daz stro.
    Auf dem pauch mag einr geligen,
    Ist ym der magen chalt gedigen.                         #27d
    Daz sibend, daz dir füget wol,
    Ist ein hercz mit fröden vol,
    Da leit der gsunthäit gar vil an.
    Dar umb so schol ein iecleich man                          5
    Sich hüten gar vor ungemuot
    Und zorn, der ym daz pluot verpruot.
    Unmuot dert, der zorn derpert
    Und machent fläisch und pain ze hert.
    Doch ist klainer zorn wol guot,                           10
    So er dem man derkükt daz pluot.
    Daz feur kümpt auch zuo disem eben,
    Won es geyt fröd und steurt daz leben.
    Doch so ker dich gen ym nicht!
    Es ist zum antlücz gar ein wicht.                         15
    Und wirst du gar von ym ze warm,
    Es macht dich an den chreften arm.
    Ze lesten wiss daz eins von mir!
    Waz der man von herczen gir
    Gerne singt, daz ist sein gesank,                         20
    Lustleich trinkt, daz ist sein gtrank,
    Willkleich isst, daz ist sein speis;
    Dar umb so saget uns der weis,
    Wollust und gewonhait
    Falschent kunst und gerethikäit                           25
    Und verkerent die nataur,
    Daz auss dem edeln wirt ein gpaur,
    Ein gepaur der wirt ein edelman,
    Der sich dar nach gewenen chan.
    Richteinschand die merket eben,                           30
    Daz Straub ym wolt ein ende geben,
    Und sprach: Noch han ich nichcz vernomen,
    Dann daz ein münche mocht gefromen.
    Der chnecht wil unser muomen haben
    Und sich mit diser welt betragen,                         35
    Dar umb so ziment seiner jugent
    Guot gepard und ander tugend.
    Ubelgsmach des nam sich an
    Und sprach: Ein uberweiser man
    Der spricht, er künn ein faulen schlehen                  40
    Und lat sich pitten und auch flehen
    Umb ein wörtel oder zway.
    Des aht ich alles nicht ein äy                           #28
    Und sag dir, sam ich mich versich.
    Der bessere kün, der trett für mich.
    Lern und hörr, was ich chan singen!
    Tugend ist vor allen dingen.                               5
    Niemant sälig wesen mag,
    Ane tugent, ist mein sag.
    So geyt alläyn dem adel chraft,
    Den sein tugend edel macht.
    So wil sey anders von dir nicht,                          10
    Dann guoten willen, sam sey spricht;
    Won der ym gerne tugend schaft,
    Der ist yeso tugenthaft.
    Doch scheint sey an dem reichen bas,
    Won ein sprüchwort saget daz,                             15
    Dem der seckel steket vol,
    Den hört man gern und gelaubt ym wol.
    Dannocht hab dir daz von mir:
    Hast du tugend vil in dir,
    Und ist dir joch der pautel lär,                          20
    Er wirt dir vol und dar zuo swär.
    Hie so scholt du wissen pey,
    Waz die obrest tugend sey.
    Sich, es ist ein muoter alt
    Von tag ze tag ye bas gestalt;                            25
    Tochtren hat sey schoner vier.
    Merch, die nemn ich dir so schier.
    Die erste die haisset die weishäyt,
    Die ander ist die gerechtikait,
    Die sterke und die massichäit                             30
    Sein dir auch für zwo geräit.
    Nu dar gedenk, wie gar behend
    Sind die hohen tugend gnempt!
    Daz frümpt dir dannocht alz ein wicht
    Hörst ir gpott und lere nicht,                            35
    So get dir hören nit ze handen
    Und daz lesen unverstanden.
    Waz hulfft dann daz funden golt,
    Ob man es nicht behalten wolt?
    Dar umb, mein lieber sun, vil gern,                       40
    Was die tugend singin, lern!
    Hörr und merk und behalt ir gepot
    Ir ler dar zuo an allen spot!                           #28b
    Daz sag ich nach enander dir
    Und wiss des ersten daz von mir:
    Die weisshait ist ein erczetugent
    Und leret uns mit ir vermugent                             5
    Derkennen, was ist bös und guot,
    Daz kain andreu tugent tuot.
    Sey ist die erst nach rechter sag,
    Won niemant tugend gehaben mag
    An die weisshäit, gelaub es mir!                          10
    Dar zuo so wil ich sagen dir:
    Die weisshäit macht ein täyl geleich
    Des menschen got von hymelreich,
    Vil me, dann ander tugent zwo.
    Dar zuo so spricht die ler also:                          15
    Her Salomon ym ausderwelt
    Hat die weishäit und gezelt
    Für reichen schacz und langes leben.
    Dar umb so hat ym got gegeben
    Mit der weishait alles guot,                              20
    Won daz volget weisem muot.
    Bey der swar verkauft man swein,
    Den menschen nach den wizzen sein.
    Hier nach scholt du wissen schier,
    Die weishäit hat der diernen vier:                        25
    Die erst gedenknüss ist genant,
    Peu der gepeut sey dir ze hant
    Vier gepott, die scholt du behalten,
    Von in nimer dich geschalten.
    Daz ist, du scholt gedenchen eben                         30
    An der bösen menschen leben,
    Wie hart es oft geendet hat,
    Und hüten dich vor missetat.
    Gedenk hin wider an daz leben,
    Daz den guoten ist gegeben,                               35
    Wie es mit sälden nimpt ein ende,
    Und dich ze rainen werken wende!
    Gedenk, waz man dir schuldik sey!
    Gedenk auch, waz du scholt da pey,
    Daz du gehaben mügst daz dein,                            40
    Dem andern geben auch daz sein.
    Die ander haisset versichtikait.
    Pey der gepott sei dir beräit
    Viereu, die man lernen schol
    Und den zuo volgen sunder wol.                          #28c
    Daz ist besich, wer ist der man,
    Der mit dir wil ze schaffen han,
    Daz dir nicht geschech sam den gemäyn,
    Die chaffent pech für augstain.                            5
    Besich ein dinch, daz dich an trift,
    Von welher sach es sey gestift,
    Waz auch dar us müg werden,
    Wilt du bhentkleich nit verderben.
    Besich, an welher stat du gest,                           10
    Ligest, siczest oder stest!
    Und wo die schelke habent gewalt,
    Da lass dich selten werden alt!
    Besich, in welhem zeit du pist,
    Dar zuo, wie daz weter ist,                               15
    Daz du deinen mantel gswind
    Mugest keren gen dem wind!
    Die dritte diern die haisset die List,
    Pey der dir auch gepotten ist,
    Daz du vernemist diseu viereu                             20
    Und auch verpringist also schiere.
    Daz ist, geleich dich einem man,
    Der dir mit worten gleysnen chan!
    Hie pey merke und derkenn,
    Wie man list mit listen tenn.                             25
    Dar zuo so dank betrogenleich
    Einem, der unwillechleich
    Gâbet dir und dienet wol,
    So hat er das er haben schol.
    Hier nach, hast du müssen sweren                          30
    Eim ze tröschen und ze eren,
    So scholt du ym den naken peren,
    Wilt du dich mit listen neren.
    Dannocht uns die weisen sagend:
    Wo die toren bessers habend,                              35
    Da scholt du dich ze narren machen
    Listechleich an allen sachen.
    Die vierde ist der lere fund,
    Bey der gepeut man dir ze stund
    Viereu, die dir chomend wol.                              40
    Wil du lernen, sam man schol;
    Daz ist, du scholt dich dunken arm
    An der chünst, sam ein lärer darm;
    Und an der ler derzaig dich reich!                      #28d
    So tuost eim weisen mäister geleich.
    Lerr den junger nach dem sin
    Mit rechter lieb, daz ist sein gewin.
    Nach der sterki hebe den tramen,                           5
    Nach dem ertreich säy den samen!
    Wilt du haben schuoler gunst,
    So ler die aller besten chunst
    Mit kurczer weis, der scholt du phlegen,
    Und lass daz ander under wegen!                           10
    Schol die lere sein gemäin,
    So bis mit deinem leben gezäin!
    Wan des ler uns gar verdreust,
    Der sich mit seiner zungen scheust.
    Die gerechtikait ein tugent ist,                          15
    Die dich lert ze aller frist,
    Wie du niemant schaden scholt
    An leib, an er, noch an dem golt,
    Sünder iedem scholt du eben
    Daz sein vil willechleichen geben.                        20
    Die tugend schacz man für die grosten
    In got von hymelrcich dem höchsten
    Richter, der mit seinem gewalt
    Die gerechtikait vor allen bhalt.
    Wer möcht dann auf erd geleben,                           25
    War die rechtikait nicht geben?
    Nu chondin rauber nicht beleiben,
    Ir zeyt mit gesellschaft stacz verstreiben,
    Hieltins unter enander nicht
    Dacz geseczt, daz zwüschen in geschicht.                  30
    Die hat der dienerinen zehen,
    Die wirst du nach enander sehen
    Iecleichen besunder schiere,
    Mit ir gepotten, der sein viereu.
    Es sint die strengen und die gnad,                        35
    Die warhait und die eregabe,
    Frid und minn mit freuntschaft,
    Gehorsam, treuw unschadhaft.
    Pey der strengeu gepeut man dir,
    Daz du scholt legen dein begir,                           40
    Die bösen leut ze nöten
    Mit stumbeln und mit töten,                              #29
    Haubt gen haubt und fuoss gen fuoss.
    Sich daz ist die rechtisch puoss.
    Der frömdes guot mit gewalte hat,
    Das schaff hin wider also drat                             5
    Mit allen nüczen, die man gnomen
    Hat und mochten da von chomen.
    Also scholt du an gesigen
    Einem, hat er umb getriben
    Den andern pöschleich an dem gricht                       10
    An aller zerung, die da geschicht.
    Wil auch der man ungehorsam sein,
    So gib ym nur die selben pein,
    Die er aller maiste fürcht
    Und voll hat ers vil oft verwürcht.                       15
    Pey der gnad man dir gepeut,
    Hörr, wie eben sey dirs beteut!
    Käin urtäil schol gevallen dir,
    Die nicht enhât derbarmd in ir.
    Ist die sach verworren gar,                               20
    So volg nicht böser juden schar,
    Sunder ker dich auf daz best
    Und auf daz gnädigost ze lest!
    Hier zuo scholt du dich derparmen
    Uber wittwen und die armen,                               25
    Uber wäysen, gäystleich leut
    Und uber getruwer wirker heut.
    Dennocht macht genade tuon,
    Umb frid ze haben oder suon
    Einem, der joch schuldig wär,                             30
    Ist er an der macht ze swär.
    Pey der warhait gepeut men eben,
    Daz du durch kainer sach wegen
    Leugen scholt, geselle, sich,
    Wilt du vor sünden hüten dich.                            35
    Wer sich leugens nit kan mâssen,
    Den scholt du niemer sweren lassen,
    Won der die zungen felschen wil,
    Der acht des äides auch nicht vil.
    Huet dich vor lugner her,                                 40
    Wilt behalten guot und er,
    Won kain flaisch ward nie so böse,
    Sam die liegent zung die löse.
    Hast du yemant ichcz versprochen,                       #29b
    Daz scholt du läisten ungeprochen,
    Er wärr dann, daz er an dir bräch,
    Oder daz mit sünden geschäch.
    Bey der ergab wil sey daz,                                 5
    Daz du scholt eben wissen, was
    Du gebist, warum und auch wem.
    Es sey disem oder dem.
    Gib daz dine und anders nicht,
    Wan die warhäit also spricht:                             10
    Got der wil nicht opher haben
    Mit des andern menschen schaden.
    Gib auch freileich, will du geben,
    Und lâss verziehen unterwegen!
    Won geist du schier, so geist du zwier.                   15
    Pleybts pey dir, so nimpst es mir.
    Lâss dich auch vil wench betragen,
    Gâb ze geben wider gâben!
    Niemant lâss dich uberwinden,
    Es sey mit gaben oder schinden.                           20
    Pey dem frid man dir gepeut,
    Daz du nicht hassen scholt die leut,
    Won wo nicht frid ist in dem haus,
    Da hat man got vertriben aus.
    Wilt du han frid gen iedem man,                           25
    So tuo sam einer hat getan,
    Der danket allem guot ze stett
    Und swäig, so man ym ubel tett.
    Wilt du stäts mit fride sein,
    Bsunder mit den gesellen dein,                            30
    Emphilch ym wenig deiner sach,
    Noch ste mit ym unter einem tach!
    Wilt du krieg zuo fride machen,
    So wiss, daz du in allen sachen
    Scholt vil süsser red phlegen.                            35
    Daz fügt sich zuo dem suon vil eben.
    Pey rechter minn ist dir gepotten,
    Daz du niemants wellist spotten,
    Anders swer ich dir pey gott,
    Sicherleich du wirst ze spott.                            40
    Wilt du wesen lieb gehabt,
    So tuo, sam uns die lere sagt,
    Und halt in ganczer lieb die leut!                      #29c
    Horr, was sey dir me gepeut!
    Wilt du haben paradeis
    Auf diser erd an helleweis,
    So tracht, daz du dein eleich weib                         5
    Habist lieb, sam deinen leyb!
    Hab auch liebe zuo andern dingen,
    Wilt, daz seu dir sälde bringen;
    Won kain sach die macht dich frey,
    Hast nicht liebeu minn da pey.                            10
    Pey der freüntschaft daz vernim!
    Du scholt den freunt zuo deinem gwin
    Versuochen lang, der weise spricht.
    Den bewärtten halt und lass in nicht!
    Dem freuntleichen tuo wol auf erd,                        15
    Daz er dest freuntleicher dir werd!
    Dem veint dem scholt int ubel tuon
    Umb freuntschaft und umb lieben suon.
    Hilf dem freunt ze aller frist
    Ungerüft, so ym gebrist.                                  20
    Der sein mag gehaben rât,
    Dem hilf, so er dich gepetten hat.
    Tuo dem freunt und iedem man,
    Das du von ym begerest han,
    Und mâss dich des, des seu bevilt,                        25
    Noch du von ynen nit haben wilt.
    Pey der gehorsam schreibt man dir,
    Daz du scholt volgen mit begir
    Deinem herren, wer er sey,
    An guoten gepotten sünden frey.                           30
    Deinen eltern und ierm rat
    Scholt du volgen fruo und spât,
    Ob seu treuleich mäynent dich
    Und auch die sach wol füget sich.
    Deinen mayster volg noch mer,                             35
    Dan dir selber, an der ler,
    An gpott und allen dingen,
    Wilt du nach eren ringen.
    Dannocht wilt du sein gerecht,
    Volg der dirnen, horr den knecht,                         40
    Bis gehorsam einem chind
    An sachen, die dir nuczze sind!
    Pey der trew man ruofft dich an:
    Bis getrew, o werder man!
    Die treuw ein schlussel ist der er.                       45
    Wer den verleust, der taugt nit mer.
    Der würffel der ist gar enwicht                         #29d
    Und hat der treuwen in im nicht.
    Dar umb so spil nicht, so es gilt,
    Mit dem du treuwe halten wilt.
    Hat dir einr seyn haimlichäit                              5
    Auf getan und für gelayt,
    Daz scholt du behalten sunder taugen
    Mit ganczen treuwen, sam dein augen.
    Doch scholt du getrauwen swach
    Einem in vil grosser sach,                                10
    Hâst du noch nicht mit ym gessen
    Ein vierding salcz wol aufgemessen.
    Pey der unschad man dich mant,
    Daz du dir selber nicht tügist ant.
    Bis auch niemant anderm swär!                             15
    Das macht dich werd und dar zuo mär.
    Wilt du sein unschadleich gar,
    So hüt dich vor der schedleich schar,
    Daz ist vor dienern andern dingen,
    Die den schaden mugen bringen!                            20
    Ner din leben und din guot,
    Halt dine ere mit rechter huot!
    Gesigest joch den veinten an,
    Dannocht pist kain schädleich man.
    Pist du richter, hast den gewalt,                         25
    Hörr den andern täil vil bald!
    Richt nach recht, daz ist mein rat,
    Niemant dich für schedleich hat.
    Die sterkeu nimpt man zwivaltkleich,
    Die erste macht dye liibe reich,                          30
    Die schol man schäczen für kein tugend,
    Wan oft ein schak hat die vermugend;
    Die ander verstnet gar den muot,
    Seu ist ein zarteu tugent guot
    Und weist uns ubergen mit kraft                           35
    Alle böshayt ungeschlacht.
    Die ist die vordrest und die best
    An edelchäyt mit ganczer vest;
    Won wer ir nit enwil gewalten,
    Der mag die andern wench behalten,                        40
    Und hat fünf mägettein gemäyt.
    Daz erst daz ist die Sicherhäyt,
    Die ander haisset hoher Muot,
    Die dritt daz Gedinge guot,
    Der fünften spricht man Gedultikäyt,                      45
    Die vierd die ist genennet Stät.                         #30
    Die erste chümpt und spricht zuo dir:
    Fürchst dir, daz scholt sagen mir.
    Sprichst du, das scholt sagen mir!
    Sprichst du: Ja, ich pin in sorgen,                        5
    Ich köm ze armuot bis auf morgen.
    Des antwürt sey dir ane zorn:
    Ich wolt, du hietst da mit verlorn
    Die geytikayt, die dich da reyt,
    So warist reich ze aller zeit.                            10
    Fürchst du hinderred, so sprichcz!
    Tuo daz best und besorg dein nichs!
    Die bösen valscheu märe sagend
    Und nicht, daz wir verdienet habent.
    Besorgest aver siechtagen,                                15
    Dar zuo kans ein anders sagen.
    Der siechtuom mag nit ewenchleich
    Pey dir gesein und du geleich.
    Fürchst den tod, so bist ein chind,
    Spricht sey zuo dir gar geswind.                          20
    Er ist kain schand, so muost auch sterben.
    Niemant mag sein ubrig werden.
    Die ander get her muotes fro
    Und spricht: Mein fraw die wil also.
    Ze grossen dingen scholt dich piegen,                     25
    Won chäin adler vahet fliegen.
    Streit vil e umb die gemäin,
    Dan du vechtist umb dich äyn!
    Gemäiner nucz der get hin für,
    Äyniger beleibet pey der tür.                             30
    Hast ein hercz mit hohem muot,
    Der peut den leuten er und guot;
    Und ob man dein nicht athen wil,
    Schlach hintnan auf und sorg nit vil!
    Pist ein man, du scholt nit fliehen,                      35
    Es sey dann daz du fuder ziehen
    Müssist in so grosser not,
    Daz beleiben war dein tod.
    Die dritt die saumpt sich auch nit lang,
    Sey vert gen dir mit irem gesang;                         40
    Daz spricht: Hab trost in deinem muot!                  #30b
    Daz ist dir zuo dem leben guot.
    Verzag nicht, held, daz ist mein rât,
    Wie oft ein man verloren hât
    All sein hab in einem spil                                 5
    Und darnach gewinnen zwir alz vil.
    Hab geding und lâss es nicht,
    Ob dir joch niemer guot geschicht;
    Won oft ein Swâb der nimpt sein end
    Mit guotem trost, der smerczen went.                      10
    Sünderleichen hab geding,
    Ob dich der wind mit regen zwing,
    Und kumpt der sunnen schein entzwischen,
    So macht die fröd mit sorgen mischen.
    Die vierd beräyt sich auf die vart                        15
    In blâwen gewand, ir red ist zart
    Und spricht: In deinem gedenchen
    Huet dich vor willwenchen,
    Bis in endvarwe stät
    In fraden und in herczeläid.                              20
    Mit dem ersten dich nicht weg,
    Noch dich pey dem andern leg!
    Ein recht daz hat die stäytichayt,
    Daz du scholt ze tuon sein berait.
    Pleib nit pey den bösen dingen!                           25
    Von gutten lâss dich niemant pringen!
    Doch so war nicht ungezäm,
    Ob ein man daz besser näm
    Und liess daz guot, da ers hiet funden,
    Er sey dann anders dar zuo gpunden.                       30
    Die fünft nicht lat, sey chöm zuo dir
    Und pring der seken vier mit ir,
    Die iedem sunder fugent wol,
    Der ze hof beleiben schol.
    Der erste sak schol chlaider haben,                       35
    Die scholt du sauberleichen tragen,
    Won pist reich mit deiner wat,
    Dest bas man dich in eren hat.
    Der ander sak ist phenning vol,
    Der kümpt dir sunderleichen wol,                          40
    Er schafft dir freunt und dar zuo gsellen,
    Niemant tar dir wider stellen.                          #30c
    Der dritte sak ist gtinstikait,
    Der ist dir auch dar zuo bereit,
    Daz du dich freileich machist her,
    Nicht sam ein plauger winterper.                           5
    Des leste sak ist gedultichayt,
    Der all dein leiden ubertrayt
    An peyten, vasten und an wachen,
    An sweigen und an andern sachen.
    Ze stett do sprach fro Richteinschand:                    10
    Ich merch, ir seicz ze hof bekant,
    Dar umb ich euwer wirdi pitt,
    Lert in hofzucht auch da mit!
    Des antwürt Lastersak vil drat:
    Begert er daz, so ist mein rat,                           15
    Daz er sich selb ze hofe mach,
    Da lernt er zucht an maniger sach.
    Pey hünren lernt man gachczgen,
    Pey sweinen seuwisch smaczgen;
    Doch so spricht man oft und vil:                          20
    Wer ein hofman werden wil,
    Der hab einn pauren in dem sinn,
    Und wes der gepäurischen beginn,
    So tuo daz widerwartich schier,
    Des wirt er hofleich und gezier.                          25
    Also mag ich Bertschin sagin,
    Wil er sich nach züchten haben,
    Daz mug er lernen, sam man spricht,
    Bey seyner hochzeit, ob sey geschicht.
    Hie mit ker ich mein vermugend                            30
    Hin wider ze der lesten tugend,
    Die ist die mässichait genant,
    Mangem herczen underkant,
    Won selten yemant phligt der mâss
    Stäticleich an underlâss.                                 35
    Dar umb so wiss, wann yedeu syt
    Vor und hintnan alle zeit
    Verwürchet ist mit bösen sitten,
    So leit die mässichäyt enmitten.
    Des nim ein beyschaft ander vart!                         40
    Hie ist der gouder, dort der karg;
    Der gouder ist ein sölich man,
    Der nichcz nit ym behalten kan;
    Der karg verpirgt es alles sampt                        #30d
    Und mag nicht geben aus der hand.
    Die habend payde böseu weis,
    Dar umb so trayt der milt den preis,
    Der lebt nach mittlen mâssen                               5
    An haben und an lassen,
    Daz ist, er geyt hin, daz er schol,
    Und behalt daz überig wol.
    Dar zuo wisst, daz mässichait
    Ist ein tugend so gemäyt,                                 10
    Daz niemant sey verlassen schol
    Durch ander sach, so tuot er wol.
    Sey hât der zarten junchfrawen
    Drey und ein, die scholt du schawen,
    Daz ist die demuot, gottes chläyt,                        15
    Schamung, gefuorung, cheuschäyt,
    Pey den wirst du ieso sehen
    Punden wol auf sechszehen,
    Was die erste sagen well.
    Daz merk vil eben, lieber gesell!                         20
    Sey spricht: Wilt du han den preis
    Für ander gar gezellet weis,
    So wil ich dich des einen beschayden,
    Du muost dich diemütich derzäigen.
    Wilt du chomen an gewalt,                                 25
    Hab ein dyemütigen gestalt!
    Won der sich höcht, der kumet nider,
    Und der sich nidert, der get wider.
    Wilt du, daz man dein nicht spott,
    So hörr die andern zway gepott!                           30
    Wiss, du scholt dich selten
    Loben oder schelten!
    Bis auch nicht ze dyemütig,
    Daz dir der narr nicht an gesig!
    Was wil die schamung haissen dich?                        35
    Do spricht sey, sam ich mich versich:
    Scham dich aller missetat,
    Wilt du nicht schand, daz ist mein rat.
    Schame dich auch andrer vart,
    Die nicht gar erleich sey von art!                        40
    Won der sich nit kan haben inn,
    Der ist ein tor in meinem sin.
    Schämich mach auch deineü kinder,                        #31
    Daz seu nicht leben, sam die rinder,
    Wan man oft des kindes schand
    Zelt dem vatter in die hand.
    Doch so wiss, ein weiser man,                              5
    Der mächtig ist und alt getan,
    Schol nicht gar ze schamig sein,
    Daz er ze kindisch nicht enschein.
    Was kan die dritte dir derzaigen?
    Des lâss dich auch von mir beschaiden!                    10
    Hörr, du scholt gefuggig sein
    An haus und an den chläydern dein!
    Bis gefürig an der kost,
    An dem wein und an dem most!
    Won daz uberig schaden tüt                                15
    An sel und an leib und an dem guot.
    Pist du eines erbern sins,
    So lâss dich benügen kleines gwins!
    Chläiner gwin ist got mär,
    Den grossen suochent wuchrer.                             20
    Doch so macht du vil wol haben
    Grosses guot pey deinen tagen,
    Kumpt es alz von rechtem gwin
    Und hilfft den armen auch mit ym.
    Was singt uns dann die keuschait?                         25
    Anders nichcz, wenn daz ein mayt
    Schol keusche sein mit iren augen,
    Wil sie sich böser gdenken gelauben.
    Sey schol auch keusch sein an gedenken,
    Wil sey mit werchen sich nit krenken.                     30
    Minner werch schol sey nicht kiesen,
    Wil sey daz krenczel nicht verliesen.
    Dennocht ist ein mensche keusch,
    Treybt es ander käyn geteusch,
    Dann allaine bey der ee.                                  35
    Da mit so sag ich dir nicht me.
    Syertdazland die was behend.
    Mich duncht, der rede sey ein end,
    Sprach sey, noch ist eins beliben
    Da hintnan nit gar wol verswigen,                         40
    Und daz einer muoss halt künnen,
    Dem wir unser muomen günnen,
    Daz ist, hort mich all geleich,
    Haus ze haben wiczechleich.                             #31b
    Waz hilf daz weibe, daz ir man
    Ausrenthalb joch gar vil kan
    Und ein narr ist in dem haus?
    Dar umb sagt ym es gar her aus,                            5
    Was ym nucz sey zuo dem leben,
    Wellen wir ym Mäczen geben.
    Daz was auf Säychinkruog geredt,
    Wenn die andern sprachen zstett:
    Dicz kan niemand also wol,                                10
    Sam Härtel hausgeschäftes vol.
    Er hat wol sechczig jar und me
    Haus gehaltlen pey der ee.
    Säychinkruog in antwürt do
    Vil zuchticleich und sprach also:                         15
    Es wisst wol, sam ich wissent pin,
    Alz manich haubt, alz manger sin;
    Dar umb so hat such iecleich haus
    Seinen sitten, seinen saus.
    Also lerts sich selber wol,                               20
    Wie einr sein haus bewaren schol.
    So ist des menschen gemuot so blind.
    Wes er sich für wars versint,
    Daz get ym oft nach stelczer fuoss,
    Dar umb ich in nicht leren muoss.                         25
    Fro Siertdazland hin widerumb
    Sprach: Euch ist daz maul ze chrumb.
    Secht ir nicht, daz alles spil
    Chünst und wicze haben wil?
    Oft chan einr für ander ächt                              30
    Springen, tanczen, mäczigschäft.
    So muoss man lernen scheiter spalten,
    Daz lichter ist dann haus ze halten.
    Was täutest dann von stelczer päin?
    Waisst nicht, daz man spricht gemäyn:                     35
    Hilf dir selb, so hilft dir got?
    Mich dunkt, du redist aus eim spott.
    Der nicht wolt lernen für sich sehen,
    Dem wurd ze geleicher weis geschehen,
    Sam der fleugen gsach hie vor                             40
    Pey der weisen ämbess tor,
    Die von hunger muosset vasten,
    Do hiet die ämbess vollen casten.
    Dar umb so sagt dem guoten gesellen,                    #31c
    Wie er sein hause schül bestellen;
    Daz chumpt ym recht und ist sein fuog.
    Do sprach Härtel Saichinkruog:
    Wol an, daz sey! So ler ich dich                           5
    Daz besten, so ich mich versich.
    Wilt du halten haus mit eren,
    Das scholt des ersten so an keren
    Ze tragen in der täschen tracht
    Ein ander haus von silber gmacht,                         10
    Daz du dir chauffen mügest so
    Häw und fuoter, dar zuo stro,
    Wein und korn und holcz da mit,
    Hirs und kraut, daz ist der sitt,
    Bonen, ärwess, gersten, smalcz,                           15
    Lynsen, fläysch ze terren, salcz,
    Hausgeschier und bettgewand,
    Käs und ops und manger hand
    Yecleichs pey den seinen zeiten,
    Daz ist dir nücz ze allen seiten.                         20
    Und chauff daz best mit ganczer treuw,
    Wilt du, daz es dich nicht geruw,
    Hochzeit und daz tägleich laden
    Hat ein er und zwen schaden.
    Mit gesten nicht dez dein verzer,                         25
    Wilt du behalten guot und er.
    An pheyffern und an chläynet,
    Sam es die lere mäynet
    Zerung umb die ritterschaft,
    Wiss, die ist vil erhaft.                                 30
    Sunderleich lass dich herparmen
    Uber deinen freunt vil armen!
    Pauw nicht heuser durch den tod,
    Dich zwingi dann die starke not,
    Won gemachtez haus, gescribens buoch,                     35
    Beschlaffens weib, versnitten tuoch,
    Dar zuo hefen alter plunder,
    So wolfeil sind, es ist ein wunder.
    Triefens tach man bessern mag,
    Schadli wager dann ein schad.                             40
    Erber gwand und nicht ze reich,
    Wiss, daz ist gar lobeleich,
    Ist sauber, nicht beschissen,
    Wol vernäyt, noch so zerrissen,                         #31d
    Und daz gewönleich sey der zeit.
    Neuwer sitt die narren reyt.
    Hünren geschräy und gensen gsanch
    Hörr vil gern, des gwinst du danch.                        5
    Dein hund daz sey ein rud vil guot,
    Der dir daz dein beschirm mit huot.
    Cost ist guot umb kinder ler,
    Mit haymsteur auch daz dein verzer.
    Taylst den armen mit dein hab,                            10
    Daz volgt dir nach bis in dein grab.
    Doch besich in deinem sin,
    Daz dir vil grösser sey der gwin,
    Dann die zerung alle tag;
    Won ein geschicht dir chomen mag,                         15
    Die dir zucht in einem zeiten
    Deinen gwin von langen zeiten.
    Wie man aver gewinnen schol,
    Bewaren sich vor schaden wol,
    Daz sag ich dir vil recht her aus.                        20
    Bis du herr in deinem haus!
    Wiss, und träyt dein weib die pruoch,
    Sey wirt dein hagel und dein fluoch
    Wider got und sein gepott;
    Hier zuo wirst der leuten spott.                          25
    Dar umb so sicz ir auf dem nak
    Und halt sey sam den fuchs im sak!
    Schaff, daz sey behalt vil eben
    Was ir in die hend wirt geben.
    Schaff auch mit ir so ze stett,                           30
    Daz sey kuchi, visch und pett
    Schon beräyt und sauber halt,
    Wol sey pey dir werden alt.
    Häiss sey fürben, näyn und spinnen,
    Melchen, saugen, wilt du gwinnen!                         35
    Lass sey selten müssig gen!
    Daz selbig scholt du auch versten
    Von deinen tochtren so ze hant.
    Und ist es inen underchant,
    So tracht, daz sey es lernin schier                       40
    Tag und nacht für ander vier.
    Won was dein weib dir kunnen schol,
    Daz fügt eim andern auch vil wol.                        #32
    Dem suon emphilh daz stäbli nicht,
    Sam lieb sant Bernhart spricht.
    Ler in drat nach deiner macht
    Hantwerch oder chauffmanschaft                             5
    Und die gschrift vor allen dingen,
    Wilt du in ze selden pringen.
    Mag er pey dir nicht werden teur,
    So schik in aus, daz ist sein steur.
    Hast du knecht in deiner huot,                            10
    Vertrag ir kainem ubermuot!
    Getrauw dem geleichsner auch nit wol!
    Merk, ein diener wesen schol
    Ghorsam, getreuw, beleypleich,
    Cheusch und gdultig, nit gar reich,                       15
    Sinnig, endlich ane chlagen;
    So schol er auch ein herren haben,
    Der erber sey und geb genuog,
    Doch grober speis, daz ist sein fuog,
    Und der ym seinen lon mit macht                           20
    Nichzen vorhab uber nacht.
    Dar umb bezal und mach seu vol
    Und tracht, daz seus verdienen wol.
    Und wilt du haben sicher gewin,
    So ste vil fruo auf sampt mit in                          25
    Und sich auch selber zuo dem vich,
    Wilt du nit reichen hinter sich.
    Waisst nicht noch, daz ich da wäiss,
    Dein selbers aug daz vich macht fäiss.
    Pist aber faul in deiner sach,                            30
    Dein gesind ym schaffet auch gmach
    Und gedeycht, daz wirser ist,
    In bös gedench ze kurczer frist.
    So du dich von dem hause trabest,
    Bedench, waz du ze schaffen habest.                       35
    Kümst du wider in dein haus,
    Besich, was dir sey genumen draus.
    Und hat sich nicht gemert dein chorn,
    So wiss, du hast den tag verlorn.
    Sein dein nachgepauren guot,                              40
    Des fröwe dich in deinem muot!
    Tu in dienst nach deiner macht,
    So bstet dein haus in langer kraft.                     #32b
    Wilt du wein und korn verkauffen,
    So scholt zuo in des ersten lauffen
    Und geben bäss, dann andern leuten.
    Dar zuo wil ich dir beteuten,                              5
    Gib auch deinen veinten hin
    Ze dem teursten, daz ist gewin.
    Und pist gerochen an daz pluot,
    Daz ist ein râch vor allen guot.
    Wilt verkauffen huoben täyl                               10
    Oder kauffen, ist es väyl,
    So huot dich vor eim gemainen man,
    Der reicher ist und mer kan,
    Oder nicht gar erber sey,
    Wilt du wesen sorgenfrey.                                 15
    Doch so sag ich dir besunder:
    Besser ist dir zleiden hunger,
    Dann zferchauffen deyneu hab.
    Dennoch besser ist noch sag,
    Ein täil des erbes geben dar,                             20
    Dann dem wuochrer seczen gar.
    Leich nicht gern, du sechst dann, wem.
    Entlehen ungever vil von dem,
    Won wer sich leyhens trosten wil,
    Der jo verdirbt mit schanden vil.                         25
    Hie pey macht du sehen wol,
    Wie gern man wider gelten schol.
    Dar umb wilt du der wiczen phlegen,
    So tuo dein geschäft pey gesuntem leben,
    Daz du daz schuldig mügest schaffen                       30
    Deinem gültern vor den phaffen,
    Deynen dienern auch gedanchen,
    Des vergessent oft die kranchen.
    Lâss deim weib, daz sey schol haben!
    Dar zuo scholt ir freuntleich sagen,                      35
    Ob gott geputte uber dich,
    Daz sey mit eren halte sich
    Und daz sie durch der kinder wegen
    Durch andâcht und umb besser leben
    Geruoch zbeleiben ân ein chan,                            40
    Müg sey mannes wesen an.
    Doch scholt du sie des nicht zwingen
    Mit sweren, geld, noch andern dingen;
    Won besser ist ein wirt mit recht                       #32c
    Dem weib, dann herr oder knecht.
    Hilf auch bas und gar geswind
    Der tochter und dem chlainen chind,
    Dann denn gesuntten starken knaben,                        5
    Die sich selber mugent betragen!
    Ze lesten rat de suonen dein,
    Ob seu kauffleut wellent sein,
    Daz seu sich täyllin unter in,
    So stellends dester bas nach gwin.                        10
    Schullens wesen hantwerchgsellen,
    So lâss seu tuon nach irem wellen!
    Trachtend seu nach müssig gen,
    So haiss seu pey ein ander sten
    Ungetäylt, daz ist in guot;                               15
    Won iedes haubt daz wil seinn huot,
    Yeleich haus daz wil sein feur.
    ***  Nicht mer so sag ich dir ze steur.
    Do nu der ler ein end ward,
    Friczo der sprach an der vart:                            20
    Nu dar, herr Perchtolt, hörst du das?
    Wilt es tuon und dannocht bas?
    Das sag uns auf die treuwe dein!
    So gib ich dir die tochter mein.
    **  Triefnass andacht die was gross                       25
    Gen seines lieben Mäczleins schoss
    Und tett recht sam fuchs Raynhart,
    Der umb die faissen hennen warb,
    Und verhiess pey seinem äid,
    Zu allen dingen sein beräyt,                              30
    Die ein fromer weiser knecht
    Läysten scholt und tuon von recht.
    *** Da mit so wurden so behent
    Zwo der besten hin gesent
    In die küchi aus dem rât                                  35
    Umb die praut, die eylten drât
    Und kament ze den selben stunden
    An die stat, da seu sey funden,
    Und sprachent: Wiss, wir schullen han
    Daz pettenprot, du hast einn man.                         40
    Des was fro Mäczli sunder fro.
    Wer ist der dann? sprach seu do.
    Daz ist trun Pertschi Triefnass,
    Der dein selten ye vergass.                             #32d
    Was Mäczel vor hin fro gewesen,
    **  Von fröden mocht sey kaum genesen,
    In ammacht viel sey yeso nider,
    Des hulffend ir die andern wider                           5
    Und machten sey vil schön da her
    Mit salben von Capponer smer,
    Mit pürsten und auf machen,
    Sam sitt ist ze den sachen.
    ***  Da mit so fuorten seis da hin.                       10
    Des sprach fro Mäczel so zuo in:
    Ich waiss nicht, wie ich geparen schol.
    **  Die ein die sagt: Ich ler dich wol.
    So man dir hevet also an:
    Wilt du Pertschin ze dem man?                             15
    So scholt du dich des ersten weren
    Enwench, daz stet dir wol ze eren.
    ***  Do seu nu zuo den andern chamen,
    Hort in gottes namen, amen,
    Sprach Ochsenchropf, hie schol geschehen                  20
    Ein ee, des schölt es mir verjehen,
    Sag an, Pertholt, pey deiner treuw,
    Got woll, daz es dich nicht geruw!
    Wilt du Mäczen zuo der ee?
    Bertschin dem was also we                                 25
    Von fröden in dem herczen geschehen,
    Do er sey hiet komen sehen,
    Dar zuo was er ungewan
    Ze einer sach also getan,
    Daz ym die härel giengen zeperg;                          30
    Wie chaum bestuond er auf der erd
    Und mocht recht gesprechen: Ja!
    Dar umb so was sein antwurt gra.
    Des ward do nicht geachtet so.
    Zuo Mäczen chert er sich aldo                             35
    Und sprach: Nu sag auch, Mäczel, an,
    Wilt du Pertschin zuo dem man?
    Mäcz gedacht ir an daz lerren
    Und ward sich heven an ze weren.
    Mit füssen und mit elnbogen                               40
    Schlug sey umb so wol gezogen,
    Daz der frawen wol auf vier
    Vielend nider also schier.                               #33
    Do sprach Friczo an der vart:
    Tochter, scham dich nicht so hart
    Und nim du Bertschin zuo der ee!
    Sey swäyg, er frâget aver me,                              5
    Do sprach sey: Sta, gevelt es dir.
    Also ward mit payder gir
    Die ee yeso geschaffen
    An schuler und an phaffen.
    Des nam so Pertschi fürher do                             10
    Ein fingerli geworcht also:
    Es was von pley und uberzint,
    Mit einem stain, sam ich es vind,
    Der hiess ein sapheyr von glas,
    Dar umb von harcz ein gsmelcze was,                       15
    Mit naswasser durch laseurt;
    Dar zu was es auch gesteurt
    Mit zwain perlen von den augen
    Aus dem visch, daz schult es glauben.
    Er stiess irs yeso an die hand.                           20
    Secht, do huob sich soleich schand
    Den preutgon ane ze lauffen,
    Im har und part aus rauffen,
    Also daz er an der vart
    Mit enander glaczocht ward.                               25
    Bertschi wäint, die andern sungen
    Und für die tür her aus drungen,
    Seu schreuwent vast und dannocht me:
    Bertschi Mäczen hat zuor ee
    Genomen heut vil fruo fruo fruo.                          30
    Da schlach geluk und hayle zuo!
    Die mär die chament so zehand
    Gen Glaris und in Sweiczerland,
    Gen Appenczell, ins Lauental
    Und auf daz Marchvelt uberal                              35
    In Prettengö und auf die Alben,
    Auf die Scherr und allenthalben.
    Man luod die nâchgepauren
    Dar zuo, die vil sauren,
    Aus dem dorff von Nissingen,                              40
    Von Seurenstorff und Rüczingen,
    Der machten sich vil schier dar
    Mit grossem geschray ein michel schar
    Mit iren dorffmäczen,
    Die schült es alle schäczen                             #33b
    Nach dem und seu auch seyn genant.
    Hört, seu sein mir all bechant.
    Von Nissingen was Galgenswanch
    Sein fromer uber seinen danch,                             5
    Dar zuo Gerwig Schinddennak
    Mit seinem gesellen Scheubinsak,
    Dietreych von dem gatter
    Und Gugginsnest sein gefatter,
    Storchenpayn und Arnolt                                   10
    Harnstäin und Chriembolt
    Und sust vil junger drappen,
    Die man da zalt für chnappen.
    Der diernen was ein michel tayl:
    Die erst hiess Chüczeldarm die gayl,                      15
    Die ander Gredul Ungemäss,
    Die dritte Ändel Pfefferräyss,
    Die reudig Wasserschepferin
    Und die schön fro Gnepferin.
    Von Seurenstörff ir chamen vier:                          20
    Daz was der Palstersach der zyer,
    Teufelsgaden, Schabenloch
    Und der grindig Guggoch.
    Der tochtren trun der warent zwo:
    Daz waz fro Lena Vallinsstro                              25
    Und Sophya ir gespil.
    Der andern der was nicht gar vil,
    Dann von Rüczingen ein gsell,
    Den hiess man Jächel Reuschindhell,
    Und sein pruoder Varindwand                               30
    Mit einer tochter Hüdel genant.
    Sust so mocht ich nicht herkennen
    Von andern landen noch genennen,
    Dann einen der hiess Popphart
    Von Appenczel ein fiess von art.                          35
    Seu chament her geritten
    Auf eseln und auch schlitten,
    Yeder mit seym wambesch guot,
    Zwäyn roten hosen und ein hut,
    Mit iren präyten swingen                                  40
    Und auch mit andern dingen.
    Etleich chament gangen
    Mit iren hülczin stangen.
    Die mäczel warent all bechläyt
    Mit weissen chitteln schon beräyt,                        45
    Ir schäppel hieten pluomen glancz,                      #33c
    Ir schühel nebent den lüchern ganz,
    Seu zogten her mit ir vermacht
    An der selben sampstagznacht
    In daz dorff ze Lappenhausen                               5
    Mit iren sümbern in dem sausen.
    Dem nicht enward des hauses gmach,
    Der nam den hymel für sein tach
    Und die strasse für daz gefider.
    Secht, die vegtens auf und nider                          10
    Mit wüten all die langen nacht,
    Daz niemant vor in gschlaffen macht
    Auf dem häw noch in dem stro.
    Dis tribens bis ann tag also.
    Seu liessend keinen kerczen tragen,                       15
    Des cham der preutgom do ze schaden,
    Der seinn esel hiet geschunden
    Für die kuo ze denen stuonden
    Und hiet daz fläisch ze kuchi pracht.
    Der wär joch dannocht nie gedacht,                        20
    Hiet er zuo dem andern tag
    Den esel funden an der stät,
    Do er die haut do ligen sach
    Zuo seinem grossen ungemach.
    Do nu die nacht sich so vergieng                          25
    Und der liechte tag an vieng,
    Gunterfay sein bek derschal
    Ze Lappenhausen über al.
    Yeder man sich macht her für
    Für des jungen Pertschis tür,                             30
    Die frawen und die magetteyn
    Machten sich zuor praut hin eyn.
    Da mit so laut man zuo der mess.
    Daz ich des pesten nicht vergess,
    Sprach do Pertschi Trieffnas.                             35
    Ich han nicht phennig, daz ist daz,
    Ze opfern, sam ich pilleich schol.
    Do sprachent seu: Dem tuon wir wol.
    Häiss dirs an einn rabasch sneiden,
    Wilt tu nicht die schande leiden.                         40
    Also giengen seu da mit
    Ze chirchen, do das was der sitt.
    **  Die jungen man die giengen vor,
    Die alten nach durch alleu tor,                         #33d
    Die jungen frawen giengen nâch,
    Die  alten vorhin gar ze gach.
    *** Do nu die mess ein end genam,
    Der pharrer huob ze sagen an:                              5
    **  Hört, ir frauwen und ir knecht,
    Wisst, es ist der kyrchen recht,
    Daz einr ein chan im nemen schol
    Offenleich, so tuot er wol,
    Nicht so häymleich ane pfaffen.                           10
    Dar zuo ist mit uns geschaffen,
    Daz wir chündin uberlaut
    Von dem prautgom und der praut
    Und vor allem volk dar zuo
    In der kyrchen spât und fruo,                             15
    Ob yemant wär und wesen scholt,
    Der da wider sprechen wolt.
    Dar umb gepeut ich pey dem pan,
    Wer der ist, der bewaren chan,
    Daz die ee nicht redleich sey.                            20
    Der sag es ze der vart hie pey.
    *** Des chroch ein altes weib her für
    An einem stab, sey sprach: Ich spür,
    Daz Pertschi mit des tiefels rât
    Sein treuw an mir gesprochen hat,                         25
    Es ist ein jar und nicht vil me,
    Daz er mir schlechcz verhiees der ee.
    **  Des wurdens älleu lachent do
    Und gen pharrer sprechent so:
    Wisst, die ee was geschaffen                              30
    Vor münchen und vor phaffen,
    Dar umb so nem ym yeder gesell
    Ein frauwen, do er gernest well.
    *** Umb die red, die da geschach
    Von dem weib, die in an sprach,                           35
    Ward hertäilt ze Lappenhausen,
    Daz sey scholt ein bruoche lausen,
    Und gesäch sey noch so wol,
    Sam ein eweib gesehen schol,
    Daz sey möcht derkennen                                   40
    Die laus und dar zuo prennen
    Und liess die knöpfe stil sten,
    Daz sey schölt für sey alle gen                          #34
    Und bewären iren dant,
    Wolt sey Pertschin han zehant.
    Des zoch der preutgonn ab sein bruoch
    Und sprach: Nu se hin, hürr, nu suoch!                     5
    Und prennst du mir des fadens knöpf,
    Ich reisse dir aus die grawen zöph.
    Was schol man lengren dises lesen?
    Sey liess die peysser all genesen
    Und graffelt an hin mit der hand,                         10
    Und wo sie einen stricke vant,
    Der hiet sein leben da verlorn.
    Des lachtens all von rechtem zorn.
    Der pheyffer hiess man schlahen auf
    Und draten hin gen Pertschis haus.                        15
    Do sey nuo komen zuo der tür,
    Die praut man seczet schon hin für,
    Der preutgonn zuo ir nider sas,
    Sam do des dorffes sitte was.
    Des kam do Fricz und sprach also:                         20
    Euwer eren bin ich fro.
    Ungelük daz hause scheuch!
    Dar zuo will ich geben euch
    Syben hennen und ein hann
    Ze haymsteur, da gedenket an!                             25
    Dar zuo gib ich euch gestrak
    Einn choczen und ein strosak
    Und auch einen kyttel frisch,
    Da mit ist sey werayt ze tisch
    Und auch ze pett nach unserm recht.                       30
    Pist du dann ein söleich knecht,
    Der leynlachen gerne hab,
    So haiss sey spinnen nacht und tag!
    Engelmar der kam zestund
    Und schancht ym einen hausehund.                          35
    Er sprach: Got behuot euch payde
    Und auch der hund vor läide!
    Ochsenchroph der kam hin nâch
    Mit einer kaczen, die hiess Vach,
    Und sprach: Daz habt zuo andrer huot!                     40
    Es ist euch für die meuse guot.
    Cholman drang do für die gemäyn
    Mit einem kicz, daz was vil chläin,                     #34b
    Und sprach: Daz send ich euch ze haus.
    Da wirt ein gäyss mit hürnern aus.
    Jächels treuw waz nicht verlorn.
    Er pracht ein kälbel erst geporn                           5
    Und sprach: Daz gehört auch wol dar zuo,
    Es mag geraten zuo einer kuo.
    Do hiess einer Öttel Kriech,
    Der truog ein äntten, die was siech,
    Und schre ym: Se hin, junger man,                         10
    Ich wolt sie selber fressen han.
    Ain ander, der hiess Blasindäschen,
    Ward do greyffend in die täschen.
    Die phenning nimpt man gerner,
    Sprach er: Se den Perner!                                 15
    Straub der hiet des gelaiches vil
    Und gab dem preutgom ze dem zil
    Stendelwürczen, chranichper,
    Und sprach: Daz pringt man uber mer:
    Es wirt dir zuo den nöten guot,                           20
    Wiss, so man daz dinge tuot.
    Fro Läychdenman was gemütes frey
    Und schancht der praut der nadeln drey,
    Einn wierten und zwo spindlen,
    Einn feurzeug und zwo windelen.                           25
    Sey sprach: Nu müssist gewinnen
    Mit nayggen und auch spinnen!
    Do gab fro Elsbet Follipruoch
    Der praut ein hänfen ermeltuoch
    Und sprach: Daz ist ein genameu steur,                    30
    Won der hanff ist heur ze teur.
    Snatereyna räycht ir dar
    Einen haspel ruossig gar,
    Einen sekel, hentschuch zwen,
    Die warend schymlich, sam ir zen.                         35
    Dannocht ward des dringens vil.
    Einer gab einn pesmenstil,
    Der ander her einn hafen truog,
    Der dritt der bott einn essichchruog,
    Der fünft einn korb, der sechst ein sib,                  40
    Der sibend gab ein uberlid
    Ze einem salzvas, daz waz guot,
    Der acht verschenchet einen huot,
    Den hiet er dreyssich jar getragen,
    Dennocht mocht ern kaum verclagen.                      #34c
    Noch so gab man ane zal
    Schüsslen, täller, kerczestal,
    Gablen, rechen, löffel vil.
    Wisst, daz ich euchs kürczen wil.                          5
    Die weil scholt man getanczet haben,
    Do mochten sey die füss nicht tragen
    Von hungers not, dar umb vil schier
    Machten sich hin auf ir vier,
    Die ze tische dienen wolten,                              10
    Und sprachent, daz seu haben scholten
    Die ersten suppen nach ir gwan.
    Daz was also schier getân,
    ** Ze fressen ward dem einn so not,
    Daz er vil nahent sich ze tot                             15
    Verprüget hiet in seinem schlund.
    Auf so sprang er do ze stund
    Und schluog die schüssel mit der faust,
    Daz die supp her aussher taust
    Mit sampt dem prot bis auf die erd.                       20
    Yeder sprach: E ich verderb
    Alz gar vor hunger, e wil ich
    Es lesen aus dein kât in mich;
    Und wär es joch noch bass beschissen,
    Dennocht pleybt seyn nicht en bissen.                     25
    Trun daz geschach, es was in gsmak.
    Darnâch yeder nam einn sak
    Und strauwt in nider in daz gras.
    Secht, wie schon ir tischtuoch was!
    Man wuosch es äynest in dem jâr                           30
    Zu dem minsten, daz ist war.
    Chöpf und gleser wâren krüg,
    Ze hefen auf gar ungefüg,
    Salcz und wädel wärind prâcht,
    Hieten seu dar an gedacht,                                35
    Messern und durch snitten
    Der ward da gar vermitten.
    Gerstin läyb und häbrin prot
    Trugens her, daz was in not,
    Ruggins ward auch dar geläyt.                             40
    Also was der tisch beräyt,
    Daz gaben auch ein ende nam.
    Da mit so huob sich frauw und man                       #34d
    Hin zum tisch, sam säw zum nuosch,
    Kainer do sein hende wuosch,
    Dann fro Els und Farindkuo,
    Den was gewesen znot hin zuo,                              5
    Daz seu von eyllen also drât
    Warend gevallen in daz kât.
    Die muosten do des wassers haben,
    Daz ward in yeso dar getragen.
    Farindkuo für Elsen sprang                                10
    (Mich duncht, ym war die weile ze lang)
    Und hiess ym yeso wasser geben,
    Daz goss der diener ym vil eben
    Von höhend auf die ermel sein,
    Nicht ins pek enmit hin eyn.                              15
    Daz haubet er auf reket,
    Die payn auch drichcz er streket,
    Ir bek was ein sib vil weit,
    Daz kauft man zuor hohzeit.
    Junchfra Elsen das verdross                               20
    Und lieff auch zuo hin, da man goss.
    Ir ermel wurden geneczet,
    Niemant seis dergeczet
    Mit einer zwähel, die man scholt,
    So einer die hende zwahen wolt,                           25
    Zwüschem gwand und pek enmitten
    Gestreket han nach hofes sitten.
    So warent auch der diener negel
    Lang und spitzig sam die kegel.
    Also gtorst ir kainr dar gesmechen,                       30
    Ir daumen auf das beki strecken
    Zemen gefügt, daz sib auch heben,
    Dar umb so muost mans nider legen.
    Farindkuo der hiet kain tuoch
    Ze trüknen, dar umb er die pruoch                         35
    Zuo seiner zwähel do gewan,
    Die was vil weit und auf getan.
    Er lieff da her mit schalle
    Und saczt sich uber alle.
    Fro Els ir hend so lange twuog,                           40
    Bis man daz ander gericht her truog.
    Woy, wie schier sey daz dersach,
    Es tet ir laid und ungemach.                             #35
    Sey hiet kain pruoch, so wolts auch nicht
    Das hembd mit wüschen tuon enwicht.
    Es was ir zlanch und ane frucht,
    Die hend ze winden an dem luft,                            5
    Und kam gelauffen also nass.
    Wie schier sey auf dem ärs gesass!
    Die füss warent ir nicht chrumb,
    Chrüg und tischtuoch stiess sey umb.
    So sau, so sau so,                                        10
    Sprach her Ochsenchroph aldo.
    Wiss, dein schimph mir nicht behagt,
    Wan er uns in dem magen schadt.
    Und hieten seu getrunken bass,
    Es wär ze stossen komen das.                              15
    Also ward es nider geläyt
    Und der tisch hin wider bräyt.
    Els die hiess in do her tragen
    Daz erst gericht, sey wolt es haben.
    Des was einr ir diener gar                                20
    Und pracht in blossen henden dar
    Opfel, pieren, nuss und chäs,
    Er was gehaissen Spiegelmäs.
    Den chäs den legt er für sey do
    Also gancz, des was sey fro                               25
    Und frass in gar mit sampt den rinden.
    Was scholt sey an ym furbas schinden?
    Die nusse päyss er mit dem zan,
    Daz ym daz pluot hin nach da ran,
    Die öpfel huob der selbig man                             30
    Pey dem stil ze beschnayden an
    Und die pieren pey dem haubt.
    Er ist ein gepaur, der an in gelaubt.
    Dar nach gugt er in den chruog
    Und sach dar eym, sein was nith gnug.                     35
    Des nam er do ein scheuchfas swär
    Und schütletzs, ob dar in ichcz wär.
    Do swanczt der most, daz gefiel ym wol,
    Er gôss inn kruog und macht in vol,
    Und also vol, verstet mich wie,                           40
    Daz er uber und uber gie.
    Daz was doch alles nicht ze vil                         #35b
    Nach dem und ich euch sagen wil,
    Sey wolt den wirt nit schenden
    Und fasst den chruog peynn henden,
    Mund und nass stiess sey dar in,                           5
    Also wol smakt ir der wein.
    Die weil sie drinn ein rufli vand,
    Daz zuchcz her aus mit blosser hand
    Und drank so treuleich und so fast,
    Bis daz ir des âtens gprast.                              10
    Wie schier sey des wider kam,
    Secht, do huob sey aber an
    Ze schilen auf da hin da her,
    Nicht anders sam ein wilder per.
    Daz haubet liess sey sinchen                              15
    Und tranch, daz von dem trinken
    Die augen ir vergiengen,
    Die oren nider hiengen.
    Dannocht was der feuchti mer.
    Dar nach so wand sey sich vil ser                         20
    Und näygt ir haubt mit sampt dem chruog
    Hinter sich, daz was ir fuog.
    Den ruggen läynt sey an den paum
    Und schre da her, sam aus dem traum:
    We mir, we, es ist gestigen!                              25
    Der chruog ist truchen und dersigen.
    Schench mir in und trag da her
    Daz ander gericht, des ich beger!
    Spiegelmäys der saumpts nit lanch
    Und goss ir eyn daz öpfelgtrank,                          30
    Vollen chruog nach seinem sin,
    Und macht sich nach essen hin.
    Er pracht daz gepraten von dem esel,
    Daz daucht sey sein ein willprät edel.
    Sey zucht enn läyb her an ir prust                        35
    Und snayt da durch recht sam umb sust
    Alweg dar, nur pey der mitten.
    Secht, daz wurdent erber snitten,
    Die legt sey an einn hauffen stolz
    Ze sammen, sam ein peyg mit holcz.                        40
    Niemant wolt irs messer zuchen,
    Daz flaische prach man ir ze stuken.
    Daz was ir alles sampt gemäyn.                          #35c
    Sey schlund daz gepröt und nuog die päyn.
    Sey nuog und zerret also fast,
    Daz ir ein zan ym drüssel prast.
    Wes scholten do die hund geniessen?                        5
    Des nagens ward seu auch verdriessen.
    Also tet ir einr einn sprung
    Und zucht daz päyn ir aus dem mund.
    Doch so âss sey an und an,
    Bis sey zuo den andern cham,                              10
    Die hieten auch irn schimph getriben,
    Uncz daz in nichcz nicht was beliben.
    Des schreuwens greuleich:  Pring uns me!
    Wir ässin gerner vil, dann e.
    Hiet fro Els gedrunken wol,                               15
    Ir kainer der mocht werden vol.
    Hie mit do was daz chraut beräyt,
    Mit spek und greuben uberlait.
    Daz truog man her und visch da mit.
    Hofleich was der diener sitt.                             20
    Die schüsslen hieltens an dem pauch,
    Die finger laytens auch dar auf,
    Ein täyl dar eyn verzettet halb
    Und wurfens für recht sam einn kalb.
    Man gab daz gras in einem stal                            25
    In die chripp und uber al.
    Des danthen in die herren do.
    Des fäyssens chrautes wârens fro.
    Lastersak hiet gross begir.
    Er sach dar eyn recht sam ein stir.                       30
    Des hiess er ym ein löffel geben.
    Die andern sprachend: Und uns eben!
    Des gewunnen etleich löffel do,
    Etleich nicht, die taten so:
    Seu machtend yre hend ze kellen                           35
    Und assend sam zerleich sam die gsellen.
    Secht, do huob sich söleich mü
    Umb daz chraut und in der prü,
    Daz daz eyllen und daz jagen
    Gsacht es nie pey ewern tagen.                            40
    Man hiet in einer schüssel gesehen
    Hend und löffel mer, dann zehen,
    Mit enander varen her
    Durch daz chraut recht sam die sper.                    #35d
    Nâch den greuben waz in gach,
    Den fuorens mit den ruodern nach.
    Des cham der twerg ze einer stund
    Und warff des spekes in den mund                           5
    So eben, secht, daz ym sein part
    Mit enander smalczich wart.
    Graf Purkhart tet in allen schaden,
    Er hiet ein hand mit kraut geladen
    Und fuor do her zuo seinem mund.                          10
    Got den ruoft er an ze stuond,
    Daz er behielt daz wetter genäm,
    Bis daz daz fuoder eyn chäm.
    Wie schier sich Chnocz an ym do rach
    Und rumpelt, daz der loffel prach!                        15
    Des fuor er her mit payden henden
    In daz chraut zuo allen enden,
    Er fasst der speis ein gaussen vol.
    Nu wetter ubel oder wol,
    Sprach er zuo der selben stund,                           20
    Du muost da her in in meinen schlund.
    Gery huob die schüsslen auf
    Und trank ein starken tranch dar aus.
    Sey sprach: Got geb, es müsst derstinken!
    Habt irs frass, so wil ichs trinken.                      25
    Und saczt sey wider nider so,
    Daz des ubrigen aldo
    Ein michel tail auf sprüczet.
    We wie sey do küczet!
    Des warend do die andern hie                              30
    Und sauftens auf, ich wais nit wie,
    Daz daz tischtuoch also truken
    Beläib do pey von irem supfen.
    Aber was des andern was
    Es wâr joch laub oder gras,                               35
    Prosem, rinden oder päyn,
    Daz liessens ligen all gemäin.
    Er leich sassen auch gepogen
    Uber die schüsseln gar gezogen,
    Daz die vart dest churczer wär,                           40
    Won die pürdin warent swär.
    Seu hieten auch ein andern sin,
    Ob in ichcz emphiel da hin
    Von dem löffel und dem drüssel,
    Daz daz wider kam in dschüssel,                           45
    Won die maulr in warend weit
    Und offen gar ze aller zeit.                             #36
    Dar umb so taten seu auch daz,
    Wan in die finger wurdent nass,
    So derswangen seu die hend
    Ubers chraut vil gar behend.                               5
    Daz uberig wuschten seu vil drat
    An die stifel und die wat.
    Daz muostens tuon umb die geschicht,
    Daz hanttuoch hietens vor in nicht.
    Des fuorens her ein ander vart;                           10
    Der ward dann lenger nicht gspart.
    Dar zuo in auch äyns geviel,
    Wan dem esser ichcz emphiel
    Auf die erden ab dem tisch,
    Es wär gekauwen oder frisch,                              15
    Daz scholt man wider auf heben
    Und es hin für seu alleu legen,
    Es wär dann, daz es gtroffen wär
    Auf daz gwand ym an gevär.
    Daz mocht er behalten, ane zol                            20
    Gevielin ym die spängli wol.
    Also gieng es in dem saus
    In dem smaczgen und dem jaus,
    Bis die schüsslen wurden wan
    Und sam die gwäschnen schön getan.                        25
    Hungers was in doch entliben.
    Hiettens vor von not geswigen,
    Secht, do ward do yeder schreien:
    Ich syrt dirs weib mit sampt der gsweigen,
    Triefnas, pringst du uns nit schier                       30
    Wein und mett und dar zuo pier.
    Da mit verleust du unser huld.
    Daz was do niemant anders schuld,
    Dann deren, die da dyenten,
    Und in die fresser gienten,                               35
    Mit den augen gar von verren
    Oder vil ze nach den herren.
    Ir kainer eben sehen wolt,
    Waz der tische haben scholt.
    Des hiet der preutgom do wol acht                         40
    Und wolt derzäygen auch sein macht.
    Er nam den einen pey dem part
    Und raufft in, daz er schreient wart.
    Des chament her die andern drey
    Und nament Pertschin auch da pey                          45
    Und stiessent in, daz er gelag,
    Die pruoch die zugens ym do ab,                         #36b
    Seu gussen ym des wassers her
    In den ärs und auch enzwer,
    Pey den päynen namend in
    Und possten seinen hintern hin                             5
    An eim paum, daz es derknal,
    Der stössen tâtens ane zal.
    Die andern frawten sich der geschicht
    Und hiettens für die pest gericht.
    Des kam er wider auf die payn                             10
    Und sprach: Es wisst wol all gemayn,
    Daz ich mich nicht enkond erweren;
    Drey sein alweg eines herren.
    Also ward nicht mer dar aus.
    Aller most, der in dem haus                               15
    Mocht gesein, den trugens dar,
    Den verschancht man yeso gar.
    Do trunchens her und suffend,
    Daz in die augen truffend.
    Pencza Trinkavil der trank                                20
    Uber aller gesellen danch
    Den ersten chruog uncz an den dritten
    Und den dritten bis enmitten.
    Secht, do ward er cheychent,
    Den swayss ans tischtuoch streichent.                     25
    Er läyt sich auf den tisch gezogen
    Mit henden und auch elnpogen.
    Da mit so hiet ers uberwunden.
    Des tranch auch ze den selben stuonden
    Junchfraw Feyna aus eim chruog                            30
    Also so frent und so gfuog,
    Daz sey da der huost an kam.
    Daz uberig durch den puosem ran;
    Dem lekt sey mit der zungen nach.
    Umb die seuri was ir gach.                                35
    Die andern trunken also fast,
    Daz oft ir eim der gürttel prast,
    Das doch den weisen nicht geschach.
    Die gurten sich des ersten gmach
    Und drunkend da pey für sich an,                          40
    Bis in der gürtel rechte cham.
    Dar nach so gieng es an die visch,
    Die da warent auf dem tisch.
    Seu wolt der Straub chredenczet haben
    Des sach er do ein söleichs jagen                       #36c
    Auf dem täller und ein streken,
    Das chosten liess er unterwegen
    Und grayff hin an zuo einem stuk,
    Das was daz gröst zuo seim gelük.                          5
    Wie schier daz was verswunden so!
    Wer scholt se disen stunden do
    Des andern gepayten legen für?
    Es was nicht zeit, sam ich es spür.
    Die diener hietten gsnitten                               10
    Die visch für seu enmitten.
    Do mochten seu gepayten nicht,
    Also süss was in daz gericht.
    Reuschindhell der tet ein druch
    Hin an nach einem haubetstuk,                             15
    Das was vil schleymig guot umb in.
    Des gedacht er in dem sin:
    Chiflest du daz haubt, so pist
    Sich gar versaumpt ze diser frist.
    Last dus dann, so hast chäyn glüst.                       20
    Und pist her chomen sam umb sust.
    Des zoch ers dreystund durch den mund
    Und läyt es wider ze der stund
    Für sich dannocht also gancz
    Und cham ze einer bessern schancz.                        25
    Ein  mittelstüch derwüscht er do,
    Daz was vil drât verschlunden so,
    Die weil der snelle Varindwand
    Daz haubtstüch zucht mit seiner hand.
    Er wand, er gfiel seim pruder nicht.                      30
    Wie schier ers hiet hin eyn verschlicht,
    Des chond er doch vil wench geniessen,
    Die grät ym seinen hals abstiessend.
    Dar zuo sprach do Galgenswanch:
    Zarter got, hab ymer danch!                               35
    Also fuor do Varindwand
    Da hin gen Schläuraffenland
    Mit seiner sel, daz was ir fuog.
    Den leib man in den Neker truog.
    Was scholt den gesellen schaden das?                      40
    Mich dunkt, seu ässind nür dest bas.
    Won die gnuog in essen wellen,
    Die hütin sich vor vil gesellen;
    Der aber vechten wil mit häyl,
    Der hab der freunt ein michel täyl.                     #36d
    Dar an gedacht auch Uocz vom hag,
    Er wolt eim fresser legen ab
    Und sprach: Her Guggoch ist ein man,
    Der selber lieder tichten chan                             5
    Von Dyetreychem dem Perner,
    Den hörten wir vil gerner,
    Dann daz wir also sassin,
    Die totin fisch da assin.
    Des daucht sich Guggach do gemäyt,                        10
    Er huob seyn tädinch an und säyt:
    Es sâssen held in einem sal,
    Die âssen wunder uber al
    Et cetera bis an ein end.
    Die weil die loser warend behend                          15
    Und assen auf die viscbe gar,
    E sein der singer ward gewar.
    Do nu daz lied ein end gewan,
    Guggoch der wolt heben an
    Ze essen nâch seinr zuoversicht,                          20
    Do sach er umb, da vand er nicht,
    Des nikket er sich in dem grind,
    Er schre vil laut: Ich pins ein kind
    Und du, Uocz, ein rechter wicht.
    Daz prüft man wol ze diser gschicht.                      25
    Was er vor mit singen fro,
    Des traurt er so mit wainen do;
    Daz was der andern aller schimph.
    Triefnas sach den ungelimph
    An essen und an trinken,                                  30
    Daz haubet ward ym sinken,
    Die zerung bswaret in vil ser,
    Und gedacht ym an die ler;
    Chlaineu hochzeit schol er haben,
    Der sich hüten wil vor schaden.                           35
    Dar umb so was sein fröd zerstört,
    Des hiet er ärczney auch gehört,
    Und gie da hin vil maysterleich.
    Hört, ir herren, ärm und reich,
    Ruofft er ze der selben stund,                            40
    Daz essen ist euch nicht gar gsunt,
    So tuot euch auch daz trinchen we.
    Dar umb stet auf und esst nit me!
    Des sneuczt her Chnocz sein nasen gros                   #37
    Durch sein hende also bloss
    Und warfs dem preutgom unter daugen.
    Nu lek du das, so wil ichs gelauben,
    Sprach er zuo dem Pertschin do.                            5
    Des waren do die andern fro
    Und sprachen zuo dem preutgom:
    Uns dunkt, du redist aus dem traum.
    Trag her würst mit sampt dem bachen,
    Wellist du uns gsunde machen,                             10
    Oder wir gend wider häym
    Und essin sam uns ist gezam.
    Wilt du uns derhungern hie,
    Du pist ein chnecht, du waist nit wie.
    Äin rechter arczet daz gelaubt;                           15
    Auf vollem pauch stet fröleychs haubt.
    Des sprach so Arnolt sunderbar:
    Dein red war guot und gänczleich war,
    Tätist sey auf meinem tisch.
    Gib uns etwas auf die visch!                              20
    Pertschi sprach: Es ist gesorten
    Umb und umb ze allen orten.
    Er fullt ein schalen von der nuss
    Mit most, daz was ein erleich guss.
    Rochunsauber, trag den wein,                              25
    Sprach er zuo den knechten sein,
    Und sprich, daz er vier äyger prât.
    Verderben daz wil haben rat.
    Sich, daz was so schier getan!
    Die weil die herren huobend an,                           30
    Ze schreygen: Trag uns her den wein!
    Die vische wellent gswemmet sein.
    Des hieten seu do keinen danch.
    Piermost und daz öpfelgtranch
    Und daz schlechenwasser gar                               35
    Waren vor vergeben dar.
    Doch pracht man in einn eimer vol
    Der sauren milch, die trunkens wol.
    Rüfli ze der selben stund
    Saczt den eymer an den mund                               40
    Und chert sich gen der wand von in.
    Daz stuond ym wol nach seinem sin.
    Er tranch ym ein so lengi vart,
    Daz es die praut verdriessen ward,
    Und huob in an ze straffen.                             #37b
    Sey sprach: Du pist enschlaffen
    In dem vas nach meinen dunken
    Oder in der milch dertrunken.
    Des ward do Rüfel lachen:                                  5
    Was hiet die milch ze schaffen?
    Sey fuor ym in daz hirn hin auf
    Und ran ym zuo der nasen aus
    Wider in den chübel so,
    Er pot den andern ze trinken do.                          10
    Der chübel der gie umb und umb.
    Lärenchopf der macht es chrumb,
    Der ym nicht gnuog der milche vand
    Und warff den chubel an die wand.
    Da mit die äyger warent bräyt                             15
    Und fur die gesellen all gelayt.
    Erst do was das zeit do chomen,
    Daz man da chrepfen scholt ze fromen.
    Des ward auch trauwen nicht vermitten,
    Seu tâten nach irem alten sitten                          20
    Und drungen nach den äygern her
    Nicht anders, sam die wilden per,
    Mit henden und mit füssen,
    Des chond in niemant gpüssen.
    Der erst der was der peste,                               25
    Der ergest und der leste.
    Chrimbolten dem ward ein äy,
    Scheubinsak gewan ir zway
    Chnocz und Troll die hieten gfangen
    Daz vierd, des was der tayl dergangen,                    30
    Gralf Purkhart mit dem uberpain
    Sprach: Der schimph ist uns nit gmäyn,
    Mir und meinen gesellen hie.
    Die pösten tayler daz sind die,
    Die einen lassend trunchen werden                         35
    Und den andern durstes sterben.
    Da mit gräyff er hin gestrak
    Und zucht ein äy dem Scheubinsak
    So vestechleich und ungetan,
    Daz ym daz wäych durch hende ran,                         40
    Die finger stiess er in den mund
    Und schlickts es ab, daz waz ym gsund.
    Do sprach Jänsel: Gib mir auch!
    Sweig, sprach dirr, du pist ein gauch.
    Die negel lang an seinem taumen                         #37c
    Hulfend ym daz äy ze raumen.
    Scheubinsak daz ander hielt.
    Wie schier ers von einander spielt
    Und fuor her mit einr grossen snitten                      5
    Durch und durch daz äy enmitten.
    Des muost das totter rinnen hin
    Mit sampt dem clar ân allen gwin,
    Wan es die kaczen begriffend
    Ir zungen damit schliffend.                               10
    Es ist verclayt, sprach do der man;
    Dem daz gelük nicht guotes gan,
    Der muoss verliessen uber nacht
    Künges hort und käysers macht.
    Des nam do Chriembolt eben war                            15
    Und fasst daz äy so gancz und gar.
    Er warff es yeso in den mund
    Und schlikt es eyn in einer stund,
    Des wär er gstorben an der zeit.
    Do was ym der schlund so weit,                            20
    Daz das äy ym durch den kragen
    Gänczleich fuor bis in den magen.
    Des sprach er: Hie wie guot, wie guot!
    Nu ist mein täyl vor euch behuot.
    Chnocz und Troll die waren gesellen,                      25
    Niemant gtorst sich gen in stellen.
    Des trosten seu sich sunder wol,
    Dar zuo so warens sinnen vol.
    Daz ay seu vassten bäyd geleich
    Und tatens auf vil rüwentcleich,                          30
    Seu assen hofeleichen gar,
    Die snitten stiessens gemächlich dar
    Und naczten seu enwench da vor,
    Daz wurffens in des mundes tor.
    Die snitten schlunden seu nicht gar,                      35
    Daz überig stiessens wider dar
    Und fuoren zgleycher weis, sam vor,
    Umb hin ze des schlundes tor.
    Yeder daz so lange träyb,
    Daz auf dem tisch kain brot beläyb.                       40
    Die andern all die sahent zuo
    Recht sam die wolf gen ainer kuo.
    Dennocht was des äys ein täyl,
    Daz hieltens vast, es was nicht väyl.
    Nâch zwayn läyben was in we.                            #37d
    Do vand man in dem haus nit me.
    Was scholten do die armen haben?
    Trun daz kan ich euch nit sagen.
    Do schülten seu den wirte do.                              5
    Daz äy den dienern gabens so,
    Daz seu dar an gedächtin
    Und in ze trinken prächten.
    Do mochtens nicht der milch gehaben.
    Des muost man an des wassers tragen.                      10
    Erst schanktens her mit eren,
    Die wirtschaft ward sich meren,
    Won der turst neu stätes sart,
    Secht, bis an die selben vart.
    Man gab ins ungemessen dar,                               15
    Das macht seu vol und läydes bar.
    Also huob do yeder man
    Ze singen und ze sagen an,
    Und was der herr hiet an gehaben,
    Es wär von singen oder sagen,                             20
    Daz chond der chnecht mit züchten storren.
    Niemant wolt den andern hörren,
    Yeder wolt verhoret sein
    Und schre: Vernement die rede mein!
    So lange wert der unfuog,                                 25
    Bis daz man in daz leste truog,
    Daz warent kerssen, weinper,
    Feygen, kriechen und nicht mer.
    Hieten sey daz erst gericht
    Sauberleichen auf gezücht,                                30
    Das leste ward zuo der geschicht
    Vil mächticleicher gar verschlucht.
    Doch so tet die praut ir recht
    Und frâss nicht schlindent sam die knecht.
    Sey bäiss ab einer kerssen mer,                           35
    Dann siben stund, daz was ein er.
    Do sach Pertschi Trieffnas,
    Daz kain salcz vor inen was;
    Des pracht er in den geren vol
    Und sprach: Daz ghört zun kriechen wol.                   40
    In den selben stunden
    Ein flo die was gesprungen
    Fro Hudeln zwüschen yreu payn
    Und päiss sey, daz sey dar zuo gräyn.
    Des wolt sey sich do puken,                               45
    Die floh ze tot ertruken.                                #38
    Secht, do ward ir dhaut ze kurcz,
    Ir geschach nicht recht, sey liess einn furcz;
    Der schanden wolt sey sich dergeczen
    Und ward sich mit den füssen kreczen,                      5
    Dar umb, daz man scholt glauben han,
    Die füsse hietens alcz getan.
    Des was Henricze ir ze schluog
    Und sprach:   Daz ist nicht enes fuog.
    Ich sing dir eins vil wol geticht:                        10
    Creczen geleycht sich ferczen nicht.
    Hüdeln tett der spot vil we
    Und liess einn grossen furcz, sam e,
    Und dar nach drey, der waren vier.
    Sey schre hin ze dem schreyber schier:                    15
    Set hin, ir vercleiter knecht,
    Clinglent aver die icht recht?
    Damit so was der schreyber bezalt,
    Graf Purkhart doch des gsmaks engalt
    Oder leycht sein äy was faul.                             20
    Die speis die schluog ym zuo dem maul.
    Des muost er speiben ze der vart
    Auf den tisch durch seinen part.
    Do hiet der alt her Gumpost
    Getrunchen wasser, milch und most,                        25
    Daz sich der pauch ward pläygend ser,
    Wütend, plodrent, sam daz mer.
    Die vische wurden swimmend
    Und in so harte grimmend,
    Das er von dem tisch muost sten.                          30
    Er sprach: Ich wil gen smeyssen gen,
    Ich chum her wider, päytend hie!
    Die andern auf ich wayss nicht wie
    Und leuffen all dem Gumpost nach,
    Ze säychen waz in also gâch.                              35
    Dennocht playb fro Laychdenman,
    Sey hiet es unter sich getan
    In daz phäyt, daz ward ir nass,
    Won sey dez swams do häym vergass;
    Des macht sey sich doch auf die päyn                      40
    Und wolt nicht siczen da alläyn.
    Da nu die herren chament wider,
    Sey hieten sich geseczet nider.
    Do was daz tischtuoch auf gehaben,
    Daz konden seu do nie verclagen.                        #38b
    Wârens gesessen an den segen,
    Wenn wolten seu dann danke geben?
    Die diener wuoschend do ir hend,
    Da mit so nam der tisch ein end.                           5
    ***  Secht, do was nu tanczens zeit!
    In der wisen, die was weyt,
    Gunterfay, sich huob ein geschray,
    Nym hin ein äy und pheiff zwäy!
    Der spilman was des weines vol,                           10
    **  Des emphand er an ym wol,
    Doch gedacht er in dem sin:
    Ob ich joch nu gar trunken pin,
    So sein seu trauwen auch nich lär.
    Dar umb ist es mir nicht swär                             15
    Ze pfeyffen hin ein narrenvart,
    Won seu verstend es auch einn sart.
    *** Da mit und er sein bek derschal,
    Das es io in dem perg derhal.
    Ofenstek do fürher sprang                                 20
    Und nam fro Juczen an die hand.
    Er tanczt da hin, sey vegt ym nach,
    Die andern auf und an vil gach.
    Daz gzöder michel ward und lang.
    ** Ieder sunderleichen sprang                             25
    Auf und nider in dem traum,
    Sam die äpfel von dem paum.
    Gunterfay der schluog und schluog
    So lange weil und ane fuog,
    ***  Des was do Ofenstek ze fäyss                         30
    Und hiet geswanczt, daz ym der swäiss
    Durch seinen diken schoppen ran.
    Des ward er auch so müd der man,
    Daz er nicht furbas mocht gesten;
    Des muost er ab dem tancze gen.                           35
    Er legt sich in daz gras und sprach:
    Gott geb ym alles ungemach,
    Die dich pfeiffen geleret ie,
    So we ist mir geschehen hie.
    Schabenloch den haber truog,                              40
    Den liess er sten und was so chluog,
    Daz er die ersten begraiff aldo
    Und sprach: Vil höh mit ir hyo!
    Do was der rek ze mager gar,
    Die pruoch ze weit, des ward er gwar,                     45
    Dar nach und sey ym was gevallen                        #38c
    Für die chnie vor inen allen.
    Des muost er strauchen in daz gras,
    Jücz auf in, sam billeich was,
    Chuoncz auf Juczen, Els hin nach,                          5
    Ze vallen was in also gach.
    In den sachen es geschach,
    Daz Els den iren spiegel brach,
    Ein stuk daz gieng ir in die haut,
    Daz tet ir we, sey schrey vil laut:                       10
    Hör auf, fayger Gunterfay,
    Won mein spiegel ist enzway.
    Der spilman geswäig, der Gumpost schre:
    Got geb ym läid und alles we,
    Der an dem spiegel schuldig sey!                          15
    Hie verstuond man vil wol pey,
    Wer den spiegel kauffet hiet
    Und wen er mit dem fluoch erryet;
    Des lachet man, es was nicht zeit,
    Daz sich derheben scholt ein streyt.                      20
    Des ward nu von dem tancz gelassen,
    Die man von müdi nider sassen,
    ** Die frawen stuonden, daz was wol,
    Won tanczens werdens niemer vol.
    *** Sey hieten für die knaben gsungen,                    25
    Stayn geworffen und gesprungen,
    Da was es in nicht gar gewon,
    Dar umb so liessen seu dar von.
    Was scholt man in dann ze trinken tragen?
    Die chruog die warend all zerschlagen.                    30
    Also kam daz ander geschray:
    Pheiff auf, lieber Gunterfay!
    Des antwurt er:  Ich mag nicht me.
    Wisst, mir tuet der schedel we.
    Daz ist mir läid, nu hab es dir!                          35
    Sprach do Pertschi mit begir,
    So schullen wir eins singen,
    Ze ring umb älleu springen.
    Der red warend sey vil fro.
    Des huob do Pertschi an also:                             40
    ** Daas schaffet alz die minn, die minn,
    Daas schaffet alz die minn, die minn,
    Daz wir leben ane syynn,
    Daz wir leben aneee synn.
    Daz schaffet als der wein, der wein,                    #38d
    Daz wir müssen froleich sein.
    Daz schaffet alz daz gold, daz gold,
    Daz niemant ist dem andern holt.
    Daz schaffet alz daz phand, daz phand,                     5
    Daz man porget so ze hand.
    Daz schaffet alz daz spil, daz spil,
    Daz ich nit mag behalten vil.
    *** Et cetera, daz ward so lang,
    Daz yeder auf ze lesten sprang                            10
    Mit einem füss, dar umb daz,
    Daz er geruwen mocht dester bas
    An dem andern, so er gelag,
    An tretten, sam ein fauler mag.
    Söleich gnepfen und ein hopphen,                          15
    Hupfen lupfen und ein zoppen
    Hiet sich an dem ring derhaben,
    Ir gsacht es nie pey ewern tagen.
    Des gie dem singer dar nach ab.
    Er sprach: Nu we mir heut den tag!                        20
    Daz ich nicht kan des liedes me,
    Daz tuot mir in der versenn we.
    Die andern warend tanczens vol,
    Yeder sprach: So tuocz mir wol.
    Seu vielent nider in daz gras                             25
    Und ruowten da, das fuogt in bas.
    Des nam do Galgenswanch ein äy
    Und sprang her gen dem Gunterfay.
    Er sprach: Se hin und mach ein guocz!
    Ich pin nicht eines chranchen muocz.                      30
    Do nu der pfeiffer hiet sein lon,
    Er schluog dar an, es donet schon.
    Galgenswank fro Schurenprand
    Nam pey ir sneweissen hand
    Und spranch da hin mit seinen gesellen                    35
    Röschleich gar an alles stellen,
    Er feget umb und umb und umb,
    Daz seu vil schiere warind tumb
    Worden von der selben geschicht.
    Do was der pheiffer nach dersticht                        40
    Von dem staub, der in in kam,
    Und leczet so den guoten man,
    Daz er muost lassen von dem gäyl.
    Daz cham den andern auch ze häyl,
    Den von trümelen swindlent wart,                         #39
    Und vielent nider an der vart.
    Daz tet dem vorspringer zorn,
    Er schre: Ich han ein äy verlorn
    An dem choczen spilman,                                    5
    Des muoss er heut den hoger han!
    Dar zuo geb ym got den rampf!
    Daz schol er han von mir ze danch.
    Warens vor ym gras gelegen,
    Erst do muostens schlaffens phlegen.                      10
    Doch so snarchelt Uocz so ser
    Und stanch so saur durch frowen er,
    Daz ym daz gnafzgen gar vergieng.
    Da mit der Schreiber ane vieng
    Und sprach: Stet auf, wir müssen springen,                15
    Ich chan ein hübschs, daz wil ich singen.
    Seiner red der warens fro.
    Da mit huob er an also:
    ** Wem schol ichs geben,
    Ze fröden seinem leben?
    Was ist das?                                              20
    Sagt uns, herre, was?
    Es ist fro Gredel Erenfluoch; wem fuogt sey bas?
    Es ist fro Gredel Erenfluoch; wem fuogt sey bas?
    Anders niempt, dann mir;
    Sey ist meins herczen gir.
    Jächel Gumpost, seysts ein gesell, so hab sie dir!
    Jächel Gumpost, seysts ein gesell, so hab sey dir!        25
    Nu muoss mirs got gesegen!
    Wie schon wil ich ir phlegen!
    Wem schol ichs geben,
    Ze fröden seinem leben?
    Waz ist daz?
    Sagt uns, herre, was?
    Es ist die schon fro Genepferin; wem fuogt sey bas?       30
    Es ist die schon fro Genepferin: wem fuogt sey bas?
    Anders niempt, dann mir;
    Sey ist meins herczen gir.
    Rüfli Lechspiss, pist ein gesell, so hab sey dir!
    Nuo muoss mirs got gesegen!
    Wie schon wil ich ir phlegen!                             35
    *** Et cetera so gie daz lied,
    Bis daz yeder seinen hiet,
    Die da warent an dem tancz.
    Da mit so was die fröde gancz.
    Do sprungen plümlen durch den cle,                        40
    Von liebe schayden, daz tuot we,
    Sungen sey da in dem gras.
    Des cham do Pertschi Trieffnas
    Und macht sich hin zuo Gunterfay.
    Er sprach: Pfeiff auf und nim daz äy!                     45
    Da mit her Colman cham der alt
    Und fro Perchta mit gewalt.                             #39b
    Se hin zway, der ist vil me,
    Und pfeiff uns nach der alten ee
    Eines, sprachen seu zuo im.
    Perschti hiet einn hohen sinn                              5
    Und sprach: So hab dir dreu von mir
    Und pheiff mir nach meines herczen gir
    Nach dem neuwen sitten eins!
    Der alten chan ich aller cheins.
    Der stoss was gross von inen payden,                      10
    Doch warts ze lesten also gschayden,
    Daz Colman und fro Laychdenman
    Hofieren scholten vor hin an
    Und dem preutgom tanczen vor
    Mit der praut vil hoh enbor,                              15
    Die Genepferin und Grabinsgaden
    Scholten in den zagel haben.
    Secht do huob sich erst ein swingen,
    Ochsendringen, kälberspringen!
    Der spilman pfeyff, daz nie gestaub                       20
    Nie gedont noch nie geflog.
    Do chnatens hin, do trattens her,
    Nicht anders sam die wilden per.
    We wie, wie höh seu sprungen,
    Ir armen auf swungen!                                     25
    Der ein der schre: Hie ju, hy jo!
    Der ander: Jo, wie get es so?
    Storkenpäyn der waz vil jung
    Und mass ym selber einen sprung
    Also höh, in daucht er fluog.                             30
    Dez tet er wider einen zuog
    Also geswind, daz er gesass
    Mit dem hintern in dem gras.
    Die Mäczli warent also also rüg
    Und sprungen her so gar gefüg,                            35
    Daz man in oft ich wayss nit wie
    Hin auf gesach bis an die knie.
    Hilden haubtloch was ze weyt,
    Dar umb ir an derselben zeit
    Daz tüttel aus dem puosem sprang.                         40
    Tanczens gyr sey dar zuo twang.
    Hüdellein der ward so hayss,
    Daz sey den kittel vor auf rayss;
    Des sach man ir die iren do
    Und macht vil mängeu herczen fro.                         45
    Seu schreuwen all: Sey wil ein man,                     #39c
    Sey hat ein maul und har dar an.
    Chnopfeln, nestell prachent vil,
    Und recht, sam ich euchs kurczen wil,
    Von dem gumpen und gedreng                                 5
    Ward der tancz so übrigs eng,
    Daz der preutgom wisst nicht, wo
    Er was und keren scholt aldo.
    Er was gesteket in der mitt
    Sam in dem sne ein andrer schlitt.                        10
    Waz scholt daz do die gsellen btragen,
    Die der minn mit grifflen phlagen?
    Pertschi zuo dem trüller schre:
    Läss dar von und pheiff nicht me!
    Der spilman tet nach seinem sin,                          15
    Da mit so was der tancz da hin.
    Do woltens gesessen sein da nider;
    Des schre her Troll hinwider wider:
    Die weil es in der hicze sey,
    Macht euch an den ring hie pey!                           20
    Ich wil euch sunderleichen singen
    Eins, daz füget wol ze springen.
    Der red wurdens alle fro.
    Da mit so huob er an also:
    ** Es ass mein vatter Eberhart                            25
    Und tranch in eyn ein rympart
    Es schlieff mein vetter Oll, her Oll, Hol, her
    Oll, her Oll, her Oll, her Oll, her Oll, her Oll, her Oll,
    Es schlie ie ief her Oll Oll Oll Oll,
    Es sang mein sun der Perchtold                            30
    Und sprang mein nef her Hylpold,
    Es tanczt her Scholl, lo, lo, lo, loll, lo, lo,
    Lo, lo, lo, lo, loll, lo, lo, lo, lo, lo, lo, lo, loll,
    Es swanczt her Scho o, o, o, o, o oll
    *** Et cetera. Er sang ye bas;                            35
    Und do es an dem besten was,
    Da sât der tiefel aschen dreyn,
    Daz schuoff der laidig Eysengreyn,
    Der wolt in Greduln minn verprennen
    Und sey des lassen werden innen                           40
    Mit chraczlen haymleich in der hand.
    Daz stuond nicht wol, es waz ein scand,
    Won die junchfraw an der vart
    Von dem chreczen pluotend wart.
    Dar umb so cham der gpauren schimph                       45
    Nach ir gewon ze ungelymph.

    Do nu dis geschehen was,                                #39d
    Schindennak hiet gesehen das,
    Es muot in ser und ward sich rymphen.
    Er sprach: Es ist mir aus dem schimphen,
    Her Eysengreyn, daz schült ir wissen.                      5
    Mich düncht, ir habt die fröd verschissen.
    Wes habt ir so mein niftel gezigen,
    Ir hend verwüstet und verstigen?
    Die gest man erleich halten schol
    Und nicht enschenden, daz stet wol.                       10
    Was chlaffst du? sprach do Ysengreyn.
    Ich siert dir noch die muoter dein
    Mit sampt der niftel, hörstu das,
    Wilt sein nicht geraten bas.
    Schinddennack, schre Eysengreyn,                          15
    Und siertst du mir die muoter mein,
    Ich siert dich selb und als dein gschlecht.
    Da mit so griet der dörpel pracht
    Zuo einem rauffen, daz ist war,
    Einr dem andern viel ins har,                             20
    Die frauwen machten sich ze flucht,
    Die knecht derzäigten ire zucht,
    Yeder zuo seym freunde sprang,
    Mit rauffen durch die andern drang.
    ** Fesafögili besunder                                    25
    Rauffet so, es was ein wunder,
    Er fasst der löken nur enchlain
    Und zucht daz wider sich so räyn,
    Daz ym die hand ward hares vol.
    Diecz vergalt ym Dyetreich wol,                           30
    Er nam in pey seym langen part
    Und zucht in so, daz an der vart
    Der kumpagg viel zer erden;
    *** Des muosst er yeso sterben.
    Daz tribens lang ye bas und bas,                          35
    Bis daz der löken nicht enwas
    In dem haubt noch in dem part,
    Also daz das reissen wart
    Geraten ze den feusten do.
    Do schluogens umb so wertleich so,                        40
    Daz oft ir eim die nase pluot,
    Daz maul dar zuo, daz waz ym guot
    Für daz aderlassen do.
    ** Snellagödel hielt sich so,
    Er want den taumen umb die faust                         #40
    Und schluog zun oren, daz es taust.
    Er spiczt der finger chnoden
    Und stiess vil ungezogen
    Auf zuor nasen gen dem herczen                             5
    An die chropf, daz schuoff ir smerczen
    Und tet dem Scheubinsak vil ant,
    Der umb sein faust die gugel want
    Und styess ims in den weiten schlund,
    Daz er derstiket so ze stund.                             10
    *** Der feusten ward seu do verdriessen
    Und grieffen her zuo iren spiessen,
    Seu wurden schirment her von tach
    Mit iren swingen ungemach,
    Dar zuo mit den stangen grossen.                          15
    Söleich schlahen und ein stossen
    Hiet sich auch von in derhaben,
    Ir gesacht es nie pey ewern tagen.
    ** Seurrenstorffer Rüczinger
    Sâhind zuo von verrem her.                                20
    Der andern schaden warens fro
    Und sprachent zuo einander so:
    Die herren sind uns zstark gewesen;
    Sterken seu, so sein wir genesen.
    *** Die weil des vechtens vil geschach                    25
    Und Arnolt in den mülpach
    Was geworffen an der stund,
    Daz wasser gie ym in den mund.
    Dannocht täyschet er her aus,
    Er lieff in des mullners haus,                            30
    Der lech ym yest einen spiess.
    Secht, do vecht er sam ein fiess!
    Er stach den Chnoczen pey dem nabel
    Und sprach: Nu se, da lig und zabel!
    Dez was hern Trollen do kain danch.                       35
    Der ward do vechtend, daz er stanch.
    Mit seiner helmparten
    Schluog er her ein scharten
    Dem Arnolten, daz ym der mag
    Unter seinen füssen glag.                                 40
    Da mit so was der Chnocz gerochen
    Und die helmpart auch zeprochen.
    Wie schier der Troll einn mantel vand                   #40b
    Und wand in dreystund umb die hand!
    Er zucht ein bräyte swingen aus
    Und facht, sam in dem grind ein laus.
    ** Da hiet daz messer nicht sein zeit,                     5
    Won daz velt was ym ze weit.
    Daz füget speren stangen,
    Dar umb kam er gegangen
    *** Mit einem spiess her Galgenswanch
    Und stach in über seinen danch,                           10
    Daz er an dem ärs gelag
    Bis an seinen lesten tag.
    Juncher Troll der was verlorn.
    ** Do kam der twerg vil hoh geporn
    Mit seiner list ein chlainer wicht,                       15
    Der stangen mocht er getragen nicht,
    Des muost er seine veinde zwingen
    Mit wurgen, chreczen und mit ringen.
    Galgenswanken lief er an,
    Pey der mitt er in gewan                                  20
    Und huob in auf und warfff in nider,
    Daz er noch nie derstuond herwider.
    Dar zuo hiet dirr ander wicz.
    Er tratt dem Harnstayn auf die spicz,
    Die er an den schuohen truog,                             25
    Und stiess in hin so ungefuog,
    Daz er gelag an seiner stat.
    In den drüssel er in trat
    Und hielt in so, ich wayss nicht wie,
    Bis daz ym die sel vergie.                                30
    Des liess er sich benügen nicht
    Und lieff da her der selbig wicht.
    Hern Dyetrichen den grossen man
    Es pey seinen päynen gwan
    Und schwancht in umb also geswind,                        35
    Daz er sich streket, sam ein rind.
    Doch so schiermpt er seinen chragen,
    Daz in der gfuog nicht mocht gehaben.
    Des ward ein anders gehebet an.
    Wie schier erkam der Gaggelman                            40
    Und her uber den vil grossen
    Mit seinen henden also blossen!
    Woy, wie hiet er in so geswind
    Gemacht an einem augen plind!
    Mit schürpfen und mit kreczen                           #40c
    Kond er die veinde leczen.
    Das maul wolt er ym reissen,
    Des huob dir an ze peyssen
    Und behuob in mit dem zan,                                 5
    Bis er ym den gürtel gwan.
    Do stiess er den vil künen twerg
    Mer dann drey stund wider derd
    Und warff in uber Pertschis tach,
    Daz man in niemer me gesach.                              10
    *** Der zorn hiet in begriffen,
    Er zucht sein swert, daz geschliffen,
    Und schluog umb, daz von einem schlag
    Ein michel diet vor ym gelag.
    Niemant getorst ym genahen,                               15
    Ze fliehen muostens gahen.
    Do dicz der preutgom so dersach,
    Es schuof ym läid und ungemach,
    Er lieff hin in den wendelstain
    Und laut die gloggen all gemayn                           20
    Ze sturm, daz macht ein grossen schal
    In dem pofel uber al.
    Seu fuoren auf: Wo schilt und sper?
    Mit ungewüschten ärsen her
    Und chament ungezogen                                     25
    Mit armbrusten und pogenn,
    Mit pölczen und mit pfeyllen.
    Machtig was ir eyllen
    Auf die von Nissingen die fiessen
    Mit stechen, schlahen, schiessen,                         30
    Mit werffen und mit stossen,
    Mit staynen, stangen grossen,
    Gablen und auch rechen
    Sach man vil da brechen,
    ** Also daz die fremden geste                             35
    Wurden inen des ze leste,
    Daz das schayden was ze swär
    Yerem leben gar zgevär,
    Und huoben sich zesamen so
    Mit den ruggen chechleich do.                             40
    Seu schluogen ire lanczen für.
    Des kam do einr, sam ich es spür,
    Der was der Fladenranft gnant,
    Auf einem esel her gerant
    Und wolt sich an yn rechen,                               45
    Ir maur vil gar zerprechen.
    Da seczet einr dem esel an,                             #40d
    Der ander huob sich gen dem man,
    Also daz mein Fladenranf
    Viel da hin, ym was nicht sanft,
    Und der esel sampt mit ym,                                 5
    Tod daz was sein ungewin.
    Do daz die andern sahen,
    Erst huob sich ein gahen
    Mit werffen und mit schiessen.
    Des ward die gest verdriessen                             10
    Also ser, daz sey nicht wolten
    Leiden me, noch pleiben scholten.
    Des trosten seu sich hasenwer
    Und lieffent snell, daz was ir er.
    Do gesach man nie kain flieher                            15
    An seinen nahezieher.
    *** Ze jochen ward den andern gach.
    Also ward in geeyllet nach
    Gen Nissingen bis an daz tor.
    ** So habt es wol gesehen vor,                            20
    Daz yeder hund auf seinem mist
    Für ander drey geherczer ist;
    Der minst erbaysst den maysten;
    *** So taten auch die ersten,
    Die kerten sich hin umb ze wer                            25
    Und fachten wol und dannocht mer,
    Dann seu hiettin vor getan.
    Da mit man schluog ze sturme an
    Mit schlegen unverdrossen,
    Die glogg was noch nicht gossen,                          30
    Mäntleich auf und an die prugg,
    Da ward der jäger macht ze lugg.
    Hietens vor geeyllet ser,
    Des muostens gahen dreistund mer
    Wider umb auf halben weg,                                 35
    Bis daz seu chament ubern steg,
    ** Den wurffens ab, da warens frey
    *** Und koment häym gar gmach da pey.
    Seu viengen pey den henden
    Die mäcznen ellenden                                      40
    Ze sertenn und ze schenden,
    Des chonnd in niemant gewenden,
    Des warent doch von Saurrenstorff
    Und von Rüczingen dem dorff
    Die diernen all gefüret hin,                              45
    Daz was ir er und auch gewin.                            #41
    Die Nissinger auch wider umb
    Seu wuotten ser und machtens krumb,
    Der purgermayster schre vil drat:
    Auf, ir herren, in den rat!                                5
    Wir schüllen wissen, wie ym sey
    Und was ze schaffen auch da pey.
    Des chamen zwelff der geswornen
    Die allerpest gepornen
    In den rât gegangen                                       10
    Parfuoss hin und dannen.
    Den ersten hiess man Strudel so,
    Der was ir purgermaister do,
    Dem andern sprach man Pachenfläsch,
    Dem dritten Egghart Rindtäysch,                           15
    Der vierd was Snegg, der fünft der Zing,
    Dem sechsten ruoff man Schilawingg;
    Wütreich und der Luodrer,
    Pütreich und der Marnär,
    Eselpagg und Fülzan                                       20
    Machent auch wol sechs man.
    Ir rauthaus was ein scheur mit stro,
    Da sassens ein und sprachen so:
    Wir schüllen senden nach den knaben,
    Daz seu uns vil eben sagen,                               25
    Wie daz dinch sey an gevangen,
    Dar zuo wie es sey dergangen.
    Des ruoffens so dem Deupenpäyn,
    Der was do schrey der gemain,
    Und santten nach dem Chraymbolt,                          30
    Der cham vil endleich, sam er scholt,
    Und sayt vil eben, wie ym was.
    Do nu Egghart gehöret daz
    Und wie Arnolt was derschlagen,
    Secht do huob sich jâmers chlagen                         35
    Von dem vatter umb sein knaben;
    Ir gehort es nie pey ewern tagen.
    ** Er sprach: O we, du pitter tod,
    Du greuleichs end, du sende not,
    Wie hast du mir mein liebes kind                          40
    Emphüret hin so gar geswind?
    Daz laid ich nimer mer verschlag,
    Die weil ich leb, nur einen tag.
    Da mit so viel er yeso hin                              #41b
    Und lag geswunden in dem sin,
    Er tett sam vatters treuwe tuot,
    Dem seins herczen äygen pluot
    Vergossen ist so gar ze drat,                              5
    Daz er so lang derzogen hat
    Mit grosser mü pey seinen tagen.
    Doch was ym vil me ze clagen,
    Daz sein sun, recht sam ein perg
    Ein man, derstarb von einem twerg                         10
    Lasterleych und ane peycht,
    Seiner er und sel unleycht.
    *** Des hiet auch Snegg verhört daz äyn,
    Daz sein vatter Harrenstayn
    Hiet den seinen leyb verlorn.                             15
    Do zittert er von rechtem zorn.
    Daz wolt er yeso schiere rechen.
    Des huob er an also ze sprechen:
    ** Ir herren, ich wisst langes wol,
    Wie sich einr bedenken schol                              20
    Langeu zeit und schaffen drat,
    Des er sich so hat bedacht,
    Won zorn und eyllen sint dem rat
    Widerwartig fruo und spat.
    Die regel falt, daz secht es wol,                         25
    So einr seynn schaden rechen schol
    Mit schlahen, rauben und prennen,
    Des mügt ir auch da pey derkennen.
    Hat mich einer yecz verwunt
    Und rich ich daz nicht so ze stund,                       30
    So köment ander leut ze stett
    Und machent frid, so ist es wett.
    Seu sprechent nicht: Stich in hin wider!
    Da mit so leyt min er da nider.
    Min pluot verrert, daz fläsch gestochen                   35
    Beleybt so ganczleich ungerochen.
    Dar umb verhört, daz ist mein rat,
    Die weil daz dinch sein zeite hat,
    Daz wir gepeuten auf ein puoss
    Yedem man ze röss und zfuoss                              40
    Und tügin zstetts ein rennen
    Ze schlahen und ze prennen,
    Ze rauben und zschalmüczen,
    Mit spiessen, für und schüczen                          #41c
    Auf die von Lappenhausen.
    Daz wirt ein erleich sausen.
    Und schol dis haben fürgang,
    So tuot es schier und machcz nit lang.                     5
    Secht, daz wär gschehen so.
    Des gedacht ym Putreich do
    An sein tochteren Küczeldarmen,
    Er muost sich uber sey derparmen
    Und sprach: Her Snegg, daz tät ich gern,                  10
    So muoss man sein umb sach enbern.
    Wäyst nicht, daz gevangen seind
    Unser tochtren? Pist du plind?
    Dar umb so volgt es meinem rât
    Und eyllt nit zuo der rach so drat!                       15
    Lasst uns e mit cluogen sinnen
    Unsreu kinder wider gewinnen!
    Daz ist, wir schüllen trachten eben
    Den veinten susseu red ze geben
    Und verhaissen wol mit sagen,                             20
    Bis daz wir daz unser haben.
    Dar nach, rürens uns ein tahen,
    So schol man eins zum andern schlahen,
    Dar mit smuczen uber seu her
    Ze ross und zfüss mit schilt und sper,                    25
    Mit schlahen, hawen und mit stechen
    Und also alten schaden rechen.
    Do nu der das sein gesprach,
    Wütreich auf gen hymel sach.
    Er wolt sich zaygen erber sein                            30
    Und sprach: Her freunt, die rede dein
    Ist wol nücz nach meinr versicht,
    Doch hant sey der eren nicht.
    Des sprachent do die andern all
    Gemainclaich auf in lautem schall:                        35
    Was nicht enhat der eren scheyn,
    Daz mag auch nimer nücz gesein.
    Hie mit was des râtes geswigen
    Und auch die sach in ir beliben.
    Strudel fragen do began,                                  40
    Was noch wâre guot getan.
    Des antwurtent seu ym gemäyn
    Und sprachent: Herr, ir seyts der äyn,
    Der uber uns gesaczet ist
    Ze rat und schirm ze aller frist.                       #41d
    Darum so schult ir heven an,
    Und was ir welt, daz sey getan.
    Strudel rüspelt seinen chragen
    Und huob sein tadinch an ze sagen.                         5
    Er sprach: Der streyt geschaffen was
    Umb anders nicht, dann umb das,
    Daz man an unzucht schon und eben
    Möcht mit ganczem frid geleben.
    Dar umb wir mügen vechten                                 10
    Mit got und mit dem rechten
    Wider yedem, der uns tuot
    Ze kurcz an leibe oder guot.
    Nu dar, so habts vernomen wol,
    Des ich vil grossen chumber dol,                          15
    Wie die Lappenhauser heut
    Gemürdet habent unser leut,
    Gevangen, gschlagen gar unleys
    In irem dorff nach schelcher weis,
    Etleich gflohet uf der häid,                              20
    Daz schol uns pilleich wesen layd;
    Won besser ist, noch weiser ler
    Frisleich sterben umb die er,
    Dann mit schanden leben, secht!
    Nu hat auch got die seinen knecht                         25
    Moysen und Josue
    Gehaissen in der alten ee
    Streyten wider falsche schar
    Und half in dar zuo gancz und gar,
    So mag ein volk auch streiten wol,                        30
    So man daz sein beschirmen schol.
    Den gewalt wir von dem kayser haben.
    Doch so lat euch eines sagen!
    Des menschen grosser übermuot
    Vil oft eim solhen schaden tuot,                          35
    Daz einem wirdet an gesiget,
    Wie wol er süst des rechten phliget.
    Dar umb so schüllen wir die sach
    Gütleich heven an mit gmach.
    In ganczer diemuot wellen wir                             40
    Daz end ersehen nach begir
    Und senden unser boten hin
    Gen Lappenhausen in dem sin,
    Daz seu uns widersenden schier                           #42
    Unser tochtren alle vier
    Und auch die Wasserschepferin,
    Dar zuo allen ungewin
    Und schaden wider tügin                                    5
    Fürbas chaymen mügin,
    Der von disem dorff sey,
    Wollens wesen streytes frey.
    Des rât ich euch und dünkt mich so
    Vil guot, des wurdens alle fro.                           10
    Des wurden yeso ausderwelt
    Zwen der besten und gezelt:
    Daz was der weis her Albrecht Zingg
    Und auch juncher Schilawingg
    Zuo der potschaft in der sach.                            15
    Daz geviel dem Zinggen nit und sprach:
    Der häbch und sparwer vahen wil,
    Der schol mich des nicht bitten vil,
    Daz ich der sein neczfogel sey.
    Hie so schült es merken pey,                              20
    Daz ich nicht gecheren gtar
    Zuo einer ungeheuren schar,
    Die so scheidleich ist uns bös,
    So ungeschlacht und auch so lös;
    Dar zuo seyn seu trunken auch.                            25
    Waynt ir, daz ich sey ein gauch,
    Daz ich so swäre botschaft werben
    Well und ane wer verderben.
    Des was do Schilawingg vil jung,
    Er macht sich auf und tett einn sprung                    30
    Und sprach: Schol ich der zag nu sein?
    Welt ir ichcz, bedorft es mein?
    Ich trost mich meiner süssen so,
    Daz ich sein pin von herzcen fro,
    Ob ich die botschaft werben schol                         35
    Alters äyn. Daz gefiel in wol,
    Er hiet die schönen Gnepferin
    Ze einem lieb in seinem sinn.
    Daz was die sach, dar umbe daz,
    Daz so gar gehorsam was.                                  40
    * Des lieff er hin der fröleich man,
    *** Bis er gen Lappenhausen cham.                       #42b
    Da vand ers all nach pey dem tancz,
    Springen höh von rechter schancz.
    Er machet sich gen in zuo dem spil.
    ** Hört, was ich euch sagen wil,                           5
    Sprach der bott zum herren do.
    Ir seyt des ewern lasters fro,
    Dunchet mich in meinem muot,
    Daz heut so manger helde guot
    Verloren hat sein leben hie                               10
    Und ir noch tuot, ich wäiss nit wie.
    *** Secht, da liessens von dem tancz.
    Niemant hiet vernomen gancz,
    Was der pott in hiett gesäyt;
    Des waren seu da hie beräyt,                              15
    Und sprachen: Was wil diser gauch?
    Sag uns, daz wirs hören auch!
    ** Schilawingg was unverzäyt,
    Sein botschafft huob er an und säyt:
    Ir habt vil recht, ich pins ein gauch,                    20
    Ein chind dar zuo und tobig auch,
    Dar umb kan ich auch liegen nicht,
    Die leut betriegen, sam ein wicht;
    Won liegen daz wil haben list.
    Also sag ich, wie ym ist                                  25
    Gewarleich in eim schlechten schein.
    *** Von Nissingen die herren mein
    Der purgermayster und der rât
    Enpeuten euch pey gedrat,
    Daz ir die tochtren alle vier                             30
    Gebin wider also schier
    Und auch die Wasserschepferin,
    Dar zuo allen ungewin
    Und schaden wider tügind,
    Fürbas niemant mügin                                      35
    Der von irem dorffe sey,
    Welt es wesen streytes frey.
    Do nu das verhöret was,
    Der do schelten chondet bas,
    Daz was ir mayger Ruofli do.                              40
    Der huob es an und sprach also:
    Her gsell, ich waiss nit, wer du pist;
    Doch gäb man umb dich nit ein fist
    Noch umb dein herren von dem rât,
    Den paurenmäyster, der dich hat                         #42c
    Gesant so törisch zuo uns her,
    Noch umb alle Nissinger.
    ** Wiss, er was dir nicht gar holt,
    Der dich also her senden wolt;                             5
    Und war es nicht so gar ein schand,
    Botten fräveln so ze hand,
    Sterben muossist umb dein spil.
    Des troste dich, doch nicht ze vil,
    Und cher vil endleich wider häym,                         10
    Als dir wäscht ein uberpäyn.
    *** Schylawinggen ward so häyss
    Ze fliehen, im enphuor ein schäyss.
    Daz was der segen, den er gab
    Den leuten an dem sunnetag.                               15
    Daz wär ym alles ein getrencht,
    Hiet er sich en wench verrencht
    An seinen löffern, den was gâch,
    So veintleich eyllten seu ym nâch.
    Des cham er doch vor inen häym                            20
    Und sagt die mär in allen gemäyn.
    Da mit seu santen überall
    Gen Aurach in Sweiczer tal
    Und zuo den von Gäygenhofen,
    In Gadubri zuo dem ofen,                                  25
    Gen Kenelbach und Leybingen,
    Gen Hofen und gen Vettringen,
    Gen Ruczingen und Füczenswille,
    Gen Seurrenstorff und Wattwille,
    Dar zuo abhin an den Reyn,                                30
    Da ir freunde scholten sein,
    Duz seu ze hilfe kämin in,
    Won ze streytten stuond ir sin.
    Des waren so die botten bhend,
    Daz bis morgens hiet ein end                              35
    Ir potschaft gwunnen, daz ist daz.
    Die weil ze Lappenhausen was
    Daz hochzeit schon begangen
    Von frauwen und von mannen.
    Seu hietten ser gesprungen,                               40
    Getrunchen und gesungen,
    Daz nachtmâl wol gefressen.
    ** Man schol auch nicht vergessen
    Des, daz Bertschi Triefnas
    Tet, do er pey Maczen was                                 45
    In dem pett der selben nacht.                           #42d
    Daz sag ich euch nâch meinr vermacht.
    Er hyels sey mit den armen sein
    Und küsst sey in das maul hin ein
    Siben stund nach seinem lust                               5
    Und trücht ir prustli an sein prust.
    Des wol er fürbas sein gevarn:
    Mäczli chond den weg verwarn
    Und huob ze schreyen an so vast,
    Man hört es uber ein halben rast.                         10
    Die päyn seu huob ze samen ser,
    Daz was der junchfrawen er.
    Des liess der preutgom von dem streyt
    Und gedacht ym an der zeyt,
    Wie mit spächten scholt der man                           15
    Daz dinch den frauwen gewinnen an.
    Da mit so huob er an und sprach:
    Wol mir, daz ich ie gesach
    Die stat, da mundel sich ze mund
    Gefuget hat in süsser stund!                              20
    Deineu prüstel zuo meiner prust
    Getruket sind so gar mit lust
    In rechter lieb und  auch so geleich,
    Des lob ich got von hymelreich,
    Der die wun geschaffen hat                                25
    Sunderleich mit seinem rât,
    Daz die menschäyt wachsen schol.
    Dar umb, mein lieb, nu tuo so wol!
    Gedench, daz got gesprochen hat:
    Ein mensche seinen vatter lat,                            30
    Er tuot sich auch seinr muter an
    Und haltet sich zuo seiner chan,
    So werdent zway in einem fläisch
    Nach der glos, die ich da wäiss,
    Daz ist ze einem chind zgeperen,                          35
    Und geruoch mich des zgeweren,
    Daz die gens tuond in dem bach!
    Liebes lieb, daz ist ein sach,
    Daz ich ewecleichen dich
    Halten muoss und wil, sam mich.                           40
    Mäczli do mit ungemach
    Wainent zuo dem knechte sprach:
    Ja, ich wayss wol, wie ym ist.
    Du pists ein gesell mit falcher list,
    Sam einr, der vogel vahen wil,                           #43
    Der pfeiffet süss und macht sein vil,
    Und so seu koment in sein hab,
    So würgt er in die chragen ab.
    Näna, Mäczli, so sprach dirr,                              5
    Mich dunkt, du seygist worden irr
    In disem bett, daz sag ich dir.
    Wayst nicht, daz von payder gir
    Zwüschen uns geschehen ist
    Die häylig ee an bosen list?                              10
    So leyst auch in dem prautpett.
    Dar umb so trachtin wir ze stett,
    Daz die ee werd vollepracht,
    Der so mit willen ward gedacht!
    Secht, do tett er sam ein man                             15
    Und grayff sey chrefticleichen an!
    Wie schier er ir die päyn auf kert,
    Sam in der schreiber hiet gelert,
    Und macht sich zwüschen seu enmitten!
    Er tet nach seiner vordern sitten.                        20
    Mäczli was auch nicht ze träg,
    Wie sey an dem ruggen läg,
    Sey hüczret vast und zappelt ser
    Und bhielt auch wol des arczzets ler.
    Do nu daz erst vergangen was,                             25
    Daz wisst man wol und machet das,
    Das die pettstat was ze chranch
    Und hiet getan daz best gesanch,
    Daz man joch yemer mag gesingen.
    Da mit der preutgom wolt verprinnen                       30
    Von grossem durst, des ruoft er:
    Wasser her, jo, wasser herr!
    Des pracht man in do von Venedi
    Ein suppen gemachet mit tragedi,
    Und auch von malvasey da mit.                             35
    Daz was ir aller pester sitt.
    Do assen seu und trunkend dar,
    Bis daz seu wider chamen gar,
    Da mit die geste bald hin für.
    Die praut stuond auf und bschlass die tür                 40
    Inrentalb vil gar ze stett
    Und legt sich wider in daz bett.
    Doch chuond sey sich vil übel ghaben,
    Den pluomen in irn fröden chlagen.
    Des sprach der preutgom: Wäynn nicht mer,               #43b
    Gehab dich wol, daz ist mein ler.
    Hast den pluomen nu verlorn,
    Da wider wirt ein chind geporn,
    Daz ist ein säylich dinch vil guot.                        5
    Dar zuo nym dir in den muot,
    Daz du in treuwen mäynist mich
    Und tügist was ich haysse dich,
    Daz doch mit nüczen sey und eren.
    Sich, so wil ich dir daz sweren,                          10
    Dich in rechter lieb ze halten
    Und von dir auch niemer mich gschalten.
    Der rede danket sey ym do
    Und verhiess auch tuon also.
    Des ward do lenger nicht gspart,                          15
    Er tett irs noch en ander vart.
    Des wären seu do müde worden
    Und schlieffend hin bis an den morgen.
    *** Hiet die praut nur einen man;
    Küczeldarm ir vier gewan,                                 20
    Annen ärs der ward zerriben,
    Sey hiet der gsellen mer dann siben.
    Zehner phlag die Gnepferin,
    Yecleichem nach seinem sin.
    Ungemäss die hiet ir acht,                                25
    Die veilten all die langen nacht.
    Die Wöscherin so reudich was,
    Daz sey vor inen allen genas.
    ** Do nu der liechte tag herprach,
    Der wachter an der zinnen sprach:                         30
    Wer an lieben armen leit,
    Der mach sich auf, won es ist zeyt;
    Die sunne hat den morgen streyt
    Mit chreften uberwunden;
    Der man entweycht, ich wäyss nicht war;                   35
    Die sternen sein verblichen gar,
    Die nacht ir still ist worden bar,
    Daz brüf ich ze den stunden
    Et cetera, daz sang er gar.
    Des ward fro Mäczli do gewar                              40
    Und gedacht ir in dem sin:
    Wär, daz ich derweket in,
    So tät er mirs zür dritten stund,
    E man uns in dem bette funde.
    Des ward sey sich do rüren,                             #43c
    Daz bettgwand alz durchfüren,
    Bis er doch muosst derwachen do.
    Pertschi auf und sprach: Wie so?
    Ich hiet mein fingerli verlorn,                            5
    Antwurt sey, daz tett mir zörn,
    Und han gesücht bis an den tag.
    Der macht, daz ich es funden hab.
    We wie schier do ward vollpracht
    Des, so ir Mäczli hiet gedacht!                           10
    *** Dar nach die gsellen kament all
    Mit pheiffern und mit grossem schall
    In daz gaden ze dem zil
    Und wunschten in des glükes vil.
    Du scholt uns nicht versweygen,                           15
    Mocht sey es derleyden?
    Gevelts dir an der sneiden?
    Sprachen seu zuo Pertschinn do.
    Des antwürt er und sprach also:
    Mir geviel nie kayni bas.                                 20
    Wisst, daz sey ein junchfraw was!
    Dar umb so gib ich ir vil drât
    Ein par schuoch ze morgengab.
    Do huob mans von dem bette auf.
    Secht, do was die hochzeit aus,                           25
    Won in wâren chumen mär
    Notleich gar und dar zuo swär,
    Daz Nyssinger ze denen zeiten
    Hieten muot mit in ze streyten,
    Und wie ir botten in die land                             30
    Warent hin umb hilf gesant.
    ** Des machten sich die jungen fro
    Und die alten nicht also;
    Die wisten wol in iren sinnen,
    Was man mocht mit krieg gewinnen.                         35
    *** Also leutet man ze rât.
    Des chamen her der herren drât
    Wol auf zwaynzig und auch me:
    Etleich seint genennet e,
    Die andern wârent Ruoprecht,                              40
    Gaggsimachs und Niemansknecht,
    Hilprand, Grämpler und der Gnäst,
    Gumprecht und der Hellegayst,
    Künchelstil und Ochsenchäys,
    Fuczenpart und Fleugenschäyss                             45
    Peter Stümph und Ryffyan
    Und der werd her Pylyan,                                #43d
    Dar zuo Lyenhart mil dem phlegel,
    Symon Kegel, Jaudas Schlegel
    Und der Höseller der gra.
    Da mit so warens alle da                                   5
    In einem stadel auf dem tan.
    ** Des huob do Rüfli mayger an
    Und sprach: Ir herren arm und reich,
    Es habt gesehen all geleich,
    Wie die von Nyssingen die bösen                           10
    Mit iren faygen herczen lösen
    Gestern schulten uns ym gras
    Umb anders nicht, dann umb daz,
    Daz Eysengreyn gejuket hiet
    Greduln hand in ganczer lieb.                             15
    Nu lekt der hund den herren sein
    Von treuwen ym ze frödenscheyn,
    Dar umb so taten sey nicht wol
    Und namend daz einr nemen schol
    Der ane recht und ane sach                                20
    Wil ym schaffen ungemach;
    Des wolt seu noch benügen nicht
    Und santten uns enn argen wicht
    Mit böser täydinch und mit treuwen,
    Sam die mause tuond den leuwen.                           25
    Dar zuo habent seu gesant
    Umb hilf und rât in alleu land
    Und habend gir mit uns ze streyten.
    Wes schüllen danne wir gepeyten?
    Wisst, es ist uns nicht ze leyden,                        30
    Furbas also lange sweygen.
    Dar umb so ist der râte mein,
    Daz wir die ersten schullen sein
    In des streytes an ze muoten
    Und warnen uns mit wappen guoten,                         35
    Ze reytten auf die meuse,
    Ze rüren in die leuse,
    Sam die löwen unverzäyt.
    Die mär habt euch von mir gsäyt!
    Die red geviel den jungen wol,                            40
    Won seu ir gemuotes waren vol,
    Dar umb daz in gelungen was
    Des vordern tags auf irem gras,
    Und wanden, daz in yemant icht
    Geschaden mocht dehayner gschicht,                        45
    Und sprachent all: Daz sey getan!                        #44
    Wer bessers wiss, der sag es an!
    Dar zuo fuor do Ryffyan,
    Der was der alten einer do
    Und sprach: Dem dinch ist nicht also,                      5
    Sam ir nu wäynt nach euwer sag,
    Won ich oft daz vernomen hab,
    Daz niemant mag einn veldestreyt
    Gefüren recht pey seiner zeit,
    Dann ein hoher fürst gestalt                              10
    Oder einr von seinem gewalt.
    Dar umb mügt es gestreyten nicht,
    Sam des käysers rechte spricht.
    Lyenhart sprechent ward vil drat:
    Sag mir eins, des ich dich frag!                          15
    War aus sein die fürsten gmacht?
    Von wannen chümpt die herschaft?
    Sein seu nicht alz wol, sam wir,
    Adams kinder?  Daz sag mir!
    Trauwen, sprach do Riffian,                               20
    Es ist wol war, daz yederman
    Chömen ist von Adams leib
    Und von Evan, seinem weib;
    Doch sein etleich sunderbar
    So from gewesen, daz ist war,                             25
    Daz seu von dem volk derwelt
    Seyn ze herren und gezelt.
    Etleich warent tugenthaft,
    Etleich auch gar ungeschlacht.
    Die tugend die prach alweg für,                           30
    Die bosshäyt chrangelt vor der tür
    Sam her Noes sünen geschach,
    Do einr sein vater trunke sach,
    Do huob er sein ze spotten an;
    Dar umb ward er ein äygen man;                            35
    Und die den vatter erten do,
    Die wurden erber frien so.
    Also sein wir nicht geleich,
    Einr ist arm, der ander reich,
    Einr ein gpaur, der ander edel.                           40
    *** Do sprach Lienhart mit dem phlegel:
    Nu dar, daz fügt uns allen wol,
    Won wir sein from und tugend vol.                       #44b
    Dar zuo wir haben auch ein gfäss
    Allen dörffern mit ubermäss
    Mit einem zaun gemauret wol,
    Dar umb ein pach rint wassers vol,                         5
    Zwäy tor und huotten vier
    Mit einem teuffen graben zier
    Hat daz dorff zuo seiner maur
    Allen veinten gar ze saur.
    So machtig sein wir und so reich,                         10
    Nie käyn volk ward uns geleich;
    Dar umb so mag ich sprechen so,
    Sind sein meyn gsellen fro:
    Bis du, Rüfel Lechdenspiss,
    Kayser uber all gewiss,                                   15
    Und du, Walther Fleugenschayss,
    Kunig in der Grausner chrayss!
    Dar zuo sey auch Fuczenpart
    Herczog zuo des streites vart,
    Und sunderleich zuo einem ruom                            20
    Hab er sein herzogentuom
    In dem anter tayl dem land,
    Daz macht in uber all derkant!
    Und du, Pertschi Triefnas,
    Ich kan dir nicht geraten bas,                            25
    Marchgrâf bis von Nyenderthäym
    Über als daz gepyet gemäyn!
    Grâf Purkhart ist gewesen vor
    Ein grâf geporn von Nydrentor.
    In Ungern ist sein grâfschaft,                            30
    Da man vil der grâfen macht.
    Wir andern seygin freyge herren!
    Secht, daz kan uns niempt derweren!
    Wer dann zritter werden wil,
    Der chum zum streyt, da machit manr vil!                  35
    Unser diener seygin knecht!
    Die jungen sprachent: Daz ist recht.
    ** Ruoprecht des ward lachent do,
    Er sprach: Nu hin, dem sey also,
    Daz doch nicht gewesen mag,                               40
    Die weil du lebest einen tag.
    Dennocht schüllen wir nicht streyten
    Mit Nissingern ze disen zeiten,
    Wellen wir vil recht hie pey
    Sehen, was der streyte sey                                45
    Und des streytes manig vach                             #44c
    Des ungerehten krieges sach.
    Das sag uns, sprach do Farindkuo,
    Wir hörren dir vil gerne zuo.
    Do sprach Ruprecht ze der frist:                           5
    Wisst, der streyt ein chriege ist,
    Der an schlahen leyt und stechen,
    An schiessen, muosten und auch brechen,
    So ist der streyt auch manigvalt,
    Etleichen man gaystleich halt,                            10
    Etleicher ist leypleich gar.
    Gaystleichs streyts sein zwo schar:
    Die erste ist daz himelher,
    Die sich vil chrefteleich ze wer
    Stellet wider Lucifern                                    15
    Und alle die ym volgten gern,
    Also daz er muosset vallen
    In die hell mit seinen allen.
    Die peyn er billeich leyden scholt,
    Won er für got sich seczen wolt.                          20
    So leyt die ander gaystleich schar
    Des streytes an den pfaffen gar,
    Die die leut an gottes stat
    Pannend schedleich nacht und tag,
    Die kirchen in dar zuo verschlahent                       25
    Und auf von nücz und eren habend.
    Der streyt mag etswen wesen guot,
    Etswen böss, dar nach man tuot.
    Leypleichs streyts ist zwaygerhand:
    Der erst ist gemayn in allem land,                        30
    Gen dem andern daz geschicht,
    So der hohe fürste vicht
    Oder volk von seim gewalt.
    Daz ding ist auch also gestalt,
    Daz der streit mit recht bestet                           35
    Oder nur von gewalte get.
    Der ander streyt ist taylsam
    Und geschicht oft, so der man
    Seynes lebens sich dernert.
    Daz ist von glük und recht beschert.                      40
    Taylsam streyt auch hevet an
    An dem seinen, so ein man
    Geschadigot ist von eim alläin
    Und wil sich rechen an der gemayn.
    Das mag auch nimer recht gesein,                        #44d
    Won allayn schol leyden peyn
    Die sele, die auch sunderbar
    Hat gesundet, daz ist wâr.
    Ze dem dritten man in sicht,                               5
    So einer mit dem andern vicht
    Sunderleich in einem champf.
    Got geb ym läyd mit sampt dem rampf,
    Der in des ersten ye derdacht
    Und so mangen man hât pracht                              10
    Umb sein leben ane sünd.
    Doch ficht man, sam ich euchs künd,
    Daz der grechte ob geleyt
    Ofter ze derselben zeit,
    Dan der schuldig, umbe daz,                               15
    Won er seins rechten getruwet bas;
    Daz gibt ym hercz und dar zuo sterk.
    Doch so hörr noch eins und merk:
    Ander sünd die machend dik,
    Daz er beleybet in dem strik.                             20
    So kumpt der streyt von manger sach.
    Doch, daz ich es kurczer mach,
    Die sach der sachen ist vil wol
    Fünferlay, die man euch schol
    Kunden eben ze dirr frist.                                25
    Dar umb so wisst, die erste ist,
    Daz man nicht bessert ubeltat
    Nach dem und seu verdienet hat,
    Die ander daz ist voller chäst,
    Die den chriege steuret fast,                             30
    Die dritte ist, vernim mich eben,
    Daz wir den zehenden nicht geben
    Wellen unserm pfarrer,
    Dar umb so nimpt der söldner,
    Die vierd ist daz, daz wir nicht enwellen                 35
    Uns dem tiefel widerstellen,
    Won wer umb die sele vicht,
    Der achtt des leybes streytes nicht;
    Die leste sach, darumbe wir
    Habent zuo der tât begir,                                 40
    Die kriege schaffet und auch streyt,
    Ist, daz wir nicht rechter zeit
    Wissen mügen allen schaden,
    Den man von dem krieg mag haben
    An sel und leyb und an dem guot.                         #45
    Also hab auch in dem muot
    Von dem varen uber mer
    Und umb das lant ze pauwen verr,
    Won wer daz leyden wisst eben,                             5
    Der liess es alles unterwegen.
    Hie so mügt es merken pey,
    Ob euch guot ze streyten sey.
    *** Daz verredt vil schiere do
    Eysengreyn und sagt also:                                 10
    Lechspiss uns des ersten sprach,
    Wie recht wir hietin zuo der sach.
    Haben wir nu recht dar zuo,
    So schol man trachten spat und fruo,
    Daz wir es treyben an ein end.                            15
    Da von uns auch niemand wend,
    Won wir schüllen er beyagen.
    Was schadens schüllen danne haben
    Die, so mächtig sein und kek,
    Daz seu umb niemant einen zwek                            20
    Gabind, so es not tuot!
    Die rede daucht die jungen guot.
    ** Da mit so huob her Pylian
    Auch sein widerrede an,
    Won er auch ein alter was,                                25
    Der sich verwisst auf kriege bas,
    Und sprach:  Wisst, daz niemant schol
    Ym selb so gar getruwen wol,
    Won kaynr so stark ist noch so reych,
    Er vinde dannocht sein geleich.                           30
    So spricht man auch nach harscher ler:
    Der veldstreyt haben wil ein her
    Ze fuoss auf sibentausent man
    Und hundert, ob mans zellen kan,
    Und sybenhundert schüllen sein                            35
    Geritten nach der zale mein,
    Dannocht mer auf neunzehen,
    Die schol man pey enander sehen
    Schon gewappent gancz und gar!
    Der schüczen sey ein michel schar,                        40
    Die sich machen vor hin an,
    Die veint ze schlahen verr hin dann.
    Nu dar, daz habt ir alles nicht!
    Dar umb so ist der streyt enwicht
    Juncher Hayncz sprang auf von zorn                      #45b
    Und sprach: Sym siha durch ein horn,
    Wil uns nu der gemessens geben,
    Wie man schol ze streytten leben?
    Ich han von reken streyt gehört,                           5
    Von Alexanders hie und dört,
    De Troyaner ganz und gar
    Mit Kriechen hin und dar
    Und der Römer dort und hie.
    Ich vernam des zellens nie.                               10
    Dar umb so wisst und ist mein rat,
    Der nicht auf zehen tausent hat
    Gewâppenter zuo seinem streyt,
    Der chäm gegangen mit eym scheyt,
    Mag er nicht gevaren bas                                  15
    Und schlach die veinde in das gras!
    Ein pfefferchorn vil hässer ist,
    Dann ein grosser hauffen mist.
    *** Da mit so kam fro Laychdenman
    Für die tür und chlochet an,                              20
    Des ward sey in gelassen do.
    Sey gie hin für und sprach also:
    ** Vorhin wisst ich alweg wol,
    Daz chäyn weiser chomen schol
    Von ym selber zuo dem rât,                                25
    Da man in nicht gepetten hât;
    So wäyss ich nu hin wider daz,
    Ob einer mag geraten bas,
    Dann ein andrer zuo der geschicht,
    Die in an so grössleich trifft,                           30
    Des hât er recht und dar zuo er.
    Dar umb so pin ich chomen her
    Und sag euch auch die tayding mein
    Mit manger clag von grosser peyn,
    Deu ich an meinem herczen trag.                           35
    Unser mayger ist ein knab,
    Und der rât von jungen leuten
    Daz mag uns anders nichtz beteuten,
    Dann sam ich es geschribens vind:
    We dem lande, daz ein kind                                40
    Haben muoss ze einem herren!
    Won das wil ich yeso sweren,
    Schol daz streyten für sich gen,
    Diss dorf vil wenich mag besten
    Einen tag, daz wayss ich wol,                           #45c
    Es wirt verprent zuo einem kol,
    Dar zuo daz guot geraubet gar,
    Und ob ich es gesprechen glar,
    Daz kind in seiner muoter leib                             5
    Dermürdet wirt mit sampt dem weyb,
    Die man derschlagen und gevangen,
    Dar zuo hoh embor derhangen.
    Daz hab ich alles sampt gelesen
    In der gescrift und muos auch wesen,                      10
    Won die Nyssinger die sind
    Des planeten Marten kind.
    Das muogt es dar an spuren wol,
    Won ir dorff ist sunden vol,
    Der fläschhaker seu habent vil,                           15
    Die der sterne haben wil.
    Da mit so wirts am Eritag,
    Der ist auch seinn, sam ich euch sag.
    So ist dar zuo der selbig stern
    In seinem haus, do stet er gern,                          20
    Daz ist in dem hymelstier,
    Da ist er auch wol sterker zwir
    Trun, dann ob des nicht enwär.
    Dar zuo so sag ich euch die mär,
    Dem sternen Venus ist gegeben                             25
    Sunderleichen unser leben,
    Daz mügt es sehen also drât,
    Won diss dorff nur weyber hat
    Und auch sneyder uber all,
    Die schaczet man in seiner zall,                          30
    Dicze süne sein kinder schullen seyn.
    So hat der stern auch den peyn,
    Daz er widersinnigs get
    Und in dem hymel taraut stet,
    Er hat ein böseu angesicht,                               35
    Daz saumpt euch zuo der geschicht.
    Dar umb, vil lieben kinder meyn,
    Daz ir vil sälich muossin sein,
    Massent euch des streytes
    Und wartent bessers zeytes,                               40
    Wol ir behalten leib und sel,
    Chinder, weyber, guot und er!
    *** Do nu diseu red geschach,
    Wie greuleich Niggel gen ir sach
    Und sprach: Get aus, ir alteu hür!                        45
    Daz euch der ubel gayst enphür                          #45d
    Mit ewerm sternensehen!
    Ich wil dir des vergehen:
    Wär ein stieg in disem haus,
    Du müssist vallen ab und auf.                              5
    Laychdenman die lieff da hin
    Und liess den jungen iren sin.
    ** Colman was ein weiser pach,
    Dar umb er haysse waynend sprach:
    Nu dar, vil lieben herren guot,                           10
    Sagt, wes habt ir noch ze muot?
    Des sprachen do die jüngen gmäyn:
    Wir wellen streyten umb daz äin,
    Daz wir der allen keczern tant
    Mügin pringen ze einr schand.                             15
    Dis seu der haher musse streken!
    Schullens uns also derschreken?
    Colman sprach: So tut so wol
    Und sent umb hilfe, sam man schol
    Tuon in sölher grossen not!                               20
    Daz ding ist nicht ze verr dem tod,
    Es ist nicht umb einn ryemn alläyn,
    Wisst, es gilt die haut gemäyn.
    Secht, das mag euch schaden nicht,
    Won die weyshayt also spricht:                            25
    Den freund man in den noten mag
    Versuochen bas, dann ander tag.
    So tuot uns bitten auch nicht vil!
    Ob einr uns nicht herhören wil,
    Dar umb so tuot er uns kayn we,                           30
    Und wissent dar zuo bas dann e,
    Wer uns getreuw ist oder nicht,
    Daz man sich auch darnach verricht.
    Dar zuo ist des streytes recht,
    Daz man den veinten send ein knecht                       35
    In einem rosenvarwen tuoch,
    Mit swert und auch mit hantschuoch,
    Gesprenget ser mit rotem pluot.
    Daz ist ze einem zaychen guot,
    Daz man vechten mit in well.                              40
    Dar zuo widersäyt der gesell
    Yrem leyb und yrem guot,
    Daz seu sich dester bas in huot
    Haben schüllen, so tuot ir,
    Welt ir haben streytes gir.                               45
    *** Diss geviel den jungen allen
    Und schreuwen auf mit grossem schallen:
    Sim daz wär joch uns ein gnad,                           #46
    Daz Colman so gesprochen hat.
    Und santten drat den mesner hin
    Zuo den veinten in dem sin,
    Daz er die märe scholte sagen                              5
    Und daz er von in würd zerschlagen,
    Won sey truogen hass gen ym.
    Das cham ym alles ze gewin,
    Won er gen Nyssingen do kam
    Und huob also ein red an:                                 10
    ** Mein herr der mäyger und der rat
    Von Lappenhausen yeso drât
    Haben mich zuo euch gesant,
    Daz ich euch machen schol bekant
    Yren gruoss nâch dem und ir                               15
    Verdienet habt, daz gelaubent mir!
    Dar zuo ich euch widersag
    Ewerm leyb and euwer hab
    Von meinen herren allesampt.
    Den häntschuoch nempt in ewer hand                        20
    Und auch daz pluotig swert dar zuo,
    Ze weren euch des morgens fruo.
    Auf dem Nyssvelt pey der linden
    Da wellen seu sich lassen vinden.
    Do die potschaft was gesagt,                              25
    Strudel der was unverzagt
    Und sprach: Du macht ein gselle sein,
    Se hin den esel, der sey dein!
    Ze pottenprot den gib ich dir
    Von meinen purgern und von mir,                           30
    Won du hast uns wol gmuot
    Gemacht mit deinen mären guot.
    Trag hin swert und hantschuoch
    Und sag in auch den unsern fluoch,
    Won mit unsern äygnen swerte                              35
    Wollen wir seu all zerserten,
    Kämin seu nur an die stat,
    Da seu uns hin habend gladt.
    *** Der râche ward der botte fro.
    Gieng er vor, des räyt er do                              40
    Gen Lappenhausen wider häym
    Und sayt die antwürt allen gmäyn.
    ** Des wurden seu von fröden springend,
    Wütend ser und dar zuo singend
    Und santten hin von gemaynem rât,                         45
    Also schier und auch gedrât                             #46b
    In die pesten stete so,
    Die man vinden mocht aldo.
    Rom die erste was genant,
    Gelegen in Campanierlant,                                  5
    Venedy sey die ander,
    Und dar zuo Prugg in Flander,
    Galiczi hat Compostellan,
    Navarr allayne Pampilon,
    In Cathaloni Barsalon,                                    10
    Die gröst in Spangen ist Sibili
    Und in Provincia Marsili,
    Palerm der insel ze Scycili,
    Nâpels in dem chüngreich,
    Parr litt in Püllen, die geleich                          15
    Ligend alle an dem mer,
    Daz selbig tuond auch Januer
    Mit äyner statt die haysst Schavon,
    Dar zuo in der march Ancon,
    Die ligend auch dar an vil schon,                         20
    Constantinopol sey derkant
    Den kindern dört ze Chriechenland,
    Ze Zyppern in der inseln ist
    Famagost ze aller frist,
    Mayorica mit seinem strich                                25
    Hat ein insel auch für sich.
    Das ertreych ker ich wider an,
    Es ist Florencz in Tuscan,
    Paraus und auch Asseys,
    Lugg, die hohe Syen und Peys,                             30
    Bolony, Pern und Mäylan
    Ein Lamparter dyr zaigen chan,
    Dar zuo Padaw und Ferrär,
    Ist dir frâgen nicht ze swär,
    In Freyaul ist Weyden,                                    35
    Der was auch nicht ze fersweygen,
    Peuschendörff an underläss
    Phligt der besten lantsträss,
    Poczen daz leyt an der Etsch,
    Tyrol dar zuo die herren fest,                            40
    In Sophoy ist Losan,
    Pareys in Franchreich wol getan,
    Tolosen und auch Montpalier
    Sein der steten drey vil zyer,
    Leuden in Prabanden,                                      45
    Köln in Niderlanden,                                    #46c
    Wurms und Speyr, Triel, Mäncz und Ach
    Die ligend all enander nâch
    Pey dem Rein, sam Basel tuot,
    Dar zuo Costencz die vil guot                              5
    Liget in dem land ze Swaben,
    Von Ulme schol man dar zuo frâgen
    Und von Augspurg auch da pey,
    Welheu da die beste sey,
    Und Zürich auf der Lintmag,                               10
    In der Steyrmarch Neuwenstät,
    In Elsayss Rastet, Strasspurg
    Und in Türing Erdfurt,
    In Franchen vint man Wirczpurg
    Und den markt ze Frankenfurt,                             15
    Pabenberg schol man da kiesen
    Und Münster suochen pey den Friesen,
    In Spenvelden Nürenperg,
    Prag daz leyt auf Pehmer erd,
    Prünn in Märhern an der march,                            20
    In Paiern Regenspurg die starch,
    Salczburg, München die vil reich,
    Passaw ist doch ir geleich,
    Wyen in Osterreich ist gewachsen,
    Halberstat das stet in Sachsen,                           25
    Meychsen ist ein stat alläyn
    Und hat ein march für sich gemayn,
    Ofen, Grân und Prespurg
    Ligent auf Ungern furt,
    Chrakaw ist in Polner reich                               30
    Und auch Presslaw sein geleych,
    In Kärndern vint man Villach
    Nicht gar verr von Friesach.
    Preussen und auch ändreu land
    Sein mir nicht so wol bekant,                             35
    *** Dar umb ich nicht genennen chan
    Ir stett und ker hin wider an,
    Da ich der gepauren botten liess,
    Churczleich, daz euch nicht verdriess.
    Die stett die brief vernament,                            40
    Wie schier sey zemen châment,
    Ze bedenken sich vil eben,
    Wem man scholte hilfe geben.
    Und do der tayding vil geschach,
    Der senador von Rôm der sprach:                           45
    ** Lamparter sein weis genuog,                          #46d
    Die von Franchreich sunder chluog,
    Teutscher man ist auch gelert,
    Dar umb sey in die er beschert,
    Was der pol von Florencz                                   5
    Und der amman von Costencz,
    Von Pareys der haubtman
    Sprechent, daz sey alcz getan!
    Der priol, des ist mir ze vil,
    Sprach, doch nicht, sam ich da wil,                       10
    Sünder was ir wellt, daz sey!
    Und leg ein wortli aus da pey,
    Daz ein weiser sprach, daz ist:
    Besser ist ze aller frist
    Ze richten zwüschen veintten zwäyn,                       15
    Danne zwüschen freuntten gemäin,
    Won der freunden in verleur
    Äinen, des chum ich ze teur,
    Der veintten mag ich gewinnen äyn
    Ze freunt, daz ist daz ich da mäyn.                       20
    Also mag ich sprechen hie:
    Yeder man, der wayss wol, wie
    Unser freunt sein Nissinger
    Als wol sam Lappenhauser,
    Die schol man nicht also verliesen                        25
    Und den andern tayl derchyesen
    Zuo unserm grossen ungewin,
    Das dunket mich in meinem sin.
    Der haubtman auch gefraget ward;
    Der äntwurt ze der selben vart                            30
    Und sprach: Her priol hat geredt
    Also weysleich hie ze stett,
    Daz ich nicht bessers han ze sinne,
    Dar umb so wil ich volgen yme
    Und beweren sein geticht                                  35
    Mit andrer red, die also spricht:
    Ist ein man auf häylem eys,
    Der ge vil gmach, so ist er weis,
    Und hab sich auf entwedern täyl,
    So vert er seine sträss mit häyl.                         40
    Also rât ich ze der sach,
    Daz wir beleiben mit gemach,
    Daz mügen wir auch sanft getuon,
    Won wir weder fried noch suon
    Prechent an den dorffgesellen,                           #47
    Ob wir in nicht envolgen wellen,
    Und behalten ane schuld
    Den andern täyl in ganczer huld.
    Doch so leg ich eins dar zuo,                              5
    Daz man da sprichet spât und fruo:
    Verfluochet sey die maysterschaft,
    Die chupfer aus dem silber macht!
    Dar umb so schüllen wir die botten
    Schon enphahen ane spotten.                               10
    Und in es auch derbieten wol,
    Sam man frömden gesten schol,
    Und voll die also sein gesant
    Mit botschaft in ferreu lant,
    Da mit so Lappensauser sag                                15
    Zuchticleichen sagen ab
    Und sprechen, wie ir alteu treuw
    In unsern herczen ist so neuw,
    Daz wir tätin an gevar
    Alles das, das billeich wär.                              20
    So ist der edeln leuten muot
    So häyss auf unser leib und guot,
    Daz wir von unsern stetten nicht
    Varren mügen ze der geschicht,
    Darr umb wir bitten ire huld,                             25
    Daz seu uns halten ane schuld.
    Dar nach man vil sere batt
    *** Den gelerten amman von der stat
    Ze Costäncz an dem Podemse,
    Ob er ichzit wisset me                                    30
    Für die andern, daz er das
    Saget wol und rieti bas.
    ** Des huob der amman an und sprach:
    Die vorhin rieten zuo der sach,
    Seyn so gerechte an ir sag,                               35
    Daz ich es nicht verbessern mag
    Von nataur in meinem sin,
    Doch sam ich geleret pin
    Von einem, der was ein jurist,
    Sprich ich, daz die hilfe ist                             40
    Zwivaltich nach rechter chunst,
    Daz ist der schirm und auch der gunst.
    Ze schirmen sein wir alle gepunden
    Einen Cristan ze den stunden,                           #47b
    So man ym vil unrecht tuot
    An leib, an er, ald an dem guot,
    Doch geschech das in der mass,
    Daz man allermanchleich lass                               5
    Ungeschlagen und gestochen,
    Won daz würd an uns gerochen,
    Ob der so geschlagen man
    Wär eins andern undertan.
    Des gunstes vint man dreyerlay,                           10
    Daz sein der rât, der gewalt die zwäy,
    Mitworchen ist daz dritt.
    Râtes schol man helfen mit
    Yedem man, der sein begert,
    Ist sein sache rates werd.                                15
    Tuot dann einer, daz er schol,
    Dem schullen wir mit hellen wol
    Und ym geben also bald
    Unsern gunst und unsern gewalt.
    So mügen wir auch wirchen mit                             20
    Einem, phligt er guotter sitt,
    Und schafft es wol ze rechten stunden.
    Doch sein wir sein nit gepunden,
    Wen die hilfe haben wil
    Mü und auch der zerung vil,                               25
    Er war dann, daz der selbig man
    Uns ein soleyichs hiet getan
    Oder tätt von herczen gern,
    Wolten wir sein nicht enbern.
    Die täding schol man doch versten,                        30
    Ob sich das dinch mag so vergen,
    Daz wir auch weder er noch leben
    Müssin mit der hilfe geben,
    Ald daz äyner nicht da pey
    Wolt der pfaffhayt werden frey,                           35
    Oder ob das helfen wär
    Unsern freunden nicht ze swar,
    Den schüllen wir missevallen nicht,
    Sam die tugent uns vergicht.
    Warind aber paydeu täyl                                   40
    Unser freunt ze geleichem häyl,
    So schüllen wir daz schaiden
    Zwüschen inen payden.
    Mag mans dann nicht untersten,
    So schol man zua dem ermern gen                           45
    Und in schirmen, hat er recht.
    Secht das duncht mich alles schleht.                    #47c
    Seyn sie aber bayd geleich,
    An iren willen gar ze reich,
    So lassen wir seu also rüg,
    Bis seu selber werden müd;                                 5
    Und was ich von den freunden sprich,
    Daz macht du merken hinter sich
    Von den veinten nâch der welt,
    Die die sel verkauft um gelt.
    Also wisst, daz ist mein rat,                             10
    Daz wir senden ieso drat
    Mit ir potschaft unser zwen,
    Die mit worten untersten
    Schüllen gütleich, ob seu mugen,
    Yren streyt mit ganczer tugend;                           15
    Und ob ir tading nicht enklek,
    So lâssen wir die spreuwersek
    Vechtens werden ubervol,
    Ob es euch gevellet wol.
    *** Der herczog von Venedy sprach:                        20
    Besser red noch nie geschach.
    Dar zuo sagt der potestat
    Von Padaw: Daz ist mein rât.
    Von Prâg der schepfer warend drey,
    Die sprachen all: Daz sey, daz sey!                       25
    Also ward yeso ze hand
    Ir erber potschaft hin gesant
    Gen Lappenhausen zuo dem rât.
    Ir täydinch huobens an vil drât
    Umb den frid ze reden do.                                 30
    Des geantwürt in also:
    Sagt den ewern von den steten,
    Wir haben seu umb hilf gepetten
    Und nicht umb frid ze machen,
    Dar umb wir in den sachen                                 35
    Zuo allen heiligen sweren,
    Yr gepeit auch nicht ze eren.
    ** Die botten hin was scholtens sagen!
    Seu möchten vor gwisset haben,
    Daz ein gpaur vil selten tät,                             40
    Wes man in mit züchten pät,
    Dem daz haubet grosser gar,
    So man in gebitten gtar,
    Und tuot allaine, daz er muos.                            45
    Gewalt der ist sein rechteu buoss.
    Daz war dem Höseller ze swär
    Und gedâcht, wie besser wär                             #47d
    Ym, auf frömder erde leben,
    Dann da haym des todes phlegen.
    Des macht er haymleich sich dar von,
    Sam noch die weisen sein gewon.                            5
    *** Die andern santen yeso hin
    Zuo den dorffen in dem sin,
    Daz man in ze hilfe chäm.
    Daz erste dorff was Narrenhäym,
    Do hiettens mangen ohäym inn.                             10
    Daz ander dorff hiess in der Chrinn.
    Seu santen hin züm weyler,
    Den hiess man Rupfengeyler,
    Gen Torenhofen in dem tal
    Zuo iren freünden uber al,                                15
    Gen Leusaw unterm Höperg,
    Da sassen herren und auch twerg,
    Vil nach da pey auf grunen wisen
    Sassen reken und auch risen.
    Da hietens umb und umb gesant,                            20
    Dar zuo in der hayden land,
    ** Die Juden und die Chriechen
    Hielten sey für siechen
    *** Und für nunnen zuo der geschicht,
    Darum so wolten seu ir nicht.                             25
    Des dauchten sich die häxen gmät.
    We, wie schier seu waren beräyt!
    Yecleicheu sass auf ein gäyss
    Und flog da her, daz ich nicht wäyss,
    Weder tiefel in ir wär                                    30
    In einem phät, daz was nicht swär,
    Dar an ir gemaynes zaychen was
    Pelsabuken chrumbe nas.
    Ze Lappenhausen fuorens ein
    Mit langen pürsten von dem sweyn                          35
    Und mit püchsen vol mit salb,
    Das mustens haben allenthalb.
    Daz wissten nu vil wol die twerg
    Gesessen in dem Höperg
    Und wollen mit den häxen nicht                            40
    Wesen ze der selben geschicht,
    Wen seu mäynten sey nicht wol.
    Des warens auch der sinnen vol
    Und yeder mit seym mantel veh                            #48
    Ward sieh seczent auf ein reh,
    Die, sprungen höh den häxen zdracz
    Bis gen Nyssingen an placz.
    Die wâppen fuort man in vil gâch                           5
    Auf hohen chämeltyeren nach,
    Ir zaychen was ein chronter löw
    Mit einem spruch: Mir niemant tröw!
    Vor inen farnder leuten vil
    Mit pfeyffen und mit saytenspil                           10
    Dönten sunderleichen wol.
    Die freunt seu machten fröden vol
    Hie mit und auch die risen her.
    Yder fuort ein ysen sper
    Und mit ir ein chläynet schon,                            15
    Daz was ein drake also hön.
    Des drâtten seu in siben schritten
    Gen Lappenhausen bis enmitten
    Auf den plan, des was man fro.
    Daz sâhent so die reken do,                               20
    Den die risen truogend hass,
    Und bedachten sich auch bass
    Ze Nyssingen ze varen ein.
    Secht, daz geschach und scholt auch sein!
    Iecleichs swert waz lang und präyt,                       25
    Dar an des stahels vil geläyt.
    Daz seu do fuorten zuo eym schein,
    Daz was einer maget bild so vein.
    Die häyden wisten auch vil wol,
    ** Mit we der man sich rechen schol.                      30
    Und do sey hieten so gehört,
    Wie der Cristan minn zerstört
    Was, des wurden seu vil fro
    Und sprachen gen enander so:
    Veint mit veinten temmen schol                            35
    Ein man, der sich wil rechen wol.
    *** Des zoh ir her ein michel dyet
    Bis in Lappenhauser gepyet,
    Etleich ze fuoss, die andern ze röss,
    Mit iren krölen und irm geschöss,                         40
    Mit einem sternen sampt dem man.
    Der wappen wurdens selten an.
    Wes scholten do die Sweyczer warten?
    Mit iren geschliffenn helmparten
    Cham ir her ein michel täyl                             #48b
    Nur den Nyssingern ze häyl.
    Etleich do ze fuosse giengend,
    Die andern auf den sätteln hiengend,
    Seu waren frays und dar zuo ubel,                          5
    Ir paner hiet einn melchkübell
    Von dem dorff ze Aurach,
    Daz allweg für die andern prach;
    Narrenhäymer auch da hin,
    Gen Lappenhausen stuond ir sin                            10
    Mit iren oren von dem esel.
    Der dauchtens sich nicht wenig edel,
    Hakken truogen seu ze wer,
    Die schluogen fast und heuwen ser;
    Torenhofner auch hin zuo,                                 15
    Den zagel fuortens von der kuo
    Und kamer her gegangen
    Mit eim und dreissig mannen,
    Iecleicher mit seinem stab,
    Mit dem er grosse peullen gab.                            20
    Fünfzig waren chomen dar
    Von Narrenhayme sunderbar.
    Der hayden tausent was und me
    Chömen auf der Cristan we;
    Ir haubtman hiess  her Mägeron,                           25
    Gewappent all mit leder schon.
    Der risen warend siben:
    Den ersten hiess man Sigen,
    Den andern namp man Egg,
    Der dritte was der Wegg,                                  30
    Der vierd Golyas was genant,
    Dem fünften sprach man Ruolant,
    Neymprecht und her schön Syren
    Warend do die lesten zwen.
    Hächel zaubermaysterein                                   35
    Hiet der fäygen fräwelein
    Einlfhündert gzöhet dar.
    Da was der Lappenhausner schar
    Zwelff und dreu hundert,
    So gerad, daz mich des wundert,                           40
    Was seu hyetin gessen.
    Seu waren unvermessen
    Yeder mit seinr lanczen hie,
    Ze ross und ze fuoss, ich waiss nicht wie,
    Also daz ir uber al                                       45
    Warend da nach meiner zal
    Zway tausent streyt frey                                #48c
    Und fünf hundert auch da pey.
    ** Die ander dörffer koment nicht
    Und sprachent, daz zuo der geschicht
    Besser wär ein luogen zuo,                                 5
    Rüwecleichen spat und fruo,
    Also schlaffent pey der want,
    Dann selber spilen mit der hand.
    *** Doch so ward in zuo gesant
    Von Indertrinn dem teuffen land                           10
    Ein alter man und dar zuo gra;
    Nicht mer so vand man ir auch da.
    Der wolt auch sein ze ritter worden,
    Also wol gefiel ym der orden.
    Des ward verworfen er ze stuond.                          15
    Sym, was schol uns der schebig hund?
    Sprachen seu, ker wider häym!
    Du pist den jungen ungenäm.
    Des war auch chömen her Galvan
    Ein ritter werd von Montalban,                            20
    Lanczelott und her Tristan,
    Stolff und ander herren gmäyn.
    Do muosten seu ir schlosse retten
    Und andreu güter von den steten.
    Her Rüggel doch von Elrpach,                              25
    Den man nie derligen sach,
    Hiet ze streyten ym derkorn,
    Da was er dannacht ungeporn.
    Des waren chömen in der zeit
    Den Nyssingern zuo irem streyt                            30
    Mäczendorffer ungebetten,
    Die sach man grimmelechen tretten,
    Sam die zieren fiessen
    Mit baslern und auch spiessen.
    Yeder auf seim wappenroch                                 35
    Fuort einn ygel auf eim stok.
    Seu wâren chomen umb ein sach,
    Die vor hundert jaren gschach.
    Daz was ein schad und ein verratten,
    Daz die Lappenhauser taten                                40
    Iren vordren umb ein stro;
    Daz wolten die erst rechen so.
    Der andern dörffern kainer cham,
    Dan von Leybingen ein man
    Vil jägerleichen mit eim horn,                          #48d
    Er hiet der veinten tod gesworn.
    Ein rostigs panczer truog er an,
    Ein fuorggen auch, da mit der man
    Gab, so er wolt rüren sich,                                5
    Wunden drey in einem stich.
    Mäczendorffer der was vil
    Und, sam ich euch es sagen wil,
    Wol auf neun und sibenczig do.
    Daz wurden eben achczig so.                               10
    Der Sweiczer was auf hundert knecht
    Dannocht zwänczich, daz macht recht
    Zwirent hundert, alz ein har.
    Do was der reken sunderbar
    Vier alläin, die nenn ich dir.                            15
    Es was der Perner, glaub es mir,
    Und sein mäyster Hiltprant,
    Dyetleib von Steyrland
    Und der werd Wolffdyetreich.
    Secht, do was der twergen gleich                          20
    Tausent neunczig und auch ächt.
    Nu secht vil eben, waz daz macht!
    Der von Nyssingen man hiess
    Rechter harscher sechczig spiess
    Reiten auf den placz da her,                              25
    Da zeller man ze yedem sper
    Dreu phert beräytet wol,
    Sam ein lancze haben schol.
    Secht, do hiet ein man gesehen
    Ze hundert malen dreyzehen                                30
    Und sechzig erbrer uber al.
    Der andern warent ane zal
    Ze päyden taylen komen dar
    Von sakman und preganten schar,
    Von schüczen und schiltknechten,                          35
    ** Die hulfend auch ze fechten.
    *** Die geste wurden schone enphangen
    Von den frauwen und den mannen.
    Man hiess in allen ze drinken geben.
    Wes scholten seu do fürbas phlegen?                       40
    Der wein in zuo den stirnen schluog,
    Des wuostens auf vil ungefuog
    Und wolten ze der selben stund
    Die veint erwürgen sam die hund.
    Trun daz wär leycht do getan!                            #49
    Da zugen seu die alten von,
    ** Die Nyssinger mit grossem schall.
    Her zuo, ir herren, schreuwens all;
    Seyt ze streyten nicht ze gäch!                            5
    Wir schüllen haben ein gespräch
    Und auch kumen uber äyn,
    Was uns sey ze tuon gemayn.
    Des waren seu gehorsam do.
    Strudel machet sich aufhin so                             10
    Uber sich bis auf ein tach.
    Er huob sein rede an und sprach:
    Hört, ir herren arm und reich,
    Chläin und gröss und all geleich,
    Got der alleu ding tuot                                   15
    Uns ze hayl und auch ze guot,
    Geyt dem sünder oft ein pein
    An dem leib und an dem seyn,
    Daz er sich dest e beker,
    Dar umb so wisst, es ist mein ler,                        20
    Daz wir alle Cristan gemäyn
    Peychtig werdin gancz und räyn.
    Das pin ich nicht ze sagen worden,
    Dar wir die veinde schullen bsorgen,
    Die so löss sein und so zag,                              25
    So böss und narrisch alle tag.
    Ich sprich es nur alläyn umb das,
    Daz wir got behagin bäs,
    Won ist er mit uns alläin,
    Niemand zeucht uns umb die päyn.                          30
    Dar nach schullen wir auch all
    Fröleich essen und mit schall
    Prot und fläysch von einem swein,
    Dar zuo trinken roten wein,
    Daz git uns chraft und dar zuo macht.                     35
    Nach dem schol man gen der nacht
    Ziehen auss hin auf hin auf daz veld
    Ze richten hütten auf und zelt.
    Da schullen wir auch all beleyben,
    Die nacht vil rüwechleich vertreyben,                     40
    Doch mit guoter wart und feur,
    Bis an den liechten tag geheur.
    Dar nach so mach sich ieder man
    Auf und leg sein härnäsch an                            #49b
    Und segen sich, er sauff ein äy
    Dreu ald viereu oder zway
    Mit einem glass von guotem wein.
    Das hilft ym zuo den nöten sein.                           5
    Des mach er sich ye so hin an
    Zuo seinem rechten haubtman,
    Der hie fünfe schullen sein.
    Der erste sey her Laureyn
    Ein künich lobesam und werd,                              10
    Gewaltig über alle perg.
    Der ander ist her Dyetreich
    Von Pern, dem nie kayn man geleich
    Ward an tugend und an macht.
    Des haben auch die reken acht,                            15
    Doch sein seu all so wol getan,
    Daz yeder möcht ein haubetman
    Uber all die welt gesein.
    Das sprich ich auf die treuwe mein.
    Der dritte haubtman ist geräyt                            20
    Der fräydigest der cristenhait,
    Er ist ein fiess vil wol derkant,
    Her Paggenzan von Sweiczerland,
    Der von Aurach hie mein herren
    Hat gefüret so von verren.                                25
    Der vierde haübtman ist der stark
    Von Mäczendorffe auf der march,
    Der des streytens gar vil phligt
    Und in allen angesigt.
    Der von Leybingen der sey                                 30
    Sein selbers herr ein degen frey,
    So pin auch dirr purger hie
    Haubt und mäyster, got wiss wie!
    Gar unwirdig ich sein pin,
    Sam mich dünkt in meinem sin.                             35
    So muoss meim nefen auch glingen,
    Der ist der best von Nyssingen
    Und is gehaissen Füliczan.
    Des rüm ich nicht, er ghört mich an.
    Man mag es sehen an seiner tât,                           40
    Was der man ym herezen hat.
    *** Der ist von uns dar zuo derwelt,
    Ist, daz es euch auch gevelt,
    Daz er durch ewer nucz und er
    Fürer sey und weis daz her                              #49c
    Mit unserm paner an daz zil,
    Da man des morgens streyten wil,
    Won er der strâssenkunst ist vol.
    Seu sprachent all: Daz gefelt uns wol.                     5
    Wer schol aver pilleich haben
    Den vorstreyt? Daz schült ir uns sagen?
    Trun, des antwurt Strudel do,
    Unser ordnung sey also!
    Hie sind cristan, twerg und reken,                        10
    Die schüllen sich ze velde streken,
    Ze ross und fuosse gancz und gar
    Sunderleich auf fünf schar,
    Alz vil, sam auch der haubtleut.
    Dar zuo wisst, sam ich euchs beteut,                      15
    Der veinten gsind daz ist gschaiden
    In häxen, risen und in häyden,
    Dar zuo habens cristan her
    Wol auf sechse schar und mer.
    Nu sagt mir an, daz wisst ir bas,                         20
    Wen habt es allermäyst in hass,
    Dem schult ir auch des streytes geben.
    Das ghört dar zuo und fügt euch eben.
    Ich wäyss wol, am ze aller zeit
    Der Sweyczer ist der vorstreyt                            25
    Von iren alten rechten,
    Wann seu mit cristan vechten.
    Der twergen gwonhäyt wayss ich
    Noch der helden, so man vicht.
    Seu sein aller eren vol,                                  30
    Got geb was in fügi wol!
    Der rede wurdens alle fro.
    Des sprachen do die twerg also:
    Kayn häxe noch kayn unhold
    Ward uns nie mit trüwen holt.                             35
    Nu dar, so macht euch an den streyt,
    Wan sen chöment welher zeit,
    Sprach do Strudel an der vart.
    Der reken täyl auch schreyent ward:
    Die risen maynen wir nicht wol,                           40
    Won seu sind aller bösshäyt vol.
    Der schult ir mich gepeyten,
    Bis daz seu werden streyten,
    Antwurt Strudel ze der stuond.
    Die Sweyczer ruften aus dem mund:                         45
    So wisst, wir seigin cristan leut
    Und lust uns wol der häyden heut.                       #49d
    So nemps auch hin, sprach Struodel do.
    Doch so rât ich euch also,
    Daz yecleicher ein segen hab
    Und sneid die payn den kaczern ab.                         5
    Mäczendorffer auch hin zuo:
    So wisst, wir hassent spat und fruo
    Lappenhauser, daz ist war.
    ** Do sprach Strudel offenbar:
    Die schullen werden uns ze täyl,                          10
    Seu sind uns umb käin gelte väyl.
    Doch so mag ich also sprechen:
    Wolt es euch an inen rechen,
    So greyfft dte Narrenhäymer an,
    Won es spricht der weise man:                             15
    Wer die diener füret hin,
    Der fürt den herren sampt mit in.
    Mäczendorffer sprachent do:
    Das selbig schult es tuon also,
    Sam ir von uns halten welt.                               20
    Daz haben wir für recht gezelt.
    Strudel der hiet weisen muot.
    Daz wär vil pilleich und auch guot,
    Sprach er, so ist ir ze vil,
    Dar umb man euch nicht lassen wil                         25
    So verderben, noch enschol;
    Won wir wissen alle wol,
    Wer euch schlügi auf den tod,
    Der prächt uns in die selben not.
    Des liessen seu sich auch benügen.                        30
    *** Fülzan der ward sich rügen
    Und sprach: Vil lieber vetter mein,
    Daz du sälich müssist sein!
    Du sprichst: Ich schül das paner tragen
    Und dem her den wege sagen.                               35
    Ghört daz nicht eim haubtmann aff,
    Dem das gesind ist undertan?
    ** Nayn du, sprach her Strudel do,
    Du pists der panermayster so
    Und hast ze schaffen anders nicht,                        40
    Dann den sturmfan, so man vicht,
    Tragen vestecleich hin an
    Hoh embor, so bist ein man.
    Und tracht, daz nicht kerst wider
    Oder daz mans truk da nider!                              45
    Da geit man dir auch hilffen zuo,                        #50
    Die dein gaument spat und fruo.
    Ein anders ghört einm haubtman an,
    Der schol des ersten sein ein man
    Frey des gemütes unerzäyt,                                 5
    Daz er ze trösten sey berayt
    Das ander volk und pring auch an
    Mit heczen, so er beste kan,
    Won der fröd in ym nicht hât,
    Der tröst die andren gar ze spât.                         10
    Daz ander ist, daz er schol sein
    Listig in den sinnen sein,
    Daz er sich halt recht sam der man,
    Der schaffzagel spilen kan,
    Mit greyffen an und hüten sich                            15
    Vor schaden nemen, merkst du mich?
    Dar umb so tuo des ersten das
    Ze frides zeit, daz fügt ym bas,
    Und hayss sein gsinde tag und nacht
    Uben sich in ritterschaft                                 20
    Mit stechenn und turnieren
    Und anderm jubilieren,
    Won der ungelert den gelerten
    Mag so wenig uberherten,
    Sam der bloss mag einen man,                              25
    Der ganczen härnesch füret an.
    Dar umb des ersten künnen schol
    Yecleicher vil sunder wol
    Schon und sauberleichen reyten,
    Auf und ab zder tenchen seyten                            30
    Sicz der man an underlâss,
    Dar zuo sey der stegräyff mâss,
    Daz sich so einer müg derheben
    In dem sattel, daz man legen
    Möcht ein kugel unter in.                                 35
    Die payne schol man streken hin
    Und die knie doch zemen haben,
    Die sporn nicht gen dem phärde tragen,
    Den zaume hab in seiner gewalt,
    Sicz aufrecht in schlechter gstalt.                       40
    Der dann mit dem sper wil reyten,
    Der trachti daz zder andern seyten
    Der stegräyff umb ein halbeu spang
    Für den andern stegräyff hang!
    Smukt er sich ein tayl hin an,                            45
    Dest minr man ym geschaden kan.
    Des ersten schol er stapfen hin,                        #50b
    Darnach bald, daz ist der sin,
    Und wil er treffen alle zeit,
    So nem den lauffe nit ze weyt!
    Pey frid so schol man wappen chauffen,                     5
    Der nicht enwelle nakent lauffen
    Vor dem veinde an der zeit,
    So derhaben ist der streyt.
    In den selben sachen
    Der haubtman schol auch wachen,                           10
    Nicht enschlaffen, daz ist recht.
    Er schol die ritter und die knecht
    Nicht so füren gar verwegen,
    Des gesindes leben muoss er phlegen
    Und zühen sich ze velde so,                               15
    Da man haber vind und stro,
    Holcz und wasser, des ist not,
    Daz die phärd nicht liegen tod,
    Noch der mensche gepresten hab,
    Daz er an creften neme ab.                                20
    Das wasser, das man trinken schol,
    Schol man vor credenczen wol
    Und auch die frömden speys da pey,
    Wil man wesen giftes frey.
    In chaym wald schol er beleyben                           25
    Noch pey mos die nacht vertreyben,
    Dar zuo schol er speher haben,
    Die ym tägleich mügin sagen
    Der veinten willen und ir macht.
    Secht, daz geyt die besten craft.                         30
    Und ist der veinten gar ze vil,
    So wisst, daz ich ym raten wil,
    Das er häymleich seu derschleych,
    Wil er werden siges reich.
    Oder mag daz nicht gesein,                                35
    So tuo noch nach der lere meyn
    Und warti ir en sölcher stat,
    Da ers am ertreich bessers hab.
    Sein seu krencher oder geleich,
    So mag ein haubtmann gmütes reich                         40
    Freyleich lassen lauffen dar,
    Schlahen, rumpeln in die schar.
    Doch sag ich, ob eins geschäch,
    Das man an dem lesten säch
    Anders nichczit, dann den tod,                            45
    So mag er fliehen in der not.                           #50c
    Daz ist der aller beste streyt,
    Den man da vindet ze der zeyt.
    Der seu aver haben wolt
    Ze gevangen, sam man billeich scholt,                      5
    Doch ân toten, so rât ich,
    Daz yeder geb ze gefangen sich
    Lieber, dann ym werd gesant
    Hasenswancz ze seiner schand,
    Sunderleichen, daz er werd                                10
    Uberhaben das auf erd.
    So schol er sich ze streyten heben
    Mit dem rossvolk auf die eben,
    Mit dem fuossfolk auf die perg,
    Daz ym der obertayle werd.                                15
    Ist daz gpirgig sey daz land,
    Die schüczen schik er doch ze land
    Hin für die andren, daz ist guot.
    Das geschoss den ersten schaden tuot.
    Dur zuo so schol er auch die schar                        20
    Zemen halten fest und gar,
    Und die die krenchsten müssen sein,
    Die machin sich enmitt hin ein.
    Niemand für den andern lâss
    Tretten hin, daz ist die mâss.                            25
    Ist das lande alles eben,
    So scholt du nach den schüczen legen
    Die reyter, die die langen sper
    Rennen durch die veinde her,
    Dar nâch die mit den swerten,                             30
    Daz seu die helm zerserten.
    Die zfuossen seygin auch da pey,
    Ob ein reyter gefallen sey
    Aus dem sattel und dar nider,
    Das seu ym helffin wider.                                 35
    Der veinten phärt seu schüllen stechen
    Und der gfallner drüssel brechen,
    Ringen, schlahen, dar zuo würgen,
    Daz ander fuossvolk nider mürden.
    Und ob der sige wär dergangen,                            40
    So nemin seu daz überig zgfangen.
    Ist es aber alles gepirggig,
    So hab daz obertäyl vil wirdig
    Die schüczen für die reyter ab,
    Die phert seu pinden zuo dem hag                          45
    Und schiessin mit den lanczen dar,                      #50d
    Daz ir die veinde werdin gewar
    Die schüllen seu auch überdringen,
    So mag in dester bas gelingen.
    Und ob in got daz glük verhengt,                           5
    Daz man die veinde schindt und pfendt,
    So schol der haubtman taylen hin
    Yedem man nach rechtem gewin.
    Ze allen zeiten gehört dar zuo,
    Daz der haubtman spât und fruo                            10
    Sehen schol zuo seinem gesind,
    Ob er dehäinen chriege vind
    Unter inn, daz er daz pring
    Ze äynem suon, mit dem geding,
    Daz der schuldig gepessert sey,                           15
    So bleybt daz volke schanden frey.
    Won chäyn chrieg das land so siert,
    Dann der zwüchschen freunden gpirt.
    Do sprach Paggenzan der man:
    We, wie wench ich rechtens kan!                           20
    Iich wayss vil chläine, waz die gschrift
    Singet, saget oder stift!
    Des antwürt Strudel do und sprach:
    Dar umb nempt euch kayn ungemach!
    Nach ewer gwonhäit halt daz gricht                        25
    Und acht vil wench der ander gschrift!
    Tuot sam euch gewissen ist!
    Secht, daz ist die beste list!
    Von Mäczendorff der haubtman
    Huob ein andren frag do an:                               30
    Sagt mir, was ist ewer rât,
    Ob mir einr gelihen hat
    Phärt ald härnesch ze dem streyt,
    Das verleur ich ze der zeyt,
    Muoss ich es icht wider geben?                            35
    Nayn du, sprach do Strudel eben,
    Won er wisset vor hin wol,
    Das der streyt ist scadens vol.
    Won vier gemochten nie derstreyten
    So vil, daz einer hiet ze reyten                          40
    Mit got und mit dem rechten.
    Den nucze hat daz vechten,
    Dar umb daz rechte sich verficht,
    Er wolt dirs geben, leyhen nicht,
    Es sey dann daz er gedinget hab,                          45
    Ym sein schäden ze nemen ab.                             #51
    Laureyn der lag an der lâg
    Und tet dem Strudel auch ein frâg:
    Weyser mäyster, sagt uns an,
    Wie tuon wir dem gefangen man?                             5
    Strudel hiet geantwürt do,
    Des wolt er Laureynn eren so,
    Und sprach: Die frâg ist hoher mär,
    Meinen sinnen gar ze swar.
    Dar umb so muoss ich suochen                              10
    Äyn antwurt an den buochen.
    Des cham er pey einr weil her umb
    Und sprach: Es ist mir noch ze chrumb
    Do, sam ich derkennen chan.
    Ich vind daz all gvangen man                              15
    Mag man temmen ze der geschicht,
    Ob man sich für wârs versicht,
    Daz ir leben schaden tät,
    Yr verhayssen nicht wär stät,
    Es war dann, daz in offem streyt                          20
    Versichert war des mannes leyb,
    Der süst ein böswicht nicht enwär,
    Den schol man lassen ane swär.
    Daz guot daz hat er doch verlorn,
    Ym wär dann auch dafür gesworn.                           25
    Doch so ist des kaysers recht,
    Daz sein gevangen äygen chnecht
    Werden, so er selber vicht
    Nach der alten pücher gericht.
    Einn hürrensun den schol man vahen,                       30
    Wie man mag, und dar zuo gahen
    Und würgen ym den drüssel ab,
    Wie wol man ym verhaissen hab,
    Mocht er an versichern nicht
    Gevangen werden; ob er spricht:                           35
    Halten mir die rechte mein!
    Dar zuo schol ym geantwurt sein:
    Wie macht daz recht nu ruffen an
    Und hast so oft da wider getan?
    Dein recht daz ist ein galgenstrik,                       40
    Der dich pey deinem hals verschlik!
    Hie pey mügt es wissen wol,
    Wie man Lappenhauser schol
    Richten aus in sölher not,
    Won ir fröd ist unser tod.                                45
    Die frömden schol man lassen gen,
    Daz ir auch mügt dest bas besten.
    Her Dyetreich da von Perne                              #51b
    Der wolt auch horen gerne,
    Wie es umb die gevangen wär,
    Den daz leysten daucht ze swär.
    Do sprach der Strudel ye so drat:                          5
    Daz ist nicht die mynste frag.
    Hie schol man trachten pey,
    Ob ein man gevangen sey
    Von bösen leuten umb sein hab.
    So mag er wol nach rechter sag                            10
    Prechen an dem läysten so,
    Wie vil er hiet verhaissen do.
    Won niemant von seinr missetät
    Gewinnen schol, das sag ich drat.
    So ist der sitt in offem streyt,                          15
    Ob ein man gevangen leyt
    Und sich wil derbitten aus
    Haym ze faren in sein haus,
    Dar zuo auch versprechen wil
    Sich antwürten ze einem zil,                              20
    Daz er vil billeich laysten schol,
    Er war dann, daz er wissti wol,
    Daz er des laystens müsse sterben
    Oder an eim lid verderben,
    Und hiet ein andrer joch versprochen,                     25
    Das schol beleiben ungerochen.
    Dar nach so chament etleich leut
    Von Nyssingen in alter heut
    Und sprachent zuo dem Strudel do:
    Wir habent recht, die sprechent so,                       30
    Daz alter nicht gepunden ist
    Zuo dem streyt dehayner frist.
    Dar umb wir bitent euch ze stett,
    Daz ir uns streytens uberhebt.
    Strudel in die red verwarff.                              35
    Die alten sind, der ich bedarff,
    Sprach er zuo den greysen do,
    Wär ir vil, das tät mich fro.
    Ich wäyss wol, das des streytes macht
    Ist nicht allain an leybes craft,                         40
    An gemüte, pfärden und an eysen.
    Der beste tayl leit an den weisen,
    Die mit einer zunge chläin
    Schlahent durch die veint gemäyn.
    Doch so schol man merken das                              45
    Von den alten, die vil bas
    Dar zuo chumin, dann die jungen,                        #51c
    Von den andern sey euch gsungen,
    Daz vor sechzehn jarn ein knab
    Und wer ir uber sechzig hab,
    Ruwen schol ze chrieges zeyt,                              5
    Nyemant zuo jung in zuo dem streyt.
    Dar zuo wer ym mag gehaben
    Lebentiger fünf knaben
    Pey der e und dannocht so,
    Ob ir einr tod wer do,                                    10
    Do man den gemaynen nuczen warb
    Ob er doch mit eren starb.
    Die frauwen sein auch ausgenomen,
    Seu wollen dann mit staynen fromen.
    Kayn siecher schol auch streyten nicht.                   15
    *** Das was ein esel, der das spricht,
    Sprachent do die andern so.
    Und wie da was gesprochen do,
    Vil nahent säytent ze der stuond,
    Lappenhauser wider umb,                                   20
    Das hielten auch bis morgens fruo
    Paideu täyl, daz gehort dar zuo.
    ** Doch belibend ane peycht
    Lappenhauser, won der gewicht
    Seu do nicht verhorren wolt,                              25
    Sam er auch nicht hörren scholt.
    Sech, do sprachens aus eim spott:
    *** Nu helf uns doch der alt got!
    Do nu der tag ward erst geporn,
    Der Leybinger erschiel sein horn.                         30
    Das hiet man für daz herhorn do.
    Des tages warens alle fro.
    Rüfli dar und Saychinchruog
    Der Lappenhauser paner truog,
    Dar an ich wainn daz gemalet war                          35
    Mit einem spul ein sneyderschär
    Uud prachent auf von irm gezelt
    Gen der linden auf daz daz veld,
    Da sey da wolten streyten.
    ** In den selben zeyten                                   40
    Der mäger zuo dem here sprach:
    Wol mir, daz ich ie gesach
    Ein her so schon mit ganczer mügend
    In so wunnecleicher jugent,
    Sam es seit. Des macht euch fro                           45
    Und haltend euch noch heut also,
    Daz wir gewinnen er und guot,
    Daz ein freyer harsch wol tuot,
    Wil er legen seinen sin
    Auf er und guot und auf gewin.                          #51d
    Dar umb gepeut ich pey dem haubt
    (Saylich sey, der mir es gelaubt!)
    Allen rittern und auch knechten,
    Daz seu sich stellen heut ze vechten                       5
    Ritterleich an alles fliehen.
    Dar zuo schol auch kayner ziehen
    Für den andern an mein wort,
    Und schüff er joch einn grossen hord
    Unserm her, daz hulff in nicht,                           10
    Ich tät ym sam einm hürrenwicht.
    Gunterfay, nu schlag dar an,
    So fröwt sich ross mit sampt dem man.
    Yeder schre also: Ich swerr
    Uber seu, herr, und uber seu, herr!                       15
    *** Trieffnas hiet seynn mayden gass,
    Dar umb er lauffen muost die strass.
    Die weil cham auch her Fülizan
    Mit seinem paner, da stuond an
    Ein stok auf einem amboss                                 20
    Mit einem schindmesser bloss.
    Strudel der was nicht der böst,
    Er hiet sein gesinde auch getröst.
    Er zoch hin gen der linden,
    Der mayger liess sich vinden,                             25
    Die veinde warent nahent,
    Daz seu enander sahent.
    Kayser Lechspiss was ein gesell.
    Wer nu ze ritter werden well,
    Sprach er do zuo seinem gesind,                           30
    Der mach sich für her so geswind!
    Des cham da her, sam aus eim traum,
    Perchtold von dem Kerssenpaum,
    Ein edelman und fechper gar.
    Dar nach so cham geritten dar                             35
    Chuoni von Stochach
    Und der Tyrawätsch hin nach;
    Häym von Greczingen
    Cham auch zuo denen dingen.
    Des zoch der kayser aus sein swert                        40
    Und sprach: Ir seyts der eren werd.
    Er schluog seu mit der chling entwerchs
    Und ward in singend disen vers:
    Hie besser ritter, danne knecht!
    Die andern sprachent: Daz ist recht.                      45
    Doch scholt es nicht reiten an
    Vor den frömden, sprach der man.
    Des hiet man in geschenchet do                           #52
    Swert und hentschuchgürtlen so,
    Dar zuo guldin rittersporn.
    Da was es hie und dort verlorn.
    ** Des wart er ruoffent ze der vart,                       5
    Die frauwen sein vil rayn und zart,
    Dar umb man sey auch eren schol.
    *** Nu dar, fro Hächel, tuot so wol
    Und macht euch an den ersten streyt
    Mit ewern tochtren, des ist zeit.                         10
    Halt euch sam die zieren fiessen!
    Lasst euch schiessens nicht verdriessen!
    Fro Hächel was ir eren fro.
    Wie schier sey macht sich fürher do!
    Den andern sprang sey allen vor                           15
    Auf einem wolf vil hoch embor,
    Die tochtren alle her mit ir.
    Zuo den veinten hietens gir
    Und schüssen mit den pursten dar
    Aus den fingern gen der schar.                            20
    Strudel in den selben sachen
    Liess von seinem rittermachen
    Und ruofft der twergen herren an:
    Wie wol ich euch der eren gan!
    Daz die deupin und ir gesinder                            25
    Geligin nider sam die rinder!
    Her Laurein macht sich gen der mit
    Trostleich gar, daz was sein sitt.
    Den seinen mannen ward vil gach,
    Yrem chüng ze ziehenn nach,                               30
    Yeder mit seinr schlingen gswind
    Ze werfen in das frauwen gesind.
    ** Die pfeyffer und die farnden leut
    Waren sicher an der heut
    *** Und huoben sich ze samen so                           35
    An ein ort mit fröden do,
    Seu bliesend dreyn und schluogend dran,
    Bis der streyt ein end gewan.
    Die paner gen enander zügend,
    Die weyber fluogend, die twerge stubend                   40
    Auff gayssen und auf rehen.
    Wer scholt den andern flehen?
    Es was do flüchens, scheltens zeit,
    Also geleichert was der streyt.
    Des tet auch Hächel so und sprach:                      #52b
    He, her Nürggel unterm tach,
    Yr seyz ein maniggeyn vom Reyn.
    Von mir so müst ir leyden peyn.
    Her Laureins muot was ob der erd.                          5
    Er sprach: Du huorr, du pist nicht werd,
    Daz ich mit dir nu klaffen well.
    Wer dich, ald du must in dhell!
    Da mit er werffen ser began,
    Er und alle seine man,                                    10
    Die häxen mit irn schossen
    Warend unverdrossen.
    Des ward des bolens also vil,
    Sam ich es euch nu sagen wil,
    Daz es so an der selben vart                              15
    Der tag von pfeyllern tunkel wart.
    Die pürste traffend mangen twerg,
    Daz er hin vallen muost zuor erd.
    Seu warend spiczig und so geswind,
    Daz manger ward ann augen plind.                          20
    Vil oft ein man cham umb sein augen
    Und umb den hals, daz schult es glauben,
    Won die pfeyl ze der geschicht
    Hietens vornen all vergift.
    Herrn Laureyn ward ein bott gesant,                       25
    Daz ym geswal die tengge hand.
    Der häxen vil und dannocht mer
    Geworffen wurden also ser,
    Daz vil mangeu in der not
    Ward geleczet auf den tod.                                30
    Der streyt in payden herte leyt,
    Dar zuo so reyt zder selben zeit
    Ein wilder man mit mangem stoss
    Durch seu auf einem hyerssen gross
    Mit seinem cholben ungetan                                35
    Und schlecht das weyb mit sampt dem man,
    Mangen auf den tod ze stuond.
    Er warff ir vil in seinen schlund,
    Er hiet zwen zan so lang und räss,
    Daz er vil mangen ztod erbäyss,                           40
    Und wol die streyter all gemäyn
    Nider legen so alläyn,
    ** Won er gedacht in seinem sin:
    Ir vechten daz ist mein gewin,
    Daz seu unter enander tuond.                              45
    Laureyn auch den schalch verstuond
    Und fro Hächel trun da mit.                             #52c
    Des tatens nach der weysen sitt
    Und liessend von irm fürsacz
    Nür dem wilden man ze dracz
    Und auch ze schaden und ze râch.                           5
    *** Auf in ward in allen gâch
    Mit werffen und mit schiessen,
    Das liess seu nicht verdriessen.
    Des ward er in doch gar zbehend
    Ze reyten durch ir payder wend                            10
    Mit schlahen und mit lauffen,
    Mit stechen und mit rauffen.
    Er schluog die unholden
    Mit seinem eysencholben,
    Daz seu auf die erde schier                               15
    Vielend hin ye vier und vier.
    Der hyerss auch mit den hulnern sein
    Schuoff den veinten mangen peyn.
    Er zucht die chlaynen twerge
    Vil hoch auf von der erde                                 20
    Und schlürpfecz durch, er stach in seu,
    Des vielen hin ye dreu und dreu.
    Das was ein wildes geferte,
    Es lag in trauwen herte,
    Und warind sein vil wench genesen,                        25
    Wär ein chuner twerg nit gewesen,
    Der was so snell und dar zuo chläyn.
    Dem hyerssen chäm er zwünscht päyn,
    Den zagel begräyff er pey der hand,
    Er was her Äschenzelt genant,                             30
    Und huob mit gewalt den läuffer so,
    das er beleyben muosst aldo.
    Und stach dem hierssen in den pauch,
    Das er auf den füssen gelag.                              35
    Der wilde held viel uber ab,
    Da mit die häxen alle hie,
    Und zamptend in, ich wäyss nicht wie,
    Daz er do sam ein lämbel gsass
    Und seines lebens da vergäss.                             40
    Diss was doch dannocht nicht an nôt,
    Maniger viel sich uber in ztod,
    Dar zuo ward ir auch vil verlorn
    An des toten hyerssen horn.
    Do nu dis ding also vergieng,                             45
    Ein neuwer streyt sich ane vieng
    Zwüschen häxen und den twergen,                         #52d
    Des muost ir dannecht vil verderben.
    We, was pluocz do ward vergossen
    Von den gstaynen und den gschossen!
    Und do der strâlen nicht mer was,                          5
    Des liessens lauffen dester bas
    Auf die gfügen leute do
    Und stiessen mangen nider so
    Mit wolfen und auch gayssen
    Von magren und auch fäyssen,                              10
    Die sprungen auf bis an die luft
    Und vielend auf die armen chruft
    Also gefüg und also leis
    Geleich in eines falchen weis,
    Der die vogel mit der prust                               15
    Stosst und von enander must.
    Die twerge sprangten auch ir bök
    Und stiessens nider sam die stök,
    Die häxen mägten sich zer erd,
    Ir phärde uber Höperg                                     20
    Flugend hin ze aller vart,
    Wan ir äynes ledig wart.
    Do dicz her Laureyn so dersach,
    Wie schier er zuo den seinen sprach:
    Stet ze füss ab, des ist not,                             25
    Und stecht der hürren phärt ze tod!
    Dar nach so yeder schlach die weyb,
    Wil er behalten seinen leyb!
    We, wie schier ward vollepracht
    Des ym Laureyn hiet gedacht!                              30
    Doch was fro Hächeln wolff also
    Bezaubert, daz man in nicht do
    Noch sey dar zuo mit kayner sach
    Versneyden mocht, dar umb geschach
    Hern Laureyn dannocht häyss genuog,                       35
    Sey lieff in an so ungefuog,
    Daz er sich viel vil oft da nider.
    Des hulfend ym die andern wider,
    Anders er wär gar verlorn.
    Die schand tet dem fürsten zorn                           40
    Und begrayff des paners sper,
    Er hielt es gen fro Hächlen her
    Und derräycht sey an der prüst.
    Secht, daz was umb gar umb süst.
    Niemant sey gevellen macht,                               45
    Das hiet sey mit irm zaubren gschaft.                    #53
    Des schluog sey ab dem man sein sper
    Und macht sich zuo ym nider her,
    Sey speybt ym an die wangen seyn
    So sere pey der treuwe mein,                               5
    Daz ym blatren wuochsen auf
    Grosser, dann ein sneggenhaus.
    Des gab der wolff von ym ein taunst
    Aus dem mund recht sam ein prunst.
    Wenn er gen dem herczen schluog,                          10
    Der muosst sich plagen sam ein chruog.
    Das pracht vil mangen umb den hals.
    Dar nach, das irs wissind als,
    Kumpt ein twerg, was Trintsch genant,
    Und fuort ein necz in seiner hand,                        15
    Er macht sich hintnan an daz weib
    Und warff daz necz umb iren leyb
    Und umb den wolff, ich wäyss nit wie.
    Des warend do die andren hie
    Und wurgtens päydeu in irm pluot,                         20
    Sam man noch den füchsen tuot.
    Da mit dis auf und an hin wider,
    Der häxen paner gie da nider,
    Ein ungluk daz ander reyt.
    Helfend, jo won es ist zeit,                              25
    Schreuwend die unholden so
    Gen der Lindentolden do.
    Wir sein verlorn und vertriben,
    Das unser wenig ist beliben.
    Gefothen was do, das man wuot                             30
    Bis an die versinn in dem pluot.
    Do ruoft der kayser in dem gras:
    Nu dar, her rysen, hört ir das?
    Yr seycz die minner in dem her,
    Get hin an durch frauwen er,                              35
    Und lat der twergen nicht ein bissen
    Unzerrürt und unzerrissen!
    Ich schäcz der euwern einen wol
    Gen einem perg der twergen vol.
    Der ruom die risen machet fro                             40
    Und schritten yeso hin aldo
    Gen den twerglin an den streyt.
    Die hietin ze der selben zeyt
    Gelesen auf der staynen vil
    Und wurffen all ze einem zil,                             45
    Das was in die rysen, secht!                            #53b
    Do sprach der wütend Reymprecht:
    Wetter tyefel, wer ist der,
    Der uns da syert so ferr da her?
    Wie wirt uns erst gelingend,                               5
    So wir hin zuo bas dringend!
    Das muoss ich doch versuochen so.
    Hin zuo, ir herren, sprach er do.
    Des chamen seu bis nâch hin an.
    Her Gyggenfist, huob einer an                             10
    Zuo hern Laureyn, wie gturt ir
    Beleyben und genahen mir?
    Wäyst du nicht, daz ich vermag
    Als dem gesind in einem schlag
    Legen tod bis in die erd?                                 15
    Des antwürt ym der chünig werd:
    Ich wayss nicht wol, waz du vermacht,
    Ich tröst mich wol der meinen chraft.
    Wie wol ich sey ein chlayner twerg,
    Ich wird dir noch ze einem perg                           20
    In deinen augen, glaub es mir!
    Dar zuo wil ich sagen dir:
    Mich duncht, du seygist ungezogen,
    Und was du sprichst, das sey gelogen.
    Das wil ich nu bewären so.                                25
    Seyne schlingen luod er do
    Und traff den rysen pey der stirn,
    Daz ym dar stayn gie durch daz hirn.
    Golie muost des ligen tod,
    Das tet seinen gesellen zorn von not,                     30
    Die weil ir drey reken
    Gen in sich wollen streken.
    ** Nicht so, sprach her Hyldprand das,
    Der ir haubtmans mäyster was.
    Haltin wir en wenich hie,                                 35
    Bis wir nu bas dersehhin, wie
    Chlainer man sich müg geweren
    Gen dem grossen und erneren.
    Hie pey lernen wir auch wol,
    Gen wem man gerner vechten schöl.                         40
    So wissend, daz von diser üb
    Werdent auch die rysen müd.
    Des varen wir so frisch hin an
    Und schlahins nider auf den plan!
    *** Her Dietreich sprach: Her mayster mein,             #53c
    Was ir gepietend, das schol sein!
    Da mit der hurnyn Reymprecht
    Sprang do für die andern, secht,
    Bis enmitten durch die twerg                               5
    Und schluog ir mangen zuo der erd.
    Des muosten sen von in hin weychen,
    Niemant getorst sich an in streichen.
    Des ward ym doch ein brief gsant,
    Daz ym die stang viel aus der hand.                       10
    Das was ein stayn, der seinen taumen,
    Chond ym von der hende raumen.
    Des waren so die andern hie
    Dem risen zuo, ich wayss nicht wie,
    Und an die payn, daz er do hin                            15
    Viel zuo seinem ungewin.
    Yeder drang ym auf seinen pauch
    Und zukt sein faustmesser aus.
    Do was er also gancz von horn,
    Daz alz ir stupfen was verlorn.                           20
    Des was her Reymprecht auch nit träg,
    Wie er an dem ruken lag.
    Er bäyss ir vil und räyss ir me,
    Des cham vil mangem twerg ze we.
    An die augen schreuwens so,                               25
    Des ward er schier geplendet do.
    Dannocht was er nicht ze faul
    Und gyent vil weyt her mit dem maul,
    Er wolt sey han verschlunden.
    Des cham ze denen stunden                                 30
    Einer mit dem messer sein
    Und styess yms in den schlund hin ein.
    Do mit so hiet er auch sein end.
    Die andern rysen warend behend
    Und lieffend her mit irem gedens                          35
    Recht sam die wolff in ander gens.
    Seu schlugend mit irn stangen
    Und wen sey mochten gelangen,
    Umb den so was dergangen.
    Wer scholt den helden genahen?                            40
    Ze weichen muost man gâhen
    An her Laureyn, der sich schampt
    Des fliehens und cham her gerant
    Entwerichs auf den grossen sigen,
    Das der auch viel und muost gligen,                       45
    Des sprang er auf und was genesen.
    Er sprach: Ich pin sein nicht gewesen.                  #53d
    Hiet er vor gefohten ser,
    Er schluog ir dannocht dreystund mer.
    Her Trinch der hiet sein ross verlorn,
    Dar umb so säss der hochgeporn                             5
    Auf einen andern twerg hin wider,
    Won ym sein haubet stuond ze nider,
    Das necz er aber zuo ym nam
    Und lieff den weggen hintnan an.
    Er warff es uber in aldo,                                 10
    Des was der ryss nicht träge so.
    Er zerräyss es mit den zenden
    Durch und durch zuo allen wenden
    Und sprach: Daz ich dein muoter cley!
    Waynst, daz ich ein vogel sey?                            15
    Die red macht maistern Trintschen we
    Und lieff den weggen an sam e,
    Er gräyff ym zuo den augen hin
    Und zukt yms zuo seym ungewin,
    Das es ym gen der nasen hieng.                            20
    Da mit der rys sein aug gevieng
    Und zoch es ganz und gar heraus.
    Er sprach: Des acht ich nit ein laus,
    Ich gesich mir noch genuog.
    Hie mit er do umb sich schluog                            25
    Gen den veinten ân gevärd
    Und traff den Trintschen mit seim pfärd,
    Das entwerdrer fürbas wolt
    Essen, so man trinken schölt.
    Des was der twergen hilf verlorn,                         30
    Das tet dem Äschenzelten zorn
    Und lieff da her der degen chlayn,
    Er cham dem risen zwüschen dpäyn
    Und wolt in stechen untnan auf
    Mit einem messer in den pauch.                            35
    Des was der held so gar behuot
    Mit seiner eysenpruoch vil guot,
    Daz man ym nicht enmocht getuon,
    Da mit ertrukt er sam ein huon
    Mit seinem schinggen Äschenzelten.                        40
    Des muosten alleu twerg engelten,
    Den des smerczens ward genuog.
    Dar zuo eins zum andern schluog.
    Her Ruolant macht sich bas hin an
    Und warff ir paner auf den plan.                         #54
    Des nam her Hylprand yeso war.
    Nu dar, ir zieren helden, gar!
    Macht euch freyleich an den streyt,
    Auf und an seu, es ist zeit!                               5
    Her Dyetreich ward der rede fro
    Und lieff her mit dem seinen do,
    Das do von der selben vart
    Das ertreich unterm bidment wart,
    Die päyine zuchtens von der erd                           10
    Und schluogend in die rysen werd.
    Des sprach her Egg do:  Waffen, waffen,
    Mit gerten schol man kinder straffen.
    Und nam einn grôssen berg auf in,
    Er warff in gen den reken hin.                            15
    Syha, ist daz nicht der geyr?
    Sprach her Dietlayb do von Steyr.
    Wilt du uns also begraben?
    Nu sein wir noch nit ztod erschlagen.
    Erdschollen und auch mist                                 20
    Wirfft ein weib, daz zornig ist.
    Hast icht eysens, das zäig her!
    Ja du, sprach Egger,
    Und pott seinn stahlein stangen dar,
    Das ir her Dyetleib ward gewar                            25
    So ser an seinem starchen gyel,
    Das er für tod do nider viel.
    Der schimpfe tet dem Perner zorn,
    Er wând, sein gsell der war verlorn,
    Und schluog hern Eggen pey der mitt                       30
    Enzway, das was her Dyetreichs sitt.
    Seyn swert das hiet ein sneyden
    Und sneyd an alles leyden
    Durch fläisch und päyn und was es vand.
    Sprach: Her, zaig das ist ein schand,                     35
    Das du dein swert so gar an layd
    Hast gezogen aus der schäyd.
    ** Narren messer, hürren prüst
    Sicht man bleken oft umb süst.
    *** Des lacht der Perner in dem sin                       40
    Und schluog zuom andern mal da hin,
    Des Eggen er verfaylet do
    Und traff hern Ruolanden so,
    Das er auf dem ärs gesass.
    Egg des seynen straychs vergass                         #54b
    Und wolt sich nach dem Perner tuken.
    Des viel er auch da hin ze stuken,
    Also das derselben risen
    Gelagend vier auf einer wisen.                             5
    Dannocht waren ir wol drey
    Der reken auch so vil dapey,
    Die schluogen in enander do
    Also festechleichen so,
    Das ein straich in perg und tal                           10
    Uber siben meyl derhal.
    Sich huob ein nebel von dem streyt
    Einr halben meyle hoh und weyt.
    Ir tämer ward so ungeheur,
    Das man do sach das wilde feur                            15
    Her durch den nebel dringen,
    Das gye von iren swingen
    Und auch von iren äten so,
    Den seu so hiczig taten do.
    Hie was hert und wider hert,                              20
    Des cham auch zuo dem selben gfert
    Her Dyetleyb zuo ym selber do,
    Er machtt sich auf und rach sich so,
    Und, sam ich euch es kurczen wil,
    Das die rysen ze dem zil                                  25
    Der ubel tod an sich gevie.
    Ir paner mit in nider gie.
    Do schre der käyser âne chron:
    Her zuo, hin an, her Mageron,
    Mit ewerm gesind, won des ist gnuog,                      30
    Und scheubt die reken in ein chruog!
    Des fuoren do die häyden dar
    Ze röss und ze füssen alle gar
    Und schüssend in die reken her
    Mit iren pogenn dik und ser.                              35
    Des hiet Wolffdyetreich do gesprochen:
    Ich wänn mich hab ein fleug gestochen!
    Do in der pölczen einer traff.
    Des wissten seu nicht, was er sprach.
    So chament die ze röss aldo,                              40
    Die hieten seu gewent also,
    Das seu hin zuo und auch hin wider
    Sprungend auf und dar zuo nider
    So snellechleichen her und dar,
    Das sein niemant ward gewar,                            #54c
    E das er der kröl emphant,
    Die seu wurffen mit der hand
    Behendecleichen in die leut
    Und zuchtens an sich pey der heut,                         5
    Da mit seu tâten schadens vil.
    Doch, sam ich euchs kürczen wil,
    Her Hildprand nam den schild für sich
    Und lieff so in der hayden vich,
    Daz der phärt sich muosten legen                          10
    Eins und sechczig von den schlegen
    Und ir herren auch da pey.
    Des chament do die andren drey
    Und schluogend hin das überig gar
    Bis an des fuossvolkes schar.                             15
    Der was so vil, sam ich es mäyn,
    Ye zway tausent wol an äynn,
    Die hieten grossen schaden geschaft
    An der müden helden macht;
    ** Won wasser, das pricht durch den stäyn,                20
    Ist sein lauff da hin gemäyn.
    *** Do drungen her yeso ze hand
    Die zieren fiess von Sweyczerland
    Und schluogend soleich scharten
    Mit iren helmparten,                                      25
    Das der hayden vil gelag.
    Paggenzan tet einen schlag,
    Das ir sechs und zwaynzig do
    Vielen nider sam das stro.
    Do was der hayden klayde hert,                            30
    Secht, das von dem selben gfert
    Das leder pochslent ward so fast,
    Man hort es uber zehen rast.
    Der Leybinger mit seiner furggen
    Reussen, hayden und auch Turggen                          35
    Stach er all in einem stich,
    Das seu storczten unter sich.
    Des huoben sich der keczer dar
    An die weit ein michel schar
    Und schussend her zuom andern mal,                        40
    Das vil mangeu scharfe stral
    Den Sweyczern in dem fläysch gelag.
    Das tet in we, das was ir schad.
    Do lieffend dis mit iren segen
    Den hayden auf das veld engegen                         #54d
    Und hubend an ze mäyen do
    Der häyden payn, sam häw und stro.
    Da mit was es dergangen,
    Das uberig floh von dannen                                 5
    Mit irem paner uber mer.
    Des habend noch die Sweiczer er.
    Secht, do was es vesperzeit,
    Dar zuo wisst, das an dem streyt
    Yeder do ze fuossen wuot                                  10
    An die knie auf in dem pluot.
    Do die reken wissten das,
    Das ir täyl der besser was
    Und ir veinde so gelegen,
    Des namen seu der freunden segen                          15
    Und zugend fuder von dem plan,
    Sam vor Laureyn hiet getan.
    Der mäyger auch das selbig sach.
    Es tett ym laid und ungemach,
    Das Sweyczer hieten mit ir macht                          20
    Vertriben so die haydenschaft
    Und daz velde hielten so.
    Des sprach er zuo den seinen do:
    Nu wol auf, es ist zeit,
    Das wir auch ziehin an den streyt                         25
    Und lassin ir enkeinen leben,
    Das wird ir schäd und kumpt uns eben.
    Da mit so richt er seine schar
    In einen spicz und macht sich dar.
    Die schuczen vor und dar nach er                          30
    Auf einem esel mit seim sper
    Und die spiesser all hin nach.
    Zuo iren veinten was in gach
    Mit schiessen und mit stechen.
    Mit muosten dar zuo brechen                               35
    Die ze fuossen hintnan so.
    Der streyt derkücht sich aber do
    Und ward auch schlethleich also hert,
    Das ir zuo dem selben gfert
    Mer dann siben hundert tod                                40
    Gelagen da von rechter not.
    Des was der Lappenhauser gnuog.
    Der Sweyczer sturbend ane fuog,
    Swert die hort man chlingen,
    Helm und ring zerspringen,                                45
    Das velte was von pluote nas.
    Wer bas mocht, der tett auch bas.                        #55
    Die ritter augten auch ir macht
    In irer nüwen ritterschaft,
    Bis das seu allesament so
    Derstikten in der hicz aldo.                               5
    ** Das geschach nicht ane sach,
    Won der weis vil ofte sprach:
    Alter part der hat die wicz,
    Nüwer palg der hat die hicz.
    *** Wes scholt der Strudel warten do?                     10
    Zuo seinem harsche sprach er so:
    ** Nu dar, ir herren wol gemäyt,
    Gedenkt vil eben an das läyd,
    Das die Lappenhauser lös
    Mit irem willen also bös                                  15
    Habent uns so oft derzäigt,
    Darumb wir schüllen sein beräyt,
    Schand ze rechen und auch schaden.
    Dar zuo so hört, was ich wil sagen!
    Welt ir haben er und gwin,                                20
    So schölt es legen euwern sin
    An früntleich gar ze streyten
    Mit schlahen zbayden seyten
    Und nicht verzagen dehaynen frist,
    Die weil ein äten in euch ist.                            25
    Und sicherleichen tuot ir das.
    Uns gelinget wol und bas
    Und beleibent pey dem leben.
    Da mit gewinnent wir vil eben
    Er und guot und ross und rinder,                          30
    Daz wir und unsern lieben kinder
    Derfräuwet werdent von dem streyt
    In ganczem frid vil lange zeit.
    Ze lesten, wisst, tuon wir des nicht,
    Das uns das widerwärtig gschicht.                         35
    *** Des furen seu mit schalle dar
    Veintleich in die andern schar
    Mit schlahen, stechen und auch schiessen.
    Was scholt die helde des verdriessen,
    ** Die so wol mit aygner hand                             40
    Mothen rechen do ir schand.
    *** Hieten Sweyczer schaden getan
    Lappenhausern, sünder wan
    Das herfulten die vil gäncz
    In irem zorn von rechter schancz,                         45
    Und sünderleichen ze der gschicht
    Her Snegg hiet vergessen nicht                          #55b
    Seines fromen vatters tod,
    Des schuoff er jamer, angst und not
    An den Lappenhausern so.
    Sein sper das schluog er unter do                          5
    Und so veintleich in die schär
    Auf einer starchen Russinn dar,
    Das ir zwelf von einem stich
    Muosten gagen unter sich.
    Siben blibend an dem spiess,                              10
    Die huob er auf der selbig fiess,
    Sam die hüner an eim spiss.
    Niemant was vor in gewiss,
    Er wär eim türsten gnuog gwesen.
    Wer scholt do vor in genesen?                             15
    Des hercz so hiczig was ze streyt,
    Har an die gröste sterki leit.
    Secht, der verte tett er vil.
    Egghart ze dem selben zil
    Hiet auch nichcz vergessen das,                           20
    Wie sein lieber suon vor was
    Derschlagen von der veinten râch,
    Des was ym auch ze rechen gâch,
    Und sünderleichen an den besten.
    Er rant vom ersten bis ann lesten.                        25
    Das was der erst der chünig so,
    Der ander was ir herrczog do,
    Der drit der graf et cetera,
    Die vielend all vor ym alda,
    Und do der Ruflinn kayser vand,                           30
    Das swert das fasst er in die hand
    Und gab dem haubtman einen schlag,
    Das er do auf der erd gelag.
    Des cham do her der fuossen schär
    Und saczten in hin wider dar.                             35
    Dem Egghart stachens seinen mayden,
    Das er sich dar von muosste schäiden.
    Des cham er auf der wol geporn,
    All sein wer hiet er verlorn,
    Den rechten fuoss den huob er auf                         40
    Und stiess des kaysers hengst in pauch,
    Das er an der seyten gelag.
    Do muosst der herr auch hin ab.
    Egghart der was nicht ze träg,
    Wie herticleichen es ym läg,                              45
    Das swert dem Lechspiss zucht er do                     #55c
    Und schluog in auf den grind also,
    Das in der lange schlaff gevie,
    Der ym auch nimer mer vergie.
    Man hiet ym geholffen auf sam e,                           5
    Da mocht er nicht gesiczen me.
    Man hiet den Eggharten zersorten
    Umb und umb ze allen orten.
    Da hieten seu des glückes nicht,
    **  Das macht und craft und wicz zerpricht.               10
    ***  Dar nach cham der seinen dar
    Der fromen dyet ein michel schar,
    Die ym do hulfend von der nöt,
    Die veint auch schluogend in den tod,
    Also das mit mangem jagen                                 15
    Des mäygers leyb ward hin getragen
    Gen der Lappenhauser gezelt.
    Do huob sich leyden in der welt.
    Strudel der hiet wiczen gnuog,
    Sald und chraft, daz was sein fuog,                       20
    Er macht sich hin selb dritter dar,
    In der härwen veinten schär.
    Gen irm paner drang er do
    Und begrayff die stang also,
    Daz sey auf die erde gie.                                 25
    Sein arm der negel spicz gvie,
    Das er do zuo der selben vart
    Mit enander bluotend wart.
    Des achtet er vil wenig do,
    Wan er des seges was so fro.                              30
    **  Lappenhauser vielent nider
    Ze geleicher weis sam schaff und wider,
    Die noch hierten weder hund
    Habend ze der selben stuond,
    So die wolfe hungrig gar                                  35
    Chömend in ir bloden schar.
    ***  Ze gefangen hieten seu sich geben,
    Des wolt man kainen lassen leben,
    Und warind auch verdorben so.
    Des chament Narrenhaymer do                               40
    Mit äxen und mit pyellen
    Und auf die veinde viellen.
    Dis hieten besser gelük dann seu
    Und schluogend oft ein man in dreu.
    Secht, do ward die tayding chrumb,                        45
    Das glükrad kert sich wider umb,
    Und hiet es vor gehulfen ser,                           #55d
    Do schadigot es dristund mer.
    Von Lappenhausen Saychinchruog
    Ein hercz gewan zuo seinem fuog,
    Des cham er auch zuo sinnen drat.                          5
    Ein vännli hiet er in der wat,
    Da was seins dorffes zäychen an
    Gemalet, secht, das stiess der man
    An ein sper und warff es höch
    Auf; do huob sich ein gezöch,                             10
    Das was vil stark dem paner nach,
    Und machten sich hin an vil gach,
    Do ir veinten sturmvan was.
    Seu drungen fast und schluogend bas,
    Bis daz der Fülczan ze hart                               15
    Mit sampt der stang zerhaket wart.
    Do gieng es an hern Strudel do,
    Zuo dem grâf Purkhart sprach also:
    He, ir gsell, ir gsell, ir gsell,
    Ir muosst nu reuschen in die hell.                        20
    Ir habt so manig mort gestift,
    Daz man euchs schol vertragen nit.
    **  Des antwurt in der werde doch:
    Wiss, das ich mich rüre noch
    Und pin an meinem herczen warm.                           25
    Wie mag ich dann ze helle varn?
    ***  Des zoch er aus ein  messer do
    Und stach graf Purcharten also,
    Das er yeso tod gelag.
    Nu var du in die hell hin ab!                             30
    Das ist dein haus und ghört dich an,
    Sprach er zuo dem toten man.
    Des wärd doch Strudel da beliben
    Mit seinem harsch vil gar gestigen,
    Da warent Maczendorffer hie                               35
    Also schier, ich wäyss nicht wie,
    Wie laut seu schreuwent auf die schär!
    Es ist noch nicht des io so gar,
    Sam ir nu wänt, ir hürrenschelch!
    Es müsst uns lassen hie die pelg                          40
    Und gearnen auf dem plan,
    Das ewer vordren haben getan.
    Des stachens her mit iren spissen
    In der Lappenhauser fiessen,
    Nyssinger auch wider dar                                  45
    In der Narrenhaymer schär                                #56
    Also ser mit payder chraft,
    Das der veinten hilf und macht
    Aber do gechrencket ward,
    Also das in einer vart                                     5
    Narrenhaymer haubtman,
    Lappenhauser sturmvan
    Vielent nider auf den tan,
    Der van von Nissingen vil schier
    Aufgeworffen also zier,                                   10
    Des muostens schreyen in dem streyt
    Gen Torenhofnern an der zeit,
    Die das hieten ubersehen,
    So grosseu vinstreu was geschehen
    Von dem pulver auf dem plan.                              15
    Do das geschrey nu was getan
    Umb die hilf, das hortens wol,
    Und ranten her gemuotes vol,
    Wol geruowt vil stark und frisch,
    Sam die färli von dem tisch,                              20
    Und lieffend Mäczendorffer an,
    Seu schluogend in vil mangen man
    Mit iren steken, daz seu hin
    Vielen zuo irm ungewin.
    In was der mensch recht sam äyn äye                       25
    Und knustend flaysch und payn enzway,
    Seu fuoren her gemuotes frey
    Auch mit chüglen von dem pley
    An die chlaider fest gepunden,
    Mit eysenketten ze den stunden,                           30
    Und wurffend gen dem herczen,
    Des machet mangen smerczen.
    Seu smuczten gen den haubtern dar,
    Das seu die sinn verluren gar.
    Was der vorderr streyt verlorn,                           35
    Des ward ein neuwer do geporn,
    So stark und ungeheur aldo,
    Und sam ichs kürczen wil also:
    Des Strudels van die swär gevie
    Und dreystuond auf und nider gie,                         40
    Des hieltens doch ir veld und macht
    Und streyten in die veinstren nacht
    So verr, dess ieder tayl yeso
    Selber höret auf aldo,
    ** Und sprachent, sam auch ghört dar zuo,               #56b
    Einen frid bis morgens fruo.
    *** Da hört ich, daz man in dem pluot
    Bis uncz an den gürtel wuot.
    Wie vil aver wär derschlagen,                              5
    Der mär getar ich euch nicht sagen.
    Der da glegen was, der glags,
    Der da gen mocht, der trats
    Und gie hin wider in sein gezelt
    Oder läyt sich auf das veld                               10
    Ze schlaffen sam ein rind dahin.
    Fro Laychdenman in irem sin
    Gedacht vil eben an die tat,
    Die ir in Lappenhauser rat
    Wider fuor von Niggels wort,                              15
    Dar umb sey stiften wolt ein mord
    Und macht sich haymleich aus dem haus
    Für des dorffes tor hin aus
    Und lieff hin zuo der veinten schär,
    Die schlieffend da von müdi gar.                          20
    Sey wakt seu auf und sprach also:
    Ewer eren pin ich fro
    Und ewers guots ze aller stund,
    Dar umb so trachtend umb einn fund,
    Das ir all des morgens fruo                               25
    Reytt ze Lappenhausen zuo.
    Die weil so wil ich legen schier
    Feur ins dorff an steten vier
    Und euch ein tor auch geben eyn,
    Das sag ich auf die treuwe meyn.                          30
    Der rede warens alle fro
    Und dankten ir vil fleyssechleych do,
    Seu verhiessen ir da mitt
    Guotes vil, das ist der sitt.
    Des fuor seu hin fro Laychdenman,                         35
    Bis seu gen Lappenhausen cham,
    Und pracht ze samen was seu sprach.
    Mit welhen dingen das geschach,
    Ich noch niemant sagen schol.
    **   Bosshayt lert sich selber wol.                       40
    ***  Die weil auch Nyssinger vil drat
    Chômend zamen all ze rât
    Umb die red, die da getan
    Was, des huob ein alter man
    Und sprach: Dis dinch wil haben wicz.                     45
    ** Wir ligend auf des todes spicz,                      #56c
    Unser veint sein sterker vil,
    Dann wir, sam ich sagen wil,
    Dar umb so schüllen wir mit listen
    Unser süsses leben fristen                                 5
    Und taylen uns ze unserm häyl
    Vil eben gar in zway tayl:
    Das erst mit den veinden streytt,
    Das ander häymleich an hin reitt
    Gen Lappenhausen zuo dem tor                              10
    Und halte da en wenig vor,
    Und lât man uns dann schier hin eyn,
    So schüllen wir vil endleich seyn
    Mit rauben und mit stechen.
    Hie mit wir mügend rechen                                 15
    Alles unser läyd und schaden.
    Nicht mer so kan ich euch gesagen.
    Do sprach der alt her Pütreich:
    Dein rat der ist uns nicht geleich
    Und pist dir selben wider auch                            20
    An deiner red recht sam ein gauch.
    Du sprichst, der veinten sey ze vil
    Und wilt dann, daz wir halb daz spil
    Treyben mit in allen aus.
    We, wie kämin wir ze haus?                                25
    Dar umb wil ich ein anders sagen.
    Wir schüllen unser wägen laden
    Mit plunder und mit härnesch gär
    Und schiken unsers täyls ein schär
    Vil taugenleichen in den wald,                            30
    Den andern täyl wir senden bald
    Mit dem paner auf die weyt,
    Da sich derheben schol der streyt,
    Und wann die veintschär zeucht gen in,
    So trachten dis ze fleuhen hin                            35
    Gen dem holcz, die wagen nach;
    So wirt den veinten also gach
    Ze jagen und ze rauben ser,
    Das seu sich strowent in dem her,
    Einer her, der ander hin.                                 40
    Secht, so ist der beste sin,
    Das unser hauff mit allem gar
    Mach sich auf die ierren schär
    Mit schiessen, schlahen und mit stechen,
    Stossen, müsten und auch brechen.                         45
    Mügen wirs auch an gevahen,                             #56d
    Die schüldigen wir schullen hohen,
    Kaynen lassen wir genesen.
    Und ist, das es also mag wesen,
    So reyten wir in einem trük                                5
    Gen Lappenhausen auf die prügg,
    Und wär joch, das die morderin
    Nicht wolt tuon nach unserm sin,
    Sam eim menschen mordes vol,
    Niemand mag getrauwen wol,                                10
    Dannocht müssen seu derzaygen,
    Wan seu sehent so derschlagen
    Ir vormacht und ir gesind
    Und dergeben sich geswind.
    Wolten seu des nicht entuon,                              15
    Des achtin wir recht sam ein huon,
    Und  lauffin an die hulczinn maur
    Mit feur, das wirt in gar ze saur.
    Wär aber, das daz weib
    Tät uns auf ze rechter zeit,                              20
    So schüllen wir berayte sein
    Uns ze machen all hin ein
    Und nicht ze gaslen in den strâssen,
    Won man mocht her aber lassen
    Von den heusern holcz und stäyn                           25
    Und uns derschlahen all gemäyn.
    Wir schüllend in das erste haus
    Prechen drât und dar nach aus
    In das ander yemer dar
    Und töten was da lebet gar                                30
    An die unsern freund alläyn.
    Dar nâch so nemin wir gemäyn
    Alles, das man genemen mag,
    Und täyllins ganczleich pey dem tag,
    Und was uns nicht ze nücze werd,                          35
    Das verbrenn man gar in herd.
    *** Nicht anders saget er in do.
    Des râtes wurdens alle fro,
    Und was her Pütreich hiet gedacht,
    Daz ward auch alles volleprâcht.                          40
    Des wurdens sälich und auch reich
    Und machten sich auch all geleich
    Wider häym hin auf den weg.
    Und do seu chamend zuo dem steg,
    Do sahens wie der Triefnas,                               45
    Der von dem streyt geflohen was,                         #57
    Sass auf einem birlinch höh.
    Secht, do huob sich ein gezôch
    Gen dem höschochen,
    Das bläyb nicht ungerochen                                 5
    ** An den ersten buoben,
    Die vielend in die gruoben,
    Die Perschi vor mit seiner craft
    Umb die festi hiet gemacht
    Und bedeket schon mit gras.                               10
    Das er geschaden mocht dest bas,
    Er hiet viel dornen spicz gericht
    Uber sich auch zuo der geschicht,
    Ob seu chämin ze der stunde,
    Das mans mit den füssen funde.                            15
    Das geschach, sich stiess dar an
    Vil oft ein blosser sakman.
    ***  Das tet in we und macht in zorn.
    Hietens Pertschins tod gesworn,
    Das wolten seu do erste enden                             20
    Und wurden her und dorthin senden
    Umb laytern, mäntel und auch pleyden
    **  Und umb ein chaczen, die seu treyben
    Scholten an die maur hin an.
    Dar zuo woltens pikel han                                 25
    Ze untergraben hie und dört
    Und anders, daz zuo sturmen ghört.
    ***  Secht, das prâcht man yeso dar!
    **   Do ruft der Strudel ze der schar:
    Ir herren, merkt was ich wil sagen!                       30
    Ich han gehört pey meinen tagen
    Mit werffen man das haus derwert,
    Mit schiessen man es nider zert.
    ***  Dar umb schült es die armbrust laden
    Und an hin schiessen nicht verzagen.                      35
    Also mag er sich nicht gerüren,
    Die kaczen schol man an hin furen
    Und stossen in die maur enzway.
    Secht, das halff nicht umb ein äy.
    Der turne, der was innan vol                              40
    Und nicht sam die andern hol.
    Des hiess er do die laytren pringen,
    Werffen an und auff hin chlimen
    Und verhiess mit seinem mund
    Dem ersten zgebenn zehen phunt,                           45
    Dar zuo schiessen ymer dar.                             #57b
    Des ward der Triefnas do gewar
    Und macht sich aus dem haw herauf.
    Er warff den ersten in den pauch,
    Das er ab der laytern viel                                 5
    Also hart auf seinen gyel,
    Das er yeso muost beleyben,
    Den lesten tag alda vertreiben.
    Triefnas wisst er vor hin wol
    Und hiet den seinen geren vol                             10
    Gesamlet an dem morgen fruo
    Und ein pavesen auch dar zuo.
    Die schyrmpt in vor den geschossen gar.
    Des stayg der aller röschest dar.
    Einer, der hiess Spöczinnkübel,                           15
    Den warff er auf sein gyssübel,
    Das die layter sampt mit ym
    Vielent also zprosten hin.
    Do nu das die andren sahen,
    Niemant gtorst ym furbas nahen.                           20
    Also wolten seu in haben
    Mit den pikkeln untergraben,
    Und errechet von dem haus,
    Sam man mangen rauchet aus.
    Da was daz ertreich gar ze lind                           25
    Und ertrukt ein michel gesind.
    Secht, das schuoff in mü und leyden!
    Des wurdens werffent mit der pleyden,
    Die stayn gestekten in dem gras
    Und vestneten die maur dest bas.                          30
    Wie gern seu hietin geschossen do
    Aus der büchsen gen ym so!
    Da hieten seu des pulvers nicht.
    Dar umb ir sturmen was enwicht.
    Do huoben seu ze tröwen an                                35
    Mit den worten gen dem man.
    Des fluochet er in so ze stett
    Mit ferczenn, das er gen in tett.
    Noch woltens in mit kinden worten
    Aus dem nest do han gesorten,                             40
    Do mocht er in getrauwen nicht,
    Won ein spruchwort also spricht:
    **  Vor alter veinten süssen botten
    Und vor fischen zwir gesotten
    Hüte dich ân alles spotten!                               45
    ***  Des chamen seu da überäyn
    Das seu allesampt gemayn                                #57c
    Läyten sich hin umb das haus,
    Bis in der hunger trib hin aus.
    Des wâren ir der scharen drey.
    Yedeu schluog auf ein bastey                               5
    Und lagend da mit starker macht
    Hin bis an die vierden nacht
    Mit grosser zerung und auch wart.
    Trûn do hungert Pertschinn hart.
    Do was der held besessen,                                 10
    Was scholt der arman essen?
    Secht, des was er doch nicht faul,
    Er schluog des häws in sein maul
    Und bäyss dar in, er cheuwet ser.
    Das sach der Strudel in dem her,                          15
    Er schre: Dar von es ist ein wicht,
    Wir mügen hie geschaffen nicht,
    Er isst das häw mit sampt dem stro.
    Des fluhen seu da hin aldo
    Und drafften sich hin uberm steg.                         20
    Pertschi nam ein andren weg
    Uber dhäyd der selben zeit
    Und kam da hin, da sich der streyt
    Hiet derhaben und dergangen.
    Des sach er da von tôten mannen                           25
    Mangen grôssen hauffen ligen,
    Die warend auf enander gdigen
    Von des pluotes gussen so.
    Ge Lappenhausen cham er do
    Und sach, wie da verderbet was                            30
    Haus und hoff, daz laub mit gras,
    Man und weib mit sampt dem kind,
    Er und guot also geswind
    Und sein liebeu hausfrauw tod.
    Das prâcht ym jamer, angst und nöt,                       35
    Das wasser ym zum augen gie,
    Ein stärkeu dannocht in gevie,
    Das er wol ein halben tag
    Sam ein andrer toter gelag.
    **  Des cham er zuo ym selber do.                         40
    Ein sendes geschray derhuob er so:
    O we, jamerleicher tag!
    Das ich dich ie gelebet hab,
    Des muos ich ymer leyden pein
    Mit chlagen an dem herczen mein                           45
    Und mangen pittern jamer dulden,                        #57d
    Nicht anders dann von meinen schulden,
    Das ich so weysleich was gelert
    Und mich so wenig dar an chert.
    Wie chläine wolt ich es gelauben!                          5
    Nu sich ich selber mit den augen:
    Wer heut lebt, der stirbet morn.
    Wie schier ein man auch hat verlorn
    Alles, das er ie gewan!
    Da mit gedacht er auch dar an,                            10
    Wie sich älleu dinch vergend,
    Die an unsern werchen stend,
    Dann alläine gottes vorcht,
    Gottes minne unverworcht.
    ***  Also fuor er hin so bald                             15
    Enmitten in den Swarczwald,
    Da verdienet er vil gwär
    In ganczer andâcht an gevär
    *  Nâch disem läyd das ewig leben.
    Das well uns auch der selbig geben,                       20
    Der wasser aus dem stäin beschert
    Hât und auch ze wein bekert!

                AMEN.





End of the Project Gutenberg EBook of Der Ring, by Heinrich Wittenweiler

*** END OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DER RING ***

***** This file should be named 49250-8.txt or 49250-8.zip *****
This and all associated files of various formats will be found in:
        http://www.gutenberg.org/4/9/2/5/49250/

Produced by Karl Eichwalder, Chuck Greif, Reiner Ruf, and
the Online Distributed Proofreading Team at
http://www.pgdp.net (This book was produced from scanned
images of public domain material from the Google Print
project.)


Updated editions will replace the previous one--the old editions will
be renamed.

Creating the works from print editions not protected by U.S. copyright
law means that no one owns a United States copyright in these works,
so the Foundation (and you!) can copy and distribute it in the United
States without permission and without paying copyright
royalties. Special rules, set forth in the General Terms of Use part
of this license, apply to copying and distributing Project
Gutenberg-tm electronic works to protect the PROJECT GUTENBERG-tm
concept and trademark. Project Gutenberg is a registered trademark,
and may not be used if you charge for the eBooks, unless you receive
specific permission. If you do not charge anything for copies of this
eBook, complying with the rules is very easy. You may use this eBook
for nearly any purpose such as creation of derivative works, reports,
performances and research. They may be modified and printed and given
away--you may do practically ANYTHING in the United States with eBooks
not protected by U.S. copyright law. Redistribution is subject to the
trademark license, especially commercial redistribution.

START: FULL LICENSE

THE FULL PROJECT GUTENBERG LICENSE
PLEASE READ THIS BEFORE YOU DISTRIBUTE OR USE THIS WORK

To protect the Project Gutenberg-tm mission of promoting the free
distribution of electronic works, by using or distributing this work
(or any other work associated in any way with the phrase "Project
Gutenberg"), you agree to comply with all the terms of the Full
Project Gutenberg-tm License available with this file or online at
www.gutenberg.org/license.

Section 1. General Terms of Use and Redistributing Project
Gutenberg-tm electronic works

1.A. By reading or using any part of this Project Gutenberg-tm
electronic work, you indicate that you have read, understand, agree to
and accept all the terms of this license and intellectual property
(trademark/copyright) agreement. If you do not agree to abide by all
the terms of this agreement, you must cease using and return or
destroy all copies of Project Gutenberg-tm electronic works in your
possession. If you paid a fee for obtaining a copy of or access to a
Project Gutenberg-tm electronic work and you do not agree to be bound
by the terms of this agreement, you may obtain a refund from the
person or entity to whom you paid the fee as set forth in paragraph
1.E.8.

1.B. "Project Gutenberg" is a registered trademark. It may only be
used on or associated in any way with an electronic work by people who
agree to be bound by the terms of this agreement. There are a few
things that you can do with most Project Gutenberg-tm electronic works
even without complying with the full terms of this agreement. See
paragraph 1.C below. There are a lot of things you can do with Project
Gutenberg-tm electronic works if you follow the terms of this
agreement and help preserve free future access to Project Gutenberg-tm
electronic works. See paragraph 1.E below.

1.C. The Project Gutenberg Literary Archive Foundation ("the
Foundation" or PGLAF), owns a compilation copyright in the collection
of Project Gutenberg-tm electronic works. Nearly all the individual
works in the collection are in the public domain in the United
States. If an individual work is unprotected by copyright law in the
United States and you are located in the United States, we do not
claim a right to prevent you from copying, distributing, performing,
displaying or creating derivative works based on the work as long as
all references to Project Gutenberg are removed. Of course, we hope
that you will support the Project Gutenberg-tm mission of promoting
free access to electronic works by freely sharing Project Gutenberg-tm
works in compliance with the terms of this agreement for keeping the
Project Gutenberg-tm name associated with the work. You can easily
comply with the terms of this agreement by keeping this work in the
same format with its attached full Project Gutenberg-tm License when
you share it without charge with others.

1.D. The copyright laws of the place where you are located also govern
what you can do with this work. Copyright laws in most countries are
in a constant state of change. If you are outside the United States,
check the laws of your country in addition to the terms of this
agreement before downloading, copying, displaying, performing,
distributing or creating derivative works based on this work or any
other Project Gutenberg-tm work. The Foundation makes no
representations concerning the copyright status of any work in any
country outside the United States.

1.E. Unless you have removed all references to Project Gutenberg:

1.E.1. The following sentence, with active links to, or other
immediate access to, the full Project Gutenberg-tm License must appear
prominently whenever any copy of a Project Gutenberg-tm work (any work
on which the phrase "Project Gutenberg" appears, or with which the
phrase "Project Gutenberg" is associated) is accessed, displayed,
performed, viewed, copied or distributed:

  This eBook is for the use of anyone anywhere in the United States and
  most other parts of the world at no cost and with almost no
  restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or re-use it
  under the terms of the Project Gutenberg License included with this
  eBook or online at www.gutenberg.org. If you are not located in the
  United States, you'll have to check the laws of the country where you
  are located before using this ebook.

1.E.2. If an individual Project Gutenberg-tm electronic work is
derived from texts not protected by U.S. copyright law (does not
contain a notice indicating that it is posted with permission of the
copyright holder), the work can be copied and distributed to anyone in
the United States without paying any fees or charges. If you are
redistributing or providing access to a work with the phrase "Project
Gutenberg" associated with or appearing on the work, you must comply
either with the requirements of paragraphs 1.E.1 through 1.E.7 or
obtain permission for the use of the work and the Project Gutenberg-tm
trademark as set forth in paragraphs 1.E.8 or 1.E.9.

1.E.3. If an individual Project Gutenberg-tm electronic work is posted
with the permission of the copyright holder, your use and distribution
must comply with both paragraphs 1.E.1 through 1.E.7 and any
additional terms imposed by the copyright holder. Additional terms
will be linked to the Project Gutenberg-tm License for all works
posted with the permission of the copyright holder found at the
beginning of this work.

1.E.4. Do not unlink or detach or remove the full Project Gutenberg-tm
License terms from this work, or any files containing a part of this
work or any other work associated with Project Gutenberg-tm.

1.E.5. Do not copy, display, perform, distribute or redistribute this
electronic work, or any part of this electronic work, without
prominently displaying the sentence set forth in paragraph 1.E.1 with
active links or immediate access to the full terms of the Project
Gutenberg-tm License.

1.E.6. You may convert to and distribute this work in any binary,
compressed, marked up, nonproprietary or proprietary form, including
any word processing or hypertext form. However, if you provide access
to or distribute copies of a Project Gutenberg-tm work in a format
other than "Plain Vanilla ASCII" or other format used in the official
version posted on the official Project Gutenberg-tm web site
(www.gutenberg.org), you must, at no additional cost, fee or expense
to the user, provide a copy, a means of exporting a copy, or a means
of obtaining a copy upon request, of the work in its original "Plain
Vanilla ASCII" or other form. Any alternate format must include the
full Project Gutenberg-tm License as specified in paragraph 1.E.1.

1.E.7. Do not charge a fee for access to, viewing, displaying,
performing, copying or distributing any Project Gutenberg-tm works
unless you comply with paragraph 1.E.8 or 1.E.9.

1.E.8. You may charge a reasonable fee for copies of or providing
access to or distributing Project Gutenberg-tm electronic works
provided that

* You pay a royalty fee of 20% of the gross profits you derive from
  the use of Project Gutenberg-tm works calculated using the method
  you already use to calculate your applicable taxes. The fee is owed
  to the owner of the Project Gutenberg-tm trademark, but he has
  agreed to donate royalties under this paragraph to the Project
  Gutenberg Literary Archive Foundation. Royalty payments must be paid
  within 60 days following each date on which you prepare (or are
  legally required to prepare) your periodic tax returns. Royalty
  payments should be clearly marked as such and sent to the Project
  Gutenberg Literary Archive Foundation at the address specified in
  Section 4, "Information about donations to the Project Gutenberg
  Literary Archive Foundation."

* You provide a full refund of any money paid by a user who notifies
  you in writing (or by e-mail) within 30 days of receipt that s/he
  does not agree to the terms of the full Project Gutenberg-tm
  License. You must require such a user to return or destroy all
  copies of the works possessed in a physical medium and discontinue
  all use of and all access to other copies of Project Gutenberg-tm
  works.

* You provide, in accordance with paragraph 1.F.3, a full refund of
  any money paid for a work or a replacement copy, if a defect in the
  electronic work is discovered and reported to you within 90 days of
  receipt of the work.

* You comply with all other terms of this agreement for free
  distribution of Project Gutenberg-tm works.

1.E.9. If you wish to charge a fee or distribute a Project
Gutenberg-tm electronic work or group of works on different terms than
are set forth in this agreement, you must obtain permission in writing
from both the Project Gutenberg Literary Archive Foundation and The
Project Gutenberg Trademark LLC, the owner of the Project Gutenberg-tm
trademark. Contact the Foundation as set forth in Section 3 below.

1.F.

1.F.1. Project Gutenberg volunteers and employees expend considerable
effort to identify, do copyright research on, transcribe and proofread
works not protected by U.S. copyright law in creating the Project
Gutenberg-tm collection. Despite these efforts, Project Gutenberg-tm
electronic works, and the medium on which they may be stored, may
contain "Defects," such as, but not limited to, incomplete, inaccurate
or corrupt data, transcription errors, a copyright or other
intellectual property infringement, a defective or damaged disk or
other medium, a computer virus, or computer codes that damage or
cannot be read by your equipment.

1.F.2. LIMITED WARRANTY, DISCLAIMER OF DAMAGES - Except for the "Right
of Replacement or Refund" described in paragraph 1.F.3, the Project
Gutenberg Literary Archive Foundation, the owner of the Project
Gutenberg-tm trademark, and any other party distributing a Project
Gutenberg-tm electronic work under this agreement, disclaim all
liability to you for damages, costs and expenses, including legal
fees. YOU AGREE THAT YOU HAVE NO REMEDIES FOR NEGLIGENCE, STRICT
LIABILITY, BREACH OF WARRANTY OR BREACH OF CONTRACT EXCEPT THOSE
PROVIDED IN PARAGRAPH 1.F.3. YOU AGREE THAT THE FOUNDATION, THE
TRADEMARK OWNER, AND ANY DISTRIBUTOR UNDER THIS AGREEMENT WILL NOT BE
LIABLE TO YOU FOR ACTUAL, DIRECT, INDIRECT, CONSEQUENTIAL, PUNITIVE OR
INCIDENTAL DAMAGES EVEN IF YOU GIVE NOTICE OF THE POSSIBILITY OF SUCH
DAMAGE.

1.F.3. LIMITED RIGHT OF REPLACEMENT OR REFUND - If you discover a
defect in this electronic work within 90 days of receiving it, you can
receive a refund of the money (if any) you paid for it by sending a
written explanation to the person you received the work from. If you
received the work on a physical medium, you must return the medium
with your written explanation. The person or entity that provided you
with the defective work may elect to provide a replacement copy in
lieu of a refund. If you received the work electronically, the person
or entity providing it to you may choose to give you a second
opportunity to receive the work electronically in lieu of a refund. If
the second copy is also defective, you may demand a refund in writing
without further opportunities to fix the problem.

1.F.4. Except for the limited right of replacement or refund set forth
in paragraph 1.F.3, this work is provided to you 'AS-IS', WITH NO
OTHER WARRANTIES OF ANY KIND, EXPRESS OR IMPLIED, INCLUDING BUT NOT
LIMITED TO WARRANTIES OF MERCHANTABILITY OR FITNESS FOR ANY PURPOSE.

1.F.5. Some states do not allow disclaimers of certain implied
warranties or the exclusion or limitation of certain types of
damages. If any disclaimer or limitation set forth in this agreement
violates the law of the state applicable to this agreement, the
agreement shall be interpreted to make the maximum disclaimer or
limitation permitted by the applicable state law. The invalidity or
unenforceability of any provision of this agreement shall not void the
remaining provisions.

1.F.6. INDEMNITY - You agree to indemnify and hold the Foundation, the
trademark owner, any agent or employee of the Foundation, anyone
providing copies of Project Gutenberg-tm electronic works in
accordance with this agreement, and any volunteers associated with the
production, promotion and distribution of Project Gutenberg-tm
electronic works, harmless from all liability, costs and expenses,
including legal fees, that arise directly or indirectly from any of
the following which you do or cause to occur: (a) distribution of this
or any Project Gutenberg-tm work, (b) alteration, modification, or
additions or deletions to any Project Gutenberg-tm work, and (c) any
Defect you cause.

Section 2. Information about the Mission of Project Gutenberg-tm

Project Gutenberg-tm is synonymous with the free distribution of
electronic works in formats readable by the widest variety of
computers including obsolete, old, middle-aged and new computers. It
exists because of the efforts of hundreds of volunteers and donations
from people in all walks of life.

Volunteers and financial support to provide volunteers with the
assistance they need are critical to reaching Project Gutenberg-tm's
goals and ensuring that the Project Gutenberg-tm collection will
remain freely available for generations to come. In 2001, the Project
Gutenberg Literary Archive Foundation was created to provide a secure
and permanent future for Project Gutenberg-tm and future
generations. To learn more about the Project Gutenberg Literary
Archive Foundation and how your efforts and donations can help, see
Sections 3 and 4 and the Foundation information page at
www.gutenberg.org Section 3. Information about the Project Gutenberg
Literary Archive Foundation

The Project Gutenberg Literary Archive Foundation is a non profit
501(c)(3) educational corporation organized under the laws of the
state of Mississippi and granted tax exempt status by the Internal
Revenue Service. The Foundation's EIN or federal tax identification
number is 64-6221541. Contributions to the Project Gutenberg Literary
Archive Foundation are tax deductible to the full extent permitted by
U.S. federal laws and your state's laws.

The Foundation's principal office is in Fairbanks, Alaska, with the
mailing address: PO Box 750175, Fairbanks, AK 99775, but its
volunteers and employees are scattered throughout numerous
locations. Its business office is located at 809 North 1500 West, Salt
Lake City, UT 84116, (801) 596-1887. Email contact links and up to
date contact information can be found at the Foundation's web site and
official page at www.gutenberg.org/contact

For additional contact information:

    Dr. Gregory B. Newby
    Chief Executive and Director
    [email protected]

Section 4. Information about Donations to the Project Gutenberg
Literary Archive Foundation

Project Gutenberg-tm depends upon and cannot survive without wide
spread public support and donations to carry out its mission of
increasing the number of public domain and licensed works that can be
freely distributed in machine readable form accessible by the widest
array of equipment including outdated equipment. Many small donations
($1 to $5,000) are particularly important to maintaining tax exempt
status with the IRS.

The Foundation is committed to complying with the laws regulating
charities and charitable donations in all 50 states of the United
States. Compliance requirements are not uniform and it takes a
considerable effort, much paperwork and many fees to meet and keep up
with these requirements. We do not solicit donations in locations
where we have not received written confirmation of compliance. To SEND
DONATIONS or determine the status of compliance for any particular
state visit www.gutenberg.org/donate

While we cannot and do not solicit contributions from states where we
have not met the solicitation requirements, we know of no prohibition
against accepting unsolicited donations from donors in such states who
approach us with offers to donate.

International donations are gratefully accepted, but we cannot make
any statements concerning tax treatment of donations received from
outside the United States. U.S. laws alone swamp our small staff.

Please check the Project Gutenberg Web pages for current donation
methods and addresses. Donations are accepted in a number of other
ways including checks, online payments and credit card donations. To
donate, please visit: www.gutenberg.org/donate

Section 5. General Information About Project Gutenberg-tm electronic works.

Professor Michael S. Hart was the originator of the Project
Gutenberg-tm concept of a library of electronic works that could be
freely shared with anyone. For forty years, he produced and
distributed Project Gutenberg-tm eBooks with only a loose network of
volunteer support.

Project Gutenberg-tm eBooks are often created from several printed
editions, all of which are confirmed as not protected by copyright in
the U.S. unless a copyright notice is included. Thus, we do not
necessarily keep eBooks in compliance with any particular paper
edition.

Most people start at our Web site which has the main PG search
facility: www.gutenberg.org

This Web site includes information about Project Gutenberg-tm,
including how to make donations to the Project Gutenberg Literary
Archive Foundation, how to help produce our new eBooks, and how to
subscribe to our email newsletter to hear about new eBooks.